{ 13. Unruhe }
[ Patrick ]
Ich verbrachte den restlichen Tag damit zu schlafen, denn Manu hatte doch Recht gehabt - meine Augen sind mir schon auf dem Weg zum Bett zugefallen.
Nachmittags bin ich dann wieder aufgewacht und lag hauptsächlich im Bett herum und habe Serien geschaut.
Irgendwann raffte ich mich dann sogar auf und ging duschen. Die Zeit verflog nur so, und meine Gedanken waren weit weit weg.
Ich stand noch mit Shampoo in den Haaren in der Dusche, als mein Handy klingelte. Es war schon so spät, wer ruft denn jetzt noch an? Dadurch das mein Tagesrhythmus so verdreht war, bekam ich Anrufe generell selten mit, was mich nun umso neugieriger machte.
Innerhalb von Sekunden waren meine Haare vom Shampoo frei und ich stand halb trocken und halb nass außerhalb der Dusche und starrte überrascht auf mein Handy. Manuel's Namen zu lesen lies mich aufgeregt werden.
In mir kam die Frage auf, was er um kurz nach Mitternacht noch von mir wollte. Doch diese sollte schnell beantwortet werden, denn genau in diesem Moment rufte er erneut an.
Das erste was ich wahrnahm war Laute Musik, Laute Gespräche, viele Leute. Manu und Clubs?
"Warte fuck Patrick, gib mir einen Moment", hörte ich nur, dann wurde es ganz leise, er hatte sich stumm geschaltet.
Ich beeilte mich in der Zeit wo er nicht sprach, mich zu trocknen. Dann ging ich mit dem Handy schnell in mein Zimmer und noch bevor ich die Tür schließen konnte, war Manu wieder da.
Es war deutlich leiser geworden. Erst jetzt bemerkte ich die Traurigkeit in seiner Stimme.
"Ich- ich.. verdammt, ich habe nicht gedacht das ich dich erreichen könnte", gab er von sich, komplett aufgelöst. Was konnte passiert sein, was ihn so aus der Fassung bringen konnte?
"Ganz ruhig, du musst dich beruhigen. Ich bin hier - was ist los?", fragte ich sofort, konnte meine Sorge um den Jungen kaum noch stoppen.
"Ich weiß nicht Recht, weißt du was, jetzt wo ich drüber nachdenke war es eine dumme Idee dich anzurufen, es tut mir so leid-", er brach sich selbst ab, fing an zu schluchzen. "Ich will nicht stören..", fügte er hinzu.
"Tust du nicht, keine Sekunde. Wenn du nichts erzählen willst ist auch okay. Aber wo bist du?", fragte ich, und versuchte ihn zu beruhigen.
Meine Gedanken konnten kaum auf einem Thema bleiben. Aber ich darf Manu jetzt einfach nicht mit zuvielen Fragen überfordern.
"Ich war.. feiern.. mit ein.. paar Freunden", stotterte er, unsicher, abgehakt. Er klang so fertig mit der Welt, ich wollte ihn nur noch in den Arm nehmen und ganz fest halten.
Aus der Ferne hörte ich immernoch die Geräusche einer wilden Party.
"Es lief wohl nicht so gut hm?", mehr wusste ich einfach nicht zu antworten.
"Mhhm, nicht wirklich..", sagte er.
Stille kehrte zwischen uns ein, ich war mir unsicher, was ich fragen und sagen kann, und was nicht.
Doch mit der Zeit wurden seine Schluchzer weniger, was mich zumindest ein wenig beruhigte.
"Du Patrick?"
"Ja?"
"Kannst du ganz ehrlich sein?"
"Was gibt's?"
"Also.. wegen allem zwischen uns.. denkst du auch-"
Bevor ich endlich erfahren konnte was ihm auf seinem Herzen lag, bezüglich uns, wurden wir harsch in unserem Telefonat unterbrochen.
"Manu? Oh gott hier bist du ja! Ich habe dich überall gesucht.. was? Mit wem telefonierst du?"
"Sorry, muss auflegen, bis irgendwann."
Die Leitung erstarb.
Seine letzten Worte hallten erneut in meinem Kopf, ständig und immer wieder, es nahm keinen Halt, es stoppte nicht.
Soviele offene Fragen, und überhaupt keine Antworten.
Was war zwischen mir und ihm?
Geht es ihm gut, ist er mittlerweile sicher zuhause? Wer war bei ihm?
Was wollte er mich fragen und wie denkt er über mich?
Egal wie ich versuchte mich abzulenken, all dies Fragen sorgten dafür, das mir immer wieder schlecht wurde.
Ich konnte mir nichts selbst erklären. Ich kramte mein Tagebuch hervor. Die letzten Seiten handelten immernoch von Ember - doch es tut überraschenderweise überhaupt nicht mehr weh, dass sie vergeben ist.
Aber auch kein Wunder, oder? Mir blieb kein einziger Tag wo ich mir hätte Gedanken machen können, da war plötzlich nur noch Manu.
Dear Diary,
ich fühle mich so wie noch nie. Gleichzeitig bin ich glücklich aber auch unglücklich, doch das mit Manuel ist etwas ganz verrücktes, etwas ganz komisches, neues - etwas womit ich nicht umgehen kann.
Ich möchte ihn.
Aber in welcher Art?
Er war mein bester Freund, dann war er der Junge dem ich das Herz gebrochen habe.
Was kann jetzt noch aus uns werden?
Ich hoffe so sehr das er mir irgendwann wieder 100% vertrauen kann, das wir irgendwann wieder.. Freunde werden.
Ich bin unendlich verwirrt, etwas fehlt mir. Etwas ganz besonderes, was ich vorher noch nie kannte: ein Gefühl, das unbeschreibbar ist.
An der Stelle hörte ich erstmal auf zu schreiben, doch ein paar Stunden später kam ich wieder darauf zurück.
Ich krizelte meine Gedanken in einzelnen Sätzen auf zwei Seiten. Erst als ich fertig war, fiel mir auf, das fast jeder Satz die Sorge um Manu beschrieb. Er ließ mir keine Ruhe mehr. Ich schrieb ihm nun zum 4. mal, es war mittlerweile 3 Uhr Nachts.
Ich fragte ihn, ob er sicher zuhause war - doch eine Antwort kam auch jetzt nicht.
Unzufriedenheit machte sich in mir breit. Was war nur los?
–
öhm, hi! hier bin ich wieder & kleine warnung' das nächste kapitel wird heftig ;)
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