40. Kapitel - Danke
Stundenlang lag ich weinend auf dem Boden und traute mich nicht, mich zu rühren. All meine Hoffnung war fort. Ich erwartete keine Rettung mehr und ich wusste, es wäre nun endgültig vorbei mit meinem Leben.
Ich hörte plötzlich laute Geräusche hinter der Tür. Ich hatte panische Angst und befürchtete, dass Dean und Cody wiederkämen, weshalb ich mich in die Ecke des Raumes kauerte. Der Lärm wurde immer lauter. Wirres Schreien und zerberstendes Metall erfüllte die Atmosphäre. Ich zitterte und am liebsten wäre ich einfach gelaufen, Egal wohin - Hauptsache fort. Mir war eiskalt und ich zitterte am ganzen Leib. Ich sehnte mich so sehr nach schützender Wärme und Liebe, aber mir schien das Warten, auf etwas, von dem ich wusste, dass es nie kommen würde, so unerträglich.
Wie sollte mich Kylo jemals finden? Ich werde hier unten verrotten.
Auf einmal hörte ich den kleinen Tommy so laut schreien, dass es mir das Mark erschütterte. Ich wusste nicht, was passiert und konnte nur erahnen, was hinter der Tür vor sich ging. Blasterschüsse prallten gegen die Wände und ich zuckte bei jedem Schuss aus neue zusammen.
Der schreckliche Lärm wollte kein Ende nehmen, bis plötzlich jemand die Tür aufriss.
„Ich hab sie!", rief eine mir vertraute Stimme.
Es war Hux.
Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Er stand in seiner alten eleganten Uniform wenige Meter von mir entfernt. Armitage schaute mich erschrocken an. Es war zu schön, um war zu sein. Binnen Sekunden stürmte Kylo in die Zelle. Sofort erblickte er mich am Boden und rannte zu mir. Er warf sich zu mir nieder und nahm mich in seine starken beschützenden Arme. Ich wimmerte immer noch, teils aus Freude, ihn endlich wieder zu sehen und teils aus einer beständigen Angst, die einfach nicht gehen wollte.
„Alles wird gut. Das verspreche ich dir.", sagte Kylo und hob mich hoch.
„Danke.", hauchte ich leise.
Er verließ mit mir den Raum. Armitage folgte uns. Der Korridor war voller Blut und voller Trümmer. Vor der Leiter lag der leblose Körper von Dean, welcher wohl versucht hatte, zu fliehen. Er war vollkommen massakriert und bis auf das entsetzlichste entstellt. Mir war bewusst, dass Kylo sich an ihm ausgetobt hatte. Er überreichte mich einem Colonel, welcher oben wartete, stieg die Leiter hinauf und nahm mich wieder auf seinen Arm. Ich klammerte mich fest an ihn und hatte solche Angst ihn wieder zu verlieren. Hux folgte uns schweigend. Dann verließen wir das alte und verwahrloste Gemäuer und betraten ein Schiff der ersten Ordnung.
Dort setzte er sich auf eine schwarze Chaiselongue und nahm mich auf seinen Schoß. Ich wollte ihn nicht loslassen und vergrub meinen Kopf tief in seiner Robe während ich weinte. Er streichelte mir behutsam über den Rücken und zitterte genauso wie ich.
„Ophelia.", hauchte er leise. „Es tut mir so schrecklich leid."
Ich konnte nicht antworten.
Jemand legte eine weiche Decke über mich.
„Danke, Armitage."
„Keine Ursache."
Die beiden Männer redeten so leise, dass ich sie kaum hörte. Ich war so froh, das Armitage endlich wieder frei war und Kylo ihm verziehen hatte. Ich schaffte es, mich zu beruhigen. Mein Atem verlangsamte sich, ich hörte auf zu wimmern und keine Träne verließ mehr meine Augen. Auch Kylo zitterte nicht mehr. Er hielt mich so sehr fest, dass es mir unmöglich wäre auszustehen. Es schien beinahe so als hätte er furchtbare Angst davor, mich wieder zu verlieren.
Ich schloss meine Augen und schlief seelenruhig ein. Ich fühlte mich auf einmal so sicher und geborgen. All die Kälte war fort.
Ich wachte auf, als Kylo aufstehen wollte.
„Schlaf weiter, Liebes. Wir sind zu Hause.", hauchte er behutsam und küsste mich auf die Stirn. Dann nahm er mich wieder hoch und trug mich durch die Gänge der Starkiller Base. Ich schloss meine Augen und öffnete sie erst dann wieder, als er mich auf unser Bett legte.
„Ophelia, es tut mir leid."
„Es muss dir nicht leid tun.", antwortete ich. „Du kannst rein gar nichts dafür."
„Ich hätte dich beschützen müssen."
„Kylo.", hauchte ich leise und küsste ihn.
Er erwiderte den Kuss, wirkte aber sehr bedrückt und traurig.
„Kann ich irgendetwas für dich tun?", fragte er dann zu Boden schauend.
„Ich würde gerne baden.", antwortete ich.
Ich fühlte mich schmutzig und missbraucht. Ich wollte all das vergessen, was auf Jakku geschehen war. Kylo stand auf und ging. Ich folgte ihm und beobachtete ihn, wie er das Wasser einließ. Er drehte sich zu mir um und nahm mich in seine starken Arme. Ich liebte es, wenn er das tat. Ich fühlte mich dann in Sicherheit gewogen und geliebt. Wir blieben eine Weile so stehen, bis die Wanne voll war und Kylo den Raum schweigend verließ.
Ich hätte es nicht schlimm gefunden, wäre er bei mir geblieben, im Gegenteil, ich wollte nicht alleine sein, aber ich konnte verstehen, was ihm aus dem Badezimmer zog.
Ich entkleidete mich und setzte mich ins Wasser. Es war angenehm warm und beruhigte mich zu tiefst. Die Wärme war so entspannend, dass ich meine Augen schloss und einschlief.
Als ich sie wieder öffnete lag ich auf Kylo im Bett und trug lediglich ein schwarzes T-Shirt von ihm. Die Sonne ging gerade auf und das Morgenrot flutete den ganzen Raum. Ich beugte mich auf, nur um zu sehen, dass Kylo schon wach war. Bevor er irgendetwas sagen konnte hauchte ich zufrieden: „Danke."
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