33. Kapitel - Hinrichtung und Hux

Kylo blieb den ganzen Nachmittag gehorsam im Bett liegen. Gegen vier Uhr besuchte uns Caroline. Sie war erleichtert zu sehen, dass es ihm besser ging, aber empört über den Zwischenfall mit dem Frauenarzt. Ich war mir nahezu sicher, dass es nicht die letzte Untersuchung gewesen sein wird, weshalb ich relativ gelassen war. Eine Stunde später versuchte Kylo wieder zu gehen. Caroline und ich hielten ihn und wacker machte er seine fast ersten Schritte. Ich sah es ihm an, dass er starke Schmerzen hatte, aber ich nahm es ihm nicht übel, dass er alleine gehen wollte. Überzeugt davon, dass er nicht zur Hinrichtung rollen wollte, unterstützte ich ihn tatkräftig. Williams verabreichte ihm noch Schmerzmittel und gemeinsam gingen wir zu unseren Gemächern. Der Arzt wartete vor der Tür und ich half Kylo seine schwarze Robe wieder anzuziehen. Bis auf ein paar kleinere Verletzungen im Gesicht sah er wieder aus wie vorher. Er umarmte mich plötzlich.
„Danke.", hauchte er leise.
Ich war überrascht.
„Wofür?"
„Für alles. Ich liebe dich so sehr, ich kann es kaum in Worte fassen."
„Ich liebe dich auch, Kylo.", antwortete ich und löste mich aus der Umarmung, um ihn zu küssen. Ich spürte ein Lächeln auf seinen kalten Lippen.
„Kommt ihr zwei Täubchen bald einmal? Nicht das Harrison woher noch an Altersschwäche stirbt.", meinte Williams, der vor Ungeduld die Tür öffnete.

„Wie geht es Mrs. Williams?", fragte Kylo beiläufig, als wir uns auf den Weg zu den Zellen machten.
„Gut wie eh und je. Apropos. Ophelia, Mrs. Williams, meine Frau, möchte dich gerne einmal kennenlernen. Du kannst sie ja mit Caroline besuchen kommen.", antwortete der Doktor während wir in den Aufzug stiegen.
„Der Gefängnistrakt liegt im untersten Stockwerk.", erklärte man mir.
Unten war es kalt und es roch nach Moder. Die Flure waren weniger gut beleuchtet und alles wirkte furchteinflössend. Auf der rechten Seite waren viele Türen hinter denen Gefangene lagen. Einige von ihnen habe sich wie Geisteskranke benommen, sprangen von Bett zu Boden und lachten krank, andere saßen still auf dem Boden und starrten in die Leere. Letztere waren deutlich beängstigender.
Langsam gingen wir den endlosen Korridor entlang. Kylo fiel es auch mit der starken Schmerzmittel schwer sich zu bewegen, weshalb ich versuchte ihm so viel Halt wie Möglich zu geben.

Vor der vorletzten Zelle warteten zwei Wärter.
„Führt ihn ab.", meinte Williams gelassen.
„Ophelia.", hörte ich eine leise Stimme wispern. Ich dachte es sei Henry, aber als ich mich umdrehte erkannte ich, dass hinter der letzten Tür Hux lag. Ich ging zu ihm und schaute durch die Gitterstäbe. Er sah schrecklich aus. Statt seiner eleganten Uniform trug er nur noch ein schwarzes Hemd und eine Hose. Sein Körper war von Wunden übersät und seine Haut wirkte, wie die von einer Leiche. Der verschlossene Raum war sehr nüchtern eingerichtet. Eine Toilette, ein Waschbecken und ein kleines hartes Bett, bedeckt mit einer Decke, die kaum warm halten konnte. Die Wände waren dunkel, wie der Rest.
„Armitage.", hauchte ich.
„Ophelia, komm.", meinte Kylo ernst.
Ich wendete mich langsam von Hux ab.
„Es tut mir Leid!", sagte er zu den Gitterstäben stolpernd. Seine Hände umklammerten die Stäbe als wären sie das einzige was er hatte. Ich betrachtete ihn verstört.

Schnell schritt ich zu Kylo und klammerte seinen Arm. Meine Intention war es ihm Halt zu geben, aber nun schien es mehr als würde er mir Halt geben müssen. Vor uns wurde Harrison von den Stumtrupplern geführt. Er gab Laute wie ein Wahnsinniger von sich, aber trug die selbe Kleidung wie Armitage. Er war auch weitaus weniger verwundet als der ehemalige General gewesen.
Wir gingen in eine große Halle, welche voller Leute war. Harrison brachte man in die Mitte des kreisrunden Saals. Kylo, der Doktor und ich gingen eine kleine schmale Treppe links neben der Tür hinauf.
„Ach, ich saß schon lange nicht mehr in der Loge.", meinte Williams als er sich neben mich setzte.
Von hier aus hatte man einen Ausblick über den gesamten Raum. Das Publikum bestaunt aus einigen höheren Offizieren, Caroline und weiteren Adligen und vielen weiteren Personen, die ich noch nie gesehen hatte.
„Das ist Captain Phasma... eine spitzen Frau.", erklärte mir Williams. „Sie wird ihn töten."
Ich nickte.
„Bereit zur Exekution?", fragte die besonders aussehende Sturmtrupplerin und wendete sich dabei zu Kylo. Er sagte nichts sonder nickte nur stumm. Dann drehte sie sich wieder zu Harrison, welcher mit gefesselten Händen auf dem eisernen Boden kniete.
„Henry Harrion, sie werden zum Tode verurteilt aufgrund von versuchten Mordes am obersten Anführer der ersten Ordnung. Leugnen sie ihr vergehen."
„Nein, ich würde es wieder tun.", sagte er und schaute mich dabei blutrünstig an.
„Noch ein paar letzte Worte?"
„Ja.", hauchte er leise und stand auf. Die Sturmtruppler, die vor dem Publikum standen, zückten ihre Blaster und richteten sie auf Henry.
„Ophelia... liebste Ophelia, ich hoffe du verreckst bei Kylos lächerlichem Versuch dich zu schwängern.", sagte er böse grinsend.
Ich sprang auf.
„Tötet ihn! Tötet ihn!", befahl ich zornerfüllt.
Phasma richtete ihr Gewehr auf Henry und schoss ihn ohne zu zögern in den Kopf.
Ich ließ mich erleichtert wieder in den Stuhl fallen und Kylo legte seine Hand auf meinen Oberschenkel.  Ich wendete mich zu ihm. Er schaute zu Boden.
„Lasst uns gehen.", meinte Dr. Williams, welcher gemerkt hatte, wie schnell die Stimmung kippte.
„Ihr zwei habt sicherlich Hunger. Ich führe euch zum Restaurant und lasse euch dann alleine. Mrs. Williams wartet sicherlich schon sehnsüchtig auf mich.", sagte er lächelnd.

Als wir den Saal verließen, schlotterten meine Knie.
„Ophelia, bitte lass uns reden.", schrie Hux aus seiner Zelle.
Ich zuckte zusammen, als ich seine Stimme hörte und klammerte mich fester an Kylo.
„Ophelia, bitte!"
Ich versuchte ihn zu ignorieren, aber seine Worte brannten sich in meinen Kopf. Erleichterung überkam mich, als wir endlich im Aufzug standen und dieses finstere Loch hinter uns lassen könnten.

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