12. Kapitel - Abschiedskuss
Ich war froh darüber endlich wieder alleine zu sein und ich war müde, weshalb ich schlafen gehen wollte. Ich öffnete die Tür zu meinem Zimmer und ging hinein. Alles war wieder aufgeräumt, die Bücher lagen geordnet in einem Regal, welches wohl offensichtlich neu montiert wurde, mein Bett war wieder gemacht, nur der Brief lag immer noch zerknüllt im Mülleimer. Ich holte ihn raus und entfaltete ihn. Ich ließ meine Augen über die Zeilen schweifen. Dann versteckte ich das abgenutzte Stück Papier unter meinem Kissen.
Gähnend zog ich mir mein Nachtkleid an und legte meine Kleider auf meinen Stuhl. Als ich ins Bad ging, stellte ich fest, dass das Waschbecken immer noch kaputt war, weshalb ich meine Zahnbürste nahm und in Kylos Badezimmer ging. Der Raum war riesig und neben der Dusche war auch noch eine große Badewanne, welche mindestens für zwei gereicht hätte.
Ich putzte mir die Zähne und anschließend ließ ich provokant meine Zahnbürste neben seiner liegen. Dann ging ich zurück in mein Zimmer, aber als ich mich auf mein Bett setzte, fühlte ich mich so alleine und ich wollte auch nicht, dass Kylo nach diesem irgendwie schrecklichen Tag alleine sein musste, weshalb ich mir mein Lieblingsbuch nahm und mich in sein Bett legte. Es fühlte sich gemütlicher an; wärmer.
So wilde Freude nimmt ein wildes Ende,
Und stirbt im höchsten Sieg, wie Feu'r und Pulver
Im Kusse sich verzehrt.
~ „Romeo und Julia" W. Shakespeare
Die Tür öffnete sich. Kylo trat hinein. Wie ferngesteuert legte ich das Buch zur Seite und stand auf.
„Ophelia. Ich..." Er unterbrach.
Ich ging barfuß über den kalten Boden zu ihm.
„Snoke will, dass ich auf eine Mission gehe."
Ich schaute ihn fragend an.
„Wir suchen nach Informationen, um den Stützpunkt der Rebellen ausfindig zu machen."
Er schaute zu Boden.
„Ich weiß nicht, wie lange ich weg bleiben werde."
„Wann musst du gehen?"
„Jetzt. Sofort.", antwortete er leise.
„Aber..."
Er unterbrach mich: „Es geht leider nicht anderes. Das ist mein Job."
„Kylo, pass auf dich auf.", sagte ich bedrückt und wendete mich von ihm ab. Er aber nahm meine Hand und hielt mich auf. Dann beugte er sich zu mir runter und küsste mich sanft. Mein Herz setzte einen Schlag aus.
Dann ging er wortlos zu seinem Schreibtisch, nahm seinen Helm und verließ den Raum.
Ich blieb wie angewurzelt stehen.
Was ist gerade passiert?
Ich war vollkommen überwältigt. Er hatte mich geküsst. Nur bedauerlicherweise war es ein Abschiedskuss. Ich ging langsam zum Bett und ließ mach fallen.
Eigentlich hasste ich ihn doch und ich sollte wütend auf ihn sein. Warum ließ ich zu, dass er mich küsst? Warum ließ ich solche Gefühle zu?
Ich machte das Licht der kleinen Nachttischlampe aus und murmelte mich unter meine Decke in Kylos Bett.
Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis ich endlich einschlief, da ich versuchte meine Gedanken zu sortieren, aber als ich aufwachte schien mir alles so klar. Es gab nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich war verrückt geworden oder aber ich war verliebt, wobei sich das eine vom anderen nicht viel unterscheidet. Vielleicht hasste ich ihn auch einfach nur nicht mehr und sah die Einsamkeit in seinen braunen Augen und hatte Mitleid, weshalb ich alles über mich ergehen ließ.
Die Tage ohne ihn waren schrecklich. Die meiste Zeit verbrachte ich alleine in meinem Zimmer und laß. Frühstücken tat ich meistens mit Alice, zu Mittag aß ich mit Caroline und abends ging ich mit Hux ins Restaurant.
Irgendwann schaffte ich es auch noch meiner Großmutter zu antworten:
„Oma,
Ich glaube ich bin verliebt. Kylo ist auf einer Mission, weshalb ich ihn schon einige Tage nicht mehr gesehen habe. Ich vermisse ihn von Tag zu Tag mehr. Ich weiß nicht, wie er es geschafft hat, mir so wichtig zu werden. Er hat mich zum Abschied geküsst. Dabei wäre mir beinahe mein Herz stehen geblieben.
Sag Mama und Papa bitte, dass es mir gut geht und dass sie sich keine Sorgen machen müssen.
Ich vermisse euch alle.
Liebste Grüße,
Ophelia."
Den Brief gab ich Alice bei der nächsten Gelegenheit.
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