{ 11. Neue Bindung }
[ Patrick ]
Auf dem Weg nach Hause wanderte ich langsam durch die Straßen und nahm viele Umwege. Mein Kopf fühlte sich leer an, ich mich erleichtert. Es war als wäre eine riesige Last von mir gefallen an diesem Abend.
Ich wusste genau das zwischen mir und Manu sich etwas heute verändert hatte - und das konnte auch er nicht verleugnen. Er musste das auch gefühlt haben.
Es hat sich angefühlt als wären wir, vielleicht nur für einen sehr kurzen Moment, wieder Freunde gewesen.
Ich genoss die frische Luft, und plante heute Nacht baden zu gehen. Meine Eltern würde ich dadurch nicht stören und ich war immernoch so hellwach, da könnte mich das ganze dem müde sein etwas näher bringen.
Begeistert von der Idee kam ich Zuhause an, und hatte eine entspannende Nacht, nach einem wundervollen Abend.
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Als ich Mittags aufwachte, kribelte mein Körper vor Tatendrang. In 2 Wochen schon werde ich in meine eigene Wohnung ziehen. Glücklich dachte ich an das Treffen zurück mit dem Vermieter, an die Wohnungsbesichtigung. Die Wohnung wirkte hell und froh, sie war nicht riesig aber man fühlte sich durch die weißen Wände nicht eingeengt. Meine Eltern sind gerade dort um die Fenster an meine Krankheit anzupassen.
Doch ich wollte nicht hier rumsitzen und gar nichts beitragen - und obwohl das schon früh war - fing ich an meine wenigen Sachen einzupacken. Alles was ich nicht in den nächsten zwei Wochen noch gebrauchen könnte wurde säuberlichst in Kartons gepackt. Am Ende stand nur noch mein Bett und mein Kleiderschrank. Den Laptop habe ich aufs Bett gelegt, und dafür den Schreibtisch schonmal abgebaut.
Am Ende war ich sehr stolz auf mich, und es war schon Abends. Meine Eltern ließen immernoch auf sich warten, also entschloss ich mich, für uns alle gemeinsam etwas zu kochen. Am Ende wurde es ein einfacher Nudelauflauf, aber der Wille zählt. Das redete ich mir zumindest ein.
Nun deckte ich den Tisch, stellte Gläser, Teller und Besteck ordentlich hin - und wartete. Mein Handy diente mir als Beschäftigung, bis es plötzlich klingelte. Verwundert, weil meine Eltern natürlich einen Schlüssel haben, ging ich aufmachen.
Vor der Tür stand nicht wie überlegt vielleicht ein Paketmann, weil meine Eltern Mal wieder etwas bestellt hatten - nein. Vor mir stand Manuel, wie er leibt und lebt.
Ich überlegte einen Witz zu bringen, etwas zu sagen wie "Werden diese abendlichen Treffen nun zur Gewohnheit?", doch ich sah seinen ernsten Gesichtsausdruck und überlegte es mir anders.
Ruhig wartete ich darauf das er als erstes etwas sagt. "Hey, ich weiß, wir haben uns gestern schon gesehen - tut mir Leid für die späte Störung. Ich musste einfach raus von Zuhause, falls ich hier störe kann ich gerne wieder-"
"Du störst nicht. Komm rein", versicherte ich ihm, bevor er aussprechen konnte.
Ich zog ihn an der Hand rein, und schloss die Türe dann hinter uns. Noch bevor ich realisierte was ich gerade getan hatte, einfach seine Hand zu nehmen, reagierte mein Körper, und auf meinen Wangen bildete sich eine verräterische leichte Röte. Schnell, damit er nichts mitbekam, drehte ich mich um.
"Ich habe gekocht, magst du mitessen?", sagte ich, während ich in die Küche ging. "Oho, du und kochen?", gluckste er, offensichtlich amüsiert. "Nudelauflauf", erklärte ich, ebenfalls mit einem Grinsen auf dem Gesicht.
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Wir aßen zusammen, und mittendrin kamen dann auch meine Eltern dazu. Diese waren sichtlich verwirrt den Jungen Mann mit mir hier sitzen zu sehen - konnte nicht wissen wer er war, konnten nicht wissen, welche Geschichte wir teilten. Ich erklärte nur kurz, er wäre ein alter Freund und dann wurde das Essen mit einer tückischen Ruhe ziemlich peinlich.
Schnell verzogen Manu und ich uns in mein Zimmer. Mein Zimmer in dem sich unmengen an Kartons stapelten, was ich fast wieder vergessen hatte.
Das sorgte allerdings für viel Gesprächsstoff zwischen mir und ihm.
Der Abend entwickelte sich zu einem zweiten, wundervollen Abend. Bis ich das Thema anschnitt, weshalb er zuhause raus wollte. Doch auch das erzählte er mir, nach einem kurzen Stocken. Es hat gewirkt, als range er mit sich selbst, als wüsste er nicht, ob er übersteht, das auszusprechen.
"Mein Freund macht mich wahnsinnig, weil ich nie weiß wann er Zeit hat, und er mir kaum was erzählt. Mein Freund macht mich so wahnsinnig, weil ich nicht klar sagen kann, ob er mein Freund ist. Ich weiß es nicht, aber zwischen uns läuft soviel, während alles so nah vor dem zerbrechen ist - und das obwohl sich vor zwei, drei Tagen noch alles perfekt angefühlt hat", sagte er, sprach leise und bedacht nichts falsches zu sagen. Sein Blick heftete sich auf den Boden.
Etwas in mir regte sich bei dem "Geständnis". Der Widerwille das er tatsächlich jemanden hat, einen festen Freund.
Doch in dem Moment kann ich nicht anders, als ihm sein Gesicht an dem Kinn leicht hochzuhalten, damit er mich anschaut. Dann beruhigte ich ihn, versuchte mein bestes ihm damit zu helfen - wie ein bester Freund das tun würde. Doch ich wusste es besser, zwischen uns war etwas anderes als feste Freundschaft, etwas anderes als früher.
Aber vielleicht irrte ich mich, und es war noch viel zu früh, sich darüber wieder Gedanken zu machen.
Für den Moment jedenfalls, war ich froh das Manu mich so nah an ihn ranließ, mental und körperlich.
Irgendwann nahm ich ihn in den Arm an dem Abend.
Irgendwann fingen wir beide wieder mit einem anderen Thema an.
Irgendwann lachten wir wieder als gäbe es kein Morgen.
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