Teil 54
54-Kiana
Den Kaffee zwischen meinen zitternden Händen stand ich in der Küche im Penthaus. Cal, schlafend auf der Couch. Sein Bein verbunden und eine Infusion an seinem Arm. Weil es zu viele Leute waren, hatte Rune entschieden ihnen nicht nachzugehen. Und wegen der Tatsache, dass Cal sofort ärztliche Hilfe benötigte, waren wir sofort nach Hause gefahren.
Er hatte einiges an Blut verloren aber er lebte.
Guiseppe packte gerade seine Tasche zusammen und redete irgendetwas auf Italienisch mit Rune. Ich verstand nur einzelne Worte, die ich aber kaum zu einem richtigen Satz formen konnte. Ich führte langsam die Tasse an meine Lippen und schluckte die heiße Flüssigkeit hinunter. Obwohl sie mich erwärmen sollte, zitterte ich. Das ganze Blut. Die Frauen, die mit einem Mal tot waren und Cal. Ein Glück hatten diese Männer nur auf sein Bein geschossen.
Ich verstand es aber nicht.
Wie war es möglich, dass sie Rune so zusetzen konnten?
Woher wussten die überhaupt, dass wir in diesem Raum waren?
Das konnte doch nur bedeuten, dass es einen Verräter unter Runes eigenen Leuten gab. Jemand der die Informationen weiter gab.
Ich sah wieder zu Rune und Guiseppe. Er überreichte ihm gerade einen Batzen Geldscheine und führte ihn zum Aufzug.
Mein Verlobter atmete tief ein, sah zu Cal und lief dann zu mir. »Das wird langsam zur Angewohnheit. Schusswunden, Guiseppe, der uns zusammenflickt, und immer endet es hier bei uns zuhause.«
Obwohl es gar nicht zu der Situation passte, musste ich lächeln. »Du hast ›bei uns zuhause‹ gesagt«, merkte ich an.
Diese Kleinigkeit gefiel mir sehr. Ich sah Rune an, wandte mich dann ab und überreichte ihm seinen Kaffee.
»Ist es das denn nicht? Dein Hund hat ein Körbchen hier, also.... Ist da Gift drin?«, fragte er und schnuppert an dem Kaffee.
»Trotzdem ist es schön, wenn du es sagst«, antwortete ich und zog an seiner Nase. »Ist die Frage ernst gemeint? Ich glaube von allen Menschen, kannst du aktuell nur noch Cal und mir vertrauen«, meinte ich leicht motzig und seufzte. Dann ließ ich seine Nase los. »Jetzt im Ernst. Kann es sein, dass du einen Verräter unter deinen Leuten hast? So wie ich das beobachtet habe, ist es nicht das erste Mal, dass die Lombardos dir so zusetzen. Die sind doch eine viel kleinere Mafiaorganisation? Wie kann das dann möglich sein, dass sie sich trauen so weit zu gehen?«, fragte ich nun ernst.
»Eigentlich wollte ich auf die Sache mit den Titten anspielen, aber gut.« Er seufzte. »dann ernste Themen. Ja, es wird wohl noch einen Verräter geben. Mindestens einen. Und bevor du fragst, ja, ich werde ihn finden und ja, ich werde ihn oder eben sie - Plural - abknallen. Und genau deshalb wollte ich das Thema nicht ansprechen.«
»Sorry aber meine Gedanken sind gerade null bei den Titten. Sieh dir nur Cal an, er muss schnell wieder gesund werden,« meinte ich besorgt und sah dann wieder zu meinem Verlobten. »Rune, ich kenne dich jetzt schon fast länger als ein halbes Jahr. Wir haben einiges durch zusammen und deswegen ist mir klar, was du tun wirst.« ich trat näher an ihn heran, stellte meine Tasse ab und umarmte ihn. »Das wird hier eine Seltenheit sein, dass ich das sage, aber Knall diese Bastarde ab.«
»Heiß, Kitty Cat. Sag das noch mal, nur tu es, wenn mein Schwanz in dir steckt.« Rune grinste und schüttelte dann den Kopf. »Schon komisch, dass ich alles, was ich bei meinen Frauen, und das waren wirklich viele, früher so gehasst habe, bei dir vergöttere.«
Ich sah zu ihm hoch. »Was hast du denn früher so gehasst?«, fragte ich neugierig. Dann hob ich eine Braue. »Meinen Frauen? Hat jemals eine andere Frau vor mir denselben Status gehabt wie ich jetzt?«
Er zuckte mit der Schulter. »Lassen wir Vergangenes ruhen, huh?« Mein Gegenüber grinste diabolisch und sagte dann: »Nun ich mochte sie lieber still und gefügig. Nicht kratzbürstig und frech. Versteh mich nicht falsch, ich hab auch in unsere Beziehung immer die Oberhand, aber es reizt mich, dass ich dich erst mürbe machen muss, bevor du nachgibst. Meistens zumindest.«
»Oh Rune, ich glaube du erzählst mir jetzt haargenau welche Frau vor mir an deiner Seite war und ich entscheide dann, ob es Vergangenheit bleibt oder nicht«, meinte ich zwar lächelnd, aber gleichzeitig mit einem gewissen Unterton, dann fügte ich noch hinzu. »Du hast nicht immer die Oberhand. Du hast nur die Oberhand, weil ich es so will.«
Es stimmte nicht wirklich. Aber ihn etwas zu ärgern machte gerade Spaß und lenkte uns von all dem ab.
Er lachte und stellte sich dicht vor mich. »Und wie ich dich habe, Kiana. Nichts läuft, ohne dass ich es zulasse. Weder im Geschäft noch in meinem privaten Leben noch in meiner Beziehung mit dir.« Er lehnte sich vor und biss mir verspielt, aber fest in die Unterlippe. »Und beim Sex, habe ohnehin immer ich das Sagen.«
Meine Hand wanderte hinab und so wie ich es gerne und schon oft getan habe, packte ich seinen Schwanz und grinste zurück. »Du hast meine Frage nicht beantwortet. Und wir können gerne schauen, wer über wen bestimmt«, provozierte ich weiter. Irgendwie machte mir das gerade Spaß. Mir war bewusst, dass Rune mich dominierte und verdammt ich stand darauf. Aber ein wenig Spaß durfte ich doch auch haben, nachdem ich sehen musste, wie der Arsch eine andere Frau ziemlich intim berührte. Das war sozusagen meine Rache.
Der Mafiosi leckte sich die Lippen. »Du bist die einzige, amore. Die Einzige, die sich so was-«, er legte seine Hand auf meine und drückte sie fester an seinen Schwanz, »erlauben darf. Niemand vor dir. Ich hab viele Frauen vor dir gefickt, Kiana. Ich habe sie auf die verdammten Knie gezwungen und sie betteln lassen. Du hast einige Männer gefickt und dich für sie gebückt und Schwänze gelutscht. Aber so wie du besonders für mich bist, bin ich es für dich.« Seine Hand wanderte in meine Hose und er massierte über dem Stoff meinen Slip. Sah mir dabei tief in die Augen. »Denn keiner hat dich jemals so sehr die Kontrolle abgeben lassen wollen wie ich, oder? Kein Schwanz hat so geschmeckt wie meiner. Keiner ließ dich je so laut schreien.« Der Stoff des Slips wanderte beiseite und Rune grinste. »Und wieder bist du nass für mich, Liebes. Sag mir«, gleich drei Finger fanden ihren Weg ins feuchte Fleisch. »Hat es dich geil gemacht, auf mich zu schießen? Hat dich die Macht angeturnt?«
Ich massierte seine langsam wachsende Beule und seufzte sinnlich. »Ich hasse es, dass du mich jedes Mal so geil machst. Und ja verdammt, es hat mich angeturnt. Die Waffe, die auf dich zielt, du, der dastehst und keine Angst hat und ich, die die Waffe in den Händen hält.« Ich stöhnte leise und rieb stärker seine Hose. »Ich glaube mit mir stimmt etwas nicht«, meinte ich schmunzelnd und sagte ihm beabsichtigt nicht, dass ich es liebte, wenn er mich dominierte.
»Oh mit dir-«, er beugte sich vor und küsste mich, bevor er mich grob an den Haaren zurückzog, »-stimmt einfach alles. Und jetzt, dreh dich verdammt noch mal rum und beug dich über den beschissenen Tresen.«
Ich keuchte erregt, als er mich wieder so dominierte.
Er war eine Sünde.
MEINE Sünde.
»Zwing mich doch dazu«, reizte ich ihn.
Ja, genau das wollte ich. Und das Cal dort lag ... Scheiße machte mich das an. Die Gefahr, dass er uns sehen könnte, törnte mich unglaublich an.
Rune knurrte, riss sich von mir los, wirbelte mich herum und drückte mich wirklich brutal an den Tresen. Er zerrte meine Hose, wie den Schlüpfer runter. Sein Schlag hallte im ganzen Penthouse wieder und hinterließ eine feuerrote Stelle auf meinen Arsch.
»Kannst du nicht einmal den verdammten Mund halten?«
Oh mein Gott!
Mit mir stimmte wirklich etwas nicht.
Wieso machte mich das an?
Das war superbrutal und doch....
Allein diese Reaktion ließ mich noch feuchter werden.
»Stopf ihn mir doch, Rune«, stöhnte ich unkontrolliert.
Ich konnte aber auch einfach nicht aufhören.
»Fuck du bist wirklich mutig«, raunte mein Verlobter und riss mir den Dior Slip von den Waden, bevor er mir meine eigene Nässe zwischen die Lippen steckte. »Besser?«, fragte Rune als er sich etwas umständlich Platz machte, um hart in mich zu stoßen. »Shit«, raunte er heißer, als er mich ohne Umschweife fickte. Hart. Härter, noch härter. Mein Bauch drückte sich schmerzlich in den Rand, doch er hob die Hand und presste meinen Kopf zudem noch unnachgiebig auf die Marmorplatte.
Ich hielt mich am Tresen fest und stöhnte gedämpft durch den Stoff.
Verdammt war das Geil.
Komplett in meiner Lust gefangen hob und drückte ich meinen Arsch ihm entgegen.
»Tiefer!«, keuchte ich nuschelnd.
»Nein, so spielen wir nicht«, raunte der Penner und zog sich zurück, hielt mich jedoch auf dem Tresen festgenagelt. »Du hältst jetzt den Mund. Alles, was ich von dir noch hören will, ist dein Stöhnen und meinen Namen, wenn du kommst.«
Ich sah nur mit meinen Augen zu ihm hoch und nickte dann mit einem erregten Lächeln. Doch dann spuckte ich meine Unterwäsche aus und leckte mir über die Lippen.
»Sollte ich nicht noch einmal sagen, dass du die Bastarde abknallen sollst, wenn sein Schwanz in mir steckt?«
Rune blinzelte und dann lachte er. Mit einem langsamen Stoß drückte er sich noch einmal tief in mich und glitt dann aus mir hinaus. Er schlug noch mal auf meinen Arsch und sagte dann: »Los, geh ins Schlafzimmer. Cal ist wach.«
Meine Augen wurden groß und ich sah schnell zu seinem Cousin.
»Gott bitte, ja! Geht! Wenn ich noch weiter so tun muss, als würde ich schlafen während ihr vögelt kotze ich«, stöhnte er schon fast verzweifelt und hielt die Augen zu.
»Wehe du guckst.« ermahnte ich ihn und stellte mich auf. Ich sah zu Rune, schmunzelte ihn an, nahm währenddessen meinen Tanga und die Hose in die Hand und tapste schnell ins Schlafzimmer.
Ich mochte zwar die Gefahr, aber die Vorstellung, dass Cal uns gehört hatte, war mir nun doch etwas peinlich.
****
Ich riss die Augen auf und starrte in die Dunkelheit.
Ein Traum.
Es ist eine Weile her, dass ich von meinem Vater geträumt hatte. Doch diesmal handelte der Traum nicht nur von ihm, sondern auch von Rune und Cal.
Ich setzte mich leise auf und massierte meine Stirn.
In diesem Traum starb mein Vater, aber nicht durch mich, sondern durch Rune. Er hatte ihm eine Kugel in den Kopf gejagt. Und plötzlich ging alles ganz schnell und wir gerieten in eine Schießerei. Dabei hatte ich selbst ebenfalls eine Waffe in der Hand und musste Leute abknallen. Und dann, auf einmal, hatte ich super heißen Sex mit Rune im Blut unserer Feinde.
»Jegliche Hoffnung ist bei mir wohl verloren«, murmelte ich und sah zu Rune, der seelenruhig schlief. Ich stieg aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Nachdem ich auf Toilette war und mein Aussehen im Spiegel betrachtete, musste ich schmunzeln.
Cal war vorhin richtig genervt von uns, weshalb ich mich, nachdem wir noch Sex im Schlafzimmer hatten, besonders einfühlsam um ihn gekümmert habe. Ich gab ihm die Medikamente, die ihm verschrieben wurden und half ihm beim Essen. Runes Blick dabei war herrlich.
Ich schüttelte den Kopf und hob mein T-Shirt an. Die Haut auf dem mein neues Tattoo prangte war leicht gerötet.
»Sollte ich wohl nochmal eincremen«, murmelte ich nachdenklich und verließ das Badezimmer. Erst kramte ich auf meiner Seite im Nachtschrank herum und als ich dort nichts fand, ging ich rüber zu Rune. Ich öffnete seine Schublade und suchte die Creme, als mir etwas anderes ins Auge sprang.
Was ist das?
Vorsichtig nahm ich das Ringkästchen in die Hand und öffnete es.
Meine Augen weiteten sich.
»Ein Verlobungsring?«, quiekte ich und drückte meine Hand auf meinen Mund. Meine Augen flogen zu Rune.
Ihm war das wirklich ernst mit dem Antrag machen.
Und ... Scheiße!
Der Ring sah atemberaubend aus.
Ich konnte nicht widerstehen und holte ihn raus.
An meinem Finger dran sah ich ihn mir nochmal an.
»Ja, ich will«, flüsterte ich glücklich und kicherte vor mich hin.
Das würde ich wohl bald sagen.
Wieder quiekte ich glücklich und streckte meine Hand aus als ich anfing mit mir selbst zu reden.
»Ja genau, ich bin die Verlobte von Rune Costello«
Ich kicherte wieder und schaute den Ring an.
Okay.
Ich muss so tun, als wüsste ich ...
Ich wandte mich ab und sah zu Tür. Don oder Amore kratzten daran. Ich erhob mich und öffnete sie, dann sah ich Amore an, die leise jaulte und den Eindruck vermittelte, dass sie auf die Toilette musste.
Ich kraulte ihr Ohr und lief leise mit ihr zu Terrasse. Ich öffnete die Balkontür, die wieder ganz war, und ließ sie hinaus. Don folgte ihr und beide machten ihre Geschäfte in dem Teil, das mit kleinen Büschen und Wiesen bestückt war. Hier oben konnten sie auch mal die kleinen Geschäfte erledigen. Nachdem beide ca. 20 Minuten später wieder drinnen waren, schloss ich die Tür und sah zu Cal. Er pennte genauso fest wie Rune.
Schmunzelnd ging ich zurück ins Schlafzimmer und legte mich wieder zu Rune ins Bett. Ich kuschelte mich glücklich an ihn heran und küsste ihn mehrmals.
»Ich liebe dich, flüsterte ich.
Rune brummte nur vor sich hin und legte schlaftrunken seine Arme um mich.
Happy und mit der Hoffnung, einen angenehmeren Traum zu haben, schlief ich in seinen Armen wieder ein.
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