19. Kapitel - Heimat
Als wir ankamen, lief ich so schnell ich konnte und so schnell wie es meine Wunden zuließen in das Schloss.
„Ophelia, was machst du denn hier?", hielt mich meine Mutter im zweiten Stockwerk auf.
„Ich muss zu Oma! Wo ist sie?"
„Schatz, was ist mit Kylo?"
„Egal! Wo ist Oma?"
„In ihrem Schlafgemach."
Caroline kam gerade um die Ecke, um meiner Mutter zu erklären, warum ich hier war.
Dann rannte ich weiter. Ich stoppte vor der Tür und atmete tief ein und aus, um mich zu beruhigen.
Als ich sie langsam öffnete wandte sich der Kopf meiner Oma zu mir.
„Kindchen, was machst du denn hier?"
„Oma, ich..."
Ich lief zu ihr und setzte mich auf einen Stuhl neben ihrem Bett.
„Ophelia, weine doch nicht. Alles wir wieder gut. Wo hast du Kylo gelassen?"
„Er konnte nicht mit kommen.", schniefte ich.
„Ach, wie schade. Dabei hätte ich ihn doch so gerne kennengelernt. Naja, zu eurer Hochzeit sehe ich euch bestimmt."
Ich ließ meinen Kopf auf ihre Hand fallen und weinte bitterlich.
„Weist du Schatz, Menschen sind wie Blumen. Aus einem kleinen Samen in der Erde gedeihen sie. In vielen verschieden Farben und Formen erfreuen sie uns, aber ohne regen vertrocknen sie. Auch wenn es gerade in deinem Garten regnet, mein Engel, denke immer daran, dass es dir neue Freude und Hoffnung schenken wird. Irgendwann kommt nun einmal die Zeit, wo die Wurzeln alt und morsch werden und selbst das schönste Lächeln nicht mehr helfen kann."
„Oma, nein...", flehte ich und richtete meinen Kopf wieder auf.
„Lass uns über etwas anderes reden.", meinte sie dann heiter.
„Aber,...", schluchzte ich.
„Sir Williams wäre beinahe wahnsinnig geworden, als er von deiner baldigen Hochzeit gehört hat. Er riss einen Blumentopf zu Boden."
„Wirklich?", schmunzelte ich dann mit Tränen.
„Kylo hat mal fast einen Sturmtruppler getötet, weil er mir nicht sagen wollte, wo ich meinen Brief an dich abgeben muss."
„Also ist er mehr Mann als Monster?"
„Er ist der tollste Mann in der gesamten Galaxie.", schwärmte ich.
„Dann wendet sich ja doch noch alles zum Guten.", meinte Dea dann zufrieden.
Wir redeten solange, bis es dunkel wurde. Niemand störte uns und für einen Augenblick war ich glücklich.
„Ophelia?", sagte Caroline vorsichtig, als sie die Tür öffnete. Ich drehte mich zu ihr um.
„Ich glaube deine Großmutter sollte sich nun ausruhen... und du auch."
„Caroline hat recht, Liebes."
Ich küsste sie auf die Wange und stand auf.
„Gute Nacht, Oma."
„Gute Nacht."
Ich folgte Caroline in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett setzte.
„Du musst etwas essen bevor du schlafen gehst.", meinte sie besorgt.
„Ich habe kein Hunger.", antwortet ich und machte das Licht aus.
Es dämmerte draußen.
„Komm, deine Mutter hat uns Tee gemacht.", sagte Caroline und betrat den Balkon. Wir setzten uns und schauten in die Ferne. Die Tassen dampften.
„Es fällt Kylo wirklich schwer, dich nicht bei ihm zu haben. Ich bin erstaunt, dass er sich hat gehen lassen."
„Aber er ist doch auch ständig fort.", meinte ich verwundert.
„Ja, und in dieser Zeit vermisst er dich mehr als alles andere. Kylo und ich sind so etwas wie beste Freunde.", erklärte sie mir schmunzelnd und nahm ihre Tasse. „Er redet nur noch von dir und erzählt mir ständig, wie glücklich du ihn doch machst."
„Wirklich?", fragte ich errötet.
„Ja.", antwortet sie ruhig und zufrieden.
„Du darfst ihm nicht böse sein, wenn er seine Beherrschung verliert. Er ist manchmal ein bisschen stürmisch. Das mit meinem Bruder... nun ja... er ist ziemlich eifersüchtig. Kylo glaubt, du hättest jemand besseren verdient. Er denkt, du könntest mit Armitage glücklicher werden, weil er weniger..."
Ich unterbrach sie: „Nein! Ich könnte mit niemanden glücklicher werden, als mit Kylo."
„Das freut mich zu hören.", lächelte Caroline.
„In deinem Bruder sah ich nur immer einen guten Freund. Er war lustig und konnte zuhören, aber Kylo ist mehr als nur das. Er..."
„Er liebt dich."
„Und ich liebe ihn."
„Er hat dir wehgetan."
„Ja, aber doch nur aus Rage und Wut wegen Hux."
„Trotzdem hat er seine Wut an dir..."
„Caroline, sag so etwas nicht. Es war ein Versehen und ich bin mir sicher, dass es nie wieder vorkommen wird."
„Hoffentlich."
Ich nahm meine Tasse und hielt sie in den Händen, um meine Finger aufzuwärmen.
„Anderes Thema. Was hälst du von Kindern?"
Ich schaute Caroline erschrocken an.
„Kylo ist viel zu zurückhaltend, weshalb er wahrscheinlich nie mit dir darüber sprechen würde.", sagte sie amüsiert über meine Reaktion.
„Ich... ehm... ich weiß nicht. Ich hätte schon irgendwann gerne Kinder."
„Gut. Er auch."
Bei dem Gedanken daran, wurde ich rot.
Ich soll Kylo Ren ein Kind... Wir müssen... Er wird mich... mit mir...
Ich hatte zuvor noch nie darüber nachgedacht.
„Aber noch nicht jetzt.", fuhr sie dann fort. „Er will warten, bis alles zu Ende ist. Der Krieg und all das."
Ich war erleichtert darüber, dass zu hören.
Wir redeten noch einige Stunden, bis wir uns dann ins Bett legten und schliefen.
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