{ 5. Sein Lachen }

[ Paluten ]

Die Tage vergingen und mein Leben rutschte zurück in meinen langweiligen Alltag.

Ich schrieb Ember einmal an, um zu fragen wie es ihr geht und sie fragte daraufhin tatsächlich nach einem Treffen.

Sie schlug Samstag Abend vor, in 2 Tagen. Ich bin nervös, hab aber nichts zutun um mir die Zeit bis dorthin zu vertreiben.

Weiterhin half ich meinen Eltern bei allem möglichen, und gab dann aus Langeweile im Internet die Frage ein, was für Hobbys man im Haus ausüben kann.

Auf häkeln steh ich nicht so, und musikalisch begabt bin ich auch nicht. Die meisten meiner Videospiele hatte ich schon mehr mals durchgespielt, und hatte auch nochmal mit Smurf Minecraft gespielt. Alles nicht so cool wie damals, als ich das alles noch aufgenommen habe.

Der Gedanke das ich einfach wieder anfangen könnte, spukte mir in meinem Kopf herum.

Ich meine, Videos kann ich ja Zuhause aufnehmen. Ich hätte eine sinnvolle Beschäftigung. Anderseits bin ich mir unsicher wie und ob ich mit dem Druck umgehen könnte, wenn Leute nach meiner Krankheit fragen.

Wie ich damit umgehen würde mit alten und neuen Leuten wieder aufzunehmen.

Wie ich mit Fragen nach Manuel umgehen würde.

Dafür war ich einfach doch noch nicht bereit.

Die zwei Tage verflogen dann doch schneller als anfangs gedacht, und ich stand - wie ein Junge vor seinem ersten Date - verzweifelnd vor dem Spiegel.

War das Hemd zuviel? Stand mir diese Hose wirklich?

Ich entschied mich zwei mal um, und wählte am Ende etwas schlichtes, ähnlichen zu dem was ich beim einkaufen letzte Woche getragen hatte.

Ich hab mir ihre Adresse geben lassen, und habe mir schon nach dem Aufstehen die Bus-Verbindung rausgesucht. Meine Mutter war stolz auf mich.

Stolz das ich raus komme, nicht nur raus in die Welt sondern auch wieder erneut raus aus mir.

Mein Notizbuch war vollgekrizelt mit Gedanken an sie.

Verdammt, ich bin geradewegs dabei mich in etwas hineinzurennen und vermutlich komplett gegen eine Wand zu laufen.

Ich schnallte mir meinen Rucksack über, ohne den ich einfach nicht ich wäre, und lief voller Vorfreude die Straßen entlang.

Mit viel Elan zeigte ich dem Busfahrer mein Ticket und grüßte freundlich, suchte mir einen Platz, summte fröhlich leise Melodien vor mich her.

"Bitte komm runter, Patrick", warnte ich mich in meinem Kopf.

"Bitte verlieb dich nicht in sie, du kennst nichts mehr von ihr. Zumindest nicht ihr neues Ich", ergänzte ich.

"Hey Patt! Freut mich echt das wir beide uns treffen konnten, komm doch rein", begrüßte sie mich. Ein Lächeln auf den Lippen, strahlende Augen, Ember. Ich bewundere sie.

"Wo soll ich die Jacke hintun?" "Gib sie mir einfach, warte-"

Nach einigen Minuten den Ankommens saßen wir beide in einer kleinen, aber gemütlichen Küche. Es war dunkel draußen, doch hier drinne war es hell und es roch gut. Ember hatte uns Tee aufgekocht und schüttete ihn mir gerade ein.

Dabei passierte ihr ein kleines Malheur, und nur die Hälfte landete in der Tasse. Wir beide reagierten Reflexartig und griffen nach einer Serviette. Peinlich berührt zogen wir die Hände sie sich für einen Augenblick berührt haben zurück, dann lachte sie.

Was ein Anfang.

Wir verfielen in eine große Schwärmerei an frühere Tage, und die Zeit verging wie im Fluge.

Und dann sagte Ember etwas, was ich am liebsten einfach überhört hätte. Nach diesen Worten grummelte mein Bauch, die Unmut klaffte an mir, ich wollte weg. Fühlte mich dämlich, beschämt.

"Oh, und nicht wundern. In einer halben Stunde müsste mein Freund nachhause kommen. Er ist mit seinem Bruder auf einem Spiel gewesen, die beiden versuchen momentan etwas Zeit miteinander aufzuholen. Ich hoffe die Anwesenheit der beiden macht dir nichts aus - ich hab einfach nur vollkommen vergessen es vorher zu erwähnen.", plauderte sie vor sich hin. Sie bemerkte nicht, wie meine Mine verrutschte und mein Lächeln erstarb.

Meine Angst, sie hätte schon jemanden hatte sich mit der Zeit die wir zusammen verbrachten zunehmend verringert. Mir war klar, das ich sie wahrscheinlich nur bewundere für ihre Positivität und Stärke. Und ich sie mag, weil sie meine Jugend geprägt hat.

Das macht in meinem Kopf alles Sinn, trotzdem verarbeitet mein Herz diese Information als Schmerz.

"Oh, ja ehm", ich stand auf dem Schlauch, doch Ember sorgte mit ihrer Ausstrahlung das die Situation nicht peinlich wird, und wartete geduldig bis ich einen richtigen Satz geformt habe.

"Natürlich macht mir die Anwesenheit der beiden nichts aus, wenn du sie magst, mag ich sie bestimmt auch. Wie lange seit ihr denn schon zusammen?", hakte ich nach, versuchte das Gespräch natürlich am laufen zu lassen.

"Etwas mehr als ein halbes Jahr", ihr Lächeln wurde größer und wirkte plötzlich noch ehrlicher als vorher. "Oh und ihr wohnt jetzt schon zusammen?", stellte ich meine Verwunderung zum Ausdruck. Sie kratze sich am Hinterkopf und lachte verspielt. "Ja - das ging alles ziemlich schnell, weil wir uns vorher schon lange gut verstanden haben."

Ich nickte. "Weißt du noch damals das Pärchen in unserer Stufe die ein Kind zusammen bekommen haben?", lenkte ich das Thema ab.

Das funktionierte zwar bei Ember, allerdings fühlte ich mich immernoch unwohl. Plötzlich fing ich an zu hinterfragen ob das alles hier wirklich eine gute Idee war.

Auch die halbe Stunde ging irgendwann herum - und ihr Freund stand in der Tür. Er lachte, offensichtlich über einen Witz den sein Bruder gerissen haben musste. Dieser verfiel ebenfalls in ein schönes Lachen.

Und dieses Lachen ließ mein Herz erwärmen, nur eine Millisekunde lang.

Ich hörte dieses Lachen nur eine Millisekunde lang und ich wusste: er war es.

Der junge Mann trat hinter Ember's Freund hervor, und bestätigte mein Gefühl.

Lange Haare, blasse Haut, leicht gerötete Wangen, kleine Lachfalten unter den Augen. Sein Gang, seine Stimme, seine ganze Aura.

Vor mir stand meine ganze Vergangenheit, verpackt in einem einzigen Menschen.

Manuel.

baaam! was haltet ihr von dem kapitel, von dem wiedertreffen?

schicksalhaft oder? hehe

das erste kapitel mit dem ich ansatzweise zufrieden bin, obwohl ichs noch 4mal besser schreiben könnt haha

euch allen eine gute nacht!~

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