Kapitel 5 -Retter in Not
"Tony!?" flüsterte ich und versuchte zu ihm aufzusehen.
"Kannst du aufstehen?" fragte er mich und kniete sich vor mich, so dass er endlich in meinem Blickfeld erschien. Ich nickte und stand auf doch auch nur mit Hilfe von Tony.
"Halt mich!" flüsterte ich nur noch als meine Beine versagten. Tony reagierte schnell und hob mich hoch.
"Komm ich trag dich ins Auto und dann kommst du mit zu mir." sagte er und lief mit mir auf den Armen auf ein Auto zu.
"Woher hast du das Auto, wir sind schließlich auf Klassenfahrt." fragte ich ihn. Er grinste und zuckte kurz mit den Schultern, doch als er zu mir sah verwandelte sich sein Gesichtsausdruck wieder und sah gequält aus.
"Das Auto gehört unserem Gastvater, dafür fährt er aber auch." meinte er, setzte mich auf einen Rücksitz, schloss die Tür und kam kurze Zeit später auf der anderen Seite ins Auto. Ich grüßte kurz den Gastvater der Jungs. Er schien sehr nett zu sein. Danach lehnte ich mich an Tony und er legte einen Arm um meine Schultern, meine Arme legte ich auf seinen Schoß.
"Sie haben dich mit einem Messer verletzt? " fragte er geschockt. Ich steckte schnell meine Arme unter meinen Körper, bis ich merkte das ich ja noch blutete und ich wollte das Auto ja nicht verschmutzen, also nahm ich meine Arme wieder hervor und starrte darauf. Als Antwort auf Tonys Frage schüttelte ich nur den Kopf. Er nahm meinen Arm in seine Hand, starrte darauf und fuhr sacht darüber. Zischend sog ich die Luft in und zuckte kurz zusammen.
"Hast du dir das angetan?" fragte er traurig und ich nickte.
"Wie lange schon?" flüsterte er und ich konnte eine Spur von Wut aus seiner Stimme heraushören."Eine Weile, ein paar Jahre!" flüsterte ich und war auf einmal den Tränen nahe.
"Zwei Jahre?" fragte er diesmal gekränkt. Diesmal antwortete ich nicht, den er wusste die Antwort schon. Ich wollte nicht dass er sich die Schuld gab, obwohl es stimmte.
"Man ich bin so ein Wichser!!" zischte er zwischen zusammen gebissenen Zähnen. Er entließ meinen Arm und ballte seine Hände zu Fäusten.
"Es ist nicht-" fing ich an, doch er unterbrach mich.
"Natürlich ist es meine Schuld! Man Lou, ich wollte doch nicht, dass die Wette so ausartet und ich habe auch gedacht Jace würde niemals zustimmen. Zu dieser Zeit war er total vernarrt in dich." sagte er laut und wurde immer leiser zum Ende hin. Als ich versuchte ihn anzusehen, bemerkte ich dass er krampfhaft versuchte wegzusehen.
"Ich war vernarrt in ihn, nicht er nach mir. Ich hatte mich in ihn verliebt. Wenn ich es ihm gesagt hätte wäre unsere Freundschaft genauso kaputt gegangen. Ich liebe ihn irgendwie immer noch und es macht mich nur noch mehr kaputt, weil ich jeden Tag in der Schule zu spüren bekomme, dass ich ihm nichts bedeutet habe." sagte ich und schaute immer noch ängstlich in das Gesicht von Tony. Er hatte die Augen geschlossen und brachte seine Wut gegen sich selbst unter Kontrolle.
"Lou, es tut mir so Leid!"
"Kann ich heute vielleicht bei euch schlafen?" fragte ich Tony, um vom Thema ab zu kommen. Tony fragte Falk, seinen Gastvater, der nur antwortete dass Jace Zimmer frei sei, weil er die ganze Nacht woanders ist. Die Familie war wirklich locker drauf. Wir waren kaum ein Tag hier und Jace konnte machen was er wollte. Naja gut ich hatte gleich ein Date mit dem Sohn der Gastfamilie und der hat, wie es sich nach einer Weile herausstellt eine Freundin. Auch nicht besser. Und das Beste kommt ja noch gleich zwei Personen, die mir sozusagen nahe stehen haben gesehen dass ich mich selbst verletzte.
"Geht das in Ordnung für dich? Wenn du willst kannst du auch bei mir schlafen und ich schlafe auf der Couch." sagte er, doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Nein, nein! Geht schon." wiedersprach ich ihm, ich wollte nicht noch mehr Umstände machen, als ich sie so schon mache.
"Tut mir leid, wenn ich deinen Abend zerstört habe. Vielleicht sollte ich wieder zurück zu meiner Gastfamilie." wollte ich mich in letzter Sekunde noch rausreden, doch Tony fing sofort an energisch mit seinem Kopf zu schütteln.
"Apropos Gastfamilie, dieser müssen wir noch bescheid geben. Hast du eine Telefonnummer?" fragte er mich. Ich zuckte nur mit den Schultern, daran hatte ich ja gar nicht gedacht.
"Du bist doch mit Peony in einer Familie, oder?" fragte er und ich nickte. Er schien erst einen Moment zu überlegen bevor er sein Handy aus seiner Hosentasche zog und eine Nummer wählte.
" Was gibt's? Ich bin gerade beschäftigt mit Peony." erklang eine genervte Stimme vom anderen Ende der Leitung. Jace.
"Wollte nur Bescheid sagen, dass Lou heute nicht mehr zur Gastfamilie kommt." sagte Tony ruhig.
"Wo ist sie!?" er klang sehr wütend.
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