Die Weissagung
,,Nun gut, die Stunde ist beendet!"
,,Miss Trelawney, bekommen wir keine Hausaufgabe auf?" fragte eine kleine Drittklässlerin aus Ravenclaw mit einer Brille die beinahe größer war als ihr Gesicht. Nervös spielte Hylla mit ihren Fingernägeln herum... sie wurde ziemlich oft nervös.
,,Ähm... heute nicht... aber bitte lest euch Absatz drei auf Seite 52 durch." Mit diesen Worten drehte sich Hylla von den Schülern weg und wartete bis einer nach dem anderen den Klassenraum verlassen hatte während sie sich mit ihren Armen an ihrem Lehrerpult abstützte.
,,Warte, wo ist mein... geh schon mal vor, Ron, ich hab mein Buch vergessen." ertönte plötzlich eine jungenhafte Stimme und ein Junge rannte plötzlich an Hylla vorbei zurück in den Klassenraum. Hylla riskierte einen kurzen Blick über ihre Schulter. Harry Potter, der kleine Sohn von Lily und James. Mittlerweile war er gar nicht mehr so klein... er sah seinem Vater erstaunlich ähnlich... und war definitiv genauso neugierig wie seine Mutter.
Hylla starrte den Jungen einfach eine Weile lang an und musterte ihn wie er versuchte sein Buch zu finden. Plötzlich hob er den Blick und schaute ihr in die Augen. Er hatte gemerkt wie Hylla ihn angestarrt hatte. Ruckartig wandte sie den Blick ab. Sie kniff die Augen zusammen und hoffte, dass er schnell wieder aus dem Klassenzimmer verschwand. Hylla hasste den Umgang mit anderen Menschen... am liebsten wäre sie selbst aus dem Klassenzimmer gerauscht... doch am Gang waren leider noch viel mehr Menschen...
,,Ah, das ist es ja..." hörte sie ihn leise vor sich hin murmeln. Sie hörte wie er aufstand und schließlich mit tapsigen Schritten in Richtung Ausgang marschierte. Hylla unterdrückte ein erleichtertes Seufzen.
Auf einmal überrauschte sie ein seltsam merkwürdiges Gefühl ihre Hände begannen zu zittern und ihr war, als würden alle ihre Organe innerlich zusammengedrückt werden. Aus reinem Reflex fuhr sie herum und packte Harry, der gerade an ihr vorbei zum Ausgang wollte am Handgelenk.
Harry fuhr überrascht herum und blickte in Hyllas silbern leuchtende Augen, während sie mit dunkler Stimme zu ihm sprach.
,,Es wird heute Nacht geschehen! Der dunkle Lord ist einsam, von Freunden und Anhängern verlassen. Sein Knecht lag zwölf Jahre lang in Ketten. Heute Nacht, vor der zwölften Stunde, wird der Knecht die Ketten abwerfen und sich auf den Weg zu seinem Meister machen. Mit seiner Hilfe wird der schwarze Lord erneut die Macht ergreifen und schrecklicher herrschen denn je. Heute Nacht... vor der zwölften Stunde... wird der Knecht sich auf den Weg machen... zurück zu seinem Meister..."
Harry blickte weiterhin geschockt auf die Frau, deren Augen nun wieder ihre ursprüngliche Farbe angenommen hatten. Sie blinzelte trübe und blickte Harry verwirrt an.
,,Alles in Ordnung, mein Junge?" fragte sie verwirrt. Harry murmelte ein schnelles ,,Ja, Professor!" und riss sich sofort von ihr los um wegzurennen.
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,,Das kann nicht dein Ernst sein, Albus! Ich hätte davon erfahren müssen! Ich... sie... man hätte mir doch Bescheid sagen können, dachten sie allen Ernstes ich würde Hyllandria verraten!" schrie Remus der soeben in Dumbledores Büro gestürmt war und ihn zur Rede stellte.
,,Beruhige dich, Remus! Versuch sie zu verstehen, sie ist alleine, sie hat niemanden auf der Welt!" versuchte Dumbledore Remus zu erklären, doch dieser wollte ihm nicht zuhören.
,,Nein! Das macht keinen Sinn! Ich war immer für sie da, und sie hat mich eiskalt belogen! Du auch, Albus! Ihr habt mich beide belogen!" beschuldigte er ihn weiter.
,,Remus!" sagte Dumbledore barsch, woraufhin Remus leicht erschrak und ihm seine Aufmerksamkeit schenkte.
,,Es ging darum Hylla zu verstecken!" sagte er und Remus runzelte überrascht, verwirrt und noch immer leicht säuerlich die Stirn.
,,Wie... meinen sie das?" fragte er nach. Dumbledore erhob sich von seinem Schreibtisch und machte einige Schritte auf Remus zu.
,,Es dauerte nicht lange, da hatte der dunkle Lord von Niboras Tod erfahren. Von da an setzte er alles daran Hyllandria zu finden, die Prophezeiung mit allen Mitteln aus ihr herauszuquetschen und sie danach zu töten."
Remus Augen weiteten sich. ,,Wurde die Prophezeiung noch immer nicht vorhergesagt?" fragte er ungläubig. Dumbledore hob den Zeigefinger und deutete ihm, ihm zuzuhören.
,,Wurde sie! Exakt drei Monate vor Harrys Geburt." Dumbledore ging zu seinem Denkarium und öffnete die Vitrine mit den Erinnerungen. Nach kurzer Überlegung holte er ein kleines, Tropfenförmiges Fläschchen heraus, das eine hell leuchtende, milchige Flüssigkeit enthielt.
,,Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran. Jenen geboren, die ihm dreimal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt. Und der Dunkle Lord wird ihn als sich Ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt. Und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der andere überlebt. Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt!" murmelte der alte Professor vor sich hin, während Remus ihm gebannt zuhörte.
,,Also bedeutet das..."
,,Es bedeutet..." fuhr Dumbledore fort. ,,Dass die Prophezeiung die Geburt von Harry vorausgesagt hat. Nachdem Hyllandria die Prophezeiung erhalten hatte, machte sie sich umgehend auf den Weg, sich mir anzuvertrauen. Doch leider wurden wir von einem von Voldemorts Spionen belauscht, wodurch er davon erfahren hatte. Also machte er sich auf den Weg um das Kind, welches dazu bestimmt war ihn zu töten, zu vernichten... den Rest der Geschichte kennst du ja bereits..." seufzte Dumbledore erschüttert. Auch Remus entfuhr ein ungläubiger Seufzer.
,,Voldemort ist nun nicht mehr in der Lage selbst zu handeln... jedoch sind seine Anhänger fest davon überzeugt, mithilfe von Hyllandria einen Weg zu finden ihn wieder zurückzuholen. Verstehst du Remus, Hyllandria wird verfolgt! Die Geheimhaltung war nötig, einzig und allein um ihr Schicksal und das der ganzen Zaubererschaft zu schützen!" erklärte Dumbledore während Remus schluckte.
,,Professor Dumbledore, Sir!"
Plötzlich stürmten drei junge Gryffindors ohne anzuklopfen in Büro. Harry Potter, mit seinen beiden Freunden (und ständigen Begleitungen) Ron Weasley und Hermine Granger.
,,Was...?" fragte Dumbledore verwirrt und stellte sofort das Fläschchen zurück in die Vitrine. Auch Remus schien nicht minder überrascht.
,,Professor, es ist wirklich wichtig!" sagte Hermine und ihre beiden Freunde stimmten ihr dabei zu.
,,Was ist denn los, Miss Granger?" fragte Remus und versuchte die Kinder zu beruhigen. Die drei warfen sich undefinierbare Blicke zu und nickten einander zu.
,,Es geht um Sirius Black!" sagte schließlich Harry. Remus sog scharf die Luft ein.
,,Wir glauben, dass er heute Nacht zu Voldemort zurückkehren wird!"
,,Bitte, wie kommen sie darauf?" fragte Dumbledore verwirrt.
,,Harry war vorhin bei Professor Trelawney, und..." begann Ron zu erzählen. Beim Stichwort Trelawney fuhren Dumbledores und Remus' Blicke sofort auf einander zu.
,,Was ist passiert, Harry?" fragte Dumbledore schnell und packte ihn an den Schultern.
,,Sie... hat mit mir geredet... aber sie wirkte als wäre sie nicht bei Sinnen, und ihre Augen haben silber geleuchtet!" stotterte Harry verunsichert. Wieder warfen Remus und Dumbledore sich wissende Blicke zu.
,,Eine Weissagung!" stellte Dumbledore fest. Er und Remus ignorierten die verwirrten, verängstigten Blicke der Kinder.
,,Harry, weißt du noch was sie gesagt hat? Hat sie Sirius Blacks Namen erwähnt?" fragte Remus.
,,N-nein, also nicht direkt." Harry räusperte sich und versuchte die Weissagung zu zittieren.
,,Der Knecht des dunklen Lords lag 12 Jahre in Ketten. Ähm... Heute Nacht wird er zu seinem Meister zurück kehren... um Mitternacht... nein, vor Mitternacht... Mit seiner Hilfe wird Voldemort neue Macht erlangen... und schrecklicher herrschen denn je... oder sowas." meinte Harry unsicher.
,,Sehen sie, das trifft eins zu eins auf Sirius Black zu! Er saß 12 Jahre in Askaban, und er hat Harrys Eltern an Voldemort verraten!" stellte Ron hektisch fest. Dumbledore räusperte sich.
,,Kinder... ich glaube ich muss mich für Professor Trelawney entschuldigen. Wisst ihr, sie hat manchmal derartige Aussetzer. Macht euch keine Sorgen, ihr geht es gut, sie ist nur eben etwas... nun ja, anders. Ich schlage vor sie begeben sich zurück in den Gemeinschaftsraum." seufzte Dumbledore.
,,Was?! Professor, das kann nicht ihr Ernst sein!" sagte Hermine ungläubig, doch der Direktor nickte.
„Guten Abend wünsche ich ihnen noch."
Mit diesen Worten verschwanden die Gryffindors (skeptisch und ungern) das Büro des Direktors.
„Remus, helfen sie mir, ich bin ratlos... was hat das zu bedeuten?" seufzte Dumbledore und sah Remus fragend an.
„Ich... ich weiß es nicht." log Remus. „Ich weiß es nicht!"
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