26. Kapitel - Berührungen

Nach einer Weile knurrte mein Magen.
„Hast du Hunger?", fragte er mich fürsorglich.
„Ja.", murmelte ich verschlafen.
Kylo schob mich vorsichtig beiseite und küsste meine Wange. Dann stand er auf und hob seine schwarze Robe vom Boden auf, um sie wieder anzuziehen. Ich stand müde auf und dann gingen wir zu seinem Schiff. Bevor wir einstiegen, redete er noch mit Alice, aber als ich ihn fragte, was er von ihr wollte, meinte er, es sei nicht so wichtig. Er setzte sich ans Steuer und flog los. Ich erhob mich von meinem Platz und ging zu ihm nach vorne, wo ich meine Hand auf seine Schulter legte. Er flog einhändig weiter und legte seine Finger auf meine. Er strich vorsichtig über meinen Ring und ich küsste ihn anschließend unschuldig.

Wir landeten wieder auf dem selben Planenten, wo wir vor einigen Wochen gegessen hatten. Es war plötzlich viel kälter hier und ich bereute es lediglich meinen Mantel und nicht auch noch meinen Schal mitgenommen zu haben.

„Ah, der oberste Anführer und seine...", unterbrach der Mann, der uns das letzte mal schon begrüßt hatte und wurde rot.
„Verlobte.", meinte Kylo zufrieden.
„Und seine Verlobte.", korrigierte er sich dann. „Glückwunsch. Ich nehme an, ihr wünscht ein Tisch für zwei?"
„Ja."

Wir aßen prunkvolle Speisen und tranken guten Wein. Mittlerweile fiel es mir nicht mehr schwer, offen mit Kylo zu sprechen. Ich konnte ihm ehrlich meine Gefühle und Ängste mitteilen. Er kannte meine Wünsche und Träume, aber noch viel wichtiger, ich kannte seine. Als wir nach dem Essen wieder zum Pavillon gingen, wurde es dunkel.

„Ophelia, ich würde dir gerne etwas anvertrauen."
„Was denn", fragte ich neugierig.
„Ich weiß nicht genau, wie ich es dir sagen soll. Es ist nur..."
Er stoppte.
„Ja?"
„Ich liebe dich so sehr, dass ich es nicht mehr in Worte fassen kann. Du hast mein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt und wenn ich ehrlich bin, überfordert mich das manchmal ein wenig. Ich hatte noch nie das Bedürfnis, jemanden so sehr beschützen zu müssen."
Ich setzte mich auf die Bank und er platzierte sich neben mir.
„Ich habe Angst, etwas falsch zu machen... so wie heute morgen."
„Du hast doch nichts falsch gemacht."
Kylo schaute mich beschämt an. Ich konnte deutlich spüren, dass er mir kein Wort glaubte.
„Kylo, bitte."
Ich strich ihm mit meinen kalten Fingern zart über seine Wange.
„Ich habe Angst davor, dass Hux recht hatte, dass ich dir wirklich nur wehtue."
„Nein.", hauchte ich sanft und küsste ihn geduldig.
„Ich liebe dich, Kylo."
„Ich liebe dich auch."

Die Zeit verging und wir beobachteten die Sterne, bis es so kalt wurde, dass ich zitterte und wir zurück zu seinem Schiff gingen.

Als wir wieder in unseren Gemächern waren, überraschte mich eine unbekannte Wärme. Überall standen Kerzen und auf dem Boden lagen Rosenblätter. Jetzt wurde mir bewusst, was Kylo von Alice wollte.

„Lass mich bitte versuchen, dir deine Angst zu nehmen, Ophelia.", hauchte er.
Ich war verwirrt und nickte nur schweigend. Er zog mir meinen Mantel aus und ließ ihn zu Boden fallen. Dann küsste er mich sanft. Anschließend entledigte er sich seiner eigenen Robe, sodass er nur noch seine Hose trug. Er küsste mich wieder. Kylo führte mich langsam zum Bett, wo er mir vorsichtig meinen Pullover auszog und mir meinen Rock von meiner Hüfte strich. Ich trug nur noch mein Höschen. Obwohl der Raum angenehm warm war, zitterte ich trotzdem am ganzen Leib.
„Hab keine Angst. Ich werde dir nichts tun."
Ich nickte. Er drückte mich vorsichtig auf das Bett. Ich legte mich hin und er drehte mich auf den Bauch.
Was hat er vor?
Mein Herz schlug wild, doch dann setze er sich kaum merklich auf mein Gesäß und griff zum Nachtisch, wo ein kleines Fläschchen stand. Den Inhalt träufelte er langsam über meinen Rücken und nun begriff ich, was er vor hatte.
Das gutriechende Öl verstrich er sittsam mit seinen Handflächen über meine Haut. Bedächtig glitten seine Finger dabei über die Überbleibsel der Schusswunde an meiner Taille.
„Wenn du willst, höre ich auf.", meinte er dann leise.
„Nein.", hauchte ich mit purer Gelassenheit.
Seine geballten Hände drückten vorsichtig entlang meiner Wirbelsäule. Ich genoss jede Berührung. Nach einer Weile öffneten sich seine Finger wieder und wiederholten die selbe Bewegung. Hierbei konzertierte er den Druck auf seine Daumen.
Der Akt war so entspannend, dass ich hätte einschlafen können, doch geistig war ich hellwach und gedanklich war ich ganz auf Kylo fixiert.
Dann wand er sich meinen Schultern zu. Er verrieb erst das warme Öl auf ihnen und begann dann sie intensiv zu kneten. All meine Verspannungen lösten sich und all meine Sorgen vielen von mir. Dann wiegten seine Hände von meinen Schultern zu meinem Nacken. Ein angenehmer Druck breitete sich auf meinem Kreuz aus.
Zu guter letzt strichen seine Hände wieder zart über meinen Rücken. Es muss eine halbe wunderbare Ewigkeit vergangen sein.
„Ich liebe dich.", hauchte er mir in mein Ohr und küsste behutsam meinen Hals.
„Ich liebe dich auch.", murmelte ich.
Dann stand er auf, verschwand im Bad und zog sich um. Nur noch mit seiner Shorts bekleidet kam er zurück und legte sich zu mir ins Bett.
Ich war so entspannt, dass ich es gerade noch schafft mich an Kylo zu lehnen. Mir war es egal, dass ich so gut wie nackt war. Ich hatte mich noch nie so wohl gefühlt, wie jetzt. Die letzten Kerzen brannten noch und im angenehmen warmen und kaum merklichem Licht schlummerte ich in den starken Armen meines Geliebten ein.

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