Prolog


Die Hölle ist kein platz an den wir gehen wenn wir sterben, manchmal ist die Hölle das Leben das wir leben!

Ich stehe vor dem Spiegel, dunkle Ringe umranden meine Augen, meine Haut ist blass, nicht nur blass, fast schon transparent und meine schwarzen, längeren Haare heben das weiß meiner Haut nur noch mehr hervor. Leute sagen, ich sehe aus wie eine Leiche, aber vielleicht liegt das einfach daran, das ich längst hätte Tod sein sollen. Die Narben an meinen Armen, direkt an der Ader beweisen, das ich auch längst Tod sein wollte. Aber wie gesagt, für manche, wie mich ist das Leben das wir leben die Hölle und der Hölle kann man nicht entkommen.

Langsam schlüpfe ich in meine schwarzen Skinny Jeans und werfe ein Panic at the Disco langarm Shirt über. Ich starre erneut in den Spiegel, kein wunder das mich die Leute in der Schule als Emo bezeichnen, ich bin mir sicher, es gibt niemanden in dieser Stadt der diesem Wort mehr entspricht als ich. Die schwarzen Haare, die mein halbes Gesicht verdecken, die dunklen Klamotten und das Band Shirt und ich weiß zwar das viele Emos sich nicht Selbst verletzen, aber meine Narben unterstreichen meinen Spitznamen perfekt.

"Kellin, beeil dich, dein Bus kommt in fünf Minuten!" schreit meine Mutter, ich hasse es Bus zu fahren. Genau deshalb nehme ich mir immer extra viel Zeit, um dann von meiner Mutter gefahren zu werden, ich weiß das sie bereist genervt davon ist, das sie mich ständig fahren muss. Aber in diesem Bus sitzen ziemliche viele Schüler, die alle darauf warten mich fertig zu machen.

Ich schaue aus dem Fenster in meinem Zimmer und sehe den Bus gerade davon fahren, ich lächle zufrieden und nehme meine Schultasche. Dann renne ich zur Haustür und schlüpfe schnell in meine Schuhe, meine Mutter stellt sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen der Küche. "Kellin, du weißt das ich auch noch andere Sache erledigen muss! Ich kann dich nicht jeden morgen in die Schule fahren!" meint sie und schüttelt den Kopf. "Ja, ich weiß." murmle ich und sie schlüpft ebenfalls in ihre Schuhe. "Du weißt, wenn dein Vater wieder zurück ist, kann ich dich nicht mehr fahren!" Sie zieht eine blaue Jacke über das weiße Sommerkleid. "Dann lass es uns ausnutzen, das er noch weg ist!" sage ich laut und gehe aus der Tür.

Mein Vater sitzt gerade im Gefängnis, er hat zwei Menschen Krankenhausreif geschlagen. Wenn meine Mutter mich nicht angefleht hätte, nicht von der Situation zuhause zu erzählen, wäre er länger da und wir hätten unsere ruhe vor ihm. Ich verstehe sowieso nicht, wieso meine Mutter ihn wieder bei uns wohnen lässt, er ist ein Monster!

"Du weißt, das es nachher ziemlich warm wird. Deine Kleiderwahl ist nicht gerade die beste!" meint meine Mutter als wir aus der Garage fahren. "Ich weiß das du Angst hast was die anderen von deinen Narben halten, aber sie werden dich bestimmt nicht anders verhalten!" meine Mutter glaubt immer in das gute im Menschen. Als ich ins Krankenhaus kam, weil ich versucht habe meine Pulsadern aufzuschneiden, weil mein leben nicht wirklich lebenswert war, hat sie nie verstanden, das die Menschen um mich herum dazu getrieben haben. Du kannst nur eine bestimmte Zeit schlecht behandelt werden und in Selbsthass baden, bis du nicht mehr kannst! Meistens sind es die Menschen um einen herum die dich in den Selbsthass stürzen und sich dann darüber lustig machen, wie schlecht es dir geht.

"Mum, lass mich einfach anziehen was ich will!" brumme ich. "Tut mir leit Mister schlecht gelaunt, ich wollte nur eine Konversation starten!" sie wirft dramatisch ihre Hände in die Luft, bevor sie sich wieder auf das fahren konzentriert.

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"Seht mal, Emo Schwuchtel Kellin ist wieder da!" lacht Oli, ein Junge mit braunen mittellangen Haaren. Er ist einer der Jungs hier, die mich abgrundtief hassen. Ich weiß nicht ob es daran liegt wie ich aussehe, oder das ich mich vor zwei Jahren unfreiwillig vor der ganzen Schule geoutet habe. Aber warum ist es so wichtig für andere was man trägt, solange man sich selbst darin wohlfühlt? Warum ist es so schlimm wenn man nicht die selbe Sexualität hat, wie die beliebten Kids in der Schule? Was ist so schlimm daran, wenn man Mädchen zwar mag, aber sie nicht alle ins Bett bekommen will?

"Pass doch auf, Spasst!" zischt eine weitere Person, als ich über einen mir gestellten Fuß stolpere und auf dem kühlen Boden lande. So gut wie jeder der um mich herum ist lacht, die anderen tuscheln und mustern mich angewidert. Ich versuche aufzustehen, doch jemand tritt mir in den Rücken und dieses mal lande ich mit dem Gesicht auf dem Boden. Ein leichter Schmerz macht sich den weg in meine Nase, aber sie ist nicht gebrochen. Ich drehe meinen Kopf um zu sehen, um meinen Peiniger zu sehen. Natürlich Vic Fuentes und neben ihm steht sein Bruder Mike, der mich böse anfunkelt. "Hat dir irgendjemand erlaubt, uns anzusehen?" fragt Mike mit einen grinsen auf den Lippen und ich drehe sofort meinen Kopf wieder weg. Vic, Mike, Oli, Jaime, Gabe und Austin, das sind die beliebtesten Schüler der Schule, man darf sie nicht unterbrechen, sie nicht ansehen, vor allem nicht wenn man in der Sozialen Leiter ganz unten ist.

Ich warte bis sich die Menschenmenge wieder ihren ursprünglichen Gesprächen widmet und stehe vorsichtig auf, aufmerksam um nicht erneut Kontakt mit dem Boden zu machen. Die Könige der Schule sind verschwunden und ich mache meinen weg zu meinem Schließfach. Paranoid, das jemand direkt hinter mir steht und mich bald wieder zu Boden wirft.

Als ich in meiner ersten Stunde sitze, betrachte ich jeden einzelnen Schüler. Drei, oder vier von ihnen haben noch nie ein Wort zu mir gesagt, die anderen hatten nie etwas gutes zu sagen. Jaime und Austin sind in dieser Klasse, Jaime ist nicht wirklich schlimm, er lacht nur und sagt ein paar böse Worte, doch Austin ist der gefährlichste in der Gruppe. Er ist nicht nur der älteste und größte, sondern auch der, der alles über dich herausfinden kann um es dann gegen dich zu verwenden und er schlägt öfter zu als die anderen. Allerdings ist er nicht der Anführer, Vic ist das. Der Junge mit der goldenen Haut und den Schokoladen braunen Augen, er und Oli hassen mich am meisten. Normalerweise werden die Opfer der Gruppe in den Pausen, oder nach der Schule fertig gemacht, aber bei mir machen sie eine Ausnahme. Mich machen sie jedes mal fertig wenn sie mich außerhalb eines Klassenzimmers sehen.

Ein Papierflieger trifft meinen Kopf und mein Blick landet sofort auf den beiden, lachenden Jungen. "Mach ihn auf!" flüstert Austin, der nur zwei Sitze von mir entfernt sitzt. Langsam öffne ich den Flieger. "Bring dich endlich um und zwar richtig, wir hassen es dein Gesicht jeden Tag sehen zu müssen" steht dort in groß Buchstaben geschrieben. Ich schlucke und zerknülle das Papier. Ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte, bevor ich es wirklich noch einmal versuchen werde! Aber eine kleine Stimme in mir sagt, bleib am leben, lass sie nicht gewinnen.

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"Wie ihr sicher wisst, sind wir nächste Woche zwei Wochen unterwegs. Wir werden viele Museen und Filmstudios besuchen, wenn ihr noch andere Ideen habt. Dann meldet euch bitte!" meint Herr Way unser Kunstlehrer. Er ist einer meiner Lieblingslehrer, mit seinen roten Haaren und der art wie er mit uns spricht.

"Wir könnten doch ins Disneyland!" quietscht ein Mädchen mit blonden Haaren, aus der ersten Reihe. "Das wäre etwas zu teuer, eure Eltern haben schon bezahlt und für Disneyland müssten sie nochmal Geld locker machen. Das lassen wir lieber!" grinst der Mann. "Wie wäre es mit dem Walk of Fame?" fragt Vic von der hintersten Reihe, er ist der einzige aus seiner Gruppe der Kunst mit mir hat. Er wird als einziger von der beliebten auf diesen Ausflug gehen, weshalb ich wirklich hoffe dort meine ruhe zu haben.

"Das ist eine gute Idee Vic!" Herr way schreibt etwas auf ein Blatt Papier, wahrscheinlich Vics Vorschlag und sieht dann die anderen in der Klasse an. "Haben wir auch Freizeit?" fragt ein Junge mit großer Brille und blond gefärbten Haaren. "Natürlich! Ich sage euch mal wie das ablaufen wird! Wir fahren Montag los um neun Uhr, dann sind wir etwa ein oder zwei Uhr mittags da, wir checken in das Hotel ein. Ich werde euch vorher sagen mit wem ihr ein Zimmer teilt und dann habt ihr Zeit eure Sachen in den Zimmern zu verstauen. Abends werden wir alle in einen Park gehen und ich erwarte von euch, das ihr gute Fotos macht, für euer Fotoprojekt! Ihr wisst ja, das macht eure halbe Note aus und ist auch der Grund für die Ausflüge. Also immer Fotos machen! Dann bleibt ihr den rest des Tages auf euren Zimmern, oder wenigstens im Hotel. Dann habt ihr einen Tag Freizeit von zehn bis achtzehn Uhr, danach gehen wir alle etwas essen und für die nächsten Tage gebe ich euch einfach einen Plan!" 

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