🍰Wyatt(3)🍰✔️

"Hallo Henry.", begrüße ich den Träumer, als er die Küche betritt.
"Hey.", entgegnet er mir und schaut mich an.
"Was willst du hier hinten Henry?" frage ich und wundere mich, denn er weiß doch, dass er für Erica einspringen soll, die ja im Service arbeitet.
"Ähm," beginnt er und kratzt sich verlegen am Hinterkopf, dann fährt er fort: "Ich wollte nur hallo sagen und fragen, ob ich mir auch diese komische lila Schürze umbinden muss, die Lynn trägt?"
"Ist die Frage ernst gemeint?", entgegne ich ihm, denn für mich ist es klar, dass er die tragen muss. Es ist mir herzlich egal das er ein Junge ist, Job ist Job.
Die Schürze wird an der Hüfte befestigt und dient eher zur Zierde, als zum Schutz.
"Ja ist sie, also muss ich?", fragt Henry weiter und ich trete etwas näher an ihn heran.
So nah, das mein Bauch seinen berührt und ich seinen Atem auf meinem Gesicht spüren kann.

Ich merke dass der Atem des Jüngeren schneller geht und ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Bryan wird mit seiner Vermutung vielleicht sogar recht haben, dass der Schüler auf mich steht.
"Ja Henry, musst du.", sage ich und streiche ihm eine Haarsträhne aus seiner Stirn.
"O-Okay.", sagt er nur und ich sehe, dass sich sein Gesicht mal wieder leicht rot färbt.
Oh ich liebe es zu spielen, also streife ich, natürlich rein zufällig, beim umdrehen, mit meiner Hand über seine Mitte.
Als ich mit dem Rücken zu ihm stehe, grinse ich und meine: "Dann hopp hopp, raus mit dir und immer schön lieb sein."
"Äh ja... Äh werde ich.", stammelt er und ich höre wie Henry die Küche wieder verlässt.

Drei Tage ist es jetzt her, dass ich im Secrets war und ich denke ich sollte vielleicht heute oder morgen Abend mal wieder hin fahren. Mal schauen, wie es mir so geht nach Feierabend.

Ich bin gerade dabei, der Geburtstagstorte, die für heute bestellt ist, den letzten Schliff zu verpassen, als Henry in die Küche eilt.
Ich lege mein Werkzeug aus der Hand und betrachte das vollendete Werk.
"Wyatt.", sagt der Junge außer Atem und ich wende mich ihm zu.
Diese lila Schürze ist echt ein Hit.
"Was ist denn?", frage ich und Henry kommt zu Atem.
"Du glaubst nicht, wer gerade den Laden betreten hat.", sagt er und ich runzle die Stirn, bevor ich, mit einem ironischen Unterton in der Stimme antworte: "Der Präsident der vereinigten Staaten?"
"Nein Quatsch. Lorenzo Beckett.", sagt er und ich weite meine Augen, lasse Henry unbeachtet da stehen und gehe aus der Küche direkt vor in den Laden.

Endlich ist er wieder da. Die Operation, die Reha, endlich abgeschlossen. Ich hab meinen besten Freund so vermisst.
Als Bryan mir vor einer Woche gesagt hat, dass er Lorenzo endlich abholen kann, doch erst noch ein paar Tage Urlaub hinten dran hängt, konnte ich den heutigen Tag kaum erwarten.

"Lore.", sage ich und öffne meine Arme.
"Pummelchen.", platzt es aus meinem besten Freund heraus und fällt mir um den Hals.
Er ist der Einzige der mich so nennen darf, ohne dass ich es ihm krumm nehme. Von Anfang an, hat er mir den Spitznamen gegeben, denn ich war nie so sportlich und durchtrainiert, wie mein Bruder Knox, der gemeinsam mit Lorenzo im Lacrosseteam der Cherry Creek Highschool gespielt hat.

"Ich hab dich echt vermisst." haucht er mir ins Ohr und ich antworte: "Das geht mir nicht anders."
Wir lösen uns und dann meint mein bester Freund: "Schau mal."
In Windeseile hebt er seinen rechten Arm, dreht und wendet ihn. Ich sehe in seinem Gesicht wie stolz er ist und höre dann Bryan: "Hammer oder?"
Ich nicke nur und dann sehe ich Henry im Augenwinkel.
"Na Kleiner.", meint Bryan und wuschelt Henry durch die Haare.
"Ihr kennt euch?", sagt Henry und das Erstaunen in seiner Stimme ist nicht zu überhören.

"Lorenzo ist mein bester Freund und der Lebensgefährte von Bryan.", sage ich und ich hoffe dass Henry jetzt keine Fanboyattacke bekommt.
"Krasser Scheiß.", bringt er hervor und ich grinse Lorenzo an.
Lynn tippt meinem besten Freund auf die Schulter und fragt, als er sich umgedreht hat: "Darf ich ein Foto mit dir machen und bekomme ich auch ein Autogramm?"
Lorenzo nimmt die siebzehnjährige in den Arm, lässt ein Selfie machen und signiert ihr dann, ihr Notizbuch, welches sie immer dabei hat.
"Danke.", sagt sie nur kurz und wendet sich wieder ab.

"Wir wollen eigentlich ein Stück Kuchen essen und jeder einen Kaffee trinken.", meint Bryan dann und ich antworte: "Henry, kümmer dich um die beiden. Das mir ja keine Klagen kommen."
Er nickt und ich wende mich den beiden zu, die sich hingesetzt haben: "Ich muss leider wieder nach hinten, aber wenn ihr wollt, dann können wir uns nach Ladenschluss treffen."
Bryan grinst, schüttelt kurz mit dem Kopf und sagt dann: "Wyatt morgen, heute nicht."
Lorenzo schielt mich von unten herauf an und das Grinsen welches er aufgelegt hat, sagt alles.
"Ihr wart doch im Urlaub.", entgegne ich, doch Bryan wiegelt mich ab: "Zuhause Wyatt, ist es doch immer noch am geilsten."
Nun grinse auch ich und verabrede mich mit den beiden für morgen Abend, bevor ich wieder in die Küche verschwinde.

Keine zwei Minuten später, taucht Lynn hinter mir auf und fragt: "Wo ist denn die Geburtstagstorte für Miller?"
Ich reiche sie ihr und bin insgeheim froh, dass nicht Henry gekommen ist, um sie zu holen, denn ich hätte echt bedenken, dass er sie fallen lässt.

Später schlage ich gerade Sahne, als ich erneut gestört werde.
Leise, wirklich leise höre ich jemanden, der meinen Namen sagt.
Ich drehe mich um, bin froh die Sahne gerade fertig zu haben, da sehe ich Henry stehen.
Sein Shirt ist über und über mit Kuchen beschmiert und ich schaue ihn fragend an.
"Es... ich... .", beginnt er und ich frage nach: "Was ist denn passiert?"
Ich lehne mich an die Arbeitsplatte und warte ab.
"Ich wollte die ganze Kirschtorte aus der Kühlung in den Verkauf bringen und dann ist sie mir aus der Hand geglitten. Ich wollte sie noch retten und presste sie an meinen Oberkörper."
"Henry, das war dumm.", äußere ich nur und trete etwas näher.

Wie ja schon gesagt, ich spiele gern.

Ich steh vor ihm und Henry senkt seinen Blick, als er meint: "Es tut mir wirklich leid."
Ich strecke den Zeigefinger meiner rechten Hand aus und streife damit einmal über seine Brust, nehme etwas auf meinen Finger und halte ihm diesen dann vor den Mund.
"Probier mal, was du da zerstört hast.", sage ich und warte ab.
Henry hebt seinen Blick wieder und schaut mich an.
"Ich soll... .", sagt er und bricht den Satz ab.
"Probier.", fordere ich erneut und streiche mit meinem Finger über seine Lippen, die er dann leicht spaltet.
Dann spüre ich seine Zungenspitze, an meiner Fingerkuppe und verharre mit meinem Finger auf seinen Lippen.

Ich schaue Henry an und auch er erwidert meinen Blick, und öffnet seinen Mund noch ein wenig mehr.
Ich nutze das und schiebe meinen Zeigefinger zur Hälfte in seinen Mund.
Unsicher senkt er kurz seinen Blick und hebt ihn dann aber wieder, als ich meinen Finger wieder aus seinem Mund ziehe.
Henry's Wangen sind rot und seine Hände wandern, ganz automatisch vor seinen Schritt.
Ich weiß genau was er da gerade versucht, vor mir zu verstecken.

"Und lecker oder?", frage ich und wende mich von ihm ab.
"Ja, lecker.", sagt er und schiebt dann hinterher: "Es tut mir leid. Ich wollte das nicht."
"Hast du alles sauber gemacht?", frage ich ihn und bekomme sofort eine Antwort: "Ja, habe ich."
"Wir schließen in einer halben Stunde, ich denke Lynn schafft das allein.", beginne ich und stelle die Sahne in den Kühlschrank, während ich fortfahre: "In meinem Büro müsste noch ein Shirt von Lorenzo rumliegen, das hat er damals hier vergessen, als er mir beim Streichen geholfen hat. Zieh das an. Du kannst schlecht so nach Hause fahren."

Ich blicke Henry an und warte ab.
Immer noch schützt er seinen Schritt, als er sagt: "Und was mache ich mit der Torte? Die kostet doch Geld."
"Mach dir keine Kopf, sowas kann passieren.", meine ich und lege meinen Arm um Henry's Schulter, schiebe ihn Richtung Ausgang und dann in mein Büro.

Dort angekommen, öffne ich die unterste Schublade meines Schreibtisches und sage dabei: "Zieh dich schon mal aus."
Ich greife nach Lorenzos Shirt und als ich wieder aufblicke, steht Henry oberkörperfrei mitten in meinem Büro.
Sein T-Shirt hat er in den Mülleimer geworfen, welcher leer und nur mit einer Mülltüte bestückt ist.
Manchmal ist er schon klug.
Die Mülltüte hat Henry in der Hand, als er mich beobachtet wie ich hinter dem Schreibtisch hervor komme.
Er sieht schon goldig aus, so oberkörperfrei und mit der lila Schürze um seinen Hüften.
Ich reiche ihm das Shirt und er nimmt es entgegen.

Raschelnd fällt die Mülltüte auf den Boden und Henry faltet den Stoff auseinander, zieht ihn sich über und hebt dann die Mülltüte wieder auf.
"Frag Lynn sicherheitshalber nochmal ob sie es allein schafft, wenn ja kannst du nach Hause.", sage ich, wende mich ab und tue es schon wieder.
Rein zufällig, streife ich mit meiner Hand, beim Gehen über Henry's Mitte und kann deutlich spüren was ich bei ihm angerichtet habe.

Ich verlasse das Büro, erwarte keine Antwort mehr und beschließe heute Abend ins Secrets zu fahren, sobald ich alles fertig habe, denn morgen treffe ich mich ja mit Lorenzo und Bryan.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top