Kapitel 22


𝐌𝐄𝐑𝐋𝐈𝐀𝐇

Die fake Blondine wirft Jaxon immer wieder Blicke zu, um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, doch sein undurchdringlicher Blick liegt nur auf mir.
Ich wünsche mir in dem Moment, dass er sich wieder vollständig auf das Mädchen konzentriert und mich davon schleichen lässt, aber er scheint nichts der gleichen vorzuhaben.
„Jaxon, schick sie verdammt nochmal weg!" sagt die Schrulle entsetzt, während sie immer noch fast völlig nackt neben Jaxon steht, der gerade sein bestes Stück wieder verstaut.
Ganz sicher bin ich mir da nicht, weil ich nicht in Erwägung ziehe sein genital anzusehen, das würde die ganze Situation noch peinlicher machen.

„Verschwinde doch, wenn sie dich stört." gibt Jaxon gleichgültig von sich, dabei schenkt er ihr nicht einen Blick, seine Augen gehören für diesen Moment allein mir.
Entsetzt sieht sie ihn an, sammelt ihre Klamotten auf und starrt mich durchgängig wie eine Zielscheibe an, durch die sie gleich volle Kanne durchschießen möchte.
Irgendwie verständlich.
Ich selber schaffe es ja nicht mal mich zu bewegen, völlig starr stehe ich immer noch an der gleichen Stelle und werde gefesselt von Jaxons Blick.
„Ruf mich nicht an", meint das Mädchen noch laut bei ihrem verschwinden.
„Hatte ich sowieso nicht vor", antwortet Jaxon mit einem selbstgefälligen Grinsen und geht einige Schritte auf mich zu.

Währenddessen gibt er der Tür der Halle einen festen Stoß, so dass sie zufällt.
Umso näher er mir kommt, desto schneller weiche ich zurück, aber eine Wand hindert mich einige Momente später daran, den Sicherheitsabstand zu Jaxon einzuhalten.
Doch dieser Stopp erst, als wir uns so nah sind, dass ich seinen warmen Atem auf meiner Wange spüren kann, weil er sich zu mir herunter beugt.
Ich selber sehe auf meine Chucks, die plötzlich so furchtbar interessant sind oder ich bin zu feige um mir einzugestehen, dass ich beim nahen Betracht seiner Augen schwach werde.
Da bin ich wohl mitten ins Klischee gefallen.
Aber ist es nicht eigentlich dass was ich wollte? Eine Liebe, wie sie in den neusten Büchern geschrieben steht?

„Seh mir in die Augen, Merliah", haucht Jaxon.
Allein seine tiefe Stimme bringt alles in mir zum Kribbeln und die Wärme, die in Windeseile in meine Wangen steigt, ist nicht zurückzuhalten.
Deswegen ziehe ich es eher in Erwägung wegzulaufen, als in seine Augen zu schauen.
„Nein", antworte ich also stur und habe die Tür im Auge, damit ich einen guten Moment zum verschwinden abpassen kann.
„Gut, dann eben anders", sagt Jaxon und nimmt mein Kinn in seine Hand, daraufhin drückt er es so schnell hoch, dass ich überhaupt keine Chance habe mich zu wehren.
„Du spielst unfair", meine ich nun also doch mit direktem Blick in seine Augen.
„Und deine Reaktionszeit ist die Hölle", gibt er störrisch, dennoch schmunzelnd zurück.
„Dann sollte ich diese wohl trainieren", sage
ich ‚ „obwohl warte mal, mein Trainer bumst während des Unterrichts ja lieber, anstatt mich vorzubereiten."

Shit, so eifersüchtig wollte ich gar nicht klingen!
Man mein Plan war doch alles mit coolness zu überspielen, toll, das kann ich jetzt wohl komplett vergessen.
„Du bist nicht gekommen", antwortet Jaxon mir schulterzuckend und entfernt sich minimal von meinem Körper.
„Ich..," beginne ich empört und zeige mit dem Finger auf mich.
„Ich bin nicht gekommen? Sag mal bist du bescheuert, du warst doch für eine Woche verschwunden!"
Kann mir bitte irgendjemand verraten, warum meine Gefühle gerade so mit mir durchgehen?
Ich will nämlich eigentlich nicht dass aussprechen, was ich denke, es läuft nämlich zunehmend schlecht für mich.

Jaxon entfernt sich noch ein Stück mehr von mir, dabei rückt er seine hellblaue wideleg Jeans zurecht und kräuselt seine rosa Lippen, wie als müsste er daran denken, was er bei seinem verschwinden durchlebt hat.
„Ich war verschwunden, weil es nötig war und außerdem wurdest du heute doch auch, dass erste mal von Elijah unterrichtet.
Es ist also nichts verloren", antwortet er gleichgültig.
„Du gehst mir so auf den Sack!
Sag doch einfach wo du warst, es ist doch nicht so schlimm sich mal zu öffnen", argumentierte ich gegen ihn mit gehobener Braue.
Jaxon rangt mit sich, er trägt es entweder mit Absicht nach außen oder kann es nicht verstecken.
Er kommt erneut auf mich zu, diesmal aber voller Elan. Beide Hände stützt er neben meinem Kopf ab, um sich selber abzubremsen und damit er mich perfekt gefangen halten kann.

„Pass auf",sagt er ernst, „dir bleiben zwei Möglichkeiten.
Entweder du legst mal für einen Moment deine feministischen Züge beiseite und gehst dem nach, was ich vorhin in deinen Augen gesehen habe oder wir werden jetzt Trainieren und ich mache dich fertig.
Sei dir bei Option zwei sicher, ich werde nicht zart sein."
Völlig baff sehe ich ihn an, erschrocken davon, dass er meine Lust deuten konnte, die ich versucht habe in meinen Gedanken zu verbergen.
„Woher weiß ich, dass du bei Option zwei zart sein wirst?" gebe ich selbstbewusst zurück, zusätzlich hebe ich mein spitzes Kinn.

„Finde es heraus", haucht Jaxon und lehnt sich mit herunter gebeugtem Kopf immer weiter vor, bis er mit seinen Lippen kurz vor meinen ankommt.
Ich darf ihn nicht küssen.
Ich darf ihn nicht küssen.
Ich darf ihn nicht..
Die dritte Wiederholung kann ich nicht zu Ende führen, weil seine Lippen bereits auf meinen liegen.
Ich weiß nicht was ich tun soll, ich habe doch noch nie jemanden geküsst, wie geht das?
All diese Gedanken fliegen durch meinen Kopf, verschwinden aber schnell wieder, weil Jaxon mich mit seinen Lippen leitet.
Erst küsst er mich ganz sanft, wie das Wasser die Lippen berührt, hauchzart und langsam.
Ich fange an meine Lippen zubewegen, wie er es tut, dass gibt ihm das Signal mich fordernder küssen zu können.

Seine großen Hände wandern meinen Körper hinab, wie ich es mir in Gedanken gewünscht habe.
Die eine platziert er unter meiner linken Brust, die andere liegt vorsichtig an meiner Wange an, er berührt mich wie Porzellan, als könnte ich jede Sekunde zerbrechen, wenn er auch nur einen falschen Schritt macht.
„Jaxon, fass mich richtig an, bitte", murmle ich zwischen zwei Küssen gegen seine Lippen.
Er lächelt teuflisch in den Kuss hinein und fährt ohne zu zögern, mit seiner Hand unter meinen Pullover.
Er umschließt meine Brust mit seiner Hand und drückt ein wenig zu, was mir ein leises Stöhnen entlockt.
Oh Gott, warum reagiere ich nur so auf ihn?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top