21. Kapitel - Er
Das Schiff landete im Hangar der Starkiller-Base. Ich stand auf und Caroline nahm behütend meinen Arm, dann gingen wir raus. Kylo wartete bereits einiger Meter von uns entfernt. Er trug seine Maske. Alles war still, dunkel, kaum eine Menschenseele war zu sehen und kalter Winde wehte durch die Halle. Ich hatte keine Kraft mehr, um mich zu bewegen. Ich machte ein paar Schritte auf ihn zu und blieb stehen.
„Alles in Ordnung, Ophelia?", fragte Caroline leise. Ich ignorierte sie.
Dann kam Kylo auf mich zu und schloss mich fest in seine Arme. Ich fing an zu weinen. Er hob mich hoch und trug mich durch die dunklen Gänge, während ich meinen Kopf auf seine Schulter legte und versuchte mich zu beruhigen. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich leise schluchzend auf seinen Atem.
Als wir in unseren Gemächern ankamen, legte er mich vorsichtig auf sein Bett, nahm seine Maske ab und setzte sich zu mir.
Ich lehnte mich an ihn. Er zog seine Handschuhe aus und begann mich sanft zu streicheln, wobei die Bewegungen immer zielgerichteter wurden, bis er mich letzten Endes fest umschlungen hatte.
„Ophelia, es tut mir Leid. Ich hätte nicht versuchen sollen, dich aufzuhalten. Es war richtig, dass du gegangen bist."
„Es muss dir nicht Leid tun."
„Doch.", antwortet er beschämt.
Jetzt verstand ich, was meine Großmutter meinte. Kylo war so unglücklich, traurig und zerrissen. Ich durfte nicht zulassen, dass er sich meinetwegen schlecht fühlte. Ich sollte dafür sorgen, dass er ein friedliches Leben führen konnte.
„Kann ich irgendetwas machen, damit es dir besser geht?", fragte er dann.
„Ich würde gerne ein heißes Bad nehmen."
Er ließ mich los und stand vorsichtig auf. Dann verschwand er im Badezimmer.
Ich wischte meine Tränen weg und wartete geduldig.
„Ophelia.", rief er mich kaum hörbar.
Ich stand auf und ging ins Bad.
„Ich hoffe, es ist nicht zu heiß.", meinte er dann. Er wirkte so traurig und niedergeschlagen, so als würde er denken, er sei an allem schuld.
„Danke."
Er wollte gerade aus der Tür gehen, als ich ihn aufhielt.
„Kylo? Könntest du mir mein Kleid öffnen?"
„Ja." Er schluckte.
Ich spürte seine warmen Hände auf meiner kalten Haut, während er vorsichtig die Schlaufen aufknüpfte. Dann streifte ich das Kleid langsam von meinen Schultern wohlwissend, dass er noch hinter mir stand. Ich schlüpfte aus meinen Schuhen und setzte mich in die Wanne mit dem Rücken zu ihm gekehrt.
Das Wasser war angenehm heiß und eine tröstende Wärme zog durch all meine Glieder.
„Kann ich noch irgendwas für dich tun?", fragte er.
„Lass mich bitte nicht alleine."
Meine Worte klangen wohl einladender als sie sollten, denn er begann sich ebenfalls auszuziehen.
„Kylo, ich ehm..."
Er stoppte in seiner Bewegung.
„Es tut mir Leid. Ich dachte, du wolltest, dass ich..."
„Das will ich auch.", log ich verzweifelt. „Ich wollte nur danke sagen."
Er fuhr fort und ich war froh, dass ich ihn nicht sehen konnte. Dann ging er nackt an mir vorbei und ich bemühte mich, ins Wasser zu starren, um nicht vor Scham zu erröten. Als ich hörte, dass er sich mir gegenüber hingesetzt hatte, richtete ich meinen Kopf wieder auf.
„Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass der Abend so enden wird.", meinte ich amüsiert.
„Nein, ich auch nicht. Bist du nicht traurig?"
„Nein, also doch... ein bisschen, aber ich glaube ich verstehe nun die letzten Worte meiner Oma. Wenn ich sie richtig interpretiere, dann habe ich jetzt eine Aufgabe."
„Ach ja? Und was für eine Aufgabe ist das?"
„Die Menschen, die ich liebe, glücklich zu machen. Dich glücklich zu machen."
Er schaute mich zufrieden lächelnd an.
„Danke.", hauchte er leise.
Seine Reaktion gab mir Selbstbewusstsein, weshalb ich begann seinen Oberkörper zu mustern. Er hatte breite Schultern und er war sehr muskulös, seine Haut war blass.
Durch das hohe Wasser und den vielen Schaum konnte ich zwar nicht viel sehen, aber das, was ich sah gefiel mir. Im Schiff hatte ich mir ausgemalt, wie ich in Kylos tröstenden Armen liegen würde und mir die Seele aus dem Leib weinen würde. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich im jemals so nah sein würde.
„Ist etwas Spannendes während meiner Abwesenheit passiert?", fragte ich dann neugierig.
„Snoke ist gestern Abend gestorben."
So wie meine Großmutter.
„Ich bin nun Supreme Leader.", erklärte er mir.
„Wow... ich... ehm... gratuliere dir."
„Danke."
„Wie ist er gestorben?"
„Das weiß keiner. Er ist einfach von seinem Thron gefallen und war tot."
„Merkwürdig"
„In der Tat.", meinte er und schaute zur Seite.
„Was hast du gemacht, als ich weg war.", fragte ich, um das Thema zu wechseln.
„Ich vermute, du erwartest eine ausschweifende Antwort?"
„Ja."
„Nachdem das Schiff den Hangar verlassen hatte, habe ich habe ich ein paar Tie Fighter zerstört, weil ich auf dich wütend war. Anschließend habe ich die nächsten Tage damit verbracht, wütend auf mich zu sein, weil ich wütend auf dich war."
„Kylo..."
Ich beugte mich nach vorne.
„Ich war noch nie so ehrlich, was meine Gefühle angeht. Es tut mir Leid."
„Hör auf dich zu entschuldigen."
Dann beugte er sich auch nach vorne. Ich legte meine Arme auf seine Schultern und küsste ihn geduldig und sanft. Er erwiderte den Kuss mit der selben Zärtlichkeit, wurde aber immer fordernder. Aus purer Unschuld wurde Leidenschaft.
Kylo begann über meinen Körper zu streichen. Er berührte meine Hüpfte, meine Brüste. Doch als seine Hand über die Wunde an meiner Taille strich, zuckte er zusammen und lehnte sich wieder zurück.
„Wir sollten das nicht tun.", meinte Klyo.
Ich schaute beschämt zu Seite.
Will er mich nicht?
„Noch nicht.", fuhr er fort.
Ich schaute ihn fragend an.
„Ich will dich erst meine Frau nennen dürfen, bevor ich..."
Ich lächelte zufrieden.
Wir blieben noch solange, wie das Wasser warm war, in der Wanne. Er stieg zuerst aus und zog sich seine schwarze Shorts an. Dann gab er mir ein ebenfalls schwarzes T-Shirt von sich, was ich anzog. Dann legten wir uns in unser Bett und ich küsste ihn bevor ich mich an ihn kuschelte.
„Ich liebe dich."
„Ich liebe dich auch."
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