Kapitel 22
Ich wollte wirklich nichts lieber als raus aus diesem einengendem Zimmer, doch das war einfach keine Option.
Um meine Langeweile und auch aufsteigende Panik zu unterdrücken, stand ich auf und machte mich auf die Suche nach einem Ladekabel.
Wenn ich hier drinnen schon gefangen war, dann konnte ich auch gleich einwenig in alten Erinnerungen schwelgen und mich einfach nur im Bett verkriechen.
Ich suchte das gesamte Zimmer ab, bis ich schließlich in der Kommode neben dem Bett fündig wurde.
Ich wusste doch das es hier drinnen ein Ladekabel geben würde.
Voller Vorfreude steckte ich das Handy in eine Steckdose neben dem Bett und setzte mich davor.
Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit bis endlich das Ladesymbol auf dem Handy erschien.
Es dauerte mindestens weitere drei Minuten bis ich meine Ganzen Pins eingegeben hatten und sich das Handy hochfuhr.
Doch jetzt war es endlich soweit und ich konnte mein Vorhaben in die Tat umsetzten.
Doch was ich sah als ich auf den Bildschirm blickte, irritierte mich.
Auf meinem Handy befand sich eine bereits geöffnete Notiz in welcher stand:,,Trag es immer Bei dir ~x"
Mein Herzschlag beschleunigte sich und mir wurde plötzlich ganz warm ums Herz.
Er hatte einen Plan und er würde mich hier nicht im Stich lassen.
Ein ganz neues Gefühl machte sich in meinem gesamten Körper breit und ich konnte nicht anders als zu Grinsen.
Ich verspürte Hoffnung.
Hoffnung, diesen Mistkerl vielleicht nie heiraten zu müssen oder nie mit ihm Kinder bekommen zu müssen.
Das wäre meine Erlösung.
Pure Erleichterung überkam mich. Er hatte mich nicht vergessen.
Ein plötzliches Klopfen riss mich zurück in die Realität.
War er etwa schon so schnell wieder zurück?
Doch er würde doch niemals an seiner eigenen Zimmertür anklopfen.
Es musste also jemand anderes Sein, der das klopfte.
Schnell ließ ich das Handy in meinen Auschnitt gleiten und verstaut es in meinem BH.
Ich würde es fortan immer bei mir tragen.
Als sich die Tür schließlich öffnete und ich in zwei Azurblaue Augen starrten,bestätigte sich meine Vermutung.
Erst im zweiten Moment erkannte ich wer er war.
Er war der Typ aus dem Restaurant.
,,Hi Alice", sagte er und Lächelte mich freundlich an.
Seine schwarzen Locken hatte er zu einem Dutt zusammengebunden, nur eine kleine Strähne guckte vorne noch heraus.
,,Hi", antwortete ich knapp und bemerkte meinen Fehler fast sofort.
Er dachte dank Señor García schließlich das ich stumm wäre.
Doch ihm schien diese Kleinigkeit nicht aufzufallen.
,,Kommst du mit mir mit?", fragte er mich nun mit hochgezogerner Augenbraue.
,,Wohin soll ich mitkommen?", entgegnete ich perplex.
,,Na raus hier, raus aus diesem Zimmer?", erklärte er mir als ob es bereits offensichtlich wäre.
,,Ähm, okay also wenn ich raus darf. Ist das denn mit Señor García abgesprochen?", fragte ich einwenig angespannt.
,,Señor García, wieso so förmlich? Ja das ganze ist mit Sancho abgeklärt, also kommst du jetzt?", fragte er mich nun etwas irritiert.
Ich zögerte einwenig bevor ich schließlich doch einwilligte.
,,Okay, klar wieso nicht", antwortete ich einwenig unsicher, rappelte mich vom Boden auf und verließ mit ihm das Hotelzimmer.
Nichts würde ich gerade lieber tun als dieses Zimmer endlich wieder zu verlassen.
Ich verband einfach jetzt schon viel zu viele negativen Erinnerungen mit diesem Zimmer.
Doch ich konnte diesem Mann nicht trauen.
Er war schließlich ein Freund von Sancho.
Auch wenn er nett wirkte könnte er schließlich sonst was mit mir anstellen!
Warum hatte ich nicht daran gedacht?
Eine Gänsehaut breitete sich auf meinem gesamten Körper aus.
Wir waren inzwischen bei dem Fahrstuhl angekommen.
Er lächelte mich aufmunternd an als ich etwas zögerlich nach ihm den Fahrstuhl betrat.
,,Wie heißt du überhaupt?", fragte ich neugierig.
Er kratzte sich am Kinn bevor er mir antwortete:,,Tut mir leid das ich mich dir bisher nie vorgestellt habe.
Mein Name ist Damian Lorenzo Carlos Escamilla."
Nachdem er sich vorgestellt hatte, reichte mir gespielt feierlich die Hand.
Ich nahm diese,nun ebenfalls gespielt feierlich,in meine und stellte mich ebenfalls mit vollen Namen vor.
Doch etwas an seinem Namen hatte mich stutzig gemacht.
Hatte Xavier nicht den gleichen Nachnamen wir er?
Oder war das ganze nur ein Zufall?
,,Freut mich dich kennenzulernen Alice",sagte er als er meine Hand schüttelte.
,,Hast du einen Bruder?", fragte ich völlig überstürzt. Ich musste es einfach wissen.
Er blickte mich irritiert an bevor er mir antwortete:,,Nein, aber ich hab eine kleine Schwester die etwa in deinem Alter sein müsste. Wieso fragst du?"
,,Ach nichts, nur so", antwortete ich enttäuscht.
Das wäre aber auch zu schön gewesen.
Der Fahrstuhl hielt und wir stiegen aus.
Auf unserem Weg nach draußen, liefen wir wieder durch die atemberaubend schöne Eingangshalle.
Diese Halle wirkte wirklich wie von einer anderne Welt.
Es gab sogar eine Art Straßenschild das zeigte wo die Rezeption und die Toiletten waren.
Einfach nur genial.
Wir verließen das Hotel und stießen auf eine riesige Menschenmenge die sich vor dem Eingang drängte.
Scheinbar schienen sie auf etwas oder jemanden zu warten, denn ganz vorne standen Journalisten mit Kameras und Mikros in den Händen.
Auf wen warteten sie denn?
Doch meine Frage beantwortet sich schnell, als die Menschen mit den Mikros auf mich zu stürmten.
,,Alice Rodriguez, was führt sie hier zu uns nach Mexico?", fragte mich eine der Reporterinnen auf spanisch.
Während mich eine Weitere bereits fragte:,,Ist das hier ihr Verlobter von dem ihr Vater bereits erzählt hat?"
,,Sind sie wirklich in ihn verliebt Señora?",fragte mich ein Dritter Journalist.
Ich geriet vollkommen in Panik und hätte Damian nicht in diesem meine Hand genommen und mich durch diese Menschenmenge gezogen, dann wäre ich dort vermutlich zusammengebrochen.
Er zog mich schnellstmöglich aus der Menschenmenge heraus und lief mit mir zu einer bereit stehenden Limousine.
Die Journalisten und Paprazi folgten uns natürlich.
Schnellstmöglich zog er die Tür der Limousine auf.
So schnell ich konnte stieg ich ein und er folgte mir.
Sobald die Tür hinter uns geschlossen war, fuhr die Limousine los, das Geraune der Menschen von außen war daraufhin deutlich zu hören.
,,Bitte sag mir nicht, dass dein Vater Armando Rodriguez ist?", fragte Damian mich nun vollkommen schockiert.
,,Doch, Wieso? Wieso kennst du seinen Namen?",fragte ich maßlos irritiert.
,,Du wunderst dich warum ich den Namen deines Vaters kenne? Er ist ja nur einer der berühmtesten Menschen der Welt ? Er hat ja auch nicht als Erster ein vollkommen Umweltfreundliches Auto erfunden und somit den Co2 Austoß um etliche Tonnen verringert. Und mit seinem Unternehmen somit weltweit bekannt ist.", berichtete er mir fassungslos.
Das sollte mein Vater alles getan haben?
Mit all diesen Informationen die wie stürmischer Hagel auf mich herinprasslten, konnte ich einfach nichts anfangen.
Also ich wusste das meinen Eltern die Umwelt nicht vollkommen egal war, aber das er das erreicht hatte, ließ mich einen Gewissen stolz ihm gegenüber empfinden.
Ich durfte nie wissen was meine Eltern beruflich machten.
Sie wollten mich abgeschirmt von der Welt aufwachsen lassen.
Jetzt bereute ich es zutiefst das meine Recherchen nicht weitreichender ausgefallen waren.
Mein Vater, ein Umweltschützer?
Das klang für mich fast absurd, aber scheinbar war es wahr.
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Naa was denkt ihr über Alice Vater?
Ist er euch jetzt sympathischer?
Und was halten wir von Damian?
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