Kapitel 4

Das Kapitel ist mir nicht ganz so gut gelungen, hoffe natürlich, es gefällt trotzdem. :)

Viel Spaß beim lesen :*



Ich sitze im Bus, wir sind auf dem weg zurück nachhause. Durch meine Kopfhörer dröhnt Nirvana und die Wege, Häuser und Bäume ziehen an mir vorbei. Ich schaue zur Seite, wo Vic unbequem in seinem Sitz liegt, seine Haare sind durcheinander, seine Lippen leicht geöffnet und seine geschlossenen Augen zucken. Er sieht wirklich niedlich aus!

Ich schüttle diesen Gedanken wieder aus meinem Kopf und wende meinen Blick wieder zum Fenster. In den letzten Tagen haben sich Schmetterlinge in meinem Bauch ausgebreitet, bei jedem Blickkontakt, jeder nur leichten Berührung, haben sie sich vermehrt und jetzt ist mir beinahe übel weil ich voll bin mit diesen Gefühlen. Ich weiß, ich sollte keine Gefühle für diesen wirklich süßen, sexy und liebevollen Mexikaner haben. Aber ich kann es nicht verhindern, allerdings wird er sich Montag morgen wieder über mich lustig machen und das winzige bisschen Selbstvertrauen das ich die letzten Tage gefunden habe, wieder zerstören.

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"Nein, Mama. Ich bin etwa in einer halben Stunde da!.... Nein ich habe keinen Mist gebaut.... Ist mir egal was Mike sagt, er ist derjenige mit einem Problem, nicht ich! .... Was?:.... Frag ihn doch selbst!" höre ich eine Stimme weit, weit entfernt. Als ich meine schweren Augenlider öffne, bemerke ich, das ich wohl geschlafen bin und das Vic mit jemandem Telefoniert. Nach seinen Worten nach zu Urteilen mit seiner Mutter. Ich kann ihn laut schnauben hören und drehe meinen Kopf ein wenig, um sein Gesicht zu sehen. Er wirkt genervt, enttäuscht und wütend zu gleich. Ich vergesse meinen Vorsatz nicht mehr mit ihm zu sprechen, den ich fasste, da er sowieso nur mit mir spielt. "Hey, alles in Ordnung?" frage ich leise und nehme einen Kopfhörer aus dem Ohr. "Alles bestens, aber was geht es dich an?" zischt er und mit einem mal wirkt er wieder genauso, wie an der Busfahrt zu unserem Hotel.

Die restliche fahrt vergeht langsam, ich wusste gar nicht das eine halbe Stunde so lange sein kann! Doch als der Bus endlich zum stehen kommt stürmt Vic gerade zu aus dem Fahrzeug. Als wir alle draußen sind und auf unsere verstauten Koffer warten, tritt Herr Way direkt vor uns und mustert uns alle. "Dieser Ausflug hat euch alle ein wenig verändert, ihr seit Erwachsener geworden, das kann ich sehen! Aber auch wenn ihr erwachsen seit, müsst ihr mir eure Kameras zurück geben, ich werde die Bilder anschauen und Montag dürft ihr die Bilder die ihr braucht in der Schule ausdrucken und an eurem Projekt arbeiten!" erklärt der rothaarige Mann und lächelt als einer nach dem anderen die in den Gruppen verwaltete Kamera an ihn weiterleitet.

"Kellin, es ist so schön dich zu sehen!" kreischt jemand hinter mir. "Es ist auch schön dich zu sehen, Mum!" lächle ich und umarme die Frau, die genauso groß ist wie ich. "Gott, macht doch nicht so eine Szene!" meint jemand genervt und als mein Blick auf den großen Mann fällt, der an unserem Auto lehnt, gefriert mir das Blut in den Adern. "Dein Vater ist zurück." als ob ich das nicht sehen kann!

"Hey, Dad." sage ich leise. "hey" er nickt mir zu und ich kann spüren wie mich Vics Blicke durchbohren.

Ich drehe mich zu ihm um und er dreht sofort seinen Kopf weg, dann sehe ich wie Oli, Jaime und Mike auf ihn zustürmen und ihn in eine Gruppen Umarmung schließen. Sie müssen alle wirklich super gute Freunde sein. Genau deshalb wird er auch nie mit mir befreundet sein, ich will aber aich nicht mit ihm befreundet sein! Ich will mehr! Ich will das er für mich Kuscheltiere in einem Automaten rausholt, das er meine Hand nimmt, wenn wir die Straße entlang laufen und das er mich küsst, sobald er mich sieht!

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"Na, wie geht es meinem Sohn so? Hat er sich endlich wieder entschieden Hetero zu werden?" fragt mein Vater als wir in der Küche sitzen, meine Mutter macht gerade Lasagne und im Hintergrund läuft leise Musik. "Dad, man wird nicht einfach Hetero! Entweder man ist es, oder nicht, das ist keine Entscheidung die man trifft!" erkläre ich und nehme einen Schluck meines Monster Energys. "Oh, na dann." er lacht und schüttelt seinen Kopf, wobei seine schwarzen Haare in sein Gesicht fallen. "Aber ich habe eine Wahl, oder?" fragt er mit einem breiten grinsen auf den Lippen. Ich sehe ihn verunsichert an, denn dieses grinsen hatte noch nie etwas gutes zu bedeuten!

"Kellin, wir haben den vierten Februar und das heißt in zwei Monaten und zwanzig Tagen wirst du achtzehn! Und das heißt du hast zwei Monate und zwanzig Tage zeit, bis du dir ein neues zuhause gesucht hast!" "Tom!" ruft meine Mutter empört und dreht sich weg von ihrer arbeit. "Halte du denn Mund!" zischt mein Vater.

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Wir haben kein Wort mehr gesagt, nicht als das essen auf den Tisch kam und nicht als wir fertig waren mit essen. Jetzt sitze ich in meinem Zimmer, höre Musik und hoffe das mein Vater mir keinen Besuch abstattet und mich zusammen schlägt. Das laute Piepen meines Handys erschreckt mich fast zu Tode, die einzige Person die mir schreibt ist meine Mum, was ziemlich traurig ist. Ich sehe auf den Bildschirm -Unbekannte Nummer- Etwas nervös öffne ich die Nachricht, was wenn mir jemand meine Handynummer herausgefunden hat und mich jetzt auch noch über Nachrichten mobbt? Wenn mir jemand drohen will?

Ich versuche ruhig ein und wieder aus zu atmen, die Angst in den hinteren Teil meines Gehirns zu verbannen. -Hey, Kellin. Weißt du noch wer ich bin? Ich gebe dir einen Tipp, wir sind zusammen in Geschichte und du hast mir in diesem Diner deine Nummer gegeben. Schreib mir zurück, wenn du meinen Namen noch weißt-

Dieses Mädchen hatte ich komplett vergessen und das obwohl sie mir oft zuckersüße Blicke zugeworfen hat. Aber ich bin nicht einmal annähernd interessiert an ihr! Also schreibe ich ihr auch nicht zurück.

Doch gerade als ich mein Handy zurück auf meinen Nachttisch legen will, ertönt das Klingeln erneut, genervt nehme ich das schwarze Handy zurück in meine Hand. Wenn das nochmal dieses Mädchen ist, dann raste ich aus! Sie wollte das ich ihr zurückschreibe, wenn ich ihren Namen noch weiß, aber ich kenne ihren Namen nicht mehr!

Zu meiner Überraschung ist es eine andere Nummer. -Du kennst mich nicht, aber ich kenne dich! Und deshalb weiß ich, das du dich umbringen solltest, da dich sowieso niemand haben will!-

Wow, was für eine nette Nachricht, aber wer hat sie geschrieben? Und vor allem woher hat derjenige meine Nummer? Ich wusste das so etwas passiert, sobald jemand meine Nummer kennt!

Ich kenne solche Sprüche, doch aus irgendeinem Grund, tun sie noch mehr weh, wenn sie auf meinem Handy zu lesen sind! Ich versuche die Tränen zu unterdrücken, doch sie brechen hervor wie Wasser durch einen Staudamm. Ich stehe auf, laufe in meinem Zimmer hin und her. In mir ensteht ein Druck, ein Wunsch nach Schmerz und Blut! Wenn ich diesem Druck, diesem Wunsch nachgebe, werfe ich vier Monate weg, in denen ich widerstehen konnte. Doch ich fühle mich so schwach, mit meinem Vater der wieder zurück ist und mit den Gefühlen für Vic, der Gewissheit das in zwei Tagen alles so ist wie früher. Und mit früher meine ich die Zeit in der die Leute angefangen haben mich schlecht zu behandeln, kurz bevor mein Vater ins Gefängnis kam und Vics Gruppe das erste mal ein Auge auf mich geworfen hatte.

Ich hasse dieses Leben, ich kann das nicht mehr, nicht ohne meinen alten besten Freund, die Klinge! Ich durchsuche meinen Schrank, in der Tasche einer alten Jeans, die ich nie trage finde ich das kühle Stück Metall.



Achtung Selbstverletzung




Ich setzte mich auf mein dunkles Bett und drehe die Klinge in meinen Fingern, für jeden der in diese Szene hinein gelaufen wäre, würde es aussehen, als hätte ich noch nie einen so wunderschönen Gegenstand gesehen und müsste ihre jetzt von allen Seiten betrachten. Aber die klinge ist nicht schön, ihre aussehen fasziniert mich nicht, sie schreit mich nur an! Sie schreit mich an endlich meine Haut zu öffnen, mein Blut frei zu setzten und wenn ich zu tief schneide, wäre das nur ein in Erfüllung gehender Traum.

Ich atme tief ein und wieder aus, setzte die Klinge an meinen Arm, langsam ziehe ich das Stück Metal in Richtung meines Körpers. Kleine rote Tropfen bilden sich auf dem frisch gesetztem Schnitt und zwei Stück laufen meinen Arm hinab. Einen weiteren Schnitt, dafür das ich alle dazu bringe mich zu hassen, Schnitt dafür das ich dumm bin und Gefühle für Vic entwickle. Schnitt dafür das ich meinen Vater so aufrege, ihn dazu bringe mich zu hassen und ihn nicht stolz machen kann.

Nach ein paar weiteren Schnitten, ist mein gesamter linker Arm voll mit frischen schnitten und Blutverschmiert. Bis jetzt hatte ich nicht bemerkt das ich so viele Schnitte gemacht hatte, ich schätze nach drei hatte ich die Kontrolle verloren und konnte einfach nicht mehr aufhören! 

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