🎤Lorenzo(21)🎤✔️

"Du bist wirklich dumm. Glaubst du im Ernst ich würde Himmel und Hölle in Bewegung setzen nur für eine daher gelaufene Nutte die ich zufällig von früher kenne? Willst du wissen wieso ich so besitzergreifend bin? Willst du? Verdammt... Ich will dich einfach nie wieder verlieren. Ich wollte damals nicht gehen, aber es hat mich fertig gemacht dich jeden verdammten Tag so leiden zu sehen. Ich habe versucht dir zu helfen, doch du hast mich dauernd ignoriert. Egal was ich getan habe oder gesagt habe war in deinen Augen schlecht. Ich hab mich fehl am Platz gefühlt. Du warst so in deinen Schmerzen und deinem Selbstmitleid versunken, dass du nicht gemerkt hast wie es mir ging. Ich war immer nur gut genug um dich zu befriedigen. Zum Schluss war ich so fertig das ich mich umbringen wollte. Hätte Knox mich nicht ins Krankenhaus geschleppt wäre ich heute nicht mehr da und auch nicht das was ich heute bin. Verdammt Lorenzo, hör auf immer nur dich zu sehen oder negativ zu denken. Du denkst dir geht es schlecht? Du denkst du bist der einzige auf der Welt der Probleme hat. Mach deine Augen auf und hör auf dich selbst zu bemitleiden. Ich kann das ganze kein zweites Mal mitmachen. Tut mir leid."

Worte die Bryans Mund verlassen, Worte die mich erreichen, doch noch bevor ich reagieren kann, ist er weg.
Bryan schreit noch, dass er jemanden für die Tür kommen lässt und ich stehe da und muss meine Emotionen unter Kontrolle bekommen.

Ich reiße mir mein Handtuch von den Hüften, ziehe mir im Laufen eine Jogginghose an und stürze aus der Wohnung, die Treppe hinunter, hinaus aus dem Haus.
Hektisch blicke ich mich um und entdecke Bryan wie er gerade seine Autotür öffnet.
"Bryan warte. Bitte warte." Meine Stimme ist gebrochen, doch er hört mich.

Barfuß und nur in Jogginghose, laufe ich zu ihm und komme vor ihm zum Stehen.
"Bryan, so kann das nicht weiter gehen. Das geht nicht.", sage ich, leicht außer Atem.
"Dann sag mir wie es weiter gehen soll.", äußert er und sein Gesicht ist hart. Sein Kiefer ist angespannt und seine Stirn ist in Falten gezogen.

Ich weiß, dass das was ich jetzt tue, alles verändern wird, aber er hat mir die Vorlage gegeben und ich werde sie jetzt verwandeln. Ich tue es ihm zu liebe, auch wenn er es nicht verstehen wird.
Doch ich muss Erics Wunsch gerecht werden, damit nicht auch noch Bryan alles verliert, wegen einer, so wie Bryan es selbst gesagt hat, daher gelaufenen Nutte.

"Bryan, es ist besser wenn wir getrennte Wege gehen. Wir machen uns gegenseitig kaputt. Ich arbeite unter deinem Label mit Nepomuk zusammen, dort haben wir keinerlei Berührungspunkte. Ich bleibe in deinem Club, doch auch da haben wir uns, bis auf letzte Woche Montag zuvor, nie gesehen. Leb du dein Leben und ich lebe meins.", sage ich und jedes Wort zerfetzt mein Herz ein Stück mehr.
"Ist das dein ernst?", fragt er und ich nicke nur, schaffe es gerade, nicht noch mehr zu sagen.

"Du stößt mich weg? Mich, Bryan Maximus Kingston?", äußert er und seine Stimme trieft nur so vor Arroganz und Selbstüberzeugung.
"Ja, das tue ich, wie du merkst. Ich bitte dich nur noch um eins.", sage ich und schlucke dann.
"Was willst du, hm?", fragt Bryan und ich hasse die Stimmlage in der er spricht.
"Sag Salvatore, er soll mich wieder im vollem Umfang bei sich einsetzen. Du weißt das ich das Geld brauche um überleben zu können.", entgegne ich ihm und warte ab.
Ich sehe dabei zu, wie Bryan seine Kiefermuskeln immer wieder anspannt, bevor er antwortet: "Nutte, du bist und bleibst eine Nutte. Du willst dich weiter ficken lassen, von Leuten die du noch nicht mal kennst. Du willst dich weiterhin benutzen lassen für Geld, was ich dir geben würde, ohne mit der Wimper zu zucken?"
"Ja Bryan das will ich. Wie gesagt, du besitzt mich nicht! Ich will keine Abhängigkeit von dir. Werde doch einfach mit deiner Queen, mit diesem scheiß Eric, glücklich, oder mit irgendeinem anderen Typen. Die können dir mehr bieten als ich.", sage ich und kämpfe gegen die Trauer und gegen die Eifersucht die in mir hoch kocht.

"Lorenzo... .", beginnt er, doch ich schüttel den Kopf, presse meine Lippen aufeinander, drehe mich um und laufe zurück zum Haus. Ich schaffe es nicht länger vor Bryan zu stehen, ihn anzuschauen und meine Emotionen zu unterdrücken.
Immer wieder beschimpft er mich als Nutte, immer wieder und er hat so recht.
Wenn ich ihm doch nur, das mit Eric sagen könnte.

"Du läufst nicht weg. Nicht schon wieder.", höre ich, werde an der Schulter gepackt und umgedreht.
Ich schaue Bryan an und er sieht das ich weine.
"Was ist nicht richtig mit dir? Denkst du ich sehe nicht wie schlecht es dir geht? Denkst du ich habe nicht mitgekriegt, dass du jetzt gehen wolltest, weil du weinen musst? Ich kenne dich besser als du denkst, Lorenzo Beckett.", sagt er und hält mein Gesicht in seinen Händen.

Ich muss schweigen, wegen Eric. Ich muss schweigen und ignorieren, dass Bryan mir gestanden hat, dass auch er einmal am Ende war und sich das Leben nehmen wollte. Ich muss schweigen, weil ich ihn zerstören würde, also mache ich das für mich einzig Richtige und packe seine Hände.
Ich entferne sie aus meinem Gesicht, stoße sie von mir und schreie: "Das kann dir egal sein. Lass mich doch endlich in Ruhe."
Ich schubse ihn, doch er kommt wieder auf mich zu.
"Ich lasse dich jetzt nicht allein.", sagt er, doch kommen seine Worte nicht wirklich bei mir an.
"Hau ab.", schreie ich und beginne um mich zu schlagen, treffe seine Brust mehrere Male, aber mir fehlt einfach die Kraft dahinter.
"Nein, ich bleibe!", meint Bryan erneut und kriegt meine Fäuste zu fassen, greift sie und zieht mich in eine Umarmung.
Seine Arme liegen so fest um meinen Körper, dass ich fast das Gefühl habe zu ersticken.

Ich weine, und halte mich an seinem Shirt fest. Ich kann ihn nicht von mir stoßen. Es geht nicht, aber ich muss.
Seine Hand streicht über mein Rücken, und seine Stimme dringt in mein Ohr: "Baby was quält dich so, dass du das einzige was dir Halt geben würde mit aller Macht versuchst los zu werden?"

Baby, immer wenn er das sagt, klingt seine Stimme so weich. Ich liebe es, wenn er mich so nennt.

"Lass mich los. Bryan bitte, lass mich los.", sage ich und er tut es.
Ich stehe ihm gegenüber und wische mir meine Tränen aus dem Gesicht, bevor ich sage: "Bryan, wir können so nicht weiter machen. Es geht einfach nicht. Bitte sag Salvatore, dass er mich wieder als Nutte einsetzen soll. Ich brauch das Geld. Ich kann das mit dir nicht. Es geht nicht."
"Warum nicht? Warum geht es nicht?"

Ich schaue zum Himmel, beiße mir auf die Unterlippe und blicke ihn dann wieder an.
"Weil ich dich zerstören würde, so wie damals schon und jetzt geh bitte.", sage ich und hoffe das er damit zufrieden ist.
"Ich glaube dir nicht, da muss es noch was anderes geben, etwas was du mir verschweigst.", äußert er und blickt mich an.
Es entsteht eine Stille zwischen uns, doch Bryan unterbricht sie: "Wann auch immer du bereit dazu bist, mit mir offen und ehrlich zu sprechen, dann komm zu mir und ich werde dir zuhören."

Er wartet nicht auf meine Reaktion, sondern dreht sich um und geht erneut zu seinem Auto.
Als er dort angekommen ist rufe ich: "Bitte klär das mit Salvatore."
Doch er antwortet nicht, sondern steigt in sein Auto und fährt davon.

Ich hingegen, gehe zurück in meine Wohnung und schalte mein Handy, seit Ewigkeiten, mal wieder an.
Mehrer verpasste Anrufe von Salvatore und eine Nachricht von Wyatt.
Ich lese sie: Ich hab am Dienstag Nachmittag Zeit. Wenn du Bock hast, können wir ja was trinken gehen.

Ich antworte: Bin dabei. Um fünfzehn Uhr bei Anyas?
Ich schicke sie weg und öffne dann meine Notizapp.

Der Satz, welchen ich letztens eingegeben habe, leuchtet mich an: I'm not just one of your many toys.
Ich öffne die Notiz und schreibe noch ein paar Wörter dazu: You don't own me, I'm not just one of your many toys. You don't own me, don't say I can't go out with other boys. And don't tell me what to do. And don't tell me what to say

Fertig.

Ich schließe die App wieder und beschließe, vielleicht eines Tages mit Nepomuk darüber zu reden, ob diese wenigen Zeilen gut genug sind für einen Song.
Auch wenn ich gerade noch am Boden lag, so hat Bryan mir, ohne dass er es vielleicht beabsichtigt hat, mir wieder auf die Füße geholfen.
Wie ich damit umgehe, dass ich ihm nicht nahe sein kann, weiß ich noch nicht, doch vielleicht kann Wyatt mir ja weiter helfen. Ich muss mit jemandem sprechen.
Morgen gehe ich zu Nepomuk, dann zu Wyatt und am Donnerstag wieder in den Club. Dort wird sich dann zeigen, ob Bryan mir Salvatore gesprochen hat.

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