43. Kapitel - Wütend
Ich erschrak. Caroline musste ihm erzählt haben, was passiert ist.
„Verschwinde."
„Ophelia, bitte. Lass es mich dir wenigstens erklären."
„Nein. Ich will keine Erklärung. Ich will, dass du mich einfach nur in Ruhe lässt.", antwortete ich erzürnt.
Er schlug wütend mit seiner Faust gegen die Tür.
„Bitte."
Es reichte mir. Ich sprang auf und stürmte aus dem Raum.
„Wie kannst du mir so etwas antuen? Ich hab dir vertraut und du erzählst es einfach weiter.", platzte es aus mir.
„Ophelia, es ist nicht so wie du denkst."
„Nein? Wie ist es denn? Huh?"
Das Blut kochte mir in meinen Adern und meine nassen Augen starrten wütend auf einen verzweifelten Mann, der sich nicht erklären konnte.
„Ich wollte nur... ich weiß auch nicht..."
„Das hab ich mir beinahe schon gedacht. Aber Danke.", erwiderte ich wütend.
„Du lässt mich ja nicht einmal mehr ausreden!"
„Ich dachte, du hättest keine Ahnung, weshalb du Caroline von Dean erzählt hast?"
„Kannst du bitte aufhören mich anzuschreien!", schrie er.
„Ich soll aufhören? Wer von uns beiden hat denn das gute Recht wütend zu sein?"
„Was glaubst du eigentlich wer du bist?", meinte er spöttisch.
„Deine Verlobte und ich dachte ich könnte, da ich ja deine Verlobte bin, dir vertrauen, aber du rennst zur nächst besten Person und erzählst ihr gleich alles. Was hast du ihr noch alles erzählt? Zeig ihr doch auch noch den Film oder erzähl ihr doch, was für eine Angst ich im Dunkeln habe!"
„Ophelia, das ist lächerlich."
„Ja, es war auch sehr lächerlich, dir zu vertrauen."
„Du hast mein Vertrauen doch auch einfach missbraucht, als du und Hux euch geküsst habt."
„Ich habe Hux nicht geküsst! Er hat mich geküsst und fang nicht schon wieder damit an. Ich dachte, wir hätten das geklärt oder willst du ihn wieder quälen und foltern? Willst du deinen Freund wieder in dieses Loch sperren?"
„Es tut mir leid.", sagte Kylo beschämt.
Ich antwortete nicht sondern wollte nur das Zimmer verlassen.
„Wo willst du hin?"
„Weg!"
„Du gehst nirgendwo hin!"
Bevor ich aus der Tür gehen konnte, spürte ich, wie eine unbändige Kraft an mir zog und mich gegen die Wand warf. Beim Aufprall zuckte ein schrecklicher Schmerz durch meinen Arm. Es tat so furchtbar weh, dass ich mich nicht traute, ihn zu bewegen. Ich sackte zu Boden und stöhnte vor Schmerz.
„Ophelia, es tut mir leid.", sagte Kylo und lief erschrocken zu mir.
„Fass mich nicht an!"
Ich versuchte aufzustehen, doch noch bevor ich ganz auf meinen Beinen stand, hatte Kylo mich schon hochgehoben.
„Was hast du vor?"
„Du musst in den Krankenflügel."
Ich wand mich, wie ein Wurm in den Fängen eines Vogels, aber egal was ich versuchte, Kylo ließ mich nicht los.
„Ich kann alleine gehen!"
Er ignorierte mich und ging zielgerichtet mit schnellen Schritten durch die Korridore. Ich konnte eindeutig sehen, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten, ich jedoch verspürte in diesem Moment nur Zorn und Schmerz.
„Ophelia, was ist passiert?", begrüßte mich der spanische Akzent.
Kylo setzte mich auf eine Liege im Krankenflügel.
„Wer zur Hölle bist du?", fuhr er den jungen Mann an, als Bill zu mir kam und meine Hand nahm.
„Beruhig dich, Kylo. Das ist Bill Williams, der Enkel von Dr. Williams."
Bill reichte Kylo die Hand, doch dieser ignorierte ihn. Der schwarze Haufen Locken schaute ihn bekümmert an, wendete sich dann aber wieder zu mir.
„Also, was ist passiert."
„Ich bin gefallen.", log ich unbekümmert. „Mein Arm tut weh."
Mein Verlobter schaute mich verwundert an. Ich war mir sicher, dass er nicht wollte, dass jemand wusste, dass er mich verletzt hatte.
„Lass mich mal sehen.", sagte Bill und musterte meinen Arm genau. „Kannst du ihn noch bewegen?", fragte er.
„Ja, ich glaube schon.", antwortete ich und versuchte es. Es gelang, jedoch nur unter schrecklicher Pein.
„Gut. Er scheint nicht gebrochen zu sein, aber wir sollten vorsichtshalber eine Röntgenaufnahme machen. Einen Moment, ich hole schnell die Röntgendrohne." Bill verschwand.
Kylo schaute mich bedrückt an und ich sah aus, wie ein eingeschnapptes Kind. Ich war wütend und beleidigt.
„Danke.", hauchte er leise.
Ich schaute ihm nicht einmal mehr in die Augen, sondern blickte nur zu Boden und nickte leicht.
„Ophelia, es tut mir leid. Ich wollte dir nicht weh tun.", platzte es aus ihm.
„Hast du aber!"
„Ich weiß.", antwortete er beschämt.
Bill Williams kam wieder und ließ zwei kleine Drohnen um mich herum schwirren. Sie scannten meinen Arm und piepten fröhlich vor sich hin.
„Der Arm ist nicht gebrochen. Ausgezeichnet! Sonst müsstest du noch mit Gips zum Altar."
Ich versuchte zu schmunzeln.
„Nun, ich denke, ein einfacher Stützverband, Schmerzmittel und Ruhe sollten das Problem lösen."
Er legte mir einen Verband um und gab mir Schmerzmittel.
Noch bevor Kylo mich wieder hochheben konnte, wich ich ihm aus und verließ den Krankenflügel. Er folgte mir und gemeinsam gingen wir in unsere Gemächer. Als ich in mein separates Zimmer gehen wollte, hielt Kylo mich auf.
„Wo willst du hin?", fragte er bedrückt.
„In mein Bett."
„Lege dich doch in unser Bett.", meinte er traurig. „Bitte."
Wortlos tat ich, was er von mir verlangte. Er setzte sich neben mich und betrachtete meine Verletzung.
„Musst du nicht arbeiten?", fragte ich beleidigt.
„Ja.", seufzte er und stand wieder auf.
Er wartete noch kurz und ich war mich sicher, dass er darüber nachdachte, mich zu küssen. Er tat es nicht und ging mit mitleidigem Blick.
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