Teil 92

Kiana

Ich versuchte, normal zu laufen, aber verdammt! Es tat so weh. Rune hatte so dolle auf meinen Kitzler geschlagen, dass ich nicht mehr richtig laufen konnte. Dieser blöde Penner!

Das bekommt er noch zurück.

Ich musste auflachen. Wer hätte gedacht, dass wir selbst auf der Insel, auf der wir heiraten würden, einen Machtkampf führten.

Na gut, das kam wohl eher aus meiner Richtung, die Lust zu widersprechen und ihm nicht immer zu gehorchen, aber ganz ehrlich, er provoziert das doch regelrecht.

Ich seufzte und durfte mich endlich auf eine der schönen, gemütlichen Sofas niederlassen, die ein Stück vor dem Strand und zu einer Bar gehörten. Ich bestellte mir einen leckeren Drink, der hier empfohlen wurde und war froh, dass ich jetzt erst einmal sitzen durfte.

Während Rune von unserem Hotelzimmer am Laptop seine Geschäfte in Vertretung mit Cal im Auge behielt und noch einiges zum Jahresende klärte, musste ich mich leider auch hier mit meinem Wedding Planer treffen. Also wenn diese Ehe irgendwann den Bach unter gehen sollte, dann blieb ich meinetwegen auch für immer Single, ist mir egal. Ich heiratete nie wieder, das war mir viel zu viel Arbeit und zu viel Stress. Meine Vagina hielt das auf keinen Fall aus, so oft wie ich Druck abbauen musste. Und schon gar nicht mit Runes dominanten Methoden.

»Miss Silva, freut mich sie kennenzulernen. Ich bin ihr neuer Wedding Planerin.« stellte sich plötzlich eine hübsche junge Frau vor und hielt mir die Hand hin.

Verwirrt starrte ich sie an. Neue Wedding Planerin? Davon wusste ich gar nichts.

Mit einem schmerzlichen Stöhnen stand ich auf und nahm ihre Hand. »Freut mich, aber wieso wurde mir eine neue Wedding Planerin zugeordnet? Wo ist mein alter Wedding Planer?« Fragte ich etwas schroff. Aber das lag nicht an der jungen Frau, sondern daran, dass ich mit dem Vorherigen so viele Wochen verbracht hatte, und er genau wusste, was ich eigentlich wollte, auch wenn er oft seine dummen Ideen mit einbringen wollte. Aber sie hatte doch keine Ahnung.

Die junge Dame mit den schwarzen kurzen Haaren setzte sich mir gegenüber auf das Sofa und legte ein fettes Buch zwischen uns auf den Tisch.

»Mein Name ist Julia Becker und ich bin die Vertretung von Amar. Es tut ihm sehr leid, aber er hat sich mit der Grippe angesteckt und kann daher nicht kommen. Aber«, setzte sie an, als ich schon Luft holen wollte und man deutlich in meinem Gesicht erkannte, dass ich nicht erfreut war, »er hat mir dieses Buch mitgegeben, in dem er alles detailliert aufgeschrieben hat. Ich werde ihre Hochzeit zu einer Traumhochzeit machen, bitte vertrauen Sie mir, Miss Silva.«

Sie lächelte. Ich dagegen starrte das Buch an, in denen die Seiten ziemlich benutzt aussahen und verschiedene Stofffetzen rausguckten. Im selben Moment kam mein Getränk. Ich nahm einen langen Schluck und sah sie nur an, bis ich das halbe Glas ausgetrunken hatte. »Enttäuschen sie mich nicht, Miss Becker. Ich kann nämlich sehr ungemütlich werden«, meinte ich und fügte gedanklich noch hinzu: Und meine Vagina verträgt den ganzen Stress auch nicht mehr lange.

Sie lächelte wieder freundlich und dann fing sie an das fette Buch aufzuschlagen und mir alles zu erklären, zu zeigen, mir sogar selber Vorschläge zu machen. Und heilige Scheiße, ich liebte ihre Vorschläge. Anscheinend hätte nichts Besseres passieren können, als das Amar krank wurde.

****

Am selben Abend hatte ich mit Rune ein romantisches Candlelight Dinner an unserem privaten Strand. Wir saßen uns gegenüber, unsere Füße in den weichen Sand gesteckt und ich trank schon das dritte Glas Wein. Mit einem Schmunzeln, weil Rune wieder ein Gesicht wie sieben Tage Wetter machte. Er war wirklich kein Romantiker, aber diese Insel und das Hotel dafür umso mehr.

»Mister Costello, Miss Silva«, nickte der für heute private Kellner uns zu und ließ unsere leeren Teller wegbringen und servierte unser Nachtisch. Auch unsere Gläser wurden nochmal gefüllt. Die Bedienung lächelte freundlich, aber grundsätzlich sah er mehr Rune an, statt mich, das hatte er am Anfang des Abends schon schmerzlich erkennen müssen, wenn er hier weiter servieren wollte. »Das ist der letzte Gang. Bitte geniest das Essen. Wir werden sie ab jetzt allein lassen. Schönen Abend noch«, verabschiedete er sich und verschwand mit zwei weiteren Kellnern. Als wir dann endlich allein waren, sah ich Rune über das Kerzenlicht hinweg an.

»Wie war dein Tag?«

Er lehnte sich etwas zurück. »Wie immer viel Arbeit, nur mit Meerblick statt Großstadtjungle.«

Ich probierte etwas von dem Eis, dass uns mit hochwertiger Schokolade und Früchten serviert wurde.

»Verstehe. Sag mal, bist du glücklich hier zu sein, mit mir? Du wirkst nämlich seit wir hier angekommen sind ziemlich angespannt. Also«, begann ich und leckte mir den Geschmack von den Lippen, »ich will nur, dass du weißt das du auch mit mir über deine Probleme reden kannst. Und mir nicht nur zuhören musst.« Ich lächelte. Immerhin war ich wegen meiner neuen Wedding Planerin sehr zufrieden. Und der sanfte Wind, der vom Meer aus über uns hinwegfegte, fühlte sich gut an, in Anbetracht dessen, wie heiß es hier war.

Ich trug ein langes blaues luftiges Kleid ohne Träger und meine Augen stachen regelrecht heraus, durch das langsam werdende Braun meiner Haut. Aber auch Runes Augen waren intensiv, da er auch brauner wurde und mein Gott, er sah verdammt gut aus.

Mein Verlobter sah zum Ozean, schüttelte dann aber den Kopf.

»Ich halte dich auch hier aus meinen Geschäften raus, amore. Das wir heiraten ändert eventuell ein bisschen was. Aber sicher nicht das. Also nein, ich werde nicht mit dir darüber reden, was mich stresst. Ich kann dir aber sagen, dass mich ... nun, nicht bei der Arbeit zu sein mürber macht, als dort zu sein und Dinge selbst zu erledigen.« Er sah mir in die Augen. »Versteh mich nicht falsch, es ist schön hier und so weiter, aber du weißt ja, ich bin nicht der Typ Mann, der sowas braucht. Ich vermisse meine Autos, meine Kämpfe, meine Adrenalin-Kicks. DAS ist mein Leben. DAS hier? DAS ist für dich, amore. Ich wäre mit dir auch einfach zum nächsten Standesamt gegangen und hätte den Wisch unterschrieben.« Seine Schulter zuckte, als Zeichen, das ihm der Trouble kaum etwas bedeutete.

Ich starrte ihn an.

Okay, das Gespräch wurde nun doch etwas ernster. Das hatte ich gar nicht geplant. Ich atmete aus, erhob mich und lief zu ihm rüber, dann setzte ich mich seitlich auf seinen Schoß und legte mein Arm um ihn herum.

»Ich wollte dir das nur anbieten. Immerhin werde ich bald deine Frau sein, Miss Kiana Lou Costello.« Ich schmunzelte und strich ihm eine seiner Haarspitzen beiseite. »Das hört sich schon ziemlich sexy an, nicht wahr?« Ich lachte, bevor ich wieder etwas ernster wurde. »Danke, dass du das alles für mich machst. Ich weiß, dass das hier nicht dein Ding ist.«

Ich sah ihm tief in die Augen und beugte mich dann runter, um ihn zu küssen. Rune erwiderte den Kuss und nutzte die Gelegenheit, seine Zunge zum Einsatz zu bringen.

»Also erst mal würde es Mrs. Costello heißen und nicht Miss«, erklärte er und knabberte an meinen Lippen. »Und für mich klingt Signora Costello weit aus heißer, Kätzchen.«

Ich kicherte. »Du hast recht. Ich war so lange eine Miss, dass ich gar nicht weiß, wie es ist anders angesprochen zu werden.« Ich küsste sein Mundwinkel. »Signora Costello hört sich auch nur aus deinem Mund so heiß an.«

Mit einem Lächeln sah ich hinaus aufs Meer, als uns wieder ein sanfter Wind erreichte. Meine offenen Haare und Runes Haare bewegten sich sanft im Einklang und plötzlich kam mir die Idee.

Lachend sprang ich von seinem Schoß, blieb vor ihm stehen und ließ mein Kleid zu Boden fallen. Ich war darunter nackt, trug hier manchmal nicht einmal mehr Unterwäsche und während Rune meinen nackten Körper begierig ansah, ging ich rückwärts zum Strand. Ich streckte meinen Arm in seine Richtung aus und bewegte den Zeigefinger zu mir.

»Komm schon, Mister Costello.« Ich biss mir grinsend auf die Unterlippe und drehte mich dann herum. Ich lief nackt ins Meer und tauchte einmal im dunklen Wasser unter, bevor ich wieder auftauchte und durch meine nassen Haare fuhr. Elegant erhob ich mich und das Wasser ging mir bis knapp über die Knie. »Lass uns Spaß haben, Rune.« rief ich lachend und beugte mich runter, um Wasser nach ihm zu spritze.

Er stand auf und folgte mir. »Kommt jetzt der vögeln ihm Meer Punkt auf der to-fuck-Liste?«

Ich legte den Kopf schief und überlegte. Hatten wir so eine Liste? War mir gar nicht klar. Meine nassen Haare klebten an meinem Körper und ich ließ mich nach hinten ins Wasser fallen und trieb oben an der Oberfläche.

»Kannst du dir vorstellen, dass ich nicht 24 Stunden am Tag an Sex denke?«, fragte ich entspannt und hob den Kopf, um ihn anzusehen. »Außerdem weißt du eigentlich, wie weh meine Vagina tut?! Du hast das letzte Mal ziemlich stark zugeschlagen, Stronzo!«

»Du hast im Auto, als du dich selbst gefingert hast, und ich deine Fantasien herausgelockt hatte, gesagt, du willst irgendwann mal Sex im Meer«, frischte er mein Gedächtnis auf. »Und jetzt springst du nackt ins Wasser und sagst wir sollen Spaß haben. Also ja, ich dachte, du denkst an Vögeln.« Nackt lief er zu mir ins Wasser und schnappte mich. Er zog mich in einen Kuss. »Und das mit deiner Pussy ... Tja, das kommt davon, wenn du denkst, du könntest mir die Kontrolle abnehmen.«

Ich grinste an seine Lippen. »Ich muss dir leider widersprechen. Ich habe gesagt, ich will Sex am Strand haben und nicht im Meer«, verbesserte ich ihn belustigt. Die sanften Wellen streiften immer wieder unsere Körper und das Rauschen des Meeres war angenehm. Ich atmete tief ein und war so ruhig wie schon lange nicht mehr. Meine Hände lagen auf seiner harten Brust und ich sah ihm in die Augen, während wir voreinander standen. »Ich liebe es dich zu provozieren, dir zu widersprechen und zu versuchen, dir die Kontrolle abzunehmen. Es macht mir Spaß und manchmal wünsche ich mir, du würdest sie mir auch abgeben. Nur mir.«

Er schmunzelte. »Che non avverrà, amore. Ich bin der Boss«, raunte er und zog mich an sich. »Vergiss das niemals.«

»Wirklich niemals?«, fragte ich dennoch nach. »Dir hat doch das letzte Mal, als ich dich angekettet habe auch gefallen.«

Rune biss mir fest in die Unterlippe und strich mit den Fingern erst die kleine Biss spur an meiner Brust, wie das kleine Peperoni Tattoo nach. »Ja, es war irgendwie heiß. Aber wir hatten schon geklärt, dass gefesselt sein, in meinem Fall, keine gute Idee ist.« Er beugte sich hinab und biss sacht die Stelle noch mal, auf der er hatte die Narbe entstehen lassen. »Ich liebe es, dass du markiert bist.«

Mit schmerzlichem Gesichtsausdruck beobachtete ich Rune. »Das ist ein normaler biss, wer würde schon dadurch erkennen, dass ich dir gehöre?«, zog ich das etwas ins Lächerliche und drückte mich von ihm weg. »Warst du eigentlich auch bei den anderen Frauen immer so Besitzergreifend?«

Er ließ mich los und hob eine Braue.

»Interessanter Themenwechsel«, meinte er. »Wie kommst du jetzt darauf?«

Ich nahm Abstand von Rune.

»Ich habe mich das einfach nur gefragt. Also«, setzte ich an, beugte mich runter und spritzte ihm Wasser ins Gesicht, »warst du Besitzergreifend bei den anderen Frauen oder bist du das nur bei mir, mein fast Ehemann?«, grinste ich verspielt.

Mein Verlobter schmunzelte und schwamm langsam wieder auf mich zu. »Sagen wir so, du bist die Einzige, die lange genug an meiner Seite ist, um meinen vollen Besitzanspruch, außerhalb des Bettes, zu erleben.« Er spritzte ebenfalls Wasser in mein Gesicht. »Reicht das? oder soll ich dir ausführlich und im Detail erzählen, wie ich Bitches vor die auf die Knie gezwungen habe?«

Ich rieb mir das Wasser aus dem Gesicht und spitzte zurück. »Nein, mehr will ich gar nicht wissen, du dummer Weiberheld.« lachte ich und schwamm von ihm weg. »Wenn ich den Strand erreiche, bevor du mich fängst, dann Knie ich nie wieder vor dir«, rief ich verspielt und versuchte schnell zu schwimmen.

Er lachte und schwamm mir hinterher, doch er machte extra langsamer, nur um weit nach mir aus dem Wasser zu stapfen und vor mir zum Stehen zu kommen. »Und jetzt, amore? Soll ICH vor DIR knien?«

Ich sah ihn an. »Mit dieser Reaktion hätte ich nicht gerechnet«, gab ich zu. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Rune. Das Wasser brach in kleinen Wellen und tauchte unsere Füße immer wieder im Meerwasser ein. Lust hätte ich ja schon. Doch ich war noch ziemlich wund da unten. Aber....scheiß drauf, Opfer müssen erbracht werden.

»Knie dich hin«, sagte ich und klang leicht autoritär.

Mal sehen, wie er reagiert.

Er kniff die Augen zusammen, sein Lächeln verschwand. »Sag Bitte.«

Meine Mundwinkel zuckten nach oben. Ich hatte nichts anderes erwartet. Langsam legte ich mich auf den Sand nieder und winkelte ein Bein an und eins ließ ich ausgestreckt. Ich lehnte mich zurück und stützte mich mit den Ellbogen ab. Nun erwischte das Wasser meinen ganzen Körper, wenn die Welle am Strand brachen. Meine Augen fuhren über seinen Körper hoch zu seinem Gesicht.

»Knie dich Bitte zwischen meinen Beinen«, wiederholte ich mich und biss mir auf die Unterlippe. Es war um uns herum dunkel, nur ein paar einzelne Fackeln standen verteilt herum und erleuchteten uns beide. Mein Herz wurde schneller und ich musterte jeden Teil seines ansehnlichen Körpers.

Ich liebe diesen Mann.

Ich liebe alles an ihm.

Rune kniete sich zwischen meine Beine. »Wie hättest du es gerne, Kitty Cat. Fick ich dich mit der Zunge, den Fingern oder meinem Schwanz? Sag mir, was du willst.«

Ich hob meinen Fuß und fuhr mit meinen Zehen eines seiner Tattoos entlang. Dieser Anblick war so viel besser, als ich erwartet habe. Ich war das letzte Mal schon bei dem Stripper ausgeflippt, aber das hier ... das war um Längen heißer. Meine Augen wanderten zu meinem Bauch und ich strich mir etwas Sand weg, bevor ich wieder zu ihm hochsah und mein Fuß auf seiner Brust lag. »Ich will alles, Signor Costello.«

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