{ 21. Unsicherheit }

Sicht: Patrick

"Oh Manu.. noch viel mehr als nur beste Freunde. Du- du bedeutest mir so viel mehr.."

"Patrick?", unterbrach mich Manu, und ich erschrak, fühlte mich aber sofort besser als ich Manuels sanftes Lächeln wahrnahm.

"Ich glaube soweit sind wir noch nicht wieder. Ich glaube soweit bin ich einfach noch nicht, nach dem damals..", erklärte der junge Mann sich mir gegenüber.

Ohne nachzudenken umarmte ich ihn. Ich hätte mir keine unpassendere Reaktion von mir erdenken können, und doch standen wir nun Arm in Arm unter diesem Baum, hinter genau dieser Parkbank.

Tränen stiegen mir in die Augen. Seine Worte hatten mich an mich selbst von damals und meinen Albtraum erinnert.

"Gibst du mir noch eine Chance, Manu? Ich werde dein Vertrauen wieder gewinnen. Ich verspreche es dir", flüsterte ich.

Alles in mir sträubte sich, ich wollte seine Antwort nicht hören, doch ich musste.

Es war ein sehr simples und sehr leises Ja. Ich fragte mich sofort ob ich es wirklich gehört hatte oder mir nur eingebildet habe.

"Ja, Palle. Ja", wiederholte er dann. Unwissend, dass ich die Luft angehalten hatte, fing ich jetzt erleichternd das Atmen wieder an.

"Ich werde dich nicht enttäuschen."

Die nächsten Tage verbrachte ich mit Arbeiten, und daran mein Buch weiter zu schreiben. Zwischendurch beschäftigte ich mich auch damit eine verspielte Geschichte über mich und Manuel zu schreiben. Ich verrannte mich in romantischen Vorstellungen.

Dabei war ich noch nie der Typ der seine Gedanken aufschrieb.

Doch ich wollte das sobald wie möglich etwas zwischen uns beiden passierte. Ich konnte nicht abwarten mit ihm all die Dinge zu tun, die wir schon vor einem Jahr gemacht haben sollten.

Mein Handy piepte und zeigte mir eine Nachricht von meinen sozialen Medien an. Jemand, der schrieb ich solle mich von seinem Manuel fernhalten.

Die Nachricht fühlte sich an wie ein Schlag in meine Magengrube. Es war sehr deutlich, das es sich beim Verfasser der Nachricht um Noel handeln musste.

Bis jetzt hatte ich ihn sehr gut verdrängen können, doch nun tauchten all diese unvermeidlichen Fragen auf. Eifersucht machte sich in mir breit.

Er war mit Manu so weit gegangen. Traurig dachte ich an das Gespräch zwischen den beiden zurück, das ich erst letztens aus der Küche mitbekommen hatte.

In den nächsten Stunden versuchte ich alles mögliche um mich wieder abzureagieren. Ich schrieb in mein Tagebuch, ich machte den Haushalt, ich versuchte weiter zu arbeiten, was mir unmöglich erschien, aber trotzdem einen Versuch wert gewesen war.

Dann wollte ich Manu anschreiben. Doch die Nachricht kam nie bei ihm an. Ich wusste nicht was ich sagen wollte. Ich wollte ihn nochmal sehen, aber auch nicht bedrängen.

Ich wollte wissen, ob es ihm gut geht, doch hatte Angst das er mit mir nicht darüber sprechen wollte.

Ich hatte Angst, dass er gerade Zeit mit Noel verbrachte.

Stattdessen rief ich Ember an. Es war schon knapp 19 Uhr. "Hey Pat! Lange nicht gehört, wie geht's dir?" Ihre Stimme munterte mich jetzt schon auf.

Wir unterhielten uns ein paar Minuten, in denen ich raus fand das sie gerade in der Stadt ihre ersten Weihnachtseinkäufe erledigte. Ich zögerte nicht lange und lud mich selbst dazu ein ihr Gesellschaft zu leisten.

Zur Begrüßung umarmten wir uns. Bei ihrem Anblick wurde ich glücklich. Aber nicht, weil ich immernoch in sie verknallt war. Es war ein anderes, doch sehr wohliges Gefühl.

Bei ihr war ich mir einfach sicher, ich sein zu können. Ich war mir ihrer Freundschaft sehr sicher. Und ich schätze sie.

Während ich in meinen schnulzigen Gedanken noch vertieft war, beginn sie schon mich von einem zum nächsten Geschäft zu schleifen.

Nach einem anstrengenden Shopping-Marathon von gerade Mal einer Stunde, welche mir viel länger vorgekommen war, saßen wir schlussendlich in einem Bistro und bestellten uns Fast Food.

Die Stimmung zwischen uns war fabelhaft.

"Was mich auch noch brennend interessieren würde, wie ist das mit dir und Manuel ausgegangen?" Ich stockte. Sie wirkte vollkommen sorglos, und ich wusste, das sie nicht verstand, das mir das Thema wirklich unangenehm war.

Doch es gab ja nichts schlechtes zu berichten.

Ich schüttete ihr mein Herz aus. Vorallem über Noel hätte ich mich noch stundenlang auslassen können. Ember verstand mich.

Am Ende des Abends, der zugegeben viel länger gewurden ist, als ich geplant hatte, begleitete ich sie ein Stück mit Nachhause.

Die ruhige Nacht passte zu meinem seelischen Zustand.

Wir sprachen nicht viel, doch es war kein unangenehmes schweigen. Gerade als ich zur Verabschiedung ansetzte, kamen uns zwei junge Männer entgegen.

"Grüß Zuhause von mir, ja?", sagte ich ihr. Sie zog mich in eine Umarmung, bei der ihre vollgepackten Einkaufstüten sich fest an mich drückten.

"Tschüssi!" Und damit war sie um die Straßenecke verschwunden.

Und im nächsten Moment erst konnte ich die beiden Männer erkennen, welche Hand in Hand die Straße entlang schlenderten.

Manuel. Noel.

mein zug hat sich spontan dazu entschlossen mich mehr als 30 minuten warten zu lassen :)

also hier ein unerwartetes neues kapitel für euch! ♡˖꒰ᵕ༚ᵕ⑅꒱

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