{3. Imagination }
[ Paluten ]
Im Endeffekt legte ich mich dann doch nochmal schlafen, nahm mir aber vor am Abend dann raus zu gehen. Ich fragte bei meinen Eltern nach ob ich dann kurz einkaufen gehen soll. Dieses Angebot nahmen sie freundlich an.
Als ich dann am späten Nachmittag, um halb sechs, aufwachte, ließ ich mir Zeit mich fertig zu machen. Ich checkte mein Handy ab, und fragte Smurf ob er Lust hätte sich mal wieder zu treffen.
"Na klar gerne! Woran hast du gedacht, was man so machen könnte?", kam schnell eine Antwort.
Ich schrieb zurück das ich einfach bei ihm vorbeischauen könnte, und wir dann vielleicht was zu essen bestellen und zocken. Er war begeistert. Das wird ein ganz normaler Abend. Wie in früheren Zeiten -
Innerlich versuchte ich meine Nervosität herunter zu schrauben. Doch meine alten Freunde hatte ich lang nicht mehr gesehen, ich kam zu selten raus. Natürlich machte ich mir dann Gedanken. Die Welt wusste zwar, was mit dem "berühmten" Webvideoproduzenten Paluten, geworden ist, und meine Kollegen haben es verstanden und waren so gut wie möglich für mich da, doch danach sank der Kontakt.
Bedauerlicherweise.
Mit übergezogenem Rucksack lief ich kurz nach Sonnenuntergang die Straßen zum Supermarkt hinunter.
Dadurch das es schon relativ spät war, war der Laden auch nicht mehr so gefüllt, was es mir leichter machte, schnell den Einkauf zu erledigen. Während ich an der Kasse einräumte, belegte eine Frau das leere Kassenband. Ich blickte ihr entschuldigend zu, da ich absolut langsam im einräumen der Lebensmittel war.
Dann stockte ich.
"Ember?", fragte ich.
"Huh? Patrick?", fragte sie auch mich.
Ich schluckte. "Wir haben uns ja lange nicht mehr unterhalten oder gesehen."
Nur das du jeden Morgen an meinem Fenster vorbeiläufst.
Sobald sie bezahlt hatte, und auch ich mit dem einpacken endlich fertig war, kamen wir vor dem Laden in eine Unterhaltung.
"Das ich dich nochmal treffen würde hätte ich nun mal wirklich nicht erwartet. Nach unserer gemeinsamen Schulzeit hab ich nichts mehr von dir mitbekommen", schmunzelte sie.
"Ja, geht mir genauso. Ist einiges passiert in der Zeit.", antwortete ich. "Und, wie geht es dir zurzeit so?"
"Ach, bei mir ist doch immer alles gut. Und bei dir?" Kurz musste ich nachdenken. Sie hatte ihr Leben wie es scheint wirklich auf die Reihe bekommen, obwohl ich ihr damals in der Schule so eine stürmische Beziehung geliefert hatte.
Und bei mir momentan läuft ja wirklich nichts gut. "Ja also mir gehts auch relativ gut", log ich trotzdem.
Um das Gespräch nicht jetzt schon zuende gehen zu lassen fragte ich:" Und, zeichnest du immernoch so gerne wie früher?" Ihr Grinsen wurde breiter.
"Oh ja - ich hab mein Hobby zum Beruf gemacht und bin Mangaka geworden. Ich werde dabei auch von allen unterstützt, was mir echt geholfen hat am Anfang. Aber du? Lass uns demnächst nochmal reden, ich gebe dir meine Nummer. Aber ich habe noch ein wichtiges Treffen heute und muss los."
"Was? Ah eh ja gerne, dann schieß mal los!" Nervös tippte ich mir ihre Nummer ein, und fragte mindestens zweimal, wie ein Idiot nach, ob ich die richtigen Zahlen verstanden hatte.
Auf meinen Rückweg konnte ich mein Grinsen einfach nicht loswerden. Schnell brachte ich die Einkäufe nachhause, und bestritt meinen Weg zu Smurf.
-
Wirklich freundlich und vertraut begrüßte er mich. Zurück in seine Wohnung zu gehen wirkt surreal. Doch schnell ließ mich dieses Gefühl los, und ich genoss einfach nur die Zeit mit meinem alten besten Freund.
Das Essen was wir bestellten war super, und während wir aßen erzählte ich ihm eine Menge von dem Mädchen auf das ich stehe. Von Ember, mit ihren wundervollen braunen Haaren und Augen. Ihr lieblicher Körper, und ihr Gesicht das all die Erinnerungen an unsere Schulzeit zurück bringt.
Wie wir uns oft auf den Fluren angeschrien hatten, nur um dann zwei Tage später wieder zusammen zu kommen. Es gab einfach immer Drama mit diesem Mädchen. Sie war so aufbrausend und voller Lebensenergie, und doch hab ich mich von ihr verstanden gefühlt.
Woher diese Gefühle plötzlich wiederkamen konnte ich mir selbst noch nicht erklären.
Vielleicht sehn' ich mich nur nach einer normalen Beziehung, zwischen Junge und Mädchen.
Ablenkung.
-
"Lass uns das sobald wie möglich nochmal wiederholen Patrick. Du bist echt genauso geblieben wie ich dich in Erinnerung hatte - bis bald!" Verabschiedeten wir uns.
Vielleicht war es nur Einbildung meinerseits, aber kaum wage ich einen Schritt aus meinem Zimmer, meiner Comfort Zone, erlebe ich wieder gute - spannende Dinge.
Dinge die sich wie das echte Leben anfühlen, obwohl ich doch so anders lebe.
Ich nahm mir fest vor, das ich bald wieder einen abendlichen Ausflug unternahm.
Ich konnte nicht anders, aber als ich abends Zuhause ankam saß ich erneut an meinem Schreibtisch und fasste den Tag in meinem Tagebuch zusammen.
Erschöpft machte ich mich fürs Bett fertig, um vor dem Morgen noch etwas Schlaf zu bekommen - ich würde Ember gerne wieder sehen.
Und auch wenn ich sie vermutlich anschreiben könnte, war mir die altbekannte Methode mit dem Fenster lieber. "Stalker", betitelte ich mich selbst straflich in meinen Gedanken.
Ich schlief mit Gedanken an verrückte Schulzeiten und alte Freunde friedlich ein.
-
Mein Wecker riss mich aus meinem Schlaf und ich rappelte mich sofort auf und saß am Fenster.
Mit Kopfhörern in den Ohren, und kitschiger Musik wanderten meine Gedanken umher.
Oh, there she goes again
Every morning it's the same
You walk on by my house
I wanna call out your name
I wanna tell you how beautiful you are from where I'm standing
You got me thinking what we could be 'cause
I keep craving, craving
You don't know it but it's true
Can't get my mouth to say the words they wanna say to you ~
(Das Lied heißt übrigens 'Imagination' von Shawn Mendes)
Und erneut schaute ich ihr verträumt hinterher, ich selbst noch im Halbschlaf, während sie ihr Leben lebt und ihren Weg bestreitet.
Schnell war sie aus meiner Sichtweite, schnell war sie erneut verschwunden. Ich spielte kurz mit dem Gedanken ihr zu schreiben - doch die Angst war zu krass.
Die Angst, keine Antwort zu bekommen oder lächerlich auszusehen.
Mit dreißig noch solche Gedanken zu haben ist lächerlich, wollte ich mich ermahnen, doch da lag ich schon längst wieder müde im Bett. Ich würde wohl so gegen Nachmittag erst richtig aufstehen.
-
Alright, here we go again!
Ob ich es schaffe diese Story irgendwann zu beenden, und mich jetzt mit dem schreiben wieder täglich zu beschäftigen? Hoffentlich.
Betet einfach mit mir :P
Großes Tut mir Leid, an alle die ewig hier drauf gewartet haben. Extrem großes.
→ Wenns euch gefällt, oder ihr Kritik habt, noch kann ich sie in die Story einfließen lassen! :)
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