Nach dem Essen wurde ich wieder auf meine Zelle gebracht, und ich hatte nicht besonders viel zu tun. Ich raffte mich dazu auf, die restlichen Zeichnungen fertigzustellen, die ich in den letzten Wochen begonnen aber noch nicht fertiggestellt hatte. Es klopfte an der Tür. Der Hauptwächter stand in der Tür und teilte mir mit, dass ich zu den anderen in den Freizeitraum gehen durfte, allerdings nur unter Aufsicht. Ich willigte ein, denn ein wenig Ablenkung konnte mir nicht schaden. Als ich den Raum betrat, sah ich Aaron allein auf dem Sofa sitzen und beschloss mich zu ihm zu setzen, da ein Gespräch sowieso überfällig war. 

'Hör zu.'' begann er, doch ich unterbrach ihn. ''Nein, du musst nichts sagen. Es tut mir wahnsinning Leid, ich wollte nicht dass es so weit kommt. Hätte ich gewusst dass die Beamten direkt so heftig reagieren hätte ich das doch niemals getan. Ich hoffe du weißt das.'' Er schmunzelte. Es war schwierig konzentriert zu bleiben wenn man so angeschmunzelt wurde. ''Ja, natürlich weiß ich das.'' gab er zu. Mir fiel ein Stein vom Herzen. ''Ich bin erleichtert, heißt das du verzeihst mir?'' fragte ich euphorisch. ''Ja.'' zögerte er. '' Ja, tue ich. Aber ich hoffe dass sowas nicht nochmal passiert.''' fügte er hinzu. Das hoffte ich auch, wirklich. Heute morgen wollte ich nur einige meiner Zeichenutensilien bei ihm holen, die ich ein paar Wochen zuvor in der Freizeitphase bei ihm liegen gelassen hatte. Dann kamen plötzlich einige Beamte in seine Zelle gestürmt, schmissen ihn zu Boden, schliffen mich aus der Zelle und verletzen ihn im Gesicht, da sie annahmen wir hätten eine Auseinandersetzung und ich wäre in seine Zelle eingebrochen. Das ging alles so schnell.

Das ist der Grund warum ich auf Schritt und Tritt von mehreren Beamten verfolgt wurde. Nicht minder weniger wegen meiner Vorstrafen und der Sicherheitsverwahrung in der ich mich befand. Die ist im Jugendgefängnis nicht besonders witzig, musste ich leider festellen. ''Henry meinte-'' sagte ich, doch Aaron unterbrach mich. ''Wieso redest du andauernd von Henry? Das geht mir tierisch auf die Nerven, Cat! '' Ich war verwirrt. '' Ich kann doch nichts dafür, dass er mein begleitender Beamter ist Aaron!'' schrie ich ihn an. Die anderen, die im Freizeitraum waren, drehten neugierig ihre Köpfe in unsere Richtung. ''Er hängt zu viel an dir! Willst du wissen wie die anderen dich hier nennen, Cat? Willst du es wissen? Sie nennen dich Bullenhure.'' sagte er laut. Die Jungs die im Raum waren fingen an zu lachen, doch Aaron sah wütend und traurig zugleich aus. Die Beamten schenkten uns nun ihre Aufmerksamkeit und waren bereit einzugreifen, falls bei einem von uns beiden die Sicherung durchbrennen sollte. Tränen fielen meine Wangen runter. Bullenhure. '' Ich kann doch gar nichts dafür, du bist so ein Idiot, weißt du das? '' schluchzte ich. Ich war wütend. ''Wenigstens bin ich keine Bullenhure.'' sagte er kühl. Ich spürte dieses Gefühl in meinem Magen. Wut. Es kam in mir hoch, ich konnte es nicht mehr aufhalten. Sollte ich mich so demütigen lassen, von einem Typen der nicht mehr draufhatte als sich beim Drogenhandel erwischen zu lassen? '' Du hast doch keine Ahnung was ich durchgemacht habe! Ich wünschte ich hätte dich nie kennengelernt. Ich wünschte ich hätte dich nie getroffen.Ich wünschte ich hätte dir nie bei diesem Mord geholfen. Weißt du was? Ich wünschte du wärst selber dabei draufgegangen, du bist so verlogen!'' schrie ich ihn an. Die Jungs kamen in unserere Richtung und riefen ''Schlägerei'' doch bevor ich irgendetwas zun konnte, kam Fred, ein ziemlich starker Schutzbeamter und zerrte mich aus dem Raum, hielt meine Arme fest und brachte mich zurück in meine Zelle, wo ich zusammenbrach.