Teil 61

61-Rune

Wir betraten das Café und meine Laune war meinem Alkoholpegel und ihrem Verschwinden entsprechend.

Ich stellte mich vor den Tisch, die Arme verschränkt. »Steh auf. Wir gehen.« Ich sah Carmen an. »Und du gehst auch.«

Cal hinter mir sagte kein Wort.

Kiana stand auf, bevor Carmen etwas sagen konnte, und griff in meinen Pullover. »Können wir kurz unter 4 Augen reden?«

Ich sah sie an.

Atmen, Rune. Atmen.

Mein Kiefer malte, aber ich nickte. Ich sah zu Cal und nickte auch ihm knapp zu. Daraufhin setzte er sich Carmen gegenüber hin und ich ahnte, auf was das hinauslaufen würde. Ich verdrehte die Augen, denn für diesen Mist hatte ich keine Nerven. Dennoch folgte ich Kiana, die mich in den Flur brachte, der wohl zu den Toiletten führte.

Die Hexe drängte mich an eine Wand und legte meine Hände auf ihren Arsch. Gleichzeitig presste sie sich an mich und legte die eigenen Arme um meinen Nacken.

»Was kann ich für dich tun, damit du entspannst? Sag es mir, Rune.«

Sie schnurrte meinen Namen regelrecht und der Ton schoss mir direkt in den Schwanz. Ich war sauer. Wie immer wenn sie was Dummes tat.

Aber ... ohne es zu wollen, zuckte mein rechter Mundwinkel und meine Finger gruben sich in ihren Arsch. »Ich weiß, was du vorhast. Lass es, amore mio, dass mit den beiden ist aus und das ist besser so. Denkst du, das Versteckspiel vor Carlos war lustig?«

Kiana lächelte zurück. »Sie liebt ihn.«

Ihre Hände fuhren durch meine Haare.

Gott, wie ich es liebte, wenn sie das tat. Meine Zunge spielte mit meinen Ringen und ich starrte auf ihren Mund, als sie sagte: »Sowie ich dich liebe. Kann Carlos das nicht akzeptieren? Wäre das nicht eine tolle Verbindung zwischen zwei Mafiaorganisationen?«

»Er ist vom Kartell«, sagte ich schwächlich, gefangen in ihrem Anblick. »Das ist was anderes. Und nein, sicher würde er das nicht, sonst wären sie wahrscheinlich schon verheiratet.«

Fuck, ich war geil, betrunken und high.

Kiana legte den Kopf schief. »Das Glück seiner Tochter wird ihm bestimmt mehr am Herzen liegen als irgendwelche dummen Ansichten«, hauchte sie verführerisch. Eine Hand wanderte zu ihrer Schulter, dann weiter runter auf ihre Brust und dann zu dem Braunen engen Pullover. »Lass uns dich etwas entspannen, während die beiden reden«, flüsterte sie und zog den Pullover etwas weg, sodass ich einen direkten Blick auf ihre herrlichen Brüste hatte.

Ihre Nippel waren steif und die Ringe glänzten im schwachen Licht.

Oh, dieses Biest.

Sie nutzte Sex, um mich einzulullen. Das war mir klar, doch, ob ich mir dessen nun bewusst war, oder nicht, es klappte leider in meinem jetzigen Zustand.

Ich hob die Hand, fuhr von unten in ihr Oberteil und nahm ihre Brust in die Finger. Mein Daumen umrundete ihren Nippel und spielte dann mit dem Ring.

Ich beugte mich hinab und legte meine Lippen sanft auf ihre. Ließ sie die vier Shots schmecken, die ich mir noch reingeballert hatte und raunte dann. »Nein, Carlos wird das nicht zulassen und ihm ist Carmens Glück nur so weit wichtig, indem es in sein Geschäft passt.« Ich zog sie an mich, wirbelte Kiana herum und drückte nun sie an die Wand. Mit meinem Knie schob ich ihre Beine auseinander und presste meinen Oberschenkel an ihre süße Mitte. »Cal hat vor nicht mal einer Stunde, zwei wildfremde Bitches gevögelt. Denkst du, er würde jetzt mit Carmen reden?«, fragte ich und knabberte an ihrem Hals, während eine Hand weiter ihre Brust bearbeitete und die andere an ihrem Arsch sie zwang, ihre in Jeans gepackte Pussy an meinem Bein zu reiben. »Selbst wenn er sie noch mag, hat er gerade sicher ein verdammt schlechtes Gewissen. Cal wäre niemals mitgekommen, wenn er gewusst hätte, dass sie da ist. Oder aber er hätte die Weiber nicht gleichzeitig flachgelegt. Egal wie, ich kenne meinen Cousin. Ein Gespräch ist das Letzte, was jetzt stattfinden wird. Hättest du mich gefragt«, ich küsste sie und drückte mein Bein etwas höher. »Hätte ich dir das sagen können.«

»Sieh doch nicht alles so negativ«, seufzte diese Hexe sinnlich und biss mir in die Unterlippe.

Als ein Typ an uns vorbei lief, um zu Pissen, und sein Blick auf ihren freigelegten Bauch fiel, schmunzelte Kiana zu mir hoch.

Ich hob eine Braue.

»Kitty Cat«, raunte ich und züngelte wild in ihrem Mund herum, während ich sie aufforderte, ihr Becken schneller zu bewegen und sich damit zu selbst reizen. »Du bist nicht die Einzige, die heute aufsehen erregt hat. Fass in meine Hosentasche, hinten rechts.«

Ich grinste, weil ich wusste, dass sie dort sieben Zettel mit sieben verschiedenen Handynummern rausholen würde.

Als ihre Finger dort hinein glitten und sie die Papiere in der Hand hielt, grinste ich böse.

Kiana kniff leicht gereizt die Augen zusammen und starrte die Zettel an. Dabei hörte sie auf sich zu bewegen.

»Da lässt man dich ein paar Stunden alleine und dann so was?«, fragte sie, zerriss wütend die Zettel und schmiss sie auf den Boden. »Wehe du rufst nur eine von diesen Schlampen an«, drohte sie mir und ihr Atem ging schneller.

Ohne auf eine Antwort zu warten, hielt sie sich an meinem Nacken fest, sprang hoch und legte die Schenkel um meine Hüfte.

Wieder küsste sie mich, wild und ungehemmt.

Ich lachte in den Kuss und drückte sie so hart an die Wand, dass ihr die Luft aus der Luge gepresst wurde. »Wegen dir bin ich doch erst auf dieser verschissenen von feuchten Bitches überfluteten Party gelandet, Kiana. Ich kann nun mal nichts gegen meinen unglaublich fickbaren Charme machen. Und zudem«, ich fasste in ihr Haar, zerrte daran und begann sie angezogen mit Hüftstößen meines Ständers zu reizen. »Hast du mich alleine gelassen. Dass sich haufenweise hübsche, junge Studentinnen um mich geschart haben, ist also folglich deine Schuld.«

Sie keuchte und küsste meinen Hals entlang. »Ich habe dich nicht gebeten, auf die Party zu kommen. Also schieb dir deine Schuld in deinen Knackarsch.« Sie biss in mein Ohr und ihre Hand fand meinen Hintern. Kiana klatschte mehrfach drauf. »Der zudem mir gehört.«

Ich fickte sie trocken weiter und sah zu, wie ihre Augen glasig wurden vor Lust.

Ich könnte sie kommen lassen. Es wäre so einfach.

Kiana war mindestens genauso geil wie ich und der Stoff ihrer Jeans verriet mir, dass sie nass war. Bereit für meinen Schwanz, der, hart wie er war, das Gegenstück zu ihrer Nässe bildete.

Ich ich ließ von ihr, stellte sie auf die Beine, trat einen Schritt zurück und sagte nun wieder wütend: »Und genau da ist das verdammte Problem, Kitty Cat. Du hast mir nicht gesagt, dass du auf eine Party willst. Und nur wegen Cal wusste ich davon.« Ich knurrte heißer. »Wie fändest du es, wenn ich dasselbe machen würde? Jetzt wo du doch weißt, wie schnell die Weber mir an meinem ›Knackarsch‹ hängen, huh? Wie würde es dir passen, wenn jemand anderes dir erzählt, dass ich an so einem Ort bin, und du weißt es nicht von mir? Ich gehe jede Wette ein, dass ich deinen Stiefel so tief in meinem Arsch hätte, dass die Sohle mir zum Rachen wieder rauskäme!«, wurde ich lauter. »Und das zudem noch zwei Tage vor dem Treffen mit den fucking Lombardos! Hast du mal daran gedacht, dass ich mir einfach nur sorgen mache?! Um dich. Meine verdammte Verlobte!«

Okay, das war der Alkohol. Definitiv. Aber ich hatte recht. Ich kannte diese Welt. Kannte die gefahren.

Ich starrte sie unterkühlt an.

»Zum Teufel noch mal, Kiana! Wie viel Menschen musst du sterben sehen, um zu verstehen, dass das alles kein Witz ist? Wie oft?!«

Sie sah mich einen kurzen Moment verwirrt an, bis sie zickig wurde. »Hast du mal überlegt, wieso ich dir nichts sage?! Vielleicht weil du immer ausflippst und ›Nein‹ sagst! Es nervt mich. Ich will doch einfach nur hingehen können, wohin ich will, ohne immer Angst zu haben, dass du ausflippst und anfängst Leute abzuknallen.« Sie richtete sich den Pullover und zog die Jeans hoch. »Rune-«, setzte sie dann nun ruhiger an, während meine Atmung schon stoßweise ging. »Ich bin dir dankbar, dass du dir sorgen machst. Aber es war NUR eine College-Party. Es ist NUR ein Führerschein. Du musst auch lernen, dass es zwar in deiner Welt gefährlich ist, aber nicht in meiner. Niemand hätte mich auf der Party zu etwas gedrängt. Du hast gesehen, wie viele Leute da waren. Und was glaubst du, wird passieren, wenn ich hier studiere? Ich werde neue Leute kennenlernen und das beinhaltet auch Männer. Aber das bedeutet nicht, dass ich mich von diesen Männern anfassen lasse oder sonst was. Du musst lernen, mich machen zu lassen. Wenn etwas passiert, dann rufe ich dich an. So wie beim letzten Mal, erinnerst du dich? Du warst schnell genug da.« Sei holte ihr Handy raus. »Hier installiere meinetwegen eine App, bei der du immer siehst, wo ich mich aufhalte. Wenn du dich damit wohler fühlst. Aber ich finde es gemein von dir, mir die Schuld zu geben, dass du deswegen nicht zu deinem Rennen gehen konntest.«

Sie sah mich traurig an und jede Wut verpuffte.

Ich malte mit dem Kiefer, spannte mich an und ließ wieder locker.

»Du lebst aber nur noch bedingt in deiner Welt, amore mio. An meiner Seite kannst du überall in die Schussbahn geraten. Oder muss ich dich daran erinnern, dass auch eine simple Hochzeit zum Blutbad werden kann? Oder soll sie dich erinnern?« Ich zeigte in die Richtung, in der Carmen mit Cal sitzen musste. »Denkst du, Leute wie wir kümmern uns darum, ob auf einer Campusparty ein Haufen Leute abgeknallt werden? Fuck, ich würde selbst jeden dort abknallen, wenn ich damit einen verfeindeten Menschen umbringen könnte. Shit, hör zu. Mach deinen Führerschein, geh studieren und zum Fick geh eben auf diese Partys. Aber sei dir sicher, dass immer, egal wo du bist, ein Schatten an deiner Seite ist. Ob Cal, ein anderer Mann oder ich selbst. Auf nichts andere lasse ich mich im Bezug auf deine Sicherheit ein. Kapiert?«

Ihre Augen weiteten sich und sie lächelte. »Damit bin ich einverstanden.«

Natürlich war sie das. Jetzt noch.

Wenn jedoch jemals jemand eingriff, und sie fände das nicht so gut, würde sie auch diesen Entschluss angiften.

Kiana verringerte den Abstand zwischen uns, während ich sie ansah und nahm mein Gesicht in ihre Hände. Nach einem leidenschaftlichen Kuss hauchte sie: »Danke schön, damit machst du mich wirklich glücklich.« Erneut küsste sie mich. »Ich liebe dich, Rune.«

»Du«, brummte ich ebenfalls an ihre Lippen, »machst mich wahnsinnig.«

Es war wohl mittlerweile mein Äquivalent zu einem ›Ich liebe dich auch‹.

Ich seufzte, richtete meine Hose und fragte: »Gibt es hier auch was zu trinken? Mit Promille?«

»Das ist ein Café, ich denke nicht«, schmunzelte sie. »Aber hast du nicht schon genug getrunken? Du schmeckst stark nach Alkohol und Gras.«

Ich verzog das Gesicht, während ich wieder den Tisch ansteuerte. »Und von beidem habe ich nicht genug, wenn man bedenkt, in was für ein Scheiß Schlamassel du und deine neue Freundin uns gebracht haben. Sowohl in Bezug auf Carlos wie auch auf Cal. Wobei das wohl ganz auf deine kappe geht.«

Kiana nahm meine Hand und grinste glücklich. »Ja, ich habe eine neue Freundin und weißt du was?«, fragte sie aufgeregt. »Sie studiert auch hier an der Uni.« Dann musste sie lachen. »Sie hat auch einen Bodyguard. Das ist ziemlich amüsant, weil ich ja jetzt auch einen habe. Nein, ich habe dann sogar mehrere.« Kiana blickte ich zu Carmen und Cal, als wie wider in Sichtweite kamen. »Die Liebe ist halt kompliziert. Und so ein Gespräch zwischen den beiden könnte guttun. Vielleicht schließen sie endlich damit ab oder sie probieren es noch mal.«

Bei ihrer romantischen Vorstellung verdrehte ich die Augen.

»Was auch immer«, brummte ich und setzte mich neben Cal, sodass Kiana neben Carmen sitzen musste.

Apropos Bodyguard. Ich lehnte mich zurück und kreuzte die Arme. »Wo ist Pepé?«

Carmen zog einen Schmollmund. »Wer weiß?«

Ich kniff die Augen zusammen und Cal schnaubte, was Carmen zusammenzucken ließ. Ihr Blick legte sich auf meinen Cousin und ich hob eine Braue. Ich sah Kiana an und hob die Braue weiter. Der, Shit-sie-liebt-ihn-ja-wirklich-noch-Blick wurde von einem, hab-es-dir-ja-gesagt-Blick erwidert.

»Du hast ihn also abgeschüttelt«, sagte ich tonlos und schüttelte den Kopf. »Mach dein Handy an, Carmen.«

»Was? No, sicher nicht.«

»Mach es an und ruf deinen Vater an. Sag ihm, wir haben dich gefunden.«

»Warum?«

Nun ließ sich Cal herab und klang um Längen kühler als ich. »Weil wir in Teufels Küche kommen, wenn er erfährt, dass wir wussten, wo du warst und ihm nichts gesagt haben, C.«

Als mein Cousin sie mit ihrem Spitznamen ansprach, zuckte sie so heftig zusammen, dass der Tisch wackelte.

Cal sah sie noch immer nicht an. Und ich wusste, dass er es nicht konnte und nicht, weil er es nicht wollte.

»Ruf an«, sagte er noch mal, doch Carmen sah, zu Kiana.

Ich beobachtete die beiden.

»Sie haben recht. Dein Vater macht sich bestimmt schon Sorgen. Und wer weiß, was mit diesem Pepe passiert, wenn du dich nicht bald meldest.«

Ich nickte, als meine Hexe unsicher zu mir sah. Auch ich wandte mich noch mal an Carmen, weniger freundlich als meine bessere Hälfte.

»Mach es, oder ich tue es. Und glaub mir, wenn ich Carlos anrufe, erzähle ich ihm mehr Details und dann wird dein volltrunkener Lover mit mehr als einem Kater aufwachen. Dann findet er eine verdammte Kugel in seinem Kopf.«

Carmen runzelte die Stirn. »Hijo de Puta! Du bist so ein Arschloch, Nox.«

Ich kniff die Augen zusammen. »Vorsicht, Carmen.«

Sie zeigte mir den Mittelfinger, angelte aber nach ihrem Handy und stand auf. Sie ging raus und ich nickte Cal zu.

Der glotzte mich schnaubend an. »Was?«

»Geh mit. Sieh zu, dass sie nicht einfach abhaut.«

»Mach du das doch, Stronzo«, patzte er zurück.

»Ich schwöre, wenn mich heute noch ein einziger Mensch beleidigt, raste ich aus«, brummte ich und ballte die Finger auf dem Tisch zur Faust. »Geh. Jetzt.«

Cal und ich lieferten uns ein Blickduell, das er verlor. »Fick dich.«

Er stürmte Carmen nach und verschwand aus dem Café.

Ich deutete mit der Hand auf den Ausgang. »Wahre Liebe, huh?«

Kiana seufzte. »Meine Güte. Ich wusste nicht, dass es so kompliziert zwischen den beiden ist. Ich habe Cal noch nie so ernst und mies gelaunt gesehen.« Unschuldig sah sie zu mir und stützte dann ihren Kopf auf den Händen ab. »Habe ich womöglich doch Mist gebaut? Ich dachte nur, dass Carmen auch verdient hat, glücklich zu werden nach allem, was ihr widerfahren ist. Und so ein Vierer Date wäre doch toll, meinst du nicht?«

»Ich Date nicht. Und nein, nein, das wäre sicher nicht toll. Glaub mir. Ich musste die beiden drei Jahre ertragen und würde meine Hand lieber in einen Blender stecken, als mit denen auf ein Date zu gehen.« Ich sah Kiana an und zog ihr dann die Arme unterm Kopf weg, sodass ihr Kopf beinahe auf dem Tisch ausgeschlagen wäre. »Ich wiederhole noch mal, falls du stures Weib wieder mal nicht zugehört hast: Ich Date nicht.«

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