46. Kapitel - Wärme
Mein ganzer Körper bebte.
„Ich liebe dich, Kylo."
„Ich liebe dich auch, Ophelia."
Es war deutlich zu spüren, wie glücklich und erleichtert Kylo war. Er presste mich so sehr an sich, dass es mir unmöglich war zu entkommen. Aber ich wollte auch nicht fort. Ich wollte nicht gehen. Ich wollte seine Nähe spüren, seinen Herzschlag hören. Ich wollte die Wärme fühlen, die von ihm ausging und mich davor bewahrte zu frieren.
„Lass uns schlafen gehen. Caroline hat morgen viel vor mir dir.", meinte er dann ruhig.
„Gut.", hauchte ich.
Er umklammerte mit seinen warmen Fingern meinen kalte Hand und gemeinsam gingen wir durch die stillen Korridore. Ich war froh, dass Hux uns nicht über den Weg lief oder Caroline oder sonst irgendwer. Ich wollte dieses Moment ganz alleine mit Kylo genießen.
In unseren Gemächern zog er mir meinen Mantel aus und legte ihn über einen Stuhl.
„Du bist eiskalt.", meinte Kylo. „Lass uns baden."
Ich nickte und gemeinsam gingen wir ins Bad, wo er das Wasser einließ. Ich begann derweil mich weiter zu entkleiden. Kylo tat es mir gleich.
Er setzte sich zuerst in die Wanne. Ich versuchte ihn dabei nicht mit roten Wangen anzustarren, was mir jedoch sehr schwer viel. Dann setzte ich mich auch, nur dieses Mal nicht gegenüber von ihm, sonder vor ihm, sodass ich mich gemütlich gegen seinen muskulösen Oberkörper lehnen konnte. Ich legte meinen Arm auf den Rand der Wanne, damit der Verband nicht nass wurde.
„Ist dir das nicht zu viel?", fragte Kylo erschrocken.
„Nein.", hauchte ich entspannt während all die Kälte meinen Körper verließ. Ich sah ihn zwar nicht, aber ich war mir sicher, dass er lächelte. Dann begann Kylo sanft und vorsichtig meinen Hals zu küssen.
„Du hast also schon etwas mehr Erfahrung?", fragte ich neugierig.
Er hörte auf mich zu küssen und dachte nach.
„Was meinst du?"
„Naja du hattest mir ja von den Huren erzählt.", erklärte ich unbekümmert und unschuldig.
„Ja.", erwiderte er beschämt. „Es steckten aber keinerlei Emotionen dahinter. Keine der Frauen habe ich jemals geliebt. Es war nur... Ich habe mich früher sehr oft einsam und verlassen gefühlt. Neben der bloßen körperlichen Befriedigung standen die Aufmerksamkeiten der Nutten, die mir immer wieder durch kalte Nächte geholfen hat, aber im Nachhinein bereue ich es."
„Du bereust es? Warum?", fragte ich noch neugieriger.
„Ophelia, du bist noch so von Unschuld umhüllt. Niemand hatte die Ehre, dir diese nehmen zu dürfen und ich... ich habe das alles nicht verdient. Ich schäme mich so sehr für das, was ich getan habe. Ich bin immer wieder ins Bordell gegangen gemeinsam mit Armitage. Wir betranken und oft bis zur vollkommenen Besinnungslosigkeit. Manchmal nahm ich sie aber auch einfach wortlos mit auf mein Zimmer. Ich nahm mit skrupellos, was ich wollte und nun muss ich die Schuld dafür tragen. Es tut mir leid, Ophelia. Ich bin kein Märchenprinz. Du hast besseres verdient."
„Kylo, bitte sag doch so etwas nicht."
Ich drehte meinen Kopf zu ihm um und küsste ihn sanft und geduldig.
„Du bist zu gut für mich.", hauchte er.
Ich wusste, er würde nicht nachgeben, weshalb ich ihn immer wieder küsste.
„Ich könnte mir keinen besseren Mann vorstellen. Es gibt niemanden, der mich trauriger machen kann, aber auch niemanden, der mich glücklicher machen kann als du und du hast mich zum glücklichsten Menschen gemacht und dafür bin ich dir so unglaublich dankbar, dass ich es nicht in Worte fassen kann."
„Danke.", hauchte er zufrieden.
Wir saßen noch eine Weile im Wasser, bis ich anfing zu gähnen und wir beschlossen, schlafen zu gehen. Er zog sich seine schwarze Shorts an und mir gab er ein schwarzes T-Shirt von sich. Dann trug er mich vorsichtig in unser Bett und legte sich neben mich. Ich rückte näher an ihn heran und legte meinen Kopf auf seine Brust. Sein Herz schlug ruhig und entspannt. Ich war froh darüber, dass er wieder ausgeglichen war.
„Deine Eltern kommen übrigens in ein paar Tagen. Caroline hielt es für wichtig, dass sie früher kommen als die anderen Gäste."
„Das freut mich. Weißt du, was sie Morgen mit mir vorhat?"
„Sie erzählte irgendetwas von einem Kleid.", erklärte er gespielt unbekümmert.
„Es ist beeindruckend, wie schnell die Zeit vergeht. Ich bin gerade mal drei Monate hier."
„Das waren die drei schönsten Monate meines Lebens."
„Das war erst der Anfang.", fügte ich hinzu.
„Ich hätte nie erwartet, dass ich eines Tages so glücklich sein werde."
Ich küsste ihn bedächtig schlief nach kürzester Zeit neben ihm ein.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top