Kapitel 1
Der Himmel war in ein wunderschönes orangefarbenes Licht getaucht, als die Sonne gerade am untergehen war.
Die letzten Sonnenstrahlen des Tages strahlten so hell wie sie nur konnten.
Bevor sie letztendlich am Horizont verschwunden waren und von der tiefblauen Dunkelheit verschluckt wurden.
Jetzt zierte ein wunderschöner Farbverlauf den Himmel.
Von hellblau über zu violett zu dunklem lila bis hin zu dem tiefen dunklen Blau.
Von dem Dach dieses Wolkenkratzers aus konnte man den Sonnenuntergang am besten beobachten.
Heute waren besonders viele Sterne zu sehen, welche nur so um die wette leuchteten.
Schon faszinierend zu wissen,dass das Licht das wir hier beobachten können eine Ewigkeit braucht, nur damit wir es hier überhaupt Sehen können.
Der Stern der unserer Sonne am nächsten ist, ist etwa 4,2 Lichtjahre entfernt.
Das bedeutet bis das Licht bei uns ankommt vergehen über 4 Jahre.
Also sehen wir das Licht der Vergangenheit am Himmelszelt leuchten.
Diese Zahl ist für mich kaum greifbar.
Ich starrte noch eine Weile in die Sterne, als sich leise Schritte mir von hinten näherten.
Und ich brauchte mich gar nicht erst umzudrehen um zu wissen wer es war.
Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht, als zwei mir vertraute Hände meine Hüfte von hinten umschlungen.
,,Ich hab dich vermisst", hauchte er mir in den Nacken, wo sich nun eine Gänsehaut ausbreitete.
Eine Welle des Glücks ließ mich erschaudern.
,,Ich habe dich auch vermisst", antwortete ich ebenfalls flüsternd bevor ich mich in seinen Armen umdrehte um ihn zu küssen.
Doch kurz bevor sich unsere Lippen berührten blockte er ab.
,,Nein, du weißt wir sollten das nicht tun" , sprach er mit angespannten Kiefer und löste sich aus unserer innigen Umarmung.
,,Du hast recht es war ein Fehler",sagte ich und versuchte mir den Schmerz nicht anmerken zu lassen.
Ich war im Begriff zu gehen, als ich seine Hand an meinem Handgelenk spürte.
Er zog mich wieder zu sich heran und küsste mich.
Er küsste mich mit so viel Leidenschaft und mit so viel Liebe, das ich gar nicht anders konnte als den Kuss zu erwidern.
Unsere Lippen aufeinander waren das schönste Gefühl der Welt.
Wenn wir uns küssten war es so als ob wir endlich frei sein könnten.
Für ein paar Momente war die Welt in Ordnung.
Viel zu Schnell endete der Kuss.
Ich blickte in seine Augen und zuckte vor Schreck zurück.
In seinen Augen spiegelte sich Schmerz, Angst und Reue gleichzeitig wieder.
,,Tut mir leid Alice.Das hier war ein riesiger Fehler. Wir müssen das hier und jetzt beenden, es tut mir leid!", sagte er verängstigt und sah mich dabei so angewidert an das es mich von innen heraus zerfras.
Ich nickte und drehte mich um, um meine aufsteigenden Tränen vor ihm zu verbergen.
Doch er schien sich gar nicht mehr dafür zu interessieren, denn er war schon zur Tür hinaus und auf dem weg das Gebäude zu verlassen.
Die Tränen bahnten sich unkontrolliert ihre Wege, hinab an meinen Wangen und tropften ungehindert auf den kalten Boden.
Ich wusste ja das unsere Beziehung riskant war, aber ich dachte sie wäre auch das was er wollte.
Nein ich würden nie wieder wegen diesem bescheuerten Idioten weinen.
Er war es keine einzige Träne mehr wert, die ich bereits wegen ihm vergossen hatte.
Und trotzdem schmerzte mein Herz noch genauso, wie Beim ersten mal als er sich von mir trennte.
Er sagte es sei zu meinem besten.
Er wollte nicht das ich mich mit meiner Familie stritt und das nur seinetwegen.
Denn als ich damals mit sieben gemeinsam mit ihm vor der Tür meiner Eltern stand,um ihnen meinen neuen besten Freund vorzustellen, haben sie uns nicht wie erhofft mit offenen Armen begrüßt.
Nein eher das komplette Gegenteil war der Fall.
Sie schrien mich an was ich doch bei einem Hendrickson zu suchen hatte, wo ich doch eine Rodriguez war.
Das er aus einer armen Familie stammen würde und einen schlechter Einfluss auf mich hätte.
Das er ein Hendrickson war, brachte das Fass dann vollständig zum überlaufen.
Denn schon seit Generationen waren unsere Familien verfeindet aufgrund einer lächerlichen Geschichte unserer Urgroßvater.
Aber all das war mir damals egal gewesen, war es auch heute noch.
Er war damals mit Tränen in den Augen abgehauen Und auch meine Welt zerbrach an diesem Tag.
Er war der erste Mensch den ich je geliebt hatte und auch der erste Mensch dem ich je vertraut hatte.
Meine Eltern hatten ein anderes Leben Für mich vorgesehen.
Auch wenn sie mich abgrundtief hassten, weil ich meine wahre Liebe gefunden hatte und sie nicht.
Der einzige Grund meiner Eltern zu heiraten waren deren Eltern, die diese verkuppelt haben und das alles nur als Mittel für den Zweck.
Denn beide von ihnen stammten aus wohlhabenden, hoch angesehenen Familien.
Da war es natürlich am besten, dass diese beiden Menschen heirateten und ein Kind in die Welt setzten nur um eine noch angesehenere Familie zu werden.
Und das hatten sie geschafft.
Wir waren zwar eine kaputte Familie aber wenigstens waren wir hoch angesehen.
Das musste doch wirklich das einzige sein woran meine Eltern denken konnten.
Meine Eltern hatten getrennte Schlafzimmer, gingen in zwei verschiedene Urlaube, hatten Affairen und das alles nur um unglücklich verheiratet zu sein mit einem Menschen den man noch nie geliebt hatte und nur um eine angesehene Familie zu haben.
Soweit ich weiß war die einzige Intimität die bei meinen Eltern je stattgefunden hatte, der Kuss auf ihrer Hochzeit, welche ebenfalls nur als Schein angedacht war.
Soweit ich weiß hat sich meine Mutter künstlich befruchten lassen.
So wurde sicher gestellt, dass diese beiden ein biologisches Kind haben konnten, ohne den Akt zu vollziehen welcher dafür eigentlich benötigt wird.
Was man doch alles ermöglichen konnte wenn man einem Haufen Kohle besaß.
Und all das weiß ich aus dem Tagebuch meiner Mutter.
Ich weiß das ich nicht einfach so in den Sachen meiner Eltern herumschnüffeln durfte, doch ich wollte Antworten haben.
Und dies erschien mir als die einzige Lösung.
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Heyy
Hier kommt wie versprochen das erste Kapitel :)
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