177 - move
Sobald wir den Londoner Flughafen verlassen hatten, wurden wir von einem Bodyguard zur Wohnung von Liam, Niall und mir gefahren. Louis wurde zu seiner, beziehungsweise bald, unserer Villa gebracht, wo er dann nur schnell seine Koffer ablud, bevor er sich eins seiner Autos schnappte und damit zu uns zur Wohnung kam. Wahrscheinlich würde diese Nacht die letzte sein, die ich hier verbringen würde, denn morgen wollten Louis und ich schon damit beginnen, meine Sachen zu packen und sie in unser gemeinsames Zuhause zu transportieren. Zayn wollte meine Möbel übernehmen und da ich sie bei Louis ohnehin nicht brauchte, war das auch gar kein Problem. Außerdem sparten wir uns noch mehr Arbeit, denn so mussten wir nichts abbauen. Wahrscheinlich würde der ganze Umzug morgen schon erledigt sein.
Es war ein komisches Gefühl daran zu denken, dass ich nach so vielen Jahren nicht mehr mit Liam und Niall zusammenwohnen würde. Wir hatten wirklich perfekt harmoniert und sie waren für mich da gewesen, als ich Angst hatte, allein irgendwo hinzuziehen. Mein Plan, mit Louis zusammenzuziehen, war damals zu dieser Zeit leider schon ins Wasser gefallen. Das sich dieser Traum nun doch erfüllen würde, ließ mein Herz höher schlagen. Ich konnte das Gefühl kaum beschreiben, welches meinen Körper dabei einnahm, aber es fühlte sich richtig an. Ich liebte es, abends neben Louis einzuschlafen und morgens neben ihm aufzuwachen, wenn wir noch kuscheln konnten und langsam gemeinsam wach wurden. Ich hab es schon geliebt, als wir noch beste Freunde waren, ich hab es schrecklich vermisst, als wir durch Simon getrennt wurden und deshalb wusste ich es nun noch mehr zu schätzen.
Da wir durch die Zeitverschiebung am späten Nachmittag in London gelandet waren, bestellten wir uns etwas zu essen, als Louis in der Wohnung eintraf und als es geliefert wurde, setzten wir uns zu viert nur noch vor den Fernseher und ließen den Abend ausklingen. Wir alle waren von der Heimreise ziemlich erschöpft, Louis war der einzige, der im Flieger wirklich Schlaf gefunden hatte, aber als ich mich als erster dazu entschied ins Bett zu gehen, folgte er mir sogleich. ,,Das ist die erste Nacht, die du hier mit mir übernachtest", stellte ich fest und kuschelte mich unter die Decke. ,,Ich weiß und ich fühle mich etwas schuldig, weil es gleichzeitig auch die letzte ist", gestand Louis, während er die Decke anhob und sich zu mir legte. Mein Kopf bettete ich auf seiner Brust, seine Arme schlang er um meinen Körper und hielt mich damit so fest bei sich, wie es nur möglich war.
,,Das ist vollkommen okay Lou, unser neuer Lebensabschnitt hat begonnen und ich freue mich darauf, ihn mit dir gemeinsam in unserem Zuhause zu verbringen." Nach diesen Worten meinerseits hauchte Louis ein paar sanfte Küsse auf mein Schulterblatt, bevor wir uns wieder aneinander kuschelten. ,,Ich liebe dich Haz, von ganzem Herzen. Und ich bin so froh, dir endlich so beiseite stehen zu können, wie du es verdient hast." ,,Oh Lou, ich liebe dich auch", ich lehnte mich zu ihm nach oben und holte mir einen letzten Kuss ab, bevor ich die Augen schloss, denn morgen würde sicher wieder ein langer und anstrengender Tag werden. Aber die Anstrengungen würden sich lohnen, da war ich mir sicher.
,,Er schläft noch, ich möchte ihn nicht aufwecken", hörte ich eine Stimme leise flüstern, mein Herz schlug etwas schneller in meiner Brust und so wusste ich, auch ohne richtig wach zu sein, dass es Louis war, der dort gesprochen hatte. ,,Ist in Ordnung, wir wollten jetzt sowieso eben erst das Frühstück vorbereiten", antwortete Liam, daraufhin schloss sich die Zimmertür wieder und der kleine Lichtstrahl aus dem Flur verschwand. ,,Lou?", meine Stimme klang noch müde und kratzig und am liebsten würde ich noch Stunden weiterschlafen. ,,Tut mir leid Haz, haben wir dich geweckt?" Ich konnte in dem abgedunkelten Zimmer die Umrisse meines Freundes erkennen und wie er langsam auf das Bett zukam. ,,Ja, aber das macht nichts", ich unterbrach mich selbst einmal um zu Gähnen, ,,legst du dich wieder zu mir?" Louis antwortete nicht, dafür senkte sich im nächsten Moment die Matratze und ich fühlte seine Arme um meinen Körper. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn und wanderte in der nächsten Sekunde schon wieder in das Land der Träume.
Leider weckte Louis mich nur wenige Minuten später wieder auf, um zu frühstücken. Der Duft von warmen Brötchen und frisch gebrühtem Tee lag in der Luft und dafür stand ich natürlich gerne auf, auch wenn ich mich durch den Jetlag noch etwas gerädert fühlte. ,,Guten Morgen", Liam und Niall strahlten übers ganze Gesicht, als ich zusammen mit Louis die Küche betrat. ,,Es wird sicher nicht unser letztes gemeinsames Frühstück sein, aber unser letztes mit dir als unseren Mitbewohner, deshalb haben wir uns besonders viel Mühe gegeben", erklärte Niall mit Blick auf den reichlich gedeckten Tisch. ,,Ihr seid so süß, dankeschön", ich umarmte beide und konnte spüren, wie ich nun schon emotional wurde. Wie sollte das erst sein, wenn ich meine Sachen packe oder die Wohnung verlasse, um endgültig bei Louis einzuziehen? Wahrscheinlich würde heute noch die eine oder andere Träne fließen.
Wir genossen das ausgiebige Frühstück mit Speck, Spiegeleiern, Brötchen, frisch gepresstem Orangensaft und Tee, bevor Louis und ich dann ins Badezimmer verschwanden, Zähne putzten und uns eine gemeinsame Dusche genehmigten. Dabei musste ich an die Badewanne denken, die bei Louis Zuhause stand und ich konnte kaum erwarten, mit meinem Freund ein gemeinsames Bad zu nehmen. Da Niall und Liam in meinem Zimmer schon warteten, mussten wir uns mit der Dusche leider beeilen, denn ich wollte nun wirklich nicht, dass meine Freunde meinen Umzug erledigten. Sonst hätte ich mir in der Dusche wirklich schöneres vorstellen können, als sich nur zu waschen. Niall und Liam hatten die Umzugskartons schon aufgebaut, als Louis und ich mein Zimmer betraten und so komisch das Gefühl auch war, hier wegzuziehen, die Vorfreude überwog.
Langsam fanden all meine Klamotten ihren Weg in die Kartons, genauso auch meine CD's und DVD's. All die Bilder wurden von der Wand genommen und sicher in Kartons verpackt, meine Bücher verstaute ich ebenfalls sehr vorsichtig, damit sie hoffentlich keine Eselsohren bekommen würden. Im Badezimmer packte ich meine wenigen Habseligkeiten zusammen und aus dem Wohnzimmer und der Küche brauchte ich nichts, schließlich hatte Louis alles bei sich. Auch wenn ich nicht davon ausgegangen war, dass das Packen so lange dauern würde, zog es sich doch über fünf Stunden mit einer Mittagspause, da wir viel zu oft herumalberten und das beste aus meinem letzten Tag als WG-Mitglied machen wollten. Wir telefonierten auch noch eine gute Stunde mit Zayn, der wissen wollte, ob wir gut angekommen waren und irgendwie verquatschten wir uns dann wieder, aber ich würde es mir nicht anders wünschen wollen.
Nach und nach verluden wir die Kartons in Louis und Liams Autos und nachdem auch der letzte Karton nach ein wenig Quetschen einen Platz gefunden hatte, kehrte ich ein letztes Mal in mein Zimmer zurück, bevor es zu Zayns Zimmer werden würde. Louis wartete unten im Auto und ließ Liam, Niall und mich kurz allein, denn er wusste, das wir jetzt einen Moment brauchten. ,,Harry, du weißt, dass wir immer für dich da sein werden und du kannst jederzeit vorbeikommen und hier übernachten und..", Liam verstummte, als ich ihn stürmisch umarmte. ,,Ich danke euch, für die tolle Zeit hier, für all die Jahre, die ihr für mich da gewesen seid und auch wenn ich nun nicht mehr hier wohnen werde, bin ich mir dennoch sicher, dass wir noch viele Abenteuer erleben werden." ,,Der Meinung bin ich auch", murmelte Niall, schloss sich der Umarmung an und wie vermutet wurde ich tatsächlich ein wenig emotional und konnte ein paar Tränen nicht aufhalten. Ich war auf keinen Fall traurig über diesen Schritt, nur etwas sentimental, dass dieser Abschnitt meines Lebens nun vorbeiging. ,,Danke für alles", hauchte ich noch einmal leise, bevor wir nach einem letzten Blick zurück das Zimmer verließen und dieses ab jetzt Zayn gehörte.
,,Du hast geweint", stellte Louis fest, als ich zu ihm ins Auto stieg, Liam und Niall würden in Liams Wagen hinter uns her fahren. ,,Ja, es ist ein emotionaler Tag", murmelte ich und war dankbar um die Hand, die Louis mir reichte, ,,aber glaube nicht, dass ich traurig wäre. Ich kann es gar nicht abwarten, wenn wir gleich alle Kartons ausgeladen haben und in unserem Zuhause sein werden." ,,Ich bin auch so aufgeregt", sagte Louis mit einem verliebten Lächeln auf den Lippen, seine Augen strahlten und ihn nach all dem Leid der letzten Jahre so strahlen zu sehen, machte mich einfach nur wahnsinnig glücklich. Dementsprechend beeilte ich mich auch damit, alle Kartons schnell in den Hausflur zu schleppen, als wir bei Louis angekommen waren und als das erledigt war, verabschiedete ich mich noch einmal von Liam und Niall. ,,Wir treffen uns hoffentlich bald", sprach Niall und überreichte mir zum Abschied noch eine Flasche Sekt, ,,damit ihr deinen Einzug auch ordentlich einweihen könnt."
,,Das werden wir, spätestens an meinem Geburtstag sehen wir uns. Und danke für eure Hilfe heute, kommt gut nach Hause", ich umarmte die beiden, Louis tat es mir gleich und wir warteten noch, bis das Tor zur Auffahrt sich wieder geschlossen hatte, bevor wir Hand in Hand unser Zuhause betraten. Der Tag ging viel zu schnell rum und langsam prasselten all die Eindrücke auf mich nieder, zusammen mit der Erkenntnis, dass ich nun wirklich mit Louis zusammenlebte. Noch in Los Angeles hatten wir darüber geredet, wie lang der Umzug wohl dauern würde und jetzt war er einfach nach einem Tag erledigt, was mir ein wirklich befreiendes und beruhigendes Gefühl gab. Morgen hatte Louis außerdem sein erstes Treffen mit einer möglichen neuen Plattenfirma und es ging endlich alles weiter Stück für Stück bergauf. Louis stellte sich vor mich, der Flur war ein reines Chaos, damit würde ich morgen noch viel Arbeit haben, doch als Louis seine Hände auf meine Wangen legte, war dies für kurze Zeit vergessen. ,,Willkommen Zuhause Hazza", hauchte Louis an meine Lippen, bevor er sie mit seinen verband und nach einer jahrelangen Reise fühlten wir uns beide so, als wären wir endlich angekommen.
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Der Umzug ist vollbracht, was sagt ihr dazu? Fehlt den beiden jetzt noch irgendwas zu ihrem Glück?💗 Übrigens kommen nicht mehr viele Kapitel..
All the love xx
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