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„Heute ist der große Tag gekommen" sagt Elio und ist inzwischen todmüde, weil sie wirklich die ganze Nacht durchgemacht haben. Sie umarmen sich alle noch einmal, bevor es an den Flughafen gehen soll. Er kann es immer noch nicht so Recht glauben, dass sein Traum wirklich in Erfüllung gegangen ist und er in Australien angenommen wurde. Er kann es noch immer nicht fassen, dass er sein größtes Hobby, seine Leidenschaft in seinen Beruf umwandeln kann. Er muss sich noch einmal zwicken, um zu wissen, dass er nicht träumt. Das einzige, was er wahnsinnig vermissen wird, ist sein Zuhause mit all den Menschen. Seine Familie und seine Freunde, die ganze Umgebung, dass Dorf und all die Erinnerungen, die daran hängen.
„Wir müssen mit zwei Autos fahren. Mama und Oma sollen auch noch mitkommen", sagt er, denn alle gemeinsam würden nicht in ein Auto hineinpassen. Er fährt dieses Mal bei seiner Familie mit. Die beiden werden die ersten zwei Wochen mit Elio mitfahren.
„Könntest du unser Auto nach Hause fahren?", fragt Elios Mutter Lian. Sie vertraute Elios Freunden blind, da auch sie sie seit sie klein waren kannte.
„Mache ich gerne", lächelt Lian sie an. Da seine Mutter und seine Oma die ersten zwei Wochen mitkommen, hatte er auch die letzten Wochen mit seinen Freunden verbracht, da er die nächsten beiden Wochen mit seiner Mutter und seiner Oma verbringen würde und ihnen Sydney zeigen würde. Sie kommen am Flughafen an und suchen einen Parkplatz. Nachdem sie sich auf dem Parkplatz, nachdem sie die Autos geparkt haben, endlich wiedergefunden haben, gehen sie gemeinsam hinein.
Sie brauchen eine Weile, um sich zu verabschieden. Sie reden noch eine ganze Weile und verteilen viele Umarmungen. Die letzten Wochen ziehen an Elio vorbei.
„Ich werde dich wahnsinnig vermissen. Wir alle werden dich wahnsinnig vermissen", sagt Storm und umarmt ihn.
„Es wird anders ohne dich sein", sagt nun auch Stean, während er Elio umarmt.
„Es wird seltsam ohne dich sein", sagt Marzia und umarmt ihn ebenfalls.
„Ich werde die gemeinsamen Motorradfahrten mit dir vermissen", sagt Lian und umarmt seinen Freund ebenfalls. Als letztes umarmt ihn Lenne. Sie ist am besten mit ihm befreundet und ihr wird es am schwersten Fallen, sich von ihm zu verabschieden. Sie umarmt ihn. Danach umarmen die Freunde sich noch einmal alle gemeinsam. Nachdem sie dies getan haben, umarmt auch Lenne ihn noch einmal.
„Ich habe noch etwas für dich", sagt sie.
„Was denn?", fragt Elio.
„Hier. Wir haben dir ganz viele Bonbons gekauft", sagt sie und er muss lachen. Danach drückt sie ihm noch das Buch in die Hand, welches sie alle ausgefüllt haben. Was er nicht weiß, ist das dort noch ein Bild der beiden drinnen versteckt ist und kleine Botschaften, sie sie geschrieben hat, sowie ein Brief.
„Ich liebe dich"
„Ich liebe dich", antwortet sie.
„Ich werde dich niemals vergessen"
„Ich werde dich niemals vergessen", sagt er und die beiden lösen sich aus der Umarmung, da Lian und seine Familie nun zu seinem Boarding müssen.
„Wir werden dich vermissen", rufen die Freunde noch einmal und ziehen somit alle Aufmerksamkeit auf sich, doch das ist ihnen in diesem Moment völlig egal.
Sie fahren zurück und haben ein bedrückendes Gefühl im Bauch. Es ist seltsam, ihren Freund in die weite Welt schicken zu lassen. Es ist seltsam, sich zu trennen und zu wissen, dass er am anderen Ende der Welt ist.
Lian fährt mit Storm in dem Auto von Elios Mutter.
„Immerhin hat er zu der ersten Zeit seine Familie dort. Ich fände es seltsam, wenn ich ganz alleine in ein so großes Land geschickt werde und mein Talent allen beweisen soll", sagt sie.
„Welches Talent?", ärgert Lian sie grinsend.
„Nun bleib doch Mal ernst. Ich meine es wirklich so. Es wird nicht mehr das Gleich ohne Elio sein. Wir werden nie wieder so einen Spaß haben, wie in diesem Sommer", sagt sie.
„Wir werden uns wieder sehen", sagt er und die beiden reden noch eine Weile im Auto, bis sie es vor Elios Tür parken. Auch die anderen sind inzwischen angekommen.
„Ist es nicht seltsam, dass er dort bleibt? Ich meine, seine Familie kommt in zwei Wochen zurück. Aber Elio wird dieses Dorf erst einmal nicht mehr betreten", stellt Stean fest.
„Es ist verdammt seltsam, ihn am anderen Ende der Welt zu haben", sagt Lenne.
„Vielleicht sehen wir ihn bald im Fernsehen", sagt Marzia. Sie bleiben noch eine Weile vor Elios Haus stehen und müssen dies erst einmal verdauen.
„Was machen wir jetzt?", fragt Lenne.
„Abwarten, bis er landet und ihn dann anrufen", antwortet Stean.
In den ersten Momenten in Sydney überwältigt ihn all dies, doch schon, als er im Hotel ankommt, muss er an seine Freunde denken und beschließt, sie gleich darauf anzurufen. Er hatte Angst, dass diese Freundschaft durch die Entfernung auseinander gehen könnte, denn sie waren bisher nur zusammen gewesen. Sie kannten sich in-und auswendig und konnten eigentlich nicht ohne einander und nun würden sich ihre Wege vielleicht nicht mehr kreuzen. Er machte sich Sorgen. Vor allem um Lenne, denn Stean und Marzia hatten zur Not noch sich und Lian und Storm hatten sich nun auch. Lenne hatte ihn als besten Freund auf der anderen Seite der Welt. Auf einmal fragte er sich, ob er ein schlechter Freund war. Nach etlichen Stunden schreibt Elio in die Gruppe und die Freunde versammeln sich am See, um Elio zu erreichen. Sie rufen ihn sofort an.
„Rate Mal, wo wir sind", ruft Lenne ins Telefon.
„Du brauchst nicht so zu schreien. Ich bin zwar weit weg, aber ich kann dich trotzdem verstehen", antwortet er lächelnd. Lenne ist unglaublich naturverbunden, aber mit der Technik konnte sie hingegen überhaupt nichts anfangen.
„Wo bist du gerade?", fragt Storm.
„Ich bin im Hotel"
„Und ihr seid am See, oder?", fragt er. Die Freunde nicken.
„Ich wäre jetzt gerne bei euch", erwidert er.
„Wir auch bei dir"
„Ich muss weiter. Ich rufe wieder an. Ich vermisse euch jetzt schon wahnsinnig", sagt er und legt auf. In Elios Zimmer ist jemand gekommen, der ihn abholen sollte, um den Scout zu treffen, der ihn ausgewählt hatte. Dem er das alles zu verdanken hatte. Diese große Chance, die er nie wieder bekommen würde, weshalb er einfach auflegte, bis er im nächsten Moment entdeckte, dass er einen Fehler gemacht hatte.
„Ich komme gleich. Ich muss noch etwas erledigen", sagt er und ruft Lenne noch einmal zurück. Nachdem er seine Aufgabe erledigt hätte, würde er dem Mann folgen. Auf diese drei Sekunden kam es dem Scout nicht an. Lenne dafür schon. Sie hatten beschlossen, es am Ende jedes ihre Telefonate zu sagen. Und er konnte es nicht gleich beim ersten Telefonat verkacken.
Die Freunde sitzen verdutzt vor ihrem Handy. Auf einmal klingelt Lennes Handy noch einmal und Elio ist dran.
„Ich habe noch etwas vergessen. Es ist an Lenne", sagt er.
„Ich liebe dich"
„Ich liebe dich", sagt sie.
„Und ich werde dich nie vergessen" antwortet er.
„Ich werde dich nie vergessen", erwidert sie und dann legt er mit einem Lächeln auf.
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