Kapitel 5
Montag morgen, meine Mutter hat mich extra früh geweckt, damit ich den Bus bekomme. Wenn mein Vater da ist, kann sie mich nicht fahren, sie muss das komplette Haus sauber machen, einkaufen und ihn bedienen und dann auch noch kochen. Nur damit er sich wie ein König fühlt und nicht ausrastet, ich hasse das! Er behandelt meine Mutter als wäre sie seine Magd und nicht seine Frau, die ihn über alles liebt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er wieder wütend wird und ausrastet, wegen etwas das meine Mutter macht, oder etwas das ich sage. Manchmal wünsche ich mir ein König zu sein, nur für einen Tag, dann würde ich ihn für mich arbeiten lassen, würde ihn bei dem kleinsten Fehler anschreien. Natürlich würde ich nie die Hand gegen ihn erheben, denn dann wäre ich nicht besser als er!
"Oh seht mal wer heute mit uns Bus fährt!" grinst Gabe, ein Junge aus Vics Gruppe. Er sitzt ganz hinten in der Mitte umgeben von zwei hübschen Mädchen, welche beide kichern als sie mich sehen. "Fährt unsere Emo Schwuchtel heute mit dem Bus und nicht mit Mami?" lacht er und ich suche mir einen freien Platz. "Kellin, du bist so ein merkwürdiges Geschöpf, du gehörst in den Zoo, zu den anderen ekligen Insekten die man an die Ratten verfüttert!" lacht er lauthals und so geht es die gesamte Busfahrt. Doch nach diesem Satz höre ich nicht mehr zu, ich nehme meine Kopfhörer und lasse seine Worte von Mayday Parade übertönen.
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Als ich durch die Schultore gehe, mache ich zum ersten mal an diesem Tag machen meine Knie Kontakt mit dem Boden. Gabe hat mich geschubst und läuft nun lachend an mir vorbei. Warum ist es so witzig für manche Leute andere fertig machen? Ich habe ihm nie etwas getan, warum bin ich dann sein Spielzeug, oder Versuchskaninchen, oder was auch immer?
Jemand reicht mir seine Hand, verwundert sehe ich zu der Person auf. Verängstigt das es erneut einer von Vics Truppe ist, oder jemand der sich den Sozialen Suizid wünscht. Der Junge hat hellblaue Haare, dunkle, buschige Augenbrauen und braune Augen. Ich nehme seine Hand und lasse mir von ihm aufhelfen. Ich kenne ihn, wir haben zusammen Kunst, Musik und Mathe. Alex Gaskarth ist sein Name und normalerweise hängt er immer nur mit zwei Personen rum, Jack und Rian. Die drei sind unzertrennlich, ich sehe sie zusammen sitzen in den Pausen, zusammen aus der Schule laufen und sie gehen sogar zusammen auf die Toilette. Doch gerade ist es nur Alex der um mich herum steht, seine Freunde sind nirgends zu sehen.
"Danke." murmle ich und klopfe den Dreck von meiner Hose. "Nichts zu danken!" lächelt er und läuft neben mir, als ich das große Schulgebäude betrete. "Dein Name ist Kellin, oder?" fragt er und ich nicke. "Ich bin Alex! Ich hab dich an unserem Ausflug gesehen, ich dachte das Vics Gruppe dich jetzt in ruhe lässt, wo du doch befreundet bist mit Vic persönlich!" er spricht viel zu schnell, doch nach ein paar Sekunden stille, habe ich seine Worte analysiert und sie verstanden. "Vic und ich sind keine Freunde! Ich habe keine Freunde!" erkläre ich leise, Gott es macht mich viel zu nervös, mit fremden zu reden. Naja er ist nicht komplett Fremd und wir hatten in der Vergangenheit ein paar Worte gewechselt, aber ich kenne ihn kaum. Er könnte ein heimliches Mitglied von Vics Gruppe sein, er könnte versuchen mein Freund zu werden und meine Geheimnisse heraus finden und dann der ganzen Schule davon erzählen!
-Atme, Kellin, Atme-
"Das ist schade, du scheinst echt cool zu sein, ich meine du trägst ein Fall out Boy Shirt! Nur coole Leute hören diese art von Musik!" grinst er und ich mustere sein Outfit, er trägt graue Skinny Jeans, ein Green Day T-Shirt und darüber eine graue weste. "Du scheinst dann auch cool zu sein." ich deute auf sein Shirt und er lächelt. "Wir haben in etwa den selben Musik Geschmack. Das heißt, wenn du lust hast, kannst du dich in der Pause zu uns setzten! Vielleicht lassen dich Vics Kumpels und Vic, in ruhe. Weil du dann nicht alleine bist und nicht so ein leichtes Opf..." "Chill! Ich würde mich gerne zu euch setzte!" unterbreche ich ihn. Warum habe ich das gesagt? Ich bin ein schrecklicher Freund! Das letzte mal als ich Freunde hatte, war ich vierzehn Jahre alt, dann hatte ich angefangen mich selbst zu verletzen und meine Freunde haben sich Stück für Stück von mir abgewendet.
"Okay, dann sehen wir uns da! Ich muss jetzt gehen, bis dann!" lächelt Alex und sein lächeln ist wirklich ansteckend. Ich merke wie meine Lippen sich leicht zu einem lächeln verziehen, bis mich erneut jemand von hinten schubst. Ich halte schützend meine Hände nach vorn und stütze mich so vom Boden ab, ich drehe mich um, um zu sehen wer mich dieses mal zu Boden wirft. Es ist Oli, Austin steht neben ihm und Vic steht etwas weiter entfernt. Er sieht aus, als hätte er gerade einen inneren Kampf darüber was er tun soll. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, weil ich nicht will das er mich hasst?
"Hast du dir einen kleinen festen Freund angeschafft?" fragt Oli lachend und tritt mir in den Rücken, so das meine Arme nachgeben und mein Gesicht mit dem Boden kollidiert. Warum müssen sie das immer machen? Vor dem Ausflug hat Vic mich genauso auf den Boden gelegt, ist das jetzt ihr neue Hobby?
"Oh komm schon, wer würde so etwas denn mit ins Bett nehmen, oder Küssen wollen?" fragt Austin und schiebt Oli zur Seite. Sein Fuß tritt hart zwischen meine Schulterblätter und presst meine Brust gegen den kalten Boden. Es wird schwerer zu atmen und Tränen bilden sich in meinen Augen. Es wäre zwar für alle besser, wenn ich Tod wäre, aber so will ich nicht sterben!
Zu meinem Glück klingelt es und Austin verschwindet nachdem er mich einmal in die Rippen gekickt hat. Und nicht nur Austin verschwindet auch alle Schüler die Spaß an der Szene gefunden hatten, machen sich auf den weg zu ihren Klassen.
Ich stehe vorsichtig auf, die Rippen auf meiner rechten Seite schmerzen so sehr, das ich Angst habe sie sind gebrochen. Außerdem läuft Blut aus meiner Nase wie Lava aus einem Vulkan und meine Luft ist immer noch etwas knapp. Ich gehe in eines der fünf Badezimmer und stelle mich vor den Spiegel. Ich nehme ein nasses Tuch und wische das Blut von meiner Nase. Ich mustere mich im Spiegel, meine Augenringe sind nicht mehr ganz so dunkel und meine Haut ist immer noch blass, aber nicht mehr kränklich blass. Der Ausflug hat meinem Aussehen irgendwie gut getan, nicht das ich sage ich sehe gut aus, aber nicht mehr all zu abstoßend.
Mein Blick wandert zu meinem -Fall out Boy- Langarm Shirt, es ist dreckig vom Boden und mit Blut befleckt.
"Hey, alles in Ordnung?" fragt eine Stimme und das Blut in meinen Adern gefriert. Bitte nicht! Ich halte jetzt in diesem Moment keine weitere Demütigung aus!
"Bitte lass mich in ruhe!" flehe ich und drehe mich zu Vic, der gerade den Raum betreten hatte. "ich habe nicht vor, dir etwas zu tun! Ich wollte nur sehen, ob es dir gut geht!" "Was interessiert es dich?" zische ich und wende mich wieder meinem Spiegelbild zu. "Kellin, ich .... es interessiert mich wie es dir geht, okay?" Ich sehe ihn durch den Spiegel an und er sieht aus, wie ein kleines Häufchen elend. Sein Blick ist nun nach unten gerichtet und er scharrt nervös mit seinen Füßen. "Geh zu deinen Freunden Vic!" "Das sind nicht meine Freunde Kells, das waren sie nie! Sie gehören alle zu meinem Bruder, ich passe auf ihn auf! Ich erwarte nicht, das du es verstehst!" er sieht auf und unsere Blicke treffen sich im Spiegel. "Was meinst du damit? Du bist ihr Anführer!" ich runzle die Stirn und seine Augen füllen sich mit Tränen, jedoch blinzelt er diese sofort wieder weg.
"Du verstehst es nicht! Aber bitte verstehe, das du mir nicht egal bist! Ich dachte du bist einfach nur eines ihrer Opfer und es sah aus, als würdest du taff damit umgehen, als könnte nichts an dich heran kommen, als wärst du stark! Ich wusste nicht das es dir seelisch so weh tut! Aber das habe ich jetzt verstanden, Kells, ich interessiere mich, dafür wie es dir geht! Ich will nicht das du leiden musst!" er klingt verzweifelt, als hätte Angst das ich ihm nicht glaube. Ich habe wirklich Schwierigkeiten ihm zu glauben, aber kann man es mir verübeln, er und seine, was auch immer sie sind, lassen mich durch die Hölle gehen und das jeden Tag!
"Dann pfeife deine Kampfhunde zurück!" zische ich, gehe an ihm vorbei, als ich das Badezimmer verlassen will, hält er mein Handgelenk fest. Ein brennender Schmerz durchzieht meinen Arm, als er genau auf meine frisch gesetzten Schnitte drückt. "Nein." murmelt er und bevor ich reagieren kann, zieht er meinen Ärmel nach oben und betrachtet die Schnitte der letzten zwei Tage. "Du hattest keine frischen Schnitten! Wann hast du das gemacht?" fragt er etwas wütend, meine Augen werden groß. Ich suche nach einer Ausrede, doch dann fällt mir ein, er hasst mich! Es interessiert ihn nicht! Ich weiß nicht was er vorhat, mit seiner -Es ineterssiert mich- Einstellung, aber ich falle nicht darauf rein!
"Geht dich nichts an!" zische ich, entreiße meinen Arm und gehe zu meiner ersten Klasse an diesem Tag, Mathe. Ich habe bereits die halbe Stunde verpasst, aber ich mag Mathe sowieso nicht, also ist es nicht wirklich schlimm!
Als ich das Klassenzimmer, nach einem klopfen betrete, sieht mich Herr Stonem mit ernstem Blick an. "Kellin, wie schön das du uns auch noch Gesellschaft leistest, für die letzten" Er sieht kurz auf seine Armbanduhr. "Fünfzehn Minuten!" Ich gehe zu meinem Platz und mein Mathelehrer schreibt etwas in das Klassenbuch. "Das gibt Nachsitzen, junger Mann! Heute nach der Schule bei Herr Iero!"
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Es ist Pause und ich stehe an der Tür zur Cafeteria, sehe mich nach Alex um, er ist leicht zu erkennen, denn er ist der einzige an der Schule mit blauen Haaren. Er sitzt an einem der hinteren Tische mit zwei Jungen, die ich als Rian und Jack erkenne. Langsam mache in meinen weg zu den drei Jungs, etwas ängstlich ob Alex diesen morgen nur nett sein wollte, oder ob er es ernst gemeint hatte, als er sagte, ich könnte in der Pause mit ihm und seinen Freunden sitzen.
"Hey, Kellin, komm schon. Setzte dich!" quietscht Alex, als er seinen Kopf ein wenig dreht und mich sieht. Der gesamte Raum hat Alex Worte gehört und jetzt starren mich alle an, als wäre mir so eben ein zweiter Kopf gewachsen. Schnell gehe ich zu dem Tisch und setze mich. "Willst du nichts essen?" fragt Jack, als er bemerkt, das ich kein Tablett vor mir auf den Tisch stelle. "Ich habe keinen hunger!" meine ich leise und spiele unter dem Tisch mit meinen Fingern. "Iss wenigstens den Rest meiner Pommes, du sieht viel zu dünn aus!" sagt Alex und stellt mir eine halb volle Schale Pommes hin. Vorsichtig nehme ich ein Pommes und kaue darauf herum. Ich liebe Pommes, doch sie machen fett und ich sehe schon grotesk aus, deshalb muss ich nicht auch noch fett werden! Außerdem habe ich wirklich keinen hunger! Seit etwa zwei Jahren halte ich mein Gewicht von Fünfundfünfzig Kilo, nicht komplett mit Absicht! Aber ich habe kaum hunger und wenn ich mal hunger habe, versuche ich gesund zu essen und so wenig wie möglich.
"Wie kommt es, das ich dich noch nie hier irgendwo hab sitzen sehen?" fragt Jack und beißt in sein Sandwich. "Ich versuche die Cafeteria zu meiden, wegen den Jungs deren Tisch direkt in der Mitte des Raumes ist!" ich neige meinen Kopf in Richtung Vics Gruppe, erst jetzt bemerke ich das Vic an dem Tisch fehlt. Mike wirft gerade ein Gummibärchen in die Luft und fängt es mit dem Mund wieder auf, wenn man sie so da sitzen sieht, denkt man kaum, das sie jeden Tag ihre Mitschüler piesacken.
"Oh. Warte du bist ihr Boxsack, stimmts?" fragt Rian und sieht mich mit großen Augen an, ich nicke. "Jup, das bin ich!" unser Tisch verstummt und ich versuche die Pommes zu essen, ohne daran zu denken, das sie mich Fett machen könnten. Als ich im Krankenhaus lag, wegen meines Selbstmord Versuches, wurden schwere Depressionen, Angstzustände und eine Essstörung im Zusammenhang mit der Depression Diagnostiziert. Allerdings sehe ich diese Sachen nicht als Probleme an, die Angst macht mich zwar ab und zu wahnsinnig, aber sie hilft mir mich zu schützen, naja manchmal zumindest. Die Depression hilft mir dabei mein wahres Ich zu sehen und meine Fehler zu erkennen, die Essstörung hilft mir mein Gewicht zu kontrollieren. Was ist also schlecht an diesen Krankheiten? Ich sehe sie nicht als Problem!
"Hey, wie wäre es, wenn wir heute Mittag alle zusammen zu mir gehen und Videospiele spielen?" fragt Alex, mit funkelnden Augen, die anderen zwei nicken. "Geht nicht, ich hab Nachsitzen!" murmle ich und esse das letzte Pommes. "Okay, dann machen wir das morgen, bist du dabei Kellin?" Alex sieht mich mit großen Augen an und ich kichere. "Klar doch!" lächle ich. "Und am Wochenende treffen wir uns alle bei Jack, spielen Mario Kart, Singstar und ein paar Ballerspiele, dann schauen wir filme! Da kommst du doch auch, oder? Du musst kommen, das ist pflicht, schließlich bist du jetzt einer von uns!" kichert Alex und ich nicke. Danach reden wir noch über Musik, unser Kunstprojekt und Dinge die wir in unserer Freizeit gerne machen.
Ich habe es wirklich vermisst so mit jemandem zu reden! Ich glaube auch nicht mehr, das Alex nur meine Geheimnisse heraus finden will. Er ist wirklich nett, so wie Jack und Rian. Ich wäre wirklich ein ganzes Stück glücklicher wenn ich sie als Freunde hätte.
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Ich sitze im Kunstunterricht, Vic neben mir und die Kamera, die wir bei dem Ausflug dabei hatten vor uns. Ich gehe die Bilder durch, als Herr Way plötzlich vor uns steht und ich mich fast zu Tode erschrecke. Herr Way nimmt mir die Kamera aus der Hand. "ich habe ein schönes Bild gesehen, mit dem könnt ihr sicher gut arbeiten!" meint der rothaarige Mann und durchsucht die Speicherkarte, bis er die Kamera zufrieden wieder in meine Hände gibt. Auf dem kleinen Bildschirm bin ich zu sehen, wie ich in meinem Bett liege. Ich muss sagen das Bild sieht wirklich niedlich aus, dafür das ich es bin!
Vic sieht mich panisch an. "Ich ... wo ... wollte nur ausprobieren ob die Kamera auch funktioniert!" stottert er, warum sollte er ein Foto von mir machen? Vor allem wenn ich schlafe?
"Macht etwas mit diesem Bild und ihr bekommt sicher eine gute Note, aber das ist natürlich nur ein Vorschlag!" lächelt Herr Way und zwinkert Vic zu, woraufhin Vics Gesicht rot anläuft.
Wir lassen das Bild ausdrucken und schreiben ein paar Ideen auf, was wir in den nächsten zwei Schulstunden machen sollen. Denn so lange haben wir Zeit bis das Fotoprojekt fertig sein muss.
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Als ich vor der Klassenzimmertür warte bis das Nachsitzen beginnt, um mich herum lauter Schüler, die ihre Bücher in den Schließfächern verstauen und sich auf den weg nachhause machen. Drei andere Schüler die ich nicht kenne, warten an die Wand mir gegenüber gelehnt ebenfalls darauf, das das Nachsitzen beginnt.
Ich beginne zu zittern, als Vic auf mich zu kommt. Der Tag verlief eigentlich ganz gut, ich habe drei Leute die wirklich mit mir befreundet sein wollen und ich bin nur diesen Morgen auf die Könige der Schule getroffen. Aber natürlich wird er mich jetzt runter machen, oder mich schlagen, mich den Boden küssen lassen. Denn der Tag war viel zu gut!
Er bleibt vor mir stehen und sieht mir tief in die Augen, seine Augen sind nicht mit Hass, oder Eckel gefüllt, sondern mit Unsicherheit und wärme. Un bevor ich verstehen kann was geschieht, presst er seine Lippen auf meine und die Welt um mich herum beginnt sich zu drehen. Mit einem mal sind es nur noch wir zwei, alle anderen sind weit, weit entfernt. Unsere Lippen passen perfekt aufeinander, als wären sie für einander geschaffen.
Als seine Lippen wieder von meinen ablassen, fühle ich mich kalt, als bräuchte ich ihn um meine Körperwärme aufrecht zu halten. Verwundert öffne ich meine Augen und sehe den Jungen vor mir mit hochgezogenen Augenbrauen an. Um uns herum herrscht eine Totenstille und jeder um uns herum starrt und an, als wären wir soeben zu Aliens mutiert. Ich hasse es wenn man mich anstarrt, es fühlt sich an, als könnte jeder in meinen Kopf sehen, als würde mich jeder verurteilen, was die Leute in diesem Moment wahrscheinlich auch tun!
Warum hat er mich geküsst? Er zerstört sein hohes ansehen, warum sollte er das tun? Ist das alles nur ein Witz?
Zu meinem Glück kommt gerade Herr Iero und schließt das Klassenzimmer auf, ich betrete das Zimmer sofort nach Herr Iero. Wie es aussieht hat Vic ebenfalls Nachsitzen und setzt sich direkt neben mich. "So ihr habt also Nachsitzen, gut. Ich meine natürlich, nicht gut!" Herr Iero setzt sich auf den Lehrerpult und mustert uns alle. "Eure Aufgabe für diese Stunde wird sein, das ihr einen Aufsatz über eurer Lieblingslied schreibt, warum ihr es mögt und ob ihr eine Geschichte damit verbindet. Es müssen mindestens drei Seiten sein, vorder und Rückseite. Oder ihr schreibt einen kompletten Song, ohne Instrumente nur Text und mindestens einhundert Wörter! Am ende werde ich die Aufsätze einsammeln und bewerten, diese Note fliest dann in eure Musiknote. Auch wenn ihr nicht alle Musik bei mir habt!" erklärt Herr Iero und ich hole sofort Block und Stifte aus meiner Tasche.
Ich habe ein Talent dafür Songs zu schreiben, ein Therapeut meinte einmal zu mir, das gefolterte Seelen, von Natur aus Kreativ sind.
Bevor ich meinen Bleistift auf das Papier setzte, werde ich von Vic jeder meiner Bewegungen mit seinem Blick folgt. "Was?" zische ich leise "Gar nichts." murmelt er und ich sehe ihn an. "Vic was ist los mit dir?" frage ich und mustere seinen nervösen Blick. "Was meinst du?" er zieht seine Augenbrauen zusammen, als müsste er überlegen warum ich überhaupt mit ihm rede. "Vic, du hast mich geküsst!" sage ich leise und er sieht zu Boden. "Ich weiß, ich war dabei!" Er sieht aus als würde er gleich in Tränen ausbrechen. "Vor der halben Schule!" "Ich weiß, wie gesagt, ich war dabei!" meint er etwas lauter, aber nicht so laut das es jeder hören kann. "Wieso hast du das getan?" "Weil... Ich habe dir gesagt es interessiert mich wie es dir geht! Und ich musste dir beweisen das es wichtig ist für mich, das es dir gut geht!" "Wovon redest du?" ich bin etwas überfordert mit der ganzen Situation!
"In den zwei Wochen, es ist, als hättest du irgendetwas mit meinem Gehirn gemacht! Wegen dir habe ich mich mit Oli gestritten und mit Mike, wegen dir habe ich diese merkwürdigen Gefühle...." Seine Augen weiten sich, eindeutig ein Zeichen, das er nicht alles was er gesagt hat sagen wollte. "Warum interessierst du dich, ganz plötzlich für mich?" Ich wende meinen Blick von ihm ab und beginne ein paar Worte aufzuschreiben, die mir gerade durch den Kopf gehen. "Ich interessiere mich nicht ganz plötzlich für dich! Ich ... können wir nach dem Nachsitzen reden?" Ich nicke, obwohl ich eigentlich gar nicht mit ihm reden will. Aber eine kleine Stimme in meinem Kopf sagt, ich soll ihn anhören und vielleicht fühlt er das selbe wie ich? Das wäre sein Sozialer Selbstmord!
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Das Nachsitzen ging ziemlich schnell zu ende, ich habe meinen Song abgegeben und jetzt will Vic unbedingt mit mir reden. Wir lassen alle an uns vorbei aus dem Gebäude gehen und setzten uns dann auf die großen Treppen vor der Schule. "So du wolltest mit mir reden?" ich sehe Vic auffordernd an. "Es .... Es ist schwer darüber zu sprechen!" er schluckt und ich ziehe fragend meine Augenbrauen hoch. "Kells ich wollte dir nie irgendetwas tun! Aber um von der Gruppe akzeptiert zu werden, braucht man ein Opfer und sie haben dich ausgesucht und als sie gesehen haben wie du reagierst, als ich dich einmal geschupst und beschimpft hatte, wurdest du zu ihrem ... unserem neuen Lieblingsspielzeug." er schluckt laut hörbar und sieht mich mit einem Blick an, der nichts als reue zeigt. "Spielzeug, huh? Ist es das was du jetzt auch machst, mit mir spielen?" frage ich verletzt. "Nein, nein! Kells ich muss in ihrer Gruppe sein, um meinen Bruder zu beschützen! Aber ich hasse dieses Katz und Maus spiel! Ich musste dich fertig machen, weil ich einmal zu meinem Bruder sagte das du süß seist und er dachte so würden sich meine Gefühle ändern!" Ich bekomme Kopfschmerzen, als mein Gehirn seine Worte auseinander nimmt. "Was für Gefühle?" "Ist das wichtig?" er klingt wie ein kleines bockiges Kind. "Wie wäre es, wenn du zu mir kommst? Wir spielen ein paar Video spiele und lernen uns kennen? Ich will dich wirklich kennen lernen, Kells!"
Krass, wie lang das Kapitel geworden ist. Hoffe das es trotz der länge gefallen hat. :)
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