🖤Chris(13)🖤
Nun sitze ich hier im Eataly und weiß nicht ob Henry kommen wird oder nicht.
Ich habe keine Nachricht von ihm erhalten und ihn nochmals anschreiben, wollte ich nicht. Schließlich habe ich ihm alles mitgeteilt was nötig war.
"Darf ich ihnen schon etwas zu trinken bringen?", fragt mich eine Kellnerin und ich antworte. "Nein danke, ich warte noch einen Moment.
Sie nickt und verlässt dann den Tisch, an dem ich sitze.
Trotzdem öffne ich schonmal die Speisekarte und lese sie.
Ich bin heute das erste Mal bei diesem Italiener. Empfohlen wurde er mir, von dem Zimmermädchen, dass sich jeden Tag um mein Hotelzimmer kümmert.
"Ähm hallo.", höre ich plötzlich neben mir und ich schaue von der Speisekarte auf.
Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen, als ich Henry am Tisch stehen sehe.
"Hallo Henry. Setz dich.", entgegne ich ihm und deute auf den Stuhl, welcher mir gegenüber steht.
Der Jüngere folgt meiner Anweisung und schaut mich dann an.
"Ich hab noch nichts bestellt. Warst du hier schon mal?", frage ich und schaue über den Rand der Speisekarte.
"Nein, ich kenne das Restaurant auch nicht.", antwortet er mir und nimmt sich die zweite Speisekarte zur Hand, welche die Kellnerin vorhin hier abgelegt hat.
Es dauert einen kleinen Moment, bis die Servicekraft erneut vor unserem Tisch steht und fragt: "Was darf ich ihnen bringen?"
Ich blicke zu Henry und gebe ihm zu verstehen, dass er zuerst bestellen soll.
"Ähm ich hätte gern eine Cola und eine Pizza Speciale.", meint er und blickt von der Kellnerin danach zu mir.
"Und für sie?", fragt die Servicekraft, nachdem sie Henrys Bestellung notiert hat.
"Ich nehme ein stilles Wasser und die Rinderfiletspitzen. Allerdings habe ich eine Frage.", beginne ich und die Dame schaut mich an, bevor sie fragt: "Welche wäre das?"
"Ist es möglich keine Nudeln zu bekommen? Haben sie da Alternativen.", fahre ich fort und die Kellnerin überlegt kurz, bevor sie antwortet: "Ich kann mal eben nachfragen."
"Tun sie das bitte.", meine ich und die Dame verlässt unseren Tisch.
Danach schaue ich Henry an und der blickt mich fragend an.
"Was hast du auf dem Herzen?", äußere ich und er fragt: "Ähm, wieso nimmst du keine normalen Nudeln?"
Ich will ihm gerade eine Antwort geben, da steht die Kellnerin wieder vor uns: "Entschuldigen sie Sir. Ich hab eben in der Küche nachgefragt. Als Alternative kann ich ihnen Gemüsenudeln anbieten. Diese sind aus Zucchini gemacht."
"Danke. Ich nehme diese.", antworte ich, die Kellnerin nickt mir zu und geht.
"Also, ich esse so wenig wie möglich Weissmehlprodukte und ich versuche so weit es geht, auf Zucker zu verzichten.", sage ich nun zu Henry der mich anschaut und dann weiter fragt: "So weit es geht auf Zucker verzichten?"
"Ja. Sicherlich trinke und esse ich auch Speisen wo Zucker enthalten ist, aber ich gehe jetzt nicht in den Supermarkt um mir Schokolade oder andere Süßigkeiten zu kaufen.", antworte ich und Henry äußert leise. "Also nicht so wie ich?"
"Spielst du gerade auf die Situation im Supermarkt an, wo du dir Schokolade kaufen wolltst, weil sie dir gut tut?", frage ich und Hernys Blick verändert sich ein wenig. Er wirkt ein wenig nachdenktlich, überrascht und auch ein wenig wütend.
"Henry, du kannst essen und trinken, was du willst.", meine ich und der Jüngere schaut mich weiterhin an, als er äußert: "Ich wollte gar nicht das du das hörst, also das was ich gerade gesagt habe. Aber wenn du es schon ansprichst wollte ich dir dazu noch sagen, dass ich das ziemlich bescheuert fand, was du da gemacht hast."
Ich schmunzel, als ich daran zurück denke und Henrys Gesicht dabei in Erinnerung habe, doch antworte dann: "Henry, so bin ich nun mal. Ich werde mich nicht verbiegen, für niemanden und lass dir eins gesagt sein, du solltest das auch nicht tun."
Henry will gerade zur Antwort ansetzen, als die Kellnerin uns die Getränke bringt.
Als das erledigt ist, scheint der Brünette es sich anders überlegt zu haben, doch es interessiert mich schon, was er sagen wollte, also frage ich nach: "Kleiner, was wolltest du gerade sagen?"
Er schaut mich an, presst kurz seine Lippen aufeinander und beginnt dann: "Erstens, nenn mich nicht Kleiner."
Wieder schmunzel ich, denn ich kann in Henrys Gesicht erkennen, dass er das nur Spaßeshalber sagt, denn auch seine Lippen zeigen ein Lächeln. Ein wirklich schönes Lächeln.
"Okay, Kleiner, dann nenne ich dich eben nicht mehr Kleiner, Kleiner.", antworte ich und Henry schüttelt kurz mit seinem Kopf, verliert dabei aber nicht sein Lächeln.
"Was ich zu dem verbiegen sagen wollte, fällt mir nicht leicht und ich wäre dir dankbar, wenn du mich erstmal aussprechen lässt.", sagt er weiter und ich nicke, nippe an meinem Wasser und höre Henry dann zu: "Chris, ich weiß einfach nicht wie das hier weiter gehen soll. Du sagtest gerade, du würdest dich nicht verbiegen und ich werde das auch nicht tun. Du weißt ich will nicht wie ein Kleinkind behandelt werden und ich will respektiert werden. Ich weiß einfach nicht, ob deine Welt meine Welt ist. Verstehst du? Dieses ganze Unterwerfen und Gehorchen, das bin ich, glaube ich nicht und ich will das auch nicht. Wiederum interessiert mich das schon, also diese ganze Sache. Ich habe voll die Bedenken, das ich dir nicht gerecht werden kann, dass ich merke dass das Zeug alles nicht mein Ding ist und ich dich dann enttäuschen muss. Deswegen werde ich mich dir nicht zur Verfügung stellen. Weißt du Chris ich bin nicht wie mein Dad. Ich bin anders. Sicherlich könnte ich mir jetzt einen Ruck geben und dir sagen, dass du mir zeigen sollst, wie das alles funktioniert und dann finde ich es vielleicht doch Scheiße und muss dich dann enttäuschen. Das will ich nicht. Ich will dich weder enttäuschen, noch verletzen."
Sein Blick ruht auf mir und ich schaue in seine braunen Augen, während ich einen Moment darüber nachdenke was er mir gerade offenbart hat.
"Die Pizza?", unterbricht uns ein Kellner und Henry hebt etwas die Hand.
Der Kellner stellt den teller mit der Pizza vor dem Brünetten auf den Tisch und dann, folgt mein Teller, mit meinem bestellt den Essen.
"Einen guten Appetit wünsche ich den Herrschaften.", äußert der Kellner noch und verlässt uns dann wieder.
"Henry du machst dir einen Kopf um Dinge, bei denen wir bei weitem noch nicht angekommen sind. Soviel vorab. Ich weiß dass du gewiss nicht so bist wie dein Dad und das ist auch gut so. ich will nicht, dass du eine fixe Idee in deinem Kopf hast, dass ich dich zu dem machen will, was dein Vater einst für mich war. Jeder Mensch ist anders, hat andere Abneigungen und Vorlieben, so sicherlich auch bei dir. Welche das sind, kannst du noch nicht wissen. Bitte versteh das jetzt nicht falsch. Du kannst es nicht wissen, zumindest nicht in dem Bereich der sexuellen Vorlieben. Dort musst du das alles herausfinden. Sicherlich würde ich lügen, wenn ich sagen würde, ich will dich nicht dabei unterstützen, aber ich respektiere deine Meinung das du dich mir nicht hingeben möchtest, solange du nicht weißt ob du das Zeug, so wie du es nennst, gut oder schlecht findest. Ich will dir keine Vorschriften machen, aber lass dir trotzdem eins von mir gesagt sein."
Henry und auch ich haben mittlerweile angefangen zu essen und als Henry seinen Mund geleert hat, fragt er. "Was willst du mir sagen?"
"Wenn du Erfahrungen sammelst, auf diesem Gebiet, dann pass bitte auf dich auf. Es gibt Doms, die sich das nehmen was sie wollen, die die Grenzen ihrer Subs bei weitem überschreiten, in einem Rausch sind und nicht mehr mitbekommen, dass aus Lustschmerz qualvoller Schmerz wird. Sie ignorieren Safe- und Breakwörter, sowie Absprachen. Diese Doms sind wirkliche Sadisten. Ich will nicht alle Personen schlecht reden, denn es gibt auch das genaue Gegenteil. Doms, die ihre Subs blind verstehen, die sie, nach einer Session auf Händen tragen und in einer Session zum schweben bringen. Henry, sei einfach vorsichitig. Du kannst zu mir kommen, mich fragen, was auch immer du möchtest und du wirst eine Antwort bekommen. Das Gleiche gilt sicherlich auch für Wyatt, Landon oder Otis. Auch sie werden dir bestimmt helfen, wenn du Fragen hast."
Henry nickt nur und ich sehe, dass er über meine Worte nachdenkt.
Das Essen verläuft gut, Henry wechselte das Thema und erzählte von seinem Studium. Ich hab ihn reden lassen und versteh dass das was vorab gesagt wurde in seinem Kopf erstmal sortiert werden muss.
Ich erzählte ihm im Gegenzug wie ich zu der Firma Fe(e)lban-Tex gekommen bin.
Nach einer Panna Cotta, welches Henry unbedingt als Nachtisch haben wollte und der Rechnung, welche ich selbstverständlich bezahlt habe, stehen wir nun vor dem Restaurant.
"Willst du schon zurück ins Wohnheim?", frage ich ihn und Herny zuckt mit den Schultern.
"Ich hab eine Idee.", äußere ich und Henry meint: "Und die wäre?"
"Lass dich überraschen Kleiner.", antworte ich und Henry schüttelt wieder schmunzelnd den Kopf.
"Oh stimmt ja, ich soll dich ja nicht Kleiner nennen.", sage ich und nehme, wie selbstverständlich seine Hand in meine, als ich gemeinsam mit Henry losgehe.
"Wo gehen wir denn hin?", versucht es Henry erneut und ich behalte seine Hand in meiner, denn er wird sie schon wegziehen, wenn er es nicht will, als ich antworte: "Vertrau mir. Ich tu dir nichts und wenn du die Idee doof findest, dann gehen wir wieder.
"Na toll. Jetzt bin ich auch nicht schlauer als vorher.", meint er und dann hören wir beide sein Handy piepen.
Erst jetzt zieht er seine Hand aus meiner holt sein Handy aus seiner Gesäßtasche und schaut drauf.
"Rick hat mir nur gerade geantwortet und mir einen schönen Abend gewünscht.", sagt er und ich blicke zu ihm als ich antworte: "Hast du ihm von dem Essen mit mir erzählt?"
"Schon von dem Essen, aber nicht mit wem. Wir wären nämlich eigentlich zum skypen verabredet gewesen.", meint er und steckt sein Handy wieder weg und dann passiert etwas, was ich nicht gedacht hätte. Henry legt seine Hand wieder in meine und so gehen wir den Rest des Weges.
"Schau mal ein Rummel.", sagt er und ich lächel ihn an, bevor ich antworte: "Hier wollte ich mit dir hin."
"Echt jetzt?", fragt er, bleibt stehen und seine Augen beginnen zu leuchten.
"Ja echt jetzt.", antworte ich und streiche ihm, mit meiner freien Hand über seine Wange.
"Können wir auch Zuckerwatte essen und Riesenrad fahren und Lose kaufen und... .", beginnt er und wirkt so aufgeregt, als ich ihn unterbreche: "Langsam Henry. Komm lass uns gehen."
Er nickt und wir betreten händchenhaltend den Rummelplatz.
Der Abend wird spät. Henry hat Zuckerwatte bekommen und wir sind Achterbahn gefahren, mehrfach.
Seine Augen strahlten und sie tun es immer noch.
Die Losbude hat ein Vermögen mit uns gemacht weil Henry nicht aufgegeben hat, bis er endlich das riesige Einhorn gewonnen hat, welches er jetzt stolz vor seinem Körper trägt.
Bei diesem Anblick frage ich mich wiederrum ernsthaft wie ich ihn da als Erwachsenen sehen soll, wenn er gerade so kindlich ist und dabei so süß wirkt wie die Zuckerwatte, die er vorhin gegessen hat.
"Chris?", fragt er und bleibt stehen.
"Ja?", entgegne ich ihm und blicke ihn an.
"Können wir wirklich noch Riesenrad fahren?", äußert er und erneut streiche ich ihm, wie vorhin, vor dem Rummelplatz über seine Wange, bevor ich sage: "Machen wir."
"Danach aber muss ich los. Ich muss doch morgen wieder zur Uni und es ist schon spät.", entgegnet er mir und beißt sich kurz auf seine Unterlippe.
"Vernünftige Entscheidung Kleiner.", antworte ich, er grinst mich an und äußert mal wieder: "Wie oft noch? Du sollst mich doch nicht Kleiner nennen."
Ich glaube er mag es, wenn ich das tue und ich weiß, dass ich es mag, wie er darauf reagiert.
Als wir in der Gondel des Riesenrads sitzen, legt Henry das riesige Einhorn auf die gegenüberliegende Seite rutscht etwas zu mir und legt mir dann seine Hand, mit der Handfläche nach oben auf mein Knie.
Ich blicke von seiner Hand in sein Gesicht und seine Augen zucken kurz zu der Hand auf meinem Knie, bevor er mich erneut anschaut.
Ich nehme diese Hand in meine Hand, verschränke unsere Finger miteinander und der Jüngere legt seinen Kopf auf meine Schulter.
Ich löse unsere Hände, kurz danach, wieder und Henry will schon wegrutschen, doch ich halte ihn zurück, in dem ich meinen Arm um seine Schultern lege.
"Boston ist schön bei Nacht.", säuselt er, während sein Kopf wieder auf meiner Schulter liegt. Die Gondel ist oben zum Stehen gekommen und wir haben einen schönen Blick auf die Stadt.
"Ja das stimmt.", antworte ich nur knapp und dann schweigen wir einen Moment, bis Henry sich aufsetzt und mich anschaut.
"Chris eins noch.", beginnt er und ich warte ab, bis er fortfährt: "Du kannst Otis nicht so behandeln wie du es bei Ed im Büro gemacht hast. Das ist nicht fair."
"Halt Stop.", bremse ich Henry aus und er runzelt seine Stirn, doch hält seinen Mund.
"Ich konnte mir vorstellen, dass Otis dir davon erzählt hat und es ist auch vollkommen in Ordnung. Ich weiß, dass Otis keine Hure ist und auch dass er nicht vor mir knien muss. Doch da musste es sein. Ed war dabei und er hätte mich gebremst wenn ich zu weit gegangen wäre. Otis hat es überlebt, also spar die deinen Vortrag. Die Situation in der wir uns befunden haben, die Gefühle die in mir waren, will und kann ich dir nicht erklären. Also Henry tu mir einen Gefallen, lass es auf sich beruhen und lass dir von mir gesagt sein, dass ich keinerlei böse Absichten hatte, als ich mit Otis so umgesprungen bin."
Erneut will Henry ansetzen, genau in dem Moment als die Gondel sich wieder in Bewgeung setzt: "Aber... ."
Ich packe Henrys Gesicht, nehme es zwischen meine Hände und lege meine Lippen auf seine.
Ich bewege meine Lippen auf seinen und ich spüre dass er, nach kurzem Zögern, erwidert.
Es ist ein sanfter und kurzer Kuss, doch er bewirkt dass Henry, nachdem wir uns gelöst haben, seinen Mund hält.
Sicherlich habe ich ihn jetzt nicht deswegen geküsst. Nein ich habe ihn geküsst, weil ich es musste. Ich musste einfach, mein Körper verlangte danach.
"Danke.", meint Henry, als wir aus dem Riesenrad ausgestiegen und auf dem Weg zum Ausgang sind.
Ich will gerade etwas sagen, da fährt er fort: "Danke für diesen schönen Abend Chris."
"Gerne.", entgegne ich ihm und ich schiele zu ihm, betrachte ihn, wie er dieses riesige Einhorn mit sich rumträgt, bis wir am Taxistand angekommen sind.
"Wir hören voneinander?", fragt er und legt das Plüschtier auf die Rücksitzbank eines der Taxis.
"Ja das werden wir.", sage ich und reiche Henry dann etwas Geld, für die Taxifahrt.
"Ich kann das selbst bezahlen.", meint er und ich antworte: "Das weiß ich, aber lass es mich trotzdem zahlen."
Er überlegt kurz und erst jetzt, scheint ihm aufzufallen, dass er heute Abend nicht einen Cent bezahlt hat, also nimmt er das Geld und meint: "Jetzt ist es auch egal."
Ich grinse ihn an, schaue ihm dabei zu, wie er sich in das Taxi setzt und ich beuge mich nochmal zu ihm hinunter.
Ein Moment der Stille entsteht, in dem wir uns einfach nur anschauen.
"Ich kann das nicht Henry. Ich kann es einfach nicht. Die Vorstellung dass dich jemand anderes anfasst, dich berührt, so wie dich nur jemand berühren sollte, für den du wertvoll bist, macht mich krank. Lass es mich dir zeigen, schau es dir an. Schau zu, wenn ich einen Neuling die erste Session gebe, vielleicht nimmt dir das ein wenig deine Bedenken.", sage ich und unterbreche damit diesen Moment.
"Wertvoll? Du hast das Wort mir gegenüber schonmal benutzt. Chris bin ich wertvoll für dich?", fragt er und wirkt dabei so unsicher.
"Ja bist du. Lass dir alles durch den Kopf gehen Henry, alles und dann, melde dich bei mir.", entgegne ich ihm und schließe dann die Tür des Taxis.
Ich bleibe dort stehen, schaue dem Taxi hinterher und hätte nie gedacht, dass ich solche Worte mal jemandem entgegen bringe. Worte die so weich sind.
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