{ 18. böse Entdeckung }
[ Manuel ]
Es war ungewohnt und aufregend neben diesem jungen Mann aufzuwachen.
Während ich ihm noch beim schlafen beobachtete konnte ich nicht anders als die beiden zu vergleichen.
Noel war mir wichtig geworden. Mir ist selbst bewusst wie wenig ich über ihn weiß, doch etwas hält mich an ihm, als wäre ich festgeklebt worden. Irgendetwas hat er an sich, was sich mir nicht erklären ließ.
Was wenn ich wirklich in ihn verliebt war? Dann würde mein Herz niemals glücklich werden, wenn ich mich für Patrick entscheide.
–
Ich lebte mein Leben normal weiter, während sich Patrick den ganzen Morgen lang ausschlief. Ich überlegte ob ich wohl nach Hause fahren sollte, doch stattdessen tigerte ich durch seine ganze Wohnung. Meine Neugierde hatte mich fest im Griff.
Die Wohnung war klein, aber er lebte hier ja auch alleine. Alles an sich war sie meistens weiß und sehr schlicht gehalten, was mir gefiel.
Aufgeräumt war es auch noch, aber wer weiß wie lange das so bleibt. Als ich den Gedanken fasste musste ich grinsen. "Ach Palette..", murmelte ich.
Dann wagte ich es sogar in sein Zimmer zu gehen.
Hier hatte er seinen Schreibtisch und Computer, sowieso eben Bett und Schrank stationiert.
Das Bett war groß genug für zwei, und sah gemütlich aus. Aber über die Nacht so nah an Patrick gekuschelt auf dem Sofa konnte ich mich auch nicht beschweren.
Ich setzte mich an seinen Schreibtisch, und starrte seinen Computer an. Ob das wohl noch derselbe war, mit dem er damals die Videos mit mir aufgenommen hat?
Ich schmunzelte bei der Erinnerung an unsere frühere Zweisamkeit.
Dann fiel mein Blick auf ein kleines Notizheft. In kitschiger und geschwungener Schrift stand vorne "Tagebuch" drauf. Und da wurde ich so richtig Aufmerksam. Ich nahm es in die Hand.
Doch wer war ich bitte, wenn ich das lesen würde? Ein kleiner Teil fragte ich, ob er wohl auch zu mir was darin stehen hat.
Doch ich brachte es nicht über mich, es aufzuschlagen und noch mehr herumzuschnuppern als ich sowieso schon getan habe.
Etwas unvorsichtig legte ich es zurück auf seinen ursprünglichen Platz, doch dabei fiel ein kleines Papier herraus. Nanu?
Ohne weiter nachzudenken öffnete ich den Zettel, welcher schon bessere Zeiten erlebt haben muss.
Ich freue mich so riesig auf das Treffen mit Ihr. Jeden Tag muss ich an sie denken, ich glaube ich mag sie wirklich sehr.
Irgendwas sagt mir, sie mag mich auch. So wie sie mich angesehen hatte als wir uns zufällig begegnet sind - doch ich will nichts überstürzen.
Doch trotzdem, gerade fliegen so viele Schmetterlinge in mir herum.. Ich hätte nicht gedacht, das ich das nochmal fühle.
Der Rest der Seite war bemalt mit Herzen und Smileys. Da musste Patricks kindische Seite rausgekommen sein.
Als ich nun das Heft öffnete um den Zettel zurückzulegen, las ich ausversehen:
Ich glaube ich bin dabei mich in sie zu verlieben..
Ich achtete nicht auf den Rest, nichts aufs Datum und nicht auf alle anderen vollgeschriebenen Seiten. Die ganzen Seiten davor und danach sah ich nie.
Ich entschloss mich alles so zu hinterlassen wie es war und kehrte ins Wohnzimmer zurück.
–
Während ich mich neben Patrick aufs Sofa gesetzt habe, und am Handy rumtippte, ging mir nicht mehr aus dem Kopf was ich gelesen hatte.
Er musste sich so sicher sein das er nicht schwul ist. Er stand so auf Frauen, das es mich schon fast nervte.
Der Gedanke: wieso nervte es mich so? Nervte mich allerdings nochmehr. So sehr, das es mich frustrierte und ich am liebsten weinen würde.
–
"Manu..?", wachte Patrick neben mir auf, mit belegter und rauer Stimme. "Hey du", begrüßte ich ihn dann.
Er grinste mich an und verschwand dann um sich im Badezimmer frisch zu machen.
Als er wieder kam setzten wir beide zum Satz an. "Danke.." "Danke d..-"
"Oh." Und dann lachten wir beide.
"Wir sollten wieder mehr zusammen machen und Freunde werden", schlug Patrick dann vor.
"Nur Freund mh?", fragte ich.
"Gib mir noch eine Chance, dann kämpfe ich um den Platz als deinen besten Freund!", erwiederte Patrick. Doch das war gar nicht, worauf ich hinaus wollte.
Trotzdem nickte ich. Lieber wieder Freunde, als gar kein Kontakt, dachte ich mir. Und obwohl ich immernoch schlecht gelaunt war, wegen allem was ich ungewollt rausgefunden hatte, musste ich lächeln.
–
Nachdem wir uns für den Tag verabschiedet hatten bin ich Nachhause gefahren, wo ein beleidigte Noel auf mich wartete.
"Wo bist du gewesen und mit wem?", war das erste was ich hörte.
"Bei einem Freund, dem es nicht gutging, nach der Arbeit", sagte ich knapp. Ich war überhaupt nicht in der Laune für Stress mit ihm.
"Bei welchem Freund? Und musstest du unbedingt die ganze Nacht wegbleiben? Ohne mir zu schreiben?", fragte er vollen ernstes.
"Ach Schatz, ich war so erschöpft nach der Arbeit.. - Außerdem.. du verhältst dich als würden wir jeden Tag schreiben und als würden wir ein Paar sein", warf ich ihm vor, um irgendwie von meinem Thema abzulenken, da ich in meinen Augen nichts falsch gemacht hatte.
"Sind wir das nicht?", fragte Noel, und klang verletzt. Ich seufzte. "Keine Ahnung. Wir haben uns nie gefragt, deshalb..", murmelte ich.
Danach verschwand ich ins Bad, mit der Ausrede duschen zu müssen, was ich auch tat.
Endlich etwas Zeit für mich.
–
boyss and girl, here we go again! :o
hatte kaum zeit zum schreiben, sorryy
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