Es ist früher Samstagabend, mir ist so langweilig und ich denke die ganze Zeit darüber nach, ob ich Landon oder Wyatt eine Nachricht schicken soll. Sie sind ja hier in Boston und vielleicht können wir ja gemeinsam essen gehen.
Es wäre vielleicht gar nicht schlecht, wenn wir drei uns sehen, einfach um zu reden. Ich sollte ehrlich zu den beiden sein.
Ich zücke mein Handy und wähle bewusst Wyatts Nummer.
Es dauert einen kleinen Moment, bis er ans Telefon geht und mich begrüßt: "Hey du, wie geht's?"
"Gut und selbst?", antworte ich und er entgegnet mir: "Auch gut. Wir sind gerade bei Henry in Boston, aber das weißt du sicherlich."

"Natürlich weiß ich das. Wir sollten uns treffen. Ich muss mit euch reden.", sage ich direkt und höre Wyatt wie er läuft.
"So ich bin jetzt allein. Geht es um Henry und dich?", fragt Wyatt dann und ich bin überrascht, als ich antworte: "Ahm ja. Er hat es euch erzählt?"
"Ja hat er.", sagt er knapp und ich schiebe hinterher: "Okay, dann sollten wir uns erst recht treffen. Findest du nicht?"

Wyatt antwortet: "Moment ich frag Landon und Henry eben."
Erneut höre ich wie Wyatt geht und ich tippe darauf dass er zurück zu den anderen beiden geht.
"Nein! Landon ja  aber nicht Henry. Wir sollten, Landon du und ich.", entgegne ich ihm.
Wyatt schweigt einen Moment und dann höre ich wie er fragt: "Schatz, ich hab Chris am Telefon. Er will sich mit uns treffen."
"Okay, wann und wo?", höre ich Landon fragen und Wyatt leitet die Frage direkt an mich weiter.
"In einer halben Stunde beim Eataly? Der Italiener ist echt lecker.", äußere ich. Wyatt spricht kurz mit Landon und dann höre ich seine Stimme, die meines Kleinen: "Darf ich auch mitkommen?"

"Wyatt gibst du ihn mir mal?", sage ich und einen kleinen Augenblick später habe ich Henry am Telefon: "Chris, darf ich auch mitkommen?"
"Hallo Kleiner. Ich würde dich gerne sehen, keine Frage, aber nicht jetzt. Ich will mit deinem Vater sprechen. Ich denke er will einiges los werden. Denk nicht, dass ich meine du könntest das nicht aushalten oder ähnliches. Es geht mir viel mehr darum, dass es für euch beide unangenehm sein könnte. Ich will Landon die Möglichkeit geben, das er frei sprechen kann, ohne Scham. Verstehst du?", erkläre ich und es dauert einen kleinen Moment bis Henry antwortet: "Ich verstehe. Aber Chris, ich hätte dich trotzdem gern gesehen."

"Pass auf Kleiner! Nach dem Essen, komme ich bei dir vorbei und hole mir einen Kuss von dir. Deal?", schlage ich vor und Henry's Stimmlage klärt sich auf, als er mir antwortet: "Deal."
"Gut. Dann bis nachher. Gibst du mir Wyatt nochmal?", sage ich und Henry entgegnet mir: "Ich freue mich auf später."
Dann habe ich Wyatt wieder am Telefon: "Sag mal, hast du gerade unsere Abendplanung mit Henry geändert? Wir wollten eigentlich ins Kino."
"Nein keine Sorge, ich hol mir nachher nur was mir zusteht. Also in einer halben Stunde beim Eataly? Henry kennt die Adresse.", bringe ich hervor und ich höre das Wyatt grinst, als er mir antwortet: "So, so, was dir zusteht. Wir sehen uns in einer halben Stunde. Bis dann Chan."
"Whisk.", sage ich nur und lege auf, lächel dann das Display an und schüttel leicht meinen Kopf.

Eine halbe Stunde später betrete ich das Restaurant und sehe die beiden schon an einem Tisch sitzen.
Sie blicken sich gerade an und wirken immer noch so verliebt.
Es freut mich sehr, das Landon das gefunden hat, was er gesucht hat.

"Na ihr Turteltauben?", hole ich die beiden wieder ins hier und jetzt und sie schauen mich an.
Wyatt steht auf, nimmt mich kurz in den Arm und sagt. "Na du."
Auch Landon begrüßt mich, in dem er auch aufsteht und mich kurz in den Arm nimmt.
Ob solche Treffen für den Schwarzhaarigen anstrengend oder viel mehr unangenehm sind, wenn er mit seinem jetzigen Dom und seinem Ex-Dom an einem Tisch sitzt?

Wir setzen uns, bestellen unsere Getränke und plaudern über dies und das, nichts weltbewegendes, doch Landon schweigt, schaut mich nur an und ich kann ihm förmlich ansehen, das er so viel auf der Zunge hat, was er mir entgegen spucken will.
Die Getränke kommen und  wir bestellen unser Essen. Als die Kellnerin weg ist, sage ich: "So Landon, leg los! Sag mir was dir durch deinen Kopf geht."
Landon blickt mich an atmet tief durch und antwortet dann: "Weißt du Chris ich hab ihn dir anvertraut. Ich habe dich gebeten, nach Henry zu schauen und auf ihn aufzupassen. Das war wohl ein Fehler. Ich habe dir vertraut und es fühlt sich so an, als hättest du genau das ausgenutzt. Ich dachte ich höre nicht richtig als mein Sohn, uns gestern erzählt hat, das ihr... das du... ."

Landon bricht ab, schaut mich an und ich beende seinen Satz. "Das wir Sex hatten?"
Landon nickt nur und ich fahre fort: "Landon, mal ehrlich. Henry und ich wären uns über kurz oder lang sowieso im Passion über den Weg gelaufen, aber das ist nicht wichtig."
"Ist er dir wichtig?", fragt er und ich antworte, ohne zu zögern: "Ja, dass ist er. Landon, ich spiele nicht mit deinem Sohn, also nicht mit seinen Gefühlen."
Mein Blick schweift kurz zu Wyatt und er sagt: "Ja war damals echt doof von mir."
Landon schubst Wyatt leicht und meint: "Ja das war es wirklich."
"Ja sorry, aber du weißt wie ich bin.", meint Wyatt und ich schalte mich wieder ein: "Und Landon, du weißt auch wie ich bin. Ich wollte mich heute mit euch treffen, damit wir offen reden können, denn das Letzte was ich will ist, dass das zwischen uns steht. Ich werde auf Henry aufpassen Landon, ich werde ihn so behandeln wie er es verdient hat. Ich habe dir niemals weh getan und du hast mir bei weitem nicht das bedeutet was Henry mir bedeutet. Allein dass ich dir das sage, sollte dir zeigen, wie ernst mir meine Worte sind."

Landon will gerade antworten, da wird unser Essen gebracht.
Als wir wieder allein am Tisch sind, meint er: "Ich mach mir nur Sorgen, weißt du."
"Ich weiß und ich verstehe es. Er ist dein Sohn, dazu noch dein jüngster, auch wenn es nur ein paar Minuten sind, die die beiden trennen. Was wärst du für ein Vater, wenn du dir keine Sorgen machen würdest? Landon es ist an der Zeit das du mir jetzt vertraust, diesmal aber auf einer anderen Ebene.", antworte ich.

Landon nickt zögerlich und sagt dann: "Tu ihm nicht weh Chris. Mach das auf gar keinen Fall."
"Das habe ich nicht vor.", antworte ich und dann beginnen wir zu essen.
"Schatz, ich muss da auch noch was zu sagen.", beginnt Wyatt und sowohl Landon als auch ich schauen ihn an.

"Du weißt gar nicht, was du gerade für Größe zeigst. Erst gestern das Gespräch bei McDonalds und jetzt das hier. Es ist schön zu sehen, wie sehr du deinen Sohn liebst und auch, wenn es dir mit Sicherheit immer noch ein wenig wiederstrebt, wie du ihn versuchst zu unterstützen.", sagt Wyatt und haucht Landon einen Kuss auf den Mund.
"Was war das gestern für ein Gespräch?",frage ich und Wyatt grinst mich an, will gerade etwas sagen, da grätscht ihm Landon dazwischen: "Nicht Wyatt, das wäre nicht fair."
"Ich wollte lediglich sagen, dass es Chris nichts angeht.", meint Wyatt dann und ich nicke nur, während ich mir zusammenreimen kann, dass es da wohl um Henry und mich ging.

Nach dem Essen, sitzen wir gemeinsam im Taxi und fahren zusammen zu dem Wohnheim in dem Henry lebt.
Dort angekommen bezahle ich das Taxi, wir steigen aus und gehen dann in eines der Gebäude.
Ich laufe den beiden hinterher, bis sie vor einer Tür mit der Nummer 2510 stehen bleiben. Mein Geburtstag. Passend.

Wyatt klopft und öffnet dann die Tür.
"Henry, da ist jemand für dich.", sagt er und betritt das Zimmer. Landon folgt ihm und ich höre Henry, wie er sagt. "Er ist echt mitgekommen?"
"Denkst du wirklich ich sage solche Dinge und halte sie dann nicht.", äußere ich und lehne mich mit meiner Schulter an den Türstock.
Ich sehe Henry an und kann erkennen wie sich seine Miene erhellt.

"Du sagtest vorhin, am Telefon, du holst dir was dir zusteht. Was wäre das eigentlich?", fragt Wyatt und ich stoße mich vom Türstock ab und gehe auf Henry zu, als ich Wyatt antworte: "Ein Kuss von diesem jungen Mann hier."
Mittlerweile stehe ich vor Henry, nehme sein Gesicht zart zwischen meine Hände und ich spüre Henry's Hände an meinen Hüften.
Nur wenige Millimeter, bevor unsere Lippen sich berühren stoppe ich, schaue ihn an und höre wie Wyatt sagt: "Landon, komm mal mit."

Die Tür fällt ins Schloss und ich überbrücke den letzten Abstand zwischen Henry und mir, lege meine Lippen auf seine, während Henry's Hände sich einen Weg auf meinen Rücken suchen.
Ich bringe meine Zunge mit ins Spiel, habe meine Hände schon längst nicht mehr an seinen Wangen, sonder an seinem Hintern.
Ich dränge Henry weiter in Richtung seines Bettes und als wir dort ankommen, löse ich unsere Lippen, schubse ihn auf das Bett und finde mich, einen Augenblick später zwischen seinen Beinen wieder.

Ich ziehe sein Shirt hoch, lege somit seine Brust und seinen Bauch frei und verteile Küsse auf seiner Haut, arbeite mich über seinen Bauch zu seiner Brust hinauf zu seinem Mund.
Wieder treffen unsere Lippen aufeinander und Henry schlingt seine Beine um meine Schenkel, als ich seine Arme über seinem Kopf auf die Matratze pinne.
Ich benutze dafür wieder meine linke Hand, während meine rechte mich ein wenig abstützt.
Der Kuss ist heiß und wild und als ich meine Lippen von seinen löse, schaue ich Henry an.

Seine Wangen glühen und seine Augen sagen mehr als tausend Worte.
Sanft lege ich meine Lippen nochmal auf seine, bevor ich mich von ihm erhebe, aufstehe und auf das Bett hinunter schaue.
"Wo willst du hin?", fragt mich Henry. Sein Shirt ist immer noch hoch geschoben, seine Haare sind zerzaust und sein Atem geht schwer.
"Es ging um einen Kuss, mehr nicht. Wir haben mehr als einen Kuss ausgetauscht, dass sollte reichen Kleiner. Ich wünsche dir, heute Abend, viel Spaß im Kino.", antworte ich und Henry kniet sich hin, hält mein Handgelenk fest und äußert: "Du willst mich jetzt so hier zurück lassen?"

In seiner Jeans kann ich erkennen wie erregt er ist und ich ziehe mein Handgelenk aus seiner Hand, beuge mich hinunter, gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und sage dann: "Ja. Ich muss dich jetzt hier zurück lassen. Also wie gesagt, viel Spaß im Kino."
Ich drehe mich um, öffne die Zimmertür und schaue dann nochmal zurück zu Henry, der dann sagt. "Du bist unmöglich."
"Ich weiß.", antworte ich nur grinsend und verlasse dann das Zimmer.
Auf dem Flur verabschiede ich mich von Landon, der dann zu Henry ins Zimmer geht und als ich Wyatt im Arm habe flüstere ich ihm ins Ohr: "Henry könnte jetzt vielleicht ein wenig konfus sein. Sorry, das musste sein."

Wyatt grinst mich nur an, als wir uns voneinander lösen und sagt dann leise: "Du kannst diese Spiele wohl genau so gut wie ich, hm?"
"Besser Wyatt, ich kann es besser:", antworte ich, zwinkere ihm zu und verlasse dann das Wohnheim.
Dabei bin ich schon etwas traurig, dass ich am Montag zurück nach Denver fliege und Henry nun eine Weile nicht sehen werde.