7 - coming home
AUGUST 2010
Schon fast wie erwartet war Louis natürlich einer der drei Auserwählten von Dannii, der es in die Live Shows geschafft hatte. Zayn hatte es auch geschafft, Niall und Liam aber nicht, was mir unendlich leid tat. Vielleicht wurde einer der beiden noch wieder mit einer Wildcard zurück in die Live Shows geholt, bis dahin waren sie aber draußen. Louis war überglücklich und so gut es ging versuchte ich das auch zu sein, aber es fühlte sich an als würde er sich von mir entfernen, als würde er mir aus den Händen gleiten und das konnte ich überhaupt nicht leiden. Ich hoffte dennoch darauf, dass sich das wieder ändern würde, jetzt wo er erstmal zurück nach Hause kam. Auch wenn ich nicht wusste, wie lange das sein würde, Louis kam mitte August, gerade rechtzeitig zu Beginn der Ferien aus Australien zurück, sodass wir eigentlich viel Zeit zusammen verbringen konnten.
Leider fing das alles sehr anders an, als ich mir das vorgestellt hatte. Eigentlich wollte ich Louis mit seiner Mutter und seinem Stiefvater Mark abholen, allerdings rief Jay mich dann an und sagte, dass Louis gebracht werden würde. Außerdem erzählte sie mir, dass ein Kamerateam von X-Factor ihn begleiten würde, um Material für den Beginn der Live Shows zu drehen. Es sollte Szenen geben, wie Louis nach seiner Rückkehr begrüßt wurde, wer ihn unterstützte und was seine Liebsten ihm mit auf den Weg gaben. Ich konnte mir jetzt schon vorstellen das, bis das alles abgedreht war, Louis schon wieder zurück nach London musste. Trotzdem kam ich Jays Bitte nach, rief ein paar Freunde von Louis an und lud sie zu dessen Haus ein, um ihn zu begrüßen. Ich selbst kam dann auch früh genug an und stellte mich zu den anderen, die alle vor der Haustür warteten. Louis Geschwister waren ganz aufgeregt, ihren großen Bruder endlich wieder zu sehen, schienen mit all dem trotzdem besser klargekommen zu sein als ich.
Als ein schwarzer Van mit getönten Scheiben vorfuhr, wurde das Geschrei groß, die angesammelte Menschenmenge, bestehend aus Louis Familie, Freunden und Nachbarn, applaudierte und ungewollt rief ich mir die Worte meiner Mutter in den Kopf. Das Louis vielleicht mit der Aufmerksamkeit nicht klarkommt oder er sich durch den neuen Bekanntheitsgrad verändern könnte, doch als nach dem Kamerateam, das fleißig Aufnahmen machte, Louis aus dem Auto stieg, verflog zumindest der erste Gedanke. In filmreifem Auftreten hüpfte Louis auf den Gehweg, zupfte sich die Sonnenbrille von der Nase und setzte ein strahlendes Lächeln auf. Fast schon wie in Zeitlupe trat er auf die Menschenmenge zu, alles wurde perfekt in Szene gesetzt und aufgenommen. Zuerst umarmte er seine Mutter und seinen Stiefvater, dann nahmen seine vier Schwestern ihn in Beschlag und als auch das durch war, erhielt ich meine Umarmung.
,,Hazza", hauchte Louis, er klang überglücklich was meinen nervösen Herzschlag automatisch beruhigte. ,,Tut mir leid, das ich mich in der letzten Woche nicht so viel gemeldet habe, der Stress war enorm, aber sobald das Kamerateam weg ist, erzähle ich dir alles." Ich nickte bloß und umarmte ihn fest, am liebsten wollte ich ihn nicht mehr gehen lassen. Leider musste das dennoch sein, denn Louis begrüßte noch all die Freunde und Nachbarn und ging dann gefolgt vom Kamerateam ins Haus, führte dieses herum, zeigte wo er aufgewachsen war und erzählte alte Geschichten, in keiner davon kam ich vor, alles drehte sich um ihn. Währenddessen kamen nur die engsten Verwandten und Freunde mit ins Haus, ich half Jay den Tisch auszuziehen und alles zu decken. Sie hatte extra einen Kuchen gebacken und Lottie zusammen mit Fizzy Muffins.
Als wir fertig und die Haustour beendet war, wurde dann auch noch das Endergebnis unserer Vorbereitungen gefilmt, bevor die Kamera dann endlich mal ausgeschaltet wurde, zumindest dachte ich das. Ich war schon erleichtert, endlich mal mit Louis reden zu können, doch da hatte ich mich zu früh gefreut. Das Kamerateam wollte noch ein paar Aufnahmen drehen, wie Louis mit seiner Familie zusammensitzt, weshalb ich an das andere Ende des Tisches verfrachtet wurde. Ich hatte erwartet das mein bester Freund widerspricht und deutlich macht, dass ich ebenfalls zur Familie gehöre, doch da hatte ich mich getäuscht, denn er sagte kein Sterbenswörtchen. So hatten Louis und ich bis in die späten Abendstunden nur ein zwei Worte gewechselt, etwas, was früher nie vorgekommen wäre. Sonst waren wir zusammen immer die lautesten am Tisch gewesen, hatten gelacht und uns das Essen auch schonmal um die Ohren geworfen. Ich wollte nicht, dass diese Zeiten vorbei sind, ich hoffte, dass sie nicht vorbei waren, ich wusste ja aber auch nicht, dass es in Zukunft häufiger solche Tage geben würde, wie diesen.
Als die engsten Freunde und Verwandten weg waren, verließ uns auch das Kamerateam. Dadurch wurde Louis endlich mal wieder bewusst, dass ich auch hier war. Seine Familie ließ uns alleine, da sie sich denken konnte, das wir viel zu bereden hatten und die Kleinen mussten sowieso ins Bett. Ich saß schon eine ganze Zeit lang auf dem Sofa, blickte auf meine Hände und war so in Gedanken, das ich mich erschrak, als jemand sich neben mich setzte. ,,Harry", hörte ich Louis murmeln, er legte einen Arm um meine Schulter und brachte mich damit dazu, meinen Kopf auf seine Schulter zu legen. ,,Es tut mir leid, dass ich heute nicht für dich da war, das ich die letzte Zeit nicht für dich da war und alles andere als ein bester Freund war. Ich weiß das ich viel zu sehr über den ganzen X-Factor Kram geredet und dich damit außen vorgelassen hab, das tut mir schrecklich leid." Ich schaute in Louis schuldbewusste blaue Augen und kaufte ihm jedes Wort ab.
,,Lou, das ist doch nicht deine Schuld, ich kann mir vorstellen, dass das alles verdammt stressig war und du dafür gar keinen Kopf hattest. Ich hab dich schrecklich vermisst, aber ich kann dir doch nicht übel nehmen, dass du deinen Traum lebst", ich konnte Louis nicht böse sein, geschweige denn wollte ich, dass er sich schuldig fühlte, weshalb ich meine Arme um ihn legte und ihn fest drückte. ,,Ich hab dich auch vermisst, so schrecklich vermisst", Louis küsste meine Wange und ließ mich lächeln. ,,Ich bin einfach froh, dass du wieder da bist", murmelte ich und wurde von Louis mitgezogen, als er sich auf das Sofa kuschelte. ,,Aber jetzt erzähl Mal, wie war es noch im Judges House? Wie war deine zweite Performance?" Fragte ich, denn auch wenn Louis und ich nochmal vor seiner Abreise aus Australien telefoniert hatten, er hatte mir nur gesagt, dass er weitergekommen war und musste dann schon wieder auflegen.
Louis seufzte kurz, dann lächelte er, behielt mich weiter fest im Arm. ,,Es war wirklich unglaublich, alleine auf einem ganz neuen Kontinent zu sein, dann vor solchen Persönlichkeiten zu singen, das ist ein Gefühl wie kein Zweites. Der zweite Song lief dann auch viel besser, aber auch nur weil du mich ermutigt hast und er hat die Jury überzeugt mich weiterzulassen, das heißt ich bin dir definitiv was schuldig. Als Liam und Niall rausgeflogen sind war das echt schlimm, aber immerhin hab ich jetzt Zayn noch dort. Das Karl, Marlon und Tom rausgeflogen sind, war auch nicht sonderlich toll, aber John ist noch mit dabei und ich hoffe, dass Liam oder Niall durch die Wildcard zurück geholt werden. Dann sind wir nur noch vier pro Kategorie, kannst du dir das vorstellen?" Da mein Kopf auf Louis Brust lag, hörte ich sein vor Aufregung schnell schlagendes Herz und musste lächeln.
,,Nein, wirklich glauben kann ich das nicht, aber es wundert mich nicht, das du so weit gekommen bist, bei deinem Talent. Ich glaube fest daran, das du das gewinnen kannst", sprach ich gegen Louis Brust, der mir dafür durch die Haare wuschelte. ,,Danke Harry, das ist wirklich süß von dir. Es wäre schön das zu gewinnen, weil mein Traum dann endlich Realität wird, aber ich verspreche dir, dass das dann nicht so endet wie im Bootcamp und Judges House. Ich würde mir alle Zeit nehmen die ich kriegen kann, um bei dir zu sein. Falls ich überhaupt gewinne, das steht ja noch vollkommen in den Sternen." Louis sanftes Lächeln und seine Hand in meinen Locken lullten mich ein, ich schenkte seinen Worten glauben. Ich vertraute auf sein Versprechen. Mein Herz war von ihm mit Tesafilm zusammen geklebt worden und für einen Moment war meine kleine Welt wieder vollkommen in Ordnung.
___
Wie lange Harrys kleine Welt wohl noch in Ordnung ist? :c
All the love xx
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top