20. Kapitel - Tod

Die Tage vergingen wie Minuten. Ich verbrachte den Vormittag bei meiner Oma, machte dann mit meiner Mutter einen Spaziergang, ging dann wieder zu meiner Oma und half den Krankenschwester und abends saß ich mit Caroline auf dem Balkon. Eine rettende Routine begann. Nichts änderte sich, außer der Zustand meiner Großmutter. Sie wurde immer schwächer, bis sie letz endlich so kraftlos war, dass sie kaum noch sprechen konnte.

„Ophelia, sieh mich an.", sagte sie, als wir alleine in ihrem Gemach waren. „Vergeude deine Zeit nicht damit traurig zu sein, wenn du stattdessen andere glücklich machen kannst.", fuhr sie leidend fort.

„Was meinst du damit?", fragte ich erstaunt. Sie reagierte nicht.
„Oma?"
Ich nahm ihre Hand.
„Oma?!"
Sie war tot. Kalt.

Wellen von Emotionen überkamen mich. Ich war wütend, traurig, am Boden zerstört, verwirrt, alleine. Ich konnte nicht mehr. Ich konnte einfach nicht mehr. Mir blieb nichts anderes übrig als bitterlich zu weinen. Die Sonne ging unter und mit ihr mein Lebenswille.
Ich ließ alles raus. Ich weinte, kreischte und schrie mir vor Schmerz meine Seele aus dem Leib.

Die Schwestern mussten mich gehört haben, denn sie stürmten das Zimmer. Zwei von ihnen zogen mich vom Bett fern. Ich wollte nicht weg, aber ich hatte keine Kraft, um mich zu wehren. Sie drückten mich meiner Mutter in den Arm, welche mich hielt. Sie war auch traurig, aber konnte ihre Gefühle entweder besser unterdrücken oder spürte nicht das gleiche wie ich. Langsam gingen wir durch die dunklen Flure in mein Zimmer. Sie ließ mich nicht los und setzte sich mit mir auf mein Bett.

Caroline wartete auf dem Balkon, aber als sie uns sah, verließ sie erschrocken den Raum. Sie wusste schon immer, wann es besser war zu schweigen, deshalb mochte Kylo sie auch so.
Ich spürte nichts, außer Schmerz. Meine Mutter wiegte mich sanft, um mich zu beruhigen und es funktionierte. So saßen wir eine endlose Weile.
„Mama, ich will nach Hause.", schluchzte ich wie ein kleines Kind.
„Aber du bist doch zu Hause?", meinte sie mit klarer Stimme.
„Nein! Ich will zu Kylo!"
„Heute noch?"
„Ja!"
„Schatz, das geht nicht. Wenn ihr jetzt los fliegt seit ihr frühestens um 2.00 Uhr da. Bleib hier. Zumindest eine Nacht."
„Bitte, zwing mich nicht.", sagte ich und begann wieder zu weinen.
„Ist ja gut, mein Engel. Komm, steh auf."

Caroline stand vor der Tür.
„Ich... ehm... kann ich helfen?"
„Ja.", meinte meine Mutter entschlossen. „Bring sie nach Hause."
Caroline schaute sie verwirrt an.
„Zu Kylo."
„Ja, eure Majestät."
Meine Mutter begleitete uns noch zum Schiff und umarmte mich dort.
„Alles wird gut."
Ich sagte nichts mehr, ich weinte nicht mehr. Alles war leer und kalt in mir.

Ich setzte mich ins Schiff und schaute Geistesabwesend aus dem Fenster. Caroline benahm sich mir gegenüber sehr unsicher, denn sie wollte nichts falsch machen.

„Möchtest du schlafen?"
„Nein.", antwortete ich ohne sie anzuschauen.
„Ok."
Dann wand sie sich zu den Sturmtruppler, die uns begleitet hatten. „Benachrichtigt Commander Ren. Sagt ihm, die Prinzessin kommt heim."
„Sehr wohl, Miss."

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