Kapitel 26
Schnellstmöglich wollte ich mir etwas überziehen und meinen eigenen Körper unter langen Klamotten Verstecken, um ihn nicht betrachten zu müssen.
Zu meinem Glück, lag tatsächlicherweise ein Schlafanzug neben dem Waschbecken bereit, welchen ich mir schnellstmöglich überzog.
Der Schlafanzug, war wie auch alle Kleider die ich bei dieser Entführung getragen hatte,aus Seide.
Er hatte einen cremefarbenen Ton und schwarze Knöpfe.
Ich blickte an mir herab und war zum ersten Mal zufrieden mit dem was ich anziehen ,,durfte".
Ich knipste das Licht im Bad aus, schnappte mir das Handy welches noch immer auf der Kommode lag und ließ mich aufs Bett fallen.
Ein Blick auf die Uhrzeit verriet mir das es bereits kurz nach drei war, schlafen kam für mich nicht mehr in Frage.
Außerdem fürchtete ich Sancho vor meinem inneren Auge zu sehen sobald ich meine Augen schloss.
Stattdessen entschied ich mich dazu in alten Erinnerungen zu schwelgen und mir Bilder aus der Zeit anzugucken in der ich mit Nick zusammen gewesen war.
Ich öffnete meine Gallerie und das erste das mir ins Auge sprang waren unzählige Bilder der gerade untergehenden Sonne.
Diese Bilder stammten von dem Dach des Gebäudes, auf dem Nick auch mit mir schluss gemacht hatte.
Aber es war auch das Dach auf dem wir unzählige unerlaubte Picknicks hatten.
Ich hatte mir irgendwann einen Weg aus meinem Fenster und raus aus diesem streng bewachten Wohnviertel gesucht und gefunden.
Da mein Fenster direkt über der Garage lag war es für mich kein Problem sicher aus meinem Zimmer zu gelangen.
Dort konnte ich mich sogar unbemerkt von den beiden Bodyguards, die an der Haustür postiert waren, vorbei schleichen.
Das wieder hineinkommen war etwas komplizierter, da es etwas Muskelkraft benötigte sich an der Wand wieder mach oben zu ziehen.
Aber mit viel Anlauf und Zähne zusammenbeißen gelang mir auch das.
In der Nacht meiner Entführung war ich allerdings durch die Haustür geschlichen, das es sich einfach ergeben hatte und meine Eltern es eher mitbekommen hätten wenn ich im Zimmer neben ihnen aus dem Fenster kletterte, als eine Etage unter ihnen heimlich durch die Tür zu schleichen.
Und zu meinen Glück waren an diesem Tag sogar alle Bodyguards beurlaubt gewesen, weswegen ich tatsächlich problemlos durch die Haustür gelangen konnte.
Wie auch bei unseren unzähligen Treffen zuvor, war ich zu dem Gebäude gelaufen, welches etwa 20 Minuten von meinem Zuhause entfernt war.
Ich hatte auf dem Dach auf ihn gewartet, Bilder von dem Wunderschönen Sonnnnuntergang gemacht.
In Erinnerungen schwelgend, machte ich das Handy aus und steckte es in meine Hosentasche.
Das war der Abend an dem er sich von mir
Getrennt hatte.
Doch wie ich später erfahren hatte, wollte er tatsächlich mit mir durchbrennen.
Was auch immer ihn dazu gebracht hatte seine Meinung zu ändern...
Und jetzt war ich vollkommen alleine.
Für Sancho war ich ein Spielzeug, nichts weiter als seine persönliche Hure.
Nick dachte ich wäre ich einer Beziehung mit diesem Psychopatischen Dreckssack
Und Xavier schaffte es scheinbar nicht mich zu lokalisieren und zu retten, wo er doch praktisch ein eigenes Hochsicherheitsgefängnis geschaffen hatte mit den neusten Technologien.
Es war eindeutig das ich ihm egal war.
Zu guter letzt wäre da noch Damian, von dem ich bisher nicht mal wusste ob er es überhaupt überstanden hatte.
Ob er den Park lebend verlassen hatte.
Bei dem Gedanken daran, was alles mit ihm passiert sein könnte lief mir ein kalter Schauer den Rücken hinab.
Wenn er das ganze nicht überlebt hatte, oder ernsthaften Schaden davon trug, wäre das alles meine Schuld...
Stunden vergingen in denen ich einfach nur reglos auf dem Bett lag und an die Decke starrte.
Mein leerer Magen rumourte lautstark, doch es gab nichts was ich dagegen unternehmen konnte.
Am Tag zuvor hatte ich wirklich nur das Hörnchen gegessen, welches ich auf der Rückfahrt des Shopping trips bekommen hatte.
Kein Wunder das ich Hunger hatte.
Doch in den letzten Tagen war Essen wirklich das letzte woran ich denken konnte.
Das lautstarke öffnen der Tür ließ mich hochfahren und ich sprang aus dem Bett, meine Fäuste geballt bereit moch zu verteidigen.
In dem schwachen Mondlicht, das durch Die Vorhänge fiel konnte ich anfangs nicht erkennen wer es war, doch als die Person das Licht anknipste konnte ich erkennen als wen sich die Gestalt entpuppte.
Es war Sancho, allerdings vollkommen entstellt.
Er hatte eine blau geschlagenes Auge, eine Aufgeplatzte Lippe und eine kleine Platzwunde an der Stirn aus welcher ein kleiner Rinsal aus Blut zu kommen schien.
Seine Klamotten waren von Blutflecken überzogen und waren hier und dort zerrissen.
Erst jetzt sah ich, dass er sich den Ärmel seines Weißen Hemdes provisorisch abgerissen hatte und zu einem Verband umfunktioniert hatte, mit welchem er eine seine stark blutende Wunde am Arm verbunden hatte.
Seine Hände waren Blut überströmt und in seinen Augen konnte ich noch immer die Flammen seiner lodernden Wut sehen, welche er verspürt haben musste.
Ich stand noch immer mit geballten Fäusten etwa 2 Meter von ihm entfernt, vollkommen erstarrt vor Angst.
,,Was glotzt du denn so Blöd du elendes Miststück?", fragte er gereizte und schlug die Tür hinter sich zu.
,,Wo bist du gewesen?", fragte ich mit erstickter Stimme und merkte wie mein Körper wieder zu zittern begannen.
Statt mir eine Antwort zu geben lief er mit schnellen Schritten auf mich zu, drückte mich gegen die Wand hinter mir und schloss seine Hand eiskalt um meine Kehle.
,,Was wagst du es mir diese Frage zu stellen?",brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.
Sein Griff wurde immer fester und ich bekamm so gut wie keine Luft mehr.
Auf Zehenspitzen und nach Luft ringend stand ich, vollkommen verängstigt,an der Wand gepresst und hatte panische Angst um mein Leben.
Er blickte mir noch eine Weile eiskalt in die Augen,bevor er endlich von mir abließ.
Keuchend versuchte ich meine Lungen wieder mit Sauerstoff zu füllen.
Mir wurde ganz schwindelig und es dauerte ein paar Sekunden bis meine Sicht wieder klar wurde und meine Atmung sich wieder regulierte.
Er fuhr sich gestresst durch die Haare bevor er sich langsam aufs Bett setzte.
Ich stand noch immer vollkommen verängstigt an die Wand gepresst und wagte es nicht mich zu bewegen.
,,Und was wäre wenn ich zurückgefahren wäre um ihm ihn endgültig zu töten?", fragte er in aller Seelenruhe.
Doch dieser Satz löste in mir eine Kurzschlussreaktion aus.
Alle meine Emotionen brannten in mir durch und Verzweiflung und Wut machte sich in mir breit.
,,Du verdammter Wichser", schrie ich ihm aus voller Kehle ins Gesicht und war drauf und dran ihm an die Gurgel zu gehen.
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Oh Alice...
Wie das ganze wohl enden wird?
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