💕Henry(12)💕
Ich lese gerade sicher zum zehnten mal Chris seine Nachricht durch. Ich weiß wirklich nicht ob ich hin gehen soll, in dieses Restaurant. Ja, ich habe gesagt das ich ihn kennen lernen will und das möchte ich auch, aber irgendwie bin ich immer noch sauer auf ihn.
Die letzten zwei Tage, war ich viel im Zimmer mit Otis und habe gelernt. Bis auf gestern. Gestern war Otis im Club und ich auf einer Studentenparty. Die Party war eigentlich echt geil. Ich war in meinem ganzen Leben noch nie so blau wie gestern und vor allem, ich hab meinen ersten Joint geraucht. Ich weiß ehrlich nicht was die anderen daran finden. Irgendwann bekam ich einen Lachflash und hab getanzt wie John Travolta, aber später dann war es nicht mehr so lustig. Ich hab mir die Seele aus dem Leib gekotzt und danach nach Essen geschrien. Was für eine schlechte Kombination. Als ich im Zimmer ankam habe ich unseren ganzen Toastbrotvorrat geplündert.
Jetzt liege ich in meinem Bett, habe keine Lust heute auf irgendwas und fühl mich echt platt. Ich weiß wirklich nicht ob ich da heute Abend hingehen soll. Die Tür geht auf und Otis kommt rein, in Begleitung von, Ed.
"Hey Kleiner, alles klar? Du siehst echt fertig aus." fragt Ed mich amüsiert.
"Er hat gestern das erste mal gekifft und war blau das es knallt." antwortet Otis.
"Und was sagt dein Dom dazu?" fragt Ed besorgt.
"Hä? Mein was? Meinst du Chris?" verwirrt schaue ich ihn von unten an.
"Wenn Chris Chan ist, dann ja, den meine ich."
"Chris ist weiß Gott nicht mein Dom. Soweit kommt es noch. Er meint er müsse mich vor dem großen bösen Wolf namens Welt beschützen, aber das kann er vergessen." zeter ich.
"Darf ich dir meine Gedanken mitteilen?" fragt er mich während Otis mit dem Kopf auf seinem Schoss liegt und er zärtlich durch seine Haare fährt.
"Ja natürlich."
"Als er da vor zwei Tagen in mein Büro stürmte und Otis in die Knie zwang, hatte ich schon kurz Angst um mein Baby, aber ich sah das er keine böse Absichten hatte. Dennoch habe ich gesehen, dass mit ihm nicht gut Kirschen essen ist, vor allem nicht wenn es um seine Liebsten geht. Und ich glaube du gehörst da dazu. Wie du ja eben gesehen hast weiß ich nicht in welcher Beziehung ihr zueinander steht, aber er scheint dich sehr zu mögen und zu respektieren. Du siehst aus als seist du noch Jungfrau, das heißt er hat dich noch nicht in die Knie gezwungen. Ich weiß aber auch das er einer dieser Doms ist die man nicht ärgern sollte. Wenn ich jetzt eins und eins zusammen zähle. Diese Art von Dom und du der noch grün hinter den Ohren ist, der sich von ihm nicht anfassen lässt und er sich sein Vergnügen nicht erzwingt. Er will dich ganz, mit allem was du bieten kannst. Und er will dich einlernen, er will mit dir zusammen groß werden. Hatte er schon einmal so einen Sub? Den er eingelernt hat?"
"Ja, meinen Vater." antworte ich irgendwie beschämt.
"Dein Vater? Was? Du schämst dich dafür? Oder wieso dieser Blick?"
"Ich weiß es nicht. Mein Dad ist toll. Ich hab erst vor kurzem erfahren das er mal Chris' Sub war, bevor er seinen Freund kennengelernt hat. Du musst wissen das mein Dad ein knallharter und guter Anwalt ist. Dominant, streng, autoritär. Und dann erfahre ich, dass er eigentlich devot ist. Und dass er seit 17 Jahren getrennt von Mum ist, aber wir bis vor kurzem noch alle unter einem Dach wie eine Superfamilie gewohnt haben. Ich mache ihm keinen Vorwurf. Ich glaube eher das ich nicht Chris Wünsche erfüllen kann. Ich bin nicht wie mein Dad, und vor allem wäre ich niemals so ein perfekter Sub wie mein Dad. Ich weiß das alles auch nur, weil ich seinen Freund gefragt habe, denn das Ganze hat mir keine Ruhe gelassen. Ich will Chris kennen lernen und dazu gehören auch seine Vorlieben. Und ich weiß das er knallhart ist und sich niemals ändern würde, andererseits will ich mich aber auch nicht ändern. Also heißt das, wir sollten getrennte Wege gehen und uns vergessen, aber das will ich auch nicht. Ich bin bereit mir seine Facetten anzuschauen, aber ich weiß nicht ob ich damit klar kommen würde und das macht mir Angst."
"So ehrliche Worte. Weißt du, ich denke du solltest genau das ihm auch sagen. Glaub mir er wird das verstehen. Und er wird alles mit dir zusammen anschauen. Von ganz klein an."
"Aber vielleicht ist genau das, was ich nicht möchte. Ich möchte die Erfahrungen alleine sammeln. Denn schau mal. Wenn wir das zusammen machen und ich es total scheiße oder abartig finde, dann tu ich ihm mit meiner Reaktion auch weh. Ich will ihm nicht weh tun, nicht so, dass wir uns das jetzt Monate zusammen anschauen und ich irgendwann nein sage. Ich möchte mir das anschauen und zu ihm sagen können ja ich mach das oder nein ich kann das nicht, ohne das ich ihn an mich ran gelassen hätte. Versteht ihr?" verzweifelt rauf ich mir die Haare. Ich habe das Gefühl, dass alles was ich sage totaler Müll ist. So schauen mich beide zumindest an.
"Hen, ich verstehe dich, aber ich glaube du vertust dich da ein wenig. Du kannst nur richtig wissen und fühlen und kennen lernen wenn du es mit jemandem tust dem du vertraust, dem du deinen Körper geben kannst ohne das er verunstaltet zurück kommt. Ich habe sie alle gesehen, bei Ed im Club. Der eine wo du mir erzählt hast, der dich seinen Sub peitschen hat lassen. Ich kenne die zwei. Die sind schon seit Jahren ein Paar. Der Dom weiß ganz genau was er mit seinem Sub machen kann. Der Sub hat immer die Augen zu, weil er ihm vertraut, weil er weiß er muss ihn nicht beobachten aus Angst er könnte etwas falsch machen. Der Sub hätte es nie zugelassen das jemand fremdes ihn peitscht wenn sein Dom nicht davon überzeugt gewesen wäre. Weil er seinem Dom vertraut. Auf der anderen Seite sind dann diese Doms die sich immer andere Subs suchen. Du möchtest gar nicht wissen wie die mit den Subs umgehen. Die Subs versuchen ihnen zu vertrauen, aber die Doms nutzen das aus und verunstalten die Subs, fügen ihnen richtige Schmerzen zu, also richtige Schmerzen. Wie viel Ed schon ins Krankenhaus hat bringen müssen, das will ich gar nicht aufzählen. Und dann gibt es noch die, mit denen man Glück hat. Denen kannst du vertrauen und die machen auch nur das nötigste was sie möchten und gehen nicht tiefer in die Session ein. Gerade aus dem Grund weil sie den Sub nicht kennen. Natürlich besprechen alle vorher ihre Soft- und Hardlimits, aber nicht jeder hält sich daran. Jetzt stell dir mal vor du hast nicht so ein Glück und kommst an so einen Stümper. Henry du wirst in deinem Leben nicht mehr froh. Ich bin da wirklich Ed's Meinung und rede mit Chris darüber. Oder wenn du dich traust, dann rede mit Wyatt. Vielleicht nimmt er dir auch ein bisschen die Angst. Wenn du noch mutiger bist dann redest du am besten gleich mit deinem Dad, aber ich glaube das wäre dann extrem peinlich." er schmunzelt mich an und ich kann nicht anders und schmunzel zurück. Die Worte von beiden gehen mir wirklich nahe und ich bin extrem dankbar, dass sie sich mit mir darüber unterhalten haben. Jetzt muss ich nur noch wissen was ich tue von den ganzen Vorschlägen.
"Danke euch für eure Worte. Ich werde mir alle durch den Kopf gehen lassen." sage ich erleichtert.
"Nichts zu danken, dafür sind Freunde da." sagt Otis, während Ed nickt.
"Babyboy, wir sollten langsam wieder los. Eigentlich wollten wir nur Klamotten holen, weil wir über das Wochenende weg fahren. Und da wir schon morgen mittag fahren, bleibt Otis heute Nacht bei mir. Also wirst du alleine sein und genug Zeit zum nachdenken haben." meint Ed und zwinkert mir zu. Otis steht auf und packt seine Tasche. Dann werde ich wohl heute Abend doch mit Chris essen.
"Also kommst du morgen auch nicht zur Uni?" frage ich Otis.
"Ich habe morgen keinen Kurs, der Professor ist krank." grinst er. "Also Süßer, wir gehen dann. Viel Spaß am Wochenende, was auch immer du machst, es wird das Richtige sein, okay?" sagt Otis und gibt mir ein Küsschen auf die Wange. Ed grinst und wuschelt mit der Hand durch meine Haare. "Du schaffst das Kleiner, bis bald." Und somit sind sie aus dem Zimmer verschwunden. Ich nehme mein Handy in die Hand, öffne den Chat von Rick und schreibe:
Hi Bruderherz,ich muss unseren Skype Termin heute leider verschieben, ich bin zum Essen eingeladen und das ist wirklich wichtig. Wir finden einen anderen Tag. Hab dich lieb. Gruß Henry
Ich stehe auf, gehe zu meinem Schrank und suche mir was anständiges zum Anziehen für heute Abend raus.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top