Kapitel 46

Louis P.o.V

Ich bin ein nervliches Wrack. Seit zwei Wochen verbrachte ich jeden Tag im Krankenhaus. Jeden Tag bete ich, das ich meine Familie nicht verliere. Meine Freundin und meine Kinder.

Den Kindern ging es gut in ihrem bauch. Keira's Zustand wankte aber die ganze Zeit. Mal sagten die Ärzte es wird wieder, mal waren sie sich nicht mehr so sicher.

"Bitte schatz, du musst es schaffen. Unsere beiden brauchen noch einen Namen." sprach ich mit ihr und gab ihr einen Kuss auf ihre Hand. Heute war wieder so ein Tag, wo die Ärzte nicht wussten ob sie es schafft.

"Komm schatz bitte du kannst mich nicht alleine lassen." wimmerte ich. Wie schon die letzen Tage rinnen tränen über meine Wangen. Ich glaube ich habe die letzen Wochen nicht soviel geweint, wie in meinem ganzen Leben.

Das schlimmste ist dieses warten. Dieses hilflose warten. Ich kann nichts machen. Wenn ich könnte würde ich mit ihr tauschen. Aber das kann ich einfach nicht.

"Louis willst nicht mal nach Hause fahren, dich frisch machen?" sagte meine Mama einfühlsam. Sie legte eine Hand auf meine Schulter ab und drückte sanft zu.

"Ich will hier bleiben." antwortete ich hier monoton.

"Boo du musst mal schlafen. Du bringst Keira auch nichts, wenn du zusammenbrichst. Außerdem würde dir eine dusche und eine rasur auch mal gut tun. Ich bleibe solange hier und wenn was ist rufe ich dich sofort an."  versuchte sie weiter mich zu überreden.

"Louis bitte! Ich mach mir langsam auch sorgen um dich. Du warst seit vier Tagen nicht mehr Zuhause. Hast mal geduscht oder geschlafen. Auch du brauchst deinen schlaf. Und essen musst du auch was. Bitte Tu es für sie und deinen kleinen Babys. Sie brauchen dich auch putzmunter, wenn sie auf die Welt kommen. Oder Keira braucht dich auch, wenn sie wach wird." flehte sie mich an.

"Wenn sie jemals wieder wach wird." murmelte ich vor mich hin.

"Louis denk doch nicht so negativ!" stieß sie erschrocken aus.

"Och komm mum seien wir doch mal realistisch. Ihr Zustand ist immernoch kritisch. Wenn sich in den nächsten Stunden nichts änderte holen sie die Kinder per kaiserschnitt. Diesmal wirklich, das hat mir der Arzt heute Morgen eröffnet. Die wahrscheinlichkeit das sie den Eingriff überlebt, steht 50:50. Und wenn sie die Geburt von unseren Kindern überlebt, heißt es noch lange nicht das sie über dem berg ist. Und du sagst mir ich soll nicht so negativ denken. Tut mir leid das kann ich nicht. Den leider kann ich bei diesen negativen  Aussichten nicht wirklich positiv denken." klärte ich sie verzweifelt auf. Immer mehr tränen rinnen über mein Gesicht.

Ich fühl mich einfach schrecklich. Immer mehr wird mir bewusst das ich sie höchst wahrscheinlich Verlieren werde. Besonders nachdem ich die Worte ausgesprochen habe.

"Wir haben nicht mal Namen für die beiden. Wir haben gedacht das wir noch Zeit haben, bis die kleinen kommen. " werfe ich plötzlich ein. 

"Louis du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Das alles wieder gut wird. Du bist traurig und frustriert. Was du auch sein darfst, aber gib jetzt nicht die Hoffnung auf. An die musst du dich festhalten. Auch wenn es nur eine klizte kleine Hoffnung ist. Louis du musst einfach dran glauben das alles gut wird. Du zerstörtst dich selbst mit deiner schwarz Malerei. Und so bringst du deinen Kindern auch nichts, wenn sie da sind. Wenn sie schon nicht gleich zu ihrer Mutter können. Musst du als Vater für sie da sein. Sie brauchen dich. Es werden Frühchen sein. Die eigentlich noch mindestens 8 Wochen wohl behütet in dem bauch ihrer Mutter sein sollten. Aber noch steht es nicht fest das sie früher kommen. Und vielleicht wacht sie in den nächsten Stunden auf und ihr bekommt euere Kinder zum geplanten Zeitpunkt. Du musst einfach dran glauben." versuchte sie eindringlich auf mich ein zureden.

Ich weiß garnichts. Alles ist so leer und kalt. Ich kann auch nicht richtig über ihre Worte nachdenken. Vielleicht ist es auch die Müdigkeit. Mein Kopf brummt und ist leer. Ich funktioniere einfach nur noch für diese Welt. Und ich weiß auch nicht für wen ich überhaupt funktioniere.

"Louis ich ruf jetzt Liam an der dich abholen soll. Dann legst dich ein paar Stunden hin ,isst was. Und das ist jetzt keine bitte sondern ein Befehl." sagte sie streng.

"Ja Ruf Liam an." gebe ich nach. Ich kann meiner Mutter jetzt eh nicht widersprechen, sie würde jetzt alles tun um mich nachhause zu bekommen.

"Bis später mein Schatz. Ich bin nicht lange weg. Versprochen. Ich Liebe dich. " sagte ich zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die  Stirn. Ich streichelte hier noch über ihren bauch.

"Ich bleibe hier und Ruf dich sofort an, wenn was ist. Liam ist in 10 min da." sagte sie mir noch.

Ich nickte ihr zu und ging  zum Aufzug. Ich ignorierte die blicke das Personals, den die sind voller mitleid. Ich brauche denen ihr mitleid nicht. Von niemanden. 

Keira P.o.V

Ich bin an einem wunderschönen Ort. Ohne Zeit. Ohne das es regnet oder dunkel wird.

Alles ist schön hier. Ich liege gerade auf einer Wiese. Und starre in den wunderschönen Himmel.

Ich war hier allein. Doch ich hatte das Gefühl es soll so sein. Aber trotzdem fehlte mir etwas. Aber ich wusste nicht was. Oder wer.

Um so mehr ich drüber nachdachte, kam es mir das ich eigentlich wo anders sein sollte. Bei jemanden sein sollte. Aber ich wusste nicht bei wem.

Wer bin ich eigentlich? Und was mach ich hier? Warum bin ich hier alleine? Zu wem gehöre ich?

Ich lief zu eine Blumenwiese auf der eine rote schaukel stand. Ich setzte mich auf die schaukel und schaukelte leicht.

"Komm schatz wach wieder auf. Du kannst mich nicht alleine lassen." höre ich eine männliche Stimme. Aber ich kann sie niemanden zuordnen.

Aber diese Stimme kam mir bekannt vor. Und ich liebte ihren klang. Ich höre diese Stimme oft. Aber sie hörte sich traurig und einsam an.

Irgendwie wollte ich nicht das er traurig ist. Aber wieso? Und wer ist er?

"Hallo Keira." sagte plötzlich eine Stimme neben mir.

Ich blickte geschockt auf die zweite schaukel. Neben mir saß plötzlich eine wunderhübsche Frau. Sie hatte die gleichen Augen und haare wie ich. Sie sah mir wirklich sehr ähnlich. Nur viel älter und ihre Nase war aber anders wie meine.

"Mama?" fragte ich vorsichtig.

"Ja mein schatz. Ich bin hier." sagte sie sanft.

"Mama du bist wirklich hier." fragte ich verwirrt und viel ihr um den hals.

"Ist gut meine süsse. Ich bin bei dir. Alles wird gut." flüstert sie mir zu.

Sie richt noch genauso, wie ich es in Erinnerung habe. Ich habe soviel fragen an sie. Aber gerade genoss ich es wieder bei ihr zu sein.

"Ich hab dich so vermisst Mama." schluchzte ich in ihr weißes kleid.

"Ich dich auch meine süße. Aber wir haben nicht viel Zeit, den du musst dich dran erinnern zu wem du gehörst. Den er braucht dich und du brauchst ihn. " sagte sie bestimmtend. Sie zwang mich in ihr Gesicht zu gucken und wischte mit ihrem Daumen meine tränen weg.

"Aber wer soll das sein?" fragte ich.

"Hör auf dein Herz! Und dann wirst du erkennen wo du hingehörst. Ich muss jetzt wieder weiter. Aber versuche dich wieder an ihn zu erinnern." flüsterte sie mir eindringlich zu und verblasste.

So wie sie aus dem nichts erschienen war, verpuffte sie wieder. Und ich sackte auf kniend vor der schaukel zusammen.

"Mama." wimmerte ich verzweifelt. Doch die war wieder weg und ich wieder allein.

An wen soll ich mich bloß wieder erinnern? Ich weinte bitterlich. Ich weiß nicht wie lange.

"Louis!" kam es mir plötzlich wieder. Ich hatte plötzlich sein Gesicht bildlich vor Augen.

Meinen Freund, meine Liebe! Mit dem ich zwei Kinder erwarte. Plötzlich tastete ich an meinen bauch und fühlte die zwei Kinder in mir. Wie konnte ich nur vergessen, dass ich schwanger bin? Die ganze Zeit habe ich nichts gespürt, doch jetzt auf einmal wieder.

Ich muss zurück zu Louis! Aber wie komm ich hier wieder weg? Und wo ist er? Ich muss ihn suchen.

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