Call me Levi 💋
Es war bereits Schulende, als wir die endlosen Straßen der Stadt hinunter liefen. Unsere Rucksäcke stauten sich mit Büchern voll und stützten unsere Rücken enorm, die letzten paar Wochen unseres Abiturzeit stand an und somit auch die Kurzstunden. Ein Glück, denn länger wollte ich auch nicht mehr auf der Schule sein, trotz meiner Freunde. Doch bevor wir komplett unseren Abschluss in die Hand nehmen konnten, mussten wir zuvor eine Projektarbeit abarbeiten und ein Praktikum, aber mit wem oder was ich mache...schien mir noch fragwürdig.
Mikasa schlenderte neben mir, während die Bande vor uns heraus ging. Die Bäume raschelten vom kalten Windstoß. Kiessteine dämpften die Schritte unsere Sohlen ab. Alle lachten miteinander, Hanji plapperte Armin voll, Sasha und Connie rangen um das Frühstücksbrot .
Alles war perfekt und üblich, jedoch nicht die dicke Luft zwischen mir und Mikasa. Diese Atmosphäre war überhaupt nicht gelegen. Es störte. Mir kam es nahezu so vor als ob sie ein falsches Auge auf mich warf und hinter meinen Rücken gerne ein Urteil sprach. Laut Erens Worten, galten diese Befürchtungen nicht plausible, da ich ja eh keinerlei falsche Taten begangen habe und man sich nicht an ihrer Aura täuschen sollte. Schwachsinn. Es mag sein das sie ehrlich war, jedoch zog sich doch keine stumme Person so zurück, wenn sie bei anderen offen gemäß plauderte, oder?
Nein. An ihr haftete was anderes. Die reservierte Art schien doch so komisch und würde mir nur das Wohlbefinden in der Gruppe nehmen-
,,Schläfst du mit ihm?" völlig aus der Fassade gerissen, weitete ich die Augen auseinander und blickte in ihre Richtung ,,Ich-...". Beschämt wendete ich mich ab, die Schwarzhaarige hingegen musterte mich monoton. Bevor ich meinen Satz vollenden konnte, sprach sie mir dazwischen ,,Es ist Okey". Perplex erstarrte ich.
Wie konnte sie damit so verständnisvoll sein ?... Jedoch war die viel wichtigere Frage: WIE ZUR HÖLLE ERFUHR SIE DAVON?!
,,(V/N)~" trällerte eine Brünette drauflos und glotzte über ihre Schulter nach hinten, ehe sie paar Schritte zurücklegte, um neben uns herzulaufen.
Mikasa ertappte die Lage und raste voraus zu Armin. Anscheinend gefielen ihr die unlogischen Gesprächsthemen der Dame nicht.
Naja, so freundlich wie sie äußerlich schien, könnte man sich auch so schnell täuschen. Denn ehe man sich versah, landete man bei Themen wie Foltermethoden oder Kastration an Menschen.
Zoe schwang ein Arm um meine Schultern und grinste hämisch, wobei ihre Gläser reflektierten. ,,Ich muss Dir was erzählen" informierte Hanji ihr Vorhaben und richtete ihre Brille weiter über die Nasenflügel ,,Es geht um Jean". Fraglich legte ich meine Stirn in Falten ,,Was gibt es da zu bereden ?". Die Brünette schielte zum Hellhaarigen, der Abseits der Gruppe herumlungerte ,,Hat er dir letzte Nacht auch etwas von nem Blitzlicht erzählt?''.
,,Ja...er meinte das er sich beobachtete fühlte''
,,Und deshalb macht er solch ein Gesicht? Wir waren doch alle da und keiner von uns hat irgendwas davon gesehen? Ich mein, klar, gewisse Dinge passieren, was vielleicht nur ein Individuum ertappen kann, aber deswegen?''... Hanji zeigte zu Jean, der den Kopf hängen ließ.
,,Sei mal ehrlich, wer will schon ein menschliches Pferd als Anhang?''
,,Hanji! Du redest da über meinen besten Freund''
,,Ups...hihi. Es war doch nur ein Scherz, aber ich bezweifle das es nur daran liegt''
Somit ließ die Brünette ab und schlenderte mit überkreuzten Armen am Nacken voraus. Ich hingegen haftete an Jean und konnte Hanjis Worte nicht abschalten. Was... wenn sie recht hatte?
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Zuhause angekommen knurrte bereits mein Magen, also musste schnell ein Müsli her. Ich suchte mir die jeweilige Suppentasse raus, ein Löffel und die wichtigsten Zutaten. Damit spazierte ich auch schon ins Wohnzimmer und genoss das Frühstück vor der Glotze. Das Handy neben mir lag einsam da. Keinerlei Nachrichten meiner Freunde, geschweige denn eine Neuigkeit aus den Storys der jeweils anderen. Gelangweilt setzte ich das Smartphone ab und schielte rüber zum Fenster. Den Vorhang rückte ich ein wenig zur Seite, womit ich mir ein Einblick über die Mauer verschaffte. Seit meinem letzten Besuch bei Mikasa wusste ich bereits, dass die Ackermans dort wohnten.
,,Es ist okay'' schoß mir der Satz von Mikasa wieder in den Kopf. Wieso ging sie so locker damit um?! Was war da nur los?! Außerdem...es war eine verdammte einmalige Sache, an die ich mich kaum noch erinnerte.
Unbewusst schielten ich von der Fensterbank wieder nach oben zum Fenster, der im Obergeschoss war, und ertappte den Hausheeren hinter dem Glas.
Er ahmte mir nach und unsere Blicke fielen aufeinander. Die Situation kam mir mehr als unangenehm vor. Nein, nahezu peinlich, aber ich konnte nicht anders.
Dem Manne entging ein amüsiertes Grinsen und ich empfand so etwas wie Sympathie. Angelehnt umfassten seine Finger das Endstück seines T-Shirts. Sachte rollte er das Stoff hoch. Sein Oberkörper repräsentierte jene dreckige Vorstellung einer Dame und die Wünsche ihrer Zukunft. Lebe mit ihm und du hättest keinerlei Sorgen im Sex-Leben. Zwinkernd nippte der Schwarzhaarige an seinem Tee. Er war ruhig, vollkommen Reuelos was sein jetziger Zustand betraf.
Dieser Anblick blieb jedoch nicht lang, denn ausgerechnet da klingelte plötzlich mein Handy. Eine unterdrückte Nummer hatte mich angeklingelt, weswegen ich stutzig ranging.
,,Hallo?''
,,Hey Babe, bist du allein?''
,,Wer sind sie?''
,,Schau mal rüber''
Mir stockte der Atem als der Schwarzhaarige mit seinem Handy wedelte. Er war es also!
,,Brauchst du Gesellschaft?''
,,N-Nein, Sir''.
Ich wollte nicht, dass dieser Ausrutscher nochmal passierte. Immerhin stand die Freundschaft mit Mikasa auf dem Spiel, was mir ohnehin schon gefühlt auf der Kippe stand, trotz ihrer gelassenen Art.
Doch, dieser Mann behaarte darauf. Bestand darauf die Barriere zwischen diesen Wänden zu brechen. Es schien mir so unglaubwürdig, als wollte er mit mir spielen oder gar testen. Was es vielleicht das? Testete er mich aus für seine Tochter? Fragen über Fragen und nur diese eine Aussage räumte meinen Verstand um.
,,Oh, tut mir leid, wo ist nur meine gemeinnütze, soziale Ader geblieben? Ich komme vorbei, weil deine Lernhilfe bereits um 15 Uhr anfängt'' er lächelte verschmitzt, ehe er sich an der Fensterbank vorlehnte und seine Gesichtsstruktur somit deutlich wurde ,,Ich freu mich drauf''.
Panisch legte ich auf und wählte die Nummer einer allzu bekannten Person, die mir eine plausible Antwort zu liefern hatte.
,,Ja, Schatz?''
,,Mom, hast du mir eine Lernhilfe besorgt?!'' kam es aufgebraucht, aber dennoch ... von mir heraus.
,,Ach, du meinst, Mister Ackerman? Der liebe Kerl macht anscheinend sowas wie eine gemeinnütziges Arbeit in der Nachbarschaft. Außerdem sind ich und dein Vater meistens besorgte, wenn es um dich geht''.
,,Und deswegen stellt ihr mir einen fremden Typen als Babysitter ein?''.
So fremd war er nun auch wieder nicht, aber ich wollte genauso wenig nochmals den Fehler begehen, falls es wieder passieren sollte. Warte- wovon redest du (V/N)?! Krieg dich ein, vielleicht war er selbst betrunken? Oder nicht bei sinnen, so wie ich?
,,Quatsch, so fremd ist er doch gar nicht! Außerdem, wirft er ein Auge auf dich und deine Noten, was doch toll ist, oder ist?''
Das Klingeln der Tür erweckte meine Aufmerksamkeit, weshalb ich mit einem ,,Ich muss auflegen, hab dich lieb'' auflegte und die Türklinke betätigte.
,,M-Mister Ackerman?'' kam es flüchtig über meine Lippen. Der schwarzhaarige Herr stand in einem Hemd und schwarzer Anzughose an der Türschwelle, ehe er schwach lächelnd herantrat ,,Darf ich rein?''.
,,J-Ja'' ich konnte kaum sprechen, so sehr verschnürte mir seine Ausstrahlung die Kehle. Er sah so verdammt gut aus und dennoch musste ich mich beherrschen.
Wie zur Hölle kamen überhaupt meine Eltern darauf, dass ausgerechnet dieser Kerl mir etwas beibringen könnte oder anderweitig ein Auge warf?! Ausgerechnet er!
,,Du scheinst so verunsichert, alles gut?''.
Völlig in Gedanken verloren, starrte ich gegen den Fußboden und murmelte ,,Küss mich'', jedoch ohne Kontext. Waren es meine Hormone? Fuck!
,,Gerne''.
,,Was?!''.
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200 Leser - 18.11.2018, Thank u 💋
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