Teil 11
11 - Rune
Ich lief in den Laden und steuerte direkt den Tresen an.
Haru stand schon dort und hob den Kopf. Als ich vor ihm stehen blieb, lachte er und schlug ein. »Buonasera, Nox. Bisschen früh, oder? Hatten wir nicht erst in einer Stunde einen Termin?«
Ich grinste. »Dein italienisch wird jedes Mal schlechter. Bleib lieber bei deiner Sprache.«
Er lachte. »Als würdest du Japanisch verstehen. Also«, setzte Haru an und sah in sein Notizbuch. »Das Motiv bleibt?«
Ich nickte und er sagte mir, ich solle mit hinter kommen. Bevor ich ihm folgte, nickte ich noch in Kianas Richtung. »Sie kommt mit.«
Haru sah an mir vorbei. »Hunde sind verboten. Hygienevorschrift und so.«
Ich schnaubte lachend. »Ist klar.« Mich zu Kiana drehend, forderte ich sie auf mitzukommen. Als sie bei mir war, legte ich Dons Leine in ihre Hand. »Schön brav aufpassen, Karen.«
Sie sah von der Leine zu mir und verzog das Gesicht. »Das nächste Mal drück ich ab.«
Ich lachte leise. »Versprichst du es?«, fragte ich und und stellte sie dann vor. »Haru, das ist Kiana. Kiana, Haru Kitake. Er ist der Mann, dessen Kunst ich tragen darf.«
Haru, der ebenfalls von oben bis unten tätowiert war, sah Kiana freundlich an. »Hey, nett dich kennenzulernen.«
Die Kleine antwortete mir nicht, hob aber überrascht eine Braue. Sie wandte sich an Haru. »Freut mich ebenfalls. Und-« sie zeigte auf mich. »-du hast echt Talent.«
Ich verdrehte die Augen, als Haru von ihr zu mir sah und wieder zurück. Er öffnete den Mund, doch ich lief schon in den Raum, in dem er mich immer tätowierte. Kiana hatte Talent darin, Dinge auszusprechen, die andere auf andere Dinge aufmerksam machten. Denn nun wusste Haru, dass sie mich definitiv schon nackt gesehen hatte.
Sie beide folgten mir, als sei das mein Laden und nicht Harus. Und als wir den mit Bildern und Stanceln gepflasterten Raum kamen und ich mich schon auf die Liege hockte, kam Haru zu mir.
Ich sah Kiana an, die den braven Don an der Leine hielt und sagte: »Setzt dich einfach auf die Couch.«
Sie nickte und ich wandte mich Haru zu, der wieder von mir zu ihr sah. Leise, sodass sie es nicht hörte, fragte er: »Du fickst sie?«
Ich hob eine Braue. »Und wenn?«
Er schüttelte den Kopf. »Du hast noch nie jemanden außer Cal mit hergebracht.«
»Und?«
Er sah mich an. »Sie passt auf Don auf.«
Ich grinste und fragte wieder: »Und weiter?«
»Du gibst dieses Vieh niemandem, außer Cal.«
Ich erwiderte nichts mehr, sondern deutete mit dem Kinn auf die Skizze. »Hör auf zu quatschen und fang an.«
Haru blinzelte ungläubig, doch bat mich dann, mein Shirt auszuziehen.
Ich hüpfte von der Bank und zog Jacke wie Hoodie aus, sodass ich nur in meiner Hose dastand. Haru suchte die geplante freie Stelle an meinen rippen und begann flink den Phoenix darauf zu malen, den er vorbereitet hatte. Nachdem die grobe Zeichnung auf meiner Haut war. Bat er mich, in den Spiegel zu sehen, um zu checken, ob alles so passte. Aber statt das zu machen, lief ich zu Kiana. Ich hob den Arm und ließ sie die Skizze des um die 30 cm Vogels mit buschigem Gefieder betrachten.
»Was sagst du?«
Kiana sah mich so überrascht an, das ich beinahe losgelacht hätte. Dann legte sie jedoch den Kopf schief und sah mich an. »Gefällt mir. Aber seit wann interessiert dich meine Meinung?«
Ich sah auf sie hinab, kreuzte die Arme vor der Brust und ließ dadurch meine Muskeln spielen. »Ich wollte nur nachsehen, ob Haru sich mehr Mühe geben muss. Denn wenn es dir gefällt, muss er definitiv, sein ganzes Talent einsetzten, um es meinen Ansprüchen anzupassen.«
Sie verzog das Gesicht und flüsterte: »Arschloch.«
Ich beugte mich hinab, stützte mich rechts und links mit den Armen auf das kleine Zweisitzersofa ab und raunte, wohl wissend, das mein trainierter, mit Bildern versehener Körper vor ihr schwebte: »Es gehört sich nicht, seinen Boss zu beschimpfen.«
Wie ich es mir dachte, wanderten Kianas Augen über meinen Körper und die Tattoos. Sie leckte sich über die Lippen und lenkte ihren Blick wieder in mein Gesicht.
»Gerade jetzt«, erwiderte sie, »bist du nicht mein Boss.«
Sie streckte mir verspielt die Zunge raus und lehnte sich dann zurück. Die Hände mit der Leine auf dem Schoß platziert.
Blitzschnell schoss meine Hand vor und ich brachte meine Finger zwischen ihre Lippen. Mit dem Daumen und dem Zeigefinger schnappte ich mir ihre Zunge und zog sie ihr aus dem Mund. So bestimmt, dass sie mit dem Kopf folgen musste. Dicht vor mir, sodass meine Nase fast ihre berührte, und noch immer ihre Zunge im Griff, sagte ich: »Ich bin immer dein Boss. Im Club, hier und auch wenn ich dich dazu bringe, um meinen Schwanz zu kommen, Häschen.«
Ich ließ von ihr ab und schnappte mit den Zähnen vor ihrem Gesicht. Don brummte und wurde aufmerksam, aber ich starrte Kiana nur an.
Gott, dieses verdammte Blau!
Ihre Augen wurden groß und sie starrte mich an. Kiana öffnete ihre Lippen ein Stück, doch kein Ton kam heraus. Stattdessen wurde ihre Atmung schwer und sie presste die Schenkel zusammen.
»Na sieh einer an«, sagte ich, ohne ein Lächeln, ohne ein zucken.
Nun, mein Schwanz pulsierte, doch das zählte nicht. Ich starrte sie nur unnachgiebig an. Dominant. »Damit lässt sich arbeiten.« Ich beugte mich langsam vor, brachte meine Lippen an ihr Ohr. »Wenn du das nächste Mal meinen Schwanz lutschst, gefesselt auf den Knien, will ich, das du mich genau so ansiehst.«
Ich ließ sie nicht antworten, sondern drehte mich um und lief gelassen zu Haru, der schon alles vorbereitet hatte. Er sagte nichts, sondern machte sich daran, alles zu desinfizieren, und begann dann, mein neues Tattoo zu stechen.
Ich zuckte nicht mal mit der Wimper, auch wenn es unangenehm war. Auf meinem Körper waren schon so viele Bilder, dass ich diese Art von Schmerz gewohnt war und gut ausblenden konnte. Nach einer Stunde Arbeit und drei Kippenpausen holte ich mein Handy raus, das ununterbrochen gepiept hatte.
> Was ist? <
Cal schrieb sofort zurück. > Wo bist du?<
> Bei Haru.<
> Wir müssen was bereden. Marius macht Stress, wegen der beschädigten ›Ware‹ <
Ich schnaubte und Haru fuhr mich an, ich sollte stillhalten.
> ich bin in ca. drei Stunden da. Halt ihn hin. <
Ich steckte das Handy weg und ließ, Haru die letzten Striche ziehen.
Während ich seitlich auf der Liege lag, sah ich zu Kiana. Sie war still, sah mich scheinbar bewusst nicht an und versuchte, sich stattdessen mit meinem Hund abzulenken. Mutig wie sie war, hielt die Kleine, Don immer mal wieder die Hand entgegen, an der er schnüffelte. Und als er darauf nicht mehr mit leichtem Zähnefletschen reagierte, sondern ruhig blieb, legte Kiana vorsichtig die Hand auf seinen Kopf und streichelte Don.
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen und eines zupfte an meinen.
Als Don dann den Kopf drehte und einmal ihre Finger ableckte, hob ich erstaunt eine Braue.
Der Rüde mochte nicht jeden. Um ehrlich zu sein, war Cal der Einzige, der ihn anfassen konnte. Mich außenvorgelassen.
In meiner Brust pochte etwas, doch bevor ich mich fragen konnte, was es war, sagte Haru: »Fertig.« Er zupfte an den Gummihandschuhen und wischte über die Stelle, bevor er auf den Spiegel deutete. »Siehs dir an.«
Ich stand auf und lief hin. Zufrieden betrachtete ich das neue Tattoo und ließ mir dann von Haru, der mitgelaufen war, eine desinfizierende Salbe drauf machen.
Ich grinste und schlug ein. »Danke, Mann. Wie immer eine Meisterleistung.«
Er lachte. »Ich geb mein bestes, Bro.« Ich wandte mich Kiana zu, aber ehe ich sprechen konnte, sagte Haru: »Süße, sieh zu, dass er diesmal das Ding ordentlich eincremt. Ich sags ihm immer, dass ein neues Tattoo einmal am Tag gepflegt werden will, aber der Penner hört ja auf niemanden außer sich selbst.«
Kiana wirkte genauso überrascht wie ich. Nur das man ihre Emotionen deutlich lesen konnte und ich meine versteckte.
Dann jedoch lächelte sie. »Keine Sorge, ich werde darauf acht geben, auch wenn ich ihm zum Schluss eine Knarre an die Brust drücken muss.« Während sie redete, sah sie zu mir und Angriffslust flammte in ihren Augen auf.
Nun lächelte ich boshaft. Wölfisch. »Du scheinst einen Waffenfetisch entwickelt zu haben, Katja. Böses Mädchen.«
»Okay«, meinte Haru und räusperte sich. »Soll ich gehen, oder ...«
Ich sah ihn an und schüttelte amüsiert den Kopf. Dann lief ich zu Kiana und schlüpfte dabei in meinen Hoodie. Ich angelte nach Dons Leine und lief dann zu Haru an den Tresen im vorderen Bereich des Ladens. Als ich Kiana aus den Augenwinkeln sah, gab ich Haru gerade sein Geld.
»Yo, das ist zu viel, Nox.«
Ich winkte ab. »Ich hab dir gesagt, dass ich entscheide, wie viel ich dir gebe. Außerdem-«, ich sah im entgegen. »-hab ich Atilla was versprochen.«
Haru schluckte und nickte dann. »Danke.«
Ich sagte nichts mehr dazu, sondern fordert Kiana auf zu gehen. »Lass uns abhauen.«
Kiana verabschiedete sich noch und folgte mir dann.
»Wer ist Atilla?«, fragte sie und ich verdrehte die Augen. Sie stieg ein und nahm neben mir platz. Don kam zwischen uns und schleckte ihr einmal quer übers Gesicht, bevor ich ihn zurückdrängte und mit einem Befehl daran hinderte den Kopf wieder vorzunehmen.
Ich fuhr los und erst nach geschlagenen zwanzig Minuten, also kurz vorm Club, sagte ich: »Atilla ist Harus älterer Bruder.«
»Okay, verstehe. Du scheinst nicht drüber reden zu wollen, also werde ich nicht fragen«, meinte sie fälschlicherweise und ziemlich ernst. Dann drehte Kiana den Kopf nach hinten zu Don und grinste meinen Hund breit an.
»Das ist es nicht. Es ist nur nicht an mir etwas über Atilla zu sagen. Er ist Harus Bruder, nicht meiner. Die Frage ist doch aber, warum du nicht einfach das fragst, was du eigentlich wissen willst«, setzte ich an und bretterte über eine rote Ampel. »Und zwar, warum ich ihm so viel mehr Geld gegeben habe, als das Tattoo wert ist. Richtig?«
Sie schaute ertappt drein, lehnte sich in den Sitz zurück und krallte sich in den Gurt. »Es war rot, Nox.« Ich grinste, sagte aber nichts und Kiana seufzte: »Ich wollte dir nicht zu nahe treten, aber ja, das habe ich mich gefragt.«
»Ich hatte meinen Schwanz schon so tief in deinem Rachen, dass ich in deiner Luftröhre gesteckt hab, Kate. Der Zeitpunkt, indem du mir nahetreten kannst, ist schon überschritten. Frag mich, was du willst. Du wirst sehen, ob du eine Antwort bekommst, oder nicht.«
Sie sah mich an, beugte sich dann zu mir und hauchte sinnlich. »Und ich habe nicht einmal gewürgt bei deinem kleinen Freund da unten.« Leise lachend lehnte sie sich wieder zurück. »Na schön, wieso hast du ihm so viel Geld gegeben? Was ist mit seinem großen Bruder passiert? War er auch einer von diesen Männern, die Waffen mit sich tragen? So wie dein Cousin Cal?«
»Nein. Atilla ist einfach nur Harus Bruder. Aber ... Er hat Krebs und ich hab ihm versprochen, für seinen Bruder zu sorgen. Deswegen bekommt er mehr und ich übernehme die Krankenhausrechnungen.« An einer anderen roten Ampel, an der ich diesmal hielt, packte ich sie blitzschnell im Nacken und zwang sie, mich anzusehen. »Du möchtest sicher, das ich mich jetzt verteidige, darauf eingehe und dir klarmachen will, das mein Schwanz kein bisschen klein ist. Aber ... Männer, die wirklich große Schwänze haben, müssen damit nicht Hausieren gehen. Sie lassen die Frauen es herausfinden und lächeln dabei. Und ich denke, das habe ich getan.« Ich zog sie näher und ignorierte die hupenden Autos hinter mir, weil bereits grün geschaltet war. »Aber wenn du vergessen hast, wie ich dich ausgefüllt habe, kann ich dich gerne daran erinnern.«
Sie starrte mich an, hatte aufgehört zu atmen. »Ich-«, begann sie tonlos und schon wieder blitzte Verlangen in ihren Augen auf. »-werde gerne an gute Dinge erinnert.«
Sie biss sich auf die Unterlippe und meine Augen glitten langsam hinab.
Ich wollte sie wirklich dringend ficken. Jetzt. Aber ...
Ich ließ sie los und sah auf die Straße, ein Grinsen auf den Lippen. »Es sind noch vier Minuten, bis wir beim Club sind«, meinte ich.
»Dann wird das wohl heute nichts mehr mit der Erinnerung. Ich muss nämlich arbeiten«, erwiderte sie provokant und fuhr mit den Händen langsam ihre Brust hinab, den Bauch entlang und weiter zu ihren Oberschenkeln. Die kleine Hexe spreizte die Beine und ließ ihre Hände dann dazwischen wandern. Kiana drückte den Kopf in den Sitz, zu mir gedreht, und sah mich begierig an.
»Nox.« Sie stöhnte meinen Namen schon fast.
Heilige Scheiße.
Sie wollte spielen? Fein.
»Mach deine Hose auf und fick dich mit den Fingern.« Mein Befehlston ließ keinen Zweifel daran, dass eine Weigerung Konsequenzen haben würde. »Fick dich so lange, bis du kommst.«
»Nein.«
»Nein?« Ich grinste. Dann gab ich Gas. Ich trat das verdammte Pedal so weit durch, dass der Motor schrie und wir gegen die Sitze gedrückt wurde. Don, der solche Fahrten gewohnt war, zuckte nicht mal, sondern positionierte sich auf der Rückbank nur neu. Ich fädelte und blitzschnell und so knapp zwischen den Autos durch, dass selbst mein Herz schneller schlug.
»Wieso fährst du jetzt so schnell? Soll ich etwa pünktlich zu Arbeit kommen?«, lachte sie. Dann öffnete sie langsam den vorderen Reißverschluss des Sport BHs und sah mich an.
»Du denkst, das ist schnell?« Ich legte einen anderen Gang ein und legte noch einen Zahn zu. Der Tachostand stieg und die Zahl der Geschwindigkeit wurde immer größer.
Ja. Ja. Ja.
Adrenalin flutete mich und Don bellte.
»Fass dich an, Angel. Jetzt.«
Ihr eben noch so siegessicheres Lächeln verschwand und sie sah mich ernst an.
»Nein! Und du fährst jetzt rechts ran!«
Ich dachte überhaupt nicht dran, raste wie ein Rennfahrer durch die belebten Straßen und ließ die Lichter der Laternen und der anderen Autos verschwimmen.
»Fass. Dich. An.«
»NOX! Das ist kein Spaß. Ich habe Angst, okay?!«, sagte sie laut und kniff die Augen fest zusammen. Ihre Finger krallten sich in den Gurt und sie sank weiter.
»Fick dich mit den Fingern, Kiana«, forderte ich weiter und ließ die Räder quietschen, als ich eine enge Kurve nahm. Das Heck brach aus und wir drifteten einen winzigen Moment, ehe ich das Auto wieder unter meine Kontrolle brachte. »Ich kann die ganze verdammte Nacht so durch die Straßen fahren. Ich hab damit kein Problem. Wenn du hingegen willst, dass ich langsam mache, tutst du, was ich dir sage.« Meine Hand wanderte auf ihren Oberschenkel. »Lass dich einfach drauf ein. Genieß den Kick. Nutz das Adrenalin und verwandle es in Lust. Stell dir vor, was immer du willst. Deine verdorbenste Fantasie. Und wenn du schon dabei bist, sag es laut.«
Sie öffnete die Augen und sah von meiner Hand zu mir hoch.
»Du bist krank!«, beleidigte sie mich, tat aber, was ich verlangte. »Ich tue es, aber werde bitte langsamer!«, flehte sie niedlich, umfasste den Rand ihrer Sportleggings, hob den Hintern und zog sie aus. Nun saß sie nur noch mit einem roten Brasilien-Slip und dem halb offenen Sport BH da. Langsam öffnete sie wieder die Schenkel und glitt mit dem Finger über ihren Slip.
»So ist es brav, Sweety.«
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