Bahngleis 9 3/4... überall tummelten sich Schüler und Schülerinnen rechtzeitig in den Zug zu kommen, Eltern standen lächelnd am Bahnsteig und winkten ihren Kindern zu die lachend im Zug saßen und ihren Freunde alles erzählten was in den langen Sommerferien alles geschehen war.

Alles kam Remus so bekannt vor als er durch das Fenster seines Abteils blickte. Nach langer Zeit ging es endlich wieder zurück nach Hause. Müde hielt er den Tagespropheten in der Hand... alle Schlagzeilen berichteten das gleiche: „Sirius Black ist aus Askaban ausgebrochen!"

Ja, Remus' einstiger bester Freund war angeklagter Massenmörder, Verräter und Verbrecher. Seine anderen beiden besten Freunde, James und Peter... tot. Ebenfalls durch Sirius' Hand.

Als James und Lily geheiratet hatten und ein Kind bekommen hatten, hatte Sirius die beiden an Voldemort verraten. Beide kamen ums Leben. Als Peter Sirius zur Rede stellte wurde auch er Opfer seines Irrsinns. Sirius ist Wahnsinnig geworden! Und es tat weh darüber in jeder einzelnen Muggel- und Zaubererzeitung zu lesen.

Remus war momentan ein Einzelgänger. Seine einzigen Freunde hatte er nicht mehr. Die einzigen Leute die sein Geheimnis wahrten und ihn so akzeptiert hatten wie er war, waren fort. Sogar die ehemalige Gryffindor-Girls Clique war auseinander gebrochen. Alice und ihr Mann Frank hatten den Verstand verloren nachdem sie von Todessern beinahe zu Tode gefoltert wurden. Dorcas seit Jahren in Amerika und war mit einem Gewissen Henry Connaghan verheiratet... und was mit Lily passiert ist wurde ja bereits erwähnt.

Remus hatte ein ganzes Abteil für sich alleine. Erschöpft legte er sich quer auf eine Bank, letzte nach war wieder Vollmond gewesen, deswegen hatte er auch nicht viel geschlafen.
Er beschloss nur ganz kurz die Augen zu schließen... und schon war er eingeschlafen.
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„Harry!!!"

Der Schrei eines jungen Mädchens riss Remus aus seinem Schlaf und er schlug die Augen auf. Sofort viel ihm die beißende Kälte auf die im Zugabteil herrschte. Er sah einen schwarzen Haarschopf, einen Jungen der am Boden kauerte und über ihn hatte sich eine schwarze Gestalt gebeugt... ein Dementor!

Blitzschnell war Remus aufgesprungen und hatte seinen Zauberstab gezückt und rief in Gedanken eine ganz besondere Situation auf...

„... Oh und außerdem: ne Gruppe von Todessern ist noch immer hinter mir her und will mich Foltern und eine Prophezeiung aus mir herausquetschen, die ich vermutlich niemals erhalten werde, also ich bin es einfach nur satt, behandelt zu werden wie ein..."

Remus beugte sich blitzartig nach vorne und legte seine Lippen auf Hyllas. Sofort nahm das Gekreische ein Ende und es folgte Stille. Einige Minuten ließ Hylla ihn einfach gewähren und wehrte sich nicht, bis er sich schließlich von ihr trennte. Er hatte seine Arme um ihre Taille gelegt... und nahm sie dort auch nicht wieder weg.

Still und leise murmelte Remus die magischen Worte: „Expecto Patronum!"

Strahlende wärme kam aus seinem Zauberstab hervor. Kreischend bedeckte der Dementor sein Gesicht und wich immer weiter aus dem Abteil. Die Kälte schien auch langsam wieder zu schwinden und die Temperatur wurde langsam wärmer.

Remus blickte sich um. Das Mädchen welches er schreien gehört hatte, entpuppte sich als mittelgroß mit dunkelblonden Haaren. Sie stützte sich geschockt am Fenster ab und ihre Augen waren angsterfüllt. Neben ihr auf der Bank saß ein rothaariger Junge mit Sommersprossen, der nicht weniger ängstlich dreinschaute.

Und dann war da noch der Junge der am Boden kauerte...

„Alles in Ordnung?" fragte Remus und legte eine Hand auf seine Schulter. Der schwarzhaarige Junge drehte ihm sein Gesicht zu. Remus starrte ihn geschockt an.

Das war James' Gesicht... Das war James' und Lilys Sohn, der kleine Harry!

„Was... was war das für ein Ding?" fragte er atemlos. Remus half ihm aufzustehen und setzte ihn auf die Bank. Aus seiner Manteltasche zog er eine Tafel Schokolade... hatte er natürlich immer dabei!

„Hier, iss, das Hilft!" befahl er dem Jungen erstmal. Harry brach zögernd ein Stück Schokolade ab und schob es sich in den Mund.

„Ich fühl mich..." fing er nach einiger Zeit des Schweigens an.

„Mies?" fragte Remus um seinen Satz zu beenden. Harry nickte.

„Nichts Ungewöhnliches. Das war ein Dementor... diese Kreaturen ernähren sich von deinen guten Gefühlen, und schaffst du es dich vor ihnen zu retten fühlst du dich eben... naja, mies." erklärte er.

„Verzeihung, Mister Lupin..." begann das Mädchen, Remus sah sie jedoch verwirrt an. Sie kannte seinen Namen?

„Ihr Name steht auf ihrem Koffer," erklärte sie schnell. Remus' Blick fiel auf den besagten Koffer.

R. J. Lupin

„Was genau hat dieses... Ding, dieser Dementor mit Harry angestellt?" vollendete sie ihre Frage.

„Er hat wohl wahr genommen, dass Harry einige, nun ja, nicht so tolle Erinnerungen im Gedächtnis trägt... ich nehme an, das hat ihn dazu verleitet ihn anzugreifen." seufzte Remus.

„Sind sie Lehrer?" fragte nun der rothaarige Junge mit den Sommersprossen. Remus zog die Augenbrauen nach oben.

„In der Tat!"
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Es klopfte an der Tür von Dumbledores Büro. Dieser sah auf von seinem Blatt Pergament und legte seine Schreibfeder beiseite.

„Ja bitte?" sagte er. Die Tür ging auf.

„Ahh, Remus, es freut mich außerordentlich dich wieder zu sehen." meinte der alte Mann lächelnd.

„Ja, mich freut es auch, Sir." sagte Remus schmunzelnd und sah sich im Büro um. Es hatte sich wirklich nichts verändert seit er das letzte mal hier gewesen war.

„Es ist schön wieder hier in Hogwarts zu sein!"

„Ja, ja..." Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl. „Wie geht es dir? Soweit alles in Ordnung?"

Remus nickte. „Ja, so ziemlich. Ich wohne in der Nähe von Edinburgh, in einem abgeschiedenen Wald, dort habe ich meine Ruhe und ich werde von niemandem gestört."

„Was sagst du zu den Vorfällen in letzter Zeit?" fragte der alte Professor. Remus seufzte.

„Ganz ehrlich... ich... ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich erkenne Sirius nicht wieder."

Dumbledore nickte verständnisvoll. Es folgte unangenehme Stimme in der niemand von beiden ein Wort sagte.

„Wir sollten langsam in die große Halle gehen." sagte Dumbledore schließlich! „Ich muss dich den Schülern vorstellen!"

Also machten die beiden Professoren sich auf den Weg in die große Halle. Als sich die schweren Tore öffneten fühlte sich Remus das erste mal seit langem endlich wieder richtig Zuhause!

Die wunderschöne Decke... die schwebenden Kerzen... das herrliche Essen! Alles weckte Erinnerungen in ihm! Dumbledore und er gingen nach vorne zum Lehrertisch, wo Remus neben ihm Platz nahm. Danach hielt Dumbledore seine festliche Ansprache bevor alle loslegten um zu essen!

Während dem Essen wurde Remus den anderen Lehrern vorgestellt.

„Das hier ist Professor Snape, aber sie beide kennen sich ja bereits! Mister Lupin wird dieses Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten!" meinte Dumbledore lächelnd... Remus musste schlucken! Schniefelus! Severus Snape war lange Zeit das Opfer Nummer eins der Rumtreiber gewesen... also er und Professor Snape würden definitiv keine Freunde werden...!

„Das hier sind Professor Sprout und Madame Hooch, Professorinnen für Kräuterkunde und Flugstunden."

Remus nickte der etwas fülligeren Dame mit Spitzhut und der anderen Frau mit kurzen grauen Haaren freundlich zu. Schließlich lernte er noch den Professor für Zauberkunst, Professor Flitwick kennen und den Wildhüter Hagrid, der seit diesem Jahr auch Pflege magischer Geschöpfe unterrichtete.

„Ah, sehen sie, eine hätte ich fast vergessen. Remus, das ist unsere Professorin für Wahrsagerei, Miss Trelawney!" Dumbledore deutete auf eine seltsam aussehende Frau die am anderen Ende des Tisches saß. Ihre blonden Haare waren verstrubbelt und ihre Kleidung schien etwas... anders als die der anderen Lehrer. Auf ihrer Nase saß eine überdimensional große Brille.

„Guten Abend, ich bin Remus Lupin!" stellte Remus sich vor.

„Freut mich sie kennen zu lernen, Mister Lupin!" meinte sie hastig und wandte sich wieder ihrem Essen zu, welches sie im Übrigen jedoch nicht anrührte. Sie sah Remus nicht an, sondern drehte nur leicht den Kopf in seine Richtung als sie mit ihm redete.

Remus runzelte die Stirn. Hatte er etwas falsches gesagt? Die Lehrerin wirkte so abweisend... er blickte fragend zu Dumbledore, doch dieser deutete ihm nur, er solle Professor Trelawney einfach nicht zu ernst nehmen und weiter essen.

Also begann Remus sein Hühnchen klein zu schneiden. Ab morgen würde sein erster Unterrichtstag losgehen... als Lehrer in Hogwarts!