49. Kapitel - Roste da, und lass mich sterben

Ich hielt mich mit all meiner Kraft am morschen Zaun fest als wäre er das einzige, was mir in meinem Leben noch Festigkeit geben könnte. Das Holz war gefroren und meine Finger erstarrt. Der Wind wehte durch meine Haare und mein Blick war in die endlose Ferne gerichtet. Es dämmerte bereits. Der Himmel war mit dunklen Wolken bedeckt.

Ich spürte einen heißen Atem in meinem Nacken, welcher meine Knochen zum beben gebracht hat.
„Ophelia.", flüsterte eine altbekannte Stimme.
Mein Atem wurde immer schneller und unregelmäßiger. Dann streichelte er mit seiner metallenen Hand über meinen Bauch.
„Unser Kind.", hauchte er.
Ich drehte mich zu ihm um. Sein Gesicht war voller Narben.
„D-dean.", stotterte ich angsterfüllt.
„Mach dir keinen Sorgen, mein Engel. Alles wird gut."
„W-was... was machst du hier?"
„Beim nächsten Mal sollte Kylo sich wohl etwas mehr Mühe geben, wenn er versucht mich zu töten.", erklärte er mir und betrachtete seine mechanische Hand. „Wobei ich mir sicher bin, dass es kein nächstes Mal geben wird."

Er griff nach mir und ich versuchte ihm zu entkommen, aber es gelang mir nicht.
„Lass mich los!", schrie ich.
Er grinste und schleifte mich fort. Ich wehrte mich so gut ich konnte, doch nichts half.
Im Wald entdeckte ich das alte dreckige Schiff.
„Nein! Nein! Bitte nicht!", windelte ich verzweifelt.
„Keiner wird dich schreien hören, liebste Ophelia."
Ich wimmerte und weinte bitterlich.
Er schleifte mich durch den Schnee und dann in sein Schiff.

„Wir werden da weiter machen, wo wir aufgehört haben.", meinte er.
Ich zitterte vor Angst.
„Nein! Bitte nicht!"
„Halts Maul!", schrie er und warf mich brutal auf den Boden. Dann zog er sich seinen Mantel aus. Unter ihm trug er ein dünnes zerrissenes Hemd, welches seine vielen Narben und vor allem seinen modifizierten Arm preisgab.
Ich rutschte erschrocken über den Boden.
„Du bleibst schön hier.", grinste er und zog mich an meinem Bein zurück.
„Lass mich in Ruhe, du widerliches Monster!"
Er schlug mich direkt ins Gesicht. Ein berstender Schmerz durchzog meine Wange.
Er lächelte mich böse an und ich griff nach meinem Gesicht. Mit seiner eisernen Hand zerriss er meine kalte Haut. Blut tropfte mir in meinen Schoß und Tränen folgten ihm.
„Na, hast du schon genug?", fragte er amüsiert über mein Entsetzen.
„Steh auf!", befahl er mir mit ernster Stimme.
Ich blieb auf dem Boden sitzen und starrte nach unten. Dann griff Dean nach einem Messer und hielt es mir an meine Kehle.
„Steh auf!", wiederholte er.
Ich tat, was er von mir verlangte. Mit zitternden Knien stand ich vor ihm.
„B-bitte nicht.", hauchte ich verzweifelt.
„Zieh dich aus, Hure."
„Was?"
„Du hast mich schon verstanden. Zieh dich aus, Hure!", wiederholte er. Nur dieses Mal klang seine Stimme härter und verlangender.
Langsam nahm ich meinen Schal ab und ließ in beschämt zu Boden fallen.
„Gutes Mädchen.", meinte er lüstern. „Mach weiter!"
Ich öffnete meinen Mantel Knopf für Knopf. Mein Schluchzen wurde immer lauter.
„Na los, Schlampe. Beeil dich, um so schneller hast du es hinter dir."
Dann ließ ich auch den Mantel zu Boden fallen.
Er kam auf mich zu und packte mich bei meiner Hüfte und zog mich eng zu sich.
„Kylo weiß ja gar nicht, was ihm alles entgeht.", flüsterte er mir in mein Ohr. „Dieser kleine Hurensohn."
Mit einer Hand begann er meine Brüste brutal zu massieren. Schmerzen breiteten sich in meinem Körper aus.
„Hab keine Angst.", sagte er. Dann legte er das Messer beiseite und ich beobachtete ihn genauestens dabei. Als er sich wieder zu mir wendete, nahm ich all meinen Mut zusammen und trat ihm zwischen seine Beine. Er schrie laut auf und sackte zu Boden. Ich schnappte mir das Messer. Dann stolperte ich aus dem Schiff.

Es war so dunkel draußen, dass ich kaum etwas im dichten Wald sah.
„Wo bist du, dreckige Schlampe?", grölte Dean.
Ich rann. Mir war es egal, wohin, Hauptsache weg. Zwischen den dunklen Bäumen suchte ich einen Weg. Kalter Schnee fiel auf meine nackten Arme und brannte sich in meine Haut.
„Du kannst mir nicht entkommen!"
Ich lief schneller. Das Messer umklammerte ich fest mit meinen Fingern. Dann stolperte ich über einen grauen Stein. Meine Knie taten fürchterlich weh und ich wollte aufgeben. Doch als ich realisierte, was für Steine das waren, fasste ich neue Hoffnung. Es war die Ruine, die Kylo mit mir besucht hatte, als er mich zur glücklichsten Frau der Galaxie machte.
Ich sprang auf und rannte noch schneller als zuvor. Durch meine von Tränen gefluteten Augen sah ich in der Ferne verschwommen das Tor.
„Ophelia!", schrie Dean, welcher mich beinahe eingeholt hatte.

Ich stürmte die steinerne Treppe hinauf. Auf der letzten Stufe fiel ich zu Boden und richtete meinen Blick hoffnungsvoll nach oben. An den Resten des Kronleuchters hing er. Ein Strick war um seinen Hals geschlungen. Seine leblosen braunen Augen waren auf mich gerichtet. Sein schwarzes Haar fiel ihm über sein Gesicht und auf dem Boden lag sein erloschenes Schwert. Das Blut aus seinen unzähligen Wunden lief auf dem Boden, sodass sich eine Pfütze unter ihm bildete.
„Nein.", wimmerte ich erschüttert.

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