{ 20. So viel mehr als Freundschaft }

Sicht: Manuel

Kurz nachdem Patrick weg war, piepte der Ofen. Das alles hatte also nur 15 Minuten gedauert, doch ich fühlte mich als hätte ich gerade 10 Stunden am Stück gearbeitet, so ausgelaugt war ich.

"Es lief wirklich gar nichts, Noel", gab ich erschöpft von mir, während ich die Kekse in eine Dose kippte.

"Beweis es mir. Zeig mir, wie sehr du mich liebst", sagte er, sehr zu meiner Überraschung. Ich hätte erwartet, das er noch stundenlang ein Drama daraus machen würde.

Ich zog eine Augenbraue hoch. "Wie denn?"

Er kam auf mich zu, kam meinem Gesicht ganz nahe, und flüsterte dann in mein Ohr:" Ich wüsste da so einiges.." Langsam fuhr er meinen Hals hinab, küsste mich immer und immer wieder. Seine Lippen fühlten sich so weich an.

Um mich war es geschehen, und ich gab ihm nach. Ich musste dran denken, wie er hier angekommen war, wie er diesen Ausdruck in seinen Augen hatte. Auch jetzt spiegelte er pures Verlangen nach mir wider.

Unsere darauf folgende Nacht war traumhaft schön, und geprägt von purem Verlangen.

Am nächsten Morgen war ich mir nicht mehr sicher, ob das Verlangen Noel galt, oder mehr dem Wunsch, alles was davor mit Patrick passiert war irgendwie zeitweise zu vergessen.

Doch als ich mich an diesem Morgen aufraffte, und Noel nicht mehr aufzufinden war, sagte mir alles, es ging nur um Patrick.

In meinem Herzen handelt alles nur von Patrick.

Ich hasse ihn, dafür das er ein anderes Mädchen liebt. Doch wie konnte ich es ihm vorwerfen, wenn ich nebenbei einen festen Freund hatte?

Verzweifelt lief ich durch meine kleine Wohnung. Ich hatte keinen Apetit, und als ich dann die Kekse von gestern sah, wurde mir sogar übel.

Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Ich wusste nicht mehr, was richtig und was falsch war.

Erst nach einigen Stunden wurde mir bewusst das ich nur an Patrick dachte, und nicht einmal an Noel. Es war mir vollkommen gleichgültig ob er wieder mit einer oder einem anderen rummachte oder sonst irgendwas tut, was er mir verschweigt.

Mir war egal wo er ist, oder mit wem, aber wenn ich nur einmal an Patricks Worte dachte, die so schwarz auf weiss in seinem Tagebuch über dieses Mädchen standen, könnte ich kotzen.

Am Ende dieses mieserablen Tages war ich mir nur eines sicher: Ich musste das mit Patrick wieder in Ordnung bekommen.

Ich musste zumindest sein bester Freund bleiben, auch wenn ich mich zuvor nicht wie einer benommen habe.

Ich schlief ein, mit dem Gedanken, wie sehr ich Patricks Wärme vermisse.

Der nächste Tag drohte genauso deprimierend zu werden. Lustlos dachte ich mir, dass ich mir mein Wochenende anders vorgestellt hatte.

Noch bevor die Mittagsstunde anschlug, beschloss ich das es so nicht weiter gehen kann, und ich zog mir meine Jacke an um zu Patrick zu fahren.

Gerade als ich ins Treppenhaus hinaus ging, hörte ich schwere Schritte. Und einen telefonierenden Noel.

"Ich vermisse dich auch, Baby", sagte er. Ich war nicht überrascht darüber das er sowas zu jemand anderem sagt. Doch verletzt und vorallem geschockt, weswegen ich in einer Kurzschluss Reaktion sofort in die Wohnung zurück flüchtete und meine Jacke wieder auszog.

Als Noel zur Tür reinkam saß ich auf dem Sofa und war am Handy. "Hey Babe", begrüßte ich ihn.

Er kam zu mir, und ließ seinen Charme wie gewöhnlich spielen. Wir verbrachten den Nachmittag zusammen, allerdings sprachen wir nicht viel und die meiste Zeit verbrachten wir in getrennten Räumen.

Während ich im Wohnzimmer irgendwann angefangen habe, für die Woche vorzuarbeiten und schonmal Bewertungen zu schreiben, war er im Schlafzimmer.

Konzentriert war ich nicht, und irgendwann holte ich mir die Kekse und entschied mich für Netflix.

So ging es bis spät in die Nacht. Bis Noel mir wieder Aufmerksamkeit schenken wollte.

Nach einer langen Diskussion mit ihm, das ich heute kein Bedürfnis hatte, irgendwas mit ihm im Bett zu machen, zog er sich zurück, und ich floh aus der Wohnung.

Schon in nächsten Moment stand ich vor Patricks Haustür.

Ich atmete tief ein und aus, ließ mir Zeit, bis ich mit zitternden Händen die Tür klingeln wollte. Gerade als ich soweit war, riss mich das Klingeln meines Handys aus dem Konzept.

Ein Blick auf den Bildschirm, und ich erstarrte.

Patrick :) erschien darauf.

Voller Freude und gleichzeitig Angst nahm ich an. "M-Manu? Hey", hörte ich.

"Hi"

"Ich möchte dir das von gestern erklären, also wollte ich fragen ob du mir vielleicht die Tür öffnest oder rauskommst.."

"Was?"

"Ich weiß das kommt plötzlich, aber ich muss es dir unbedingt erklären!"

"Wo bist du gerade Patrick?"

"Vor deiner Haustür.."

Ich stutze. Und dann musste ich tierisch das lachen anfangen. Ich lachte und lachte und hörte auf der anderen Seite der Leitung einen verwirrten Patrick.

"Frag mich wo ich bin", forderte ich ihn auf. "Wo bist du? Was ist so witzig?"

"Ich stehe vor deiner Haustüre!"

"Nicht dein Ernst, oder?" Nachdem wir mehrere Minuten mit lachen und Ungläubigkeit verbracht haben, einigten wir uns darauf uns in der Stadt zu treffen.

Die Straßen waren menschenleer und kaum ein Auto fuhr noch. Als ich ankam, war Patrick schon da. Er saß auf einer Metallbank und blickte immerwieder durch die Gegend, sichtlich nervös.

Ich war schon längst nicht mehr böse auf ihn, aber ich bin froh das ich gesagt habe was ich gesagt habe. Trotzdem werde ich mich gleich als erstes bei ihm entschuldigen.

Ganz selbstsicher trat ich zu ihm. "Und nochmal: Hallo", begrüßte ich ihn. Man konnte ihm seine Nervosität stark ansehen. Er hielt seine Hände, und er hatte einen Blick in den Augen der schrie:" Du bist mir wichtig."

"Bevor du anfängst, es tut mir Leid", fing ich an, und lächelte trüb. "Ich hätte dir nicht vorwerfen dürfen, ein Mädchen zu mögen. Zu lieben. Schließlich bin ich derjenige mit dem festen Freund - nur nach allem was früher passiert ist.. hab ich irgendwie schlecht drauf reagiert."

"Lass mich dir was zeigen. Das mit, sie heißt Ember, ist ewig her. Ich weiß wirklich nicht, wie du in dem Tagebuch indem jede Seite vollgeschrieben ist mit meinen Gedanken über dich, wie du da die eine Seite gefunden hast, die nicht von dir handelt."

War das wahr? "Wenn du mir nicht glaubst, hier. Lies es ruhig."

Er hielt mir das Tagebuch entgegen. "Ich glaube dir. Das sind deine Gedanken, ich habe kein Recht sie zu lesen. Aber ich hoffe dadrinne steht das du gerne mein bester Freund bleiben möchtest."

Ich war nun auch unglaublich nervös. Ich hatte das Gefühl wir waren noch nie so offen zueinander.

"Oh Manu.. noch viel mehr als nur beste Freunde. Du- du bedeutest mir so viel mehr.."

- to be continued.. :)

hehe, danke das die geschichte noch von ein paar leutis gelesen wird, und ihr sie nicht aufgibt

have a good day!

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