68. CrispyWill - Schock... - Teil 1/2

~P.o.V. Simon~

Vollkommen starr schaute ich auf die Blutlache, die sich langsam vergrößerte. Inmitten des ganzen Chaos lag einer meiner besten Freunde und mir gegenüber stand der, der für all das verantwortlich war.
Der braunhaarige junge Mann hielt eine Pistole in meine Richtung. Seine Hände zitterten und es war nur eine Frage der Zeit, bis er noch einmal abdrücken würde.

Völlig in meiner Starre, bekam ich nicht mit, wie man um uns herum Polizei und Krankenwagen anfahren hörte. Vermutlich hatte irgendein Bewohner, dieser Straße, diese benachrichtigt.

"Verschwinde, Simon! Das ist alles nur zu deinem besten.", rief mir der größere zu, doch ich konnte mich nicht bewegen. Viel zu sehr, war ich in meiner Starre gefangen. "Simon, bitte!"
Die Sirenen wurden immer lauter.
Immer wieder ließ ich meinen Blick von ihm zu meinem toten besten Freund schweifen. "Los, mach schon!", schrie er und man konnte sehr gut sehen, wie ihm Tränen über die Wangen liefen.

Noch nie in der ganzen Freundschaft, hatte ich ihn weinen sehen. Ich hatte das Bedürfnis ihn in den Arm nehmen und beschützen zu müssen. Ihn an mich zu drücken und zu sagen, dass alles wieder gut werden würde. Nur konnte ich es nicht.

Die Zeit schien in Zeitlupe an mir vorbei zu ziehen. Ich konnte genau mitverfolgen, wie der schwarzhaarige von zwei Polizisten festgehalten wurde. Die Waffe fiel zu Boden und landete in dem Blut.

Ich konnte mit ansehen, wie er Handschellen um die Handgelenke bekam und kurz darauf von einem der beiden Männer in eines der Polizeiautos gedrückt wurde.

Ich stand immer noch dort, wo ich die ganze Zeit gestanden hatte und schaute meinem besten Freund hinterher. Auf einmal spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.

"Geht es Ihnen gut?"
Die Worte drangen nur gedämmt in mein Ohr, weshalb ich mich zu der Person drehte. Es war einer der vielen Polizisten.
Meine Gedanken ließen sich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr vernünftig ordnen, ich war einfach zu überfordert mit der Situation, weshalb ich ihn nur verständnislos musterte.
"Können Sie mich verstehen?"
Ich nickte langsam. Mein Gegenüber sah mich an und wiederholte seine Worte von eben noch einmal.

Diesmal nickte ich.
Mir ging es gut. Dachte ich. Ich fühlte mich so.

Ich hatte zwar noch nicht richtig registriert, was grade passiert war, aber eines war klar. Einer meiner besten Freunde wurde getötet, durch einen anderen meiner besten Freunde.

"Haben Sie jemanden, den Sie anrufen können? Der sie abholen könnte?"
Er riss mich aus meinen Gedanken. Ich nickte erneut etwas zögerlich und kramte mein Handy aus meiner Hosentasche. Wie von alleine, ging ich auf den Kontakt meiner Mitbewohnerin und schließlich auf den grünen Hörer.

Sie war die einzige, die ich hätte anrufen können. Ich wollte mir grade das Handy ans Ohr halten, als mein Gegenüber meinte, dass ich ihm mein Handy geben sollte und er mit ihr reden würde. Ich drückte ihm also vorsichtig mein Handy in die Hand und konnte zu schauen, wie er anfing mit Jana zu telefonieren.

Mein Blick glitt zu der großen Blutpfütze hinter mir und zu der Leiche, die mitten drin lag.

Ich stand zu sehr unter Schock, um in Tränen auszubrechen. Ich starrte auf den Schwarzhaarigen Mann, der auf dem Boden lag. Seine Klamotten waren nur so getränkt mit der dunkelroten Flüssigkeit. Seine schwarzen kurzen Haare waren durch das ganze Blut verklebt und hingen ihm wirr in die Stirn. Sein Gesicht war ebenfalls etwas mit Blutspritzern bedeckt. In der Nähe seines Herzen, auf der Brust, erkannte man ein Loch in dem Oberteil.

Dort hatte ihn die Kugel getroffen.

Ich bekam nicht mit wie der Polizist fertig war und wieder zu mir kam. Ich zuckte etwas zusammen, da ich nicht damit gerechnet hatte.

"Ich habe grade Ihre Mitbewohnerin gebeten, Sie abholen zu kommen und sich um Sie zu kümmern. Brauchen Sie irgendwas anderes? Ärztliche Hilfe oder etwas anderes?", fragte er und legte seine Hand auf meine Schulter, während er mir fragend in die Augen schaute.

Ich schüttelte meinen Kopf.

Die Bilder meines besten Freundes drängten sich wieder in meine Sicht. Ich konnte ihn einfach nicht mehr sehen. Der Schock saß zwar immer noch tief in meinen Knochen, doch ich wusste, wenn er nachlassen würde, würde ich zusammenbrechen.

"B-Bitte, b-bringen... Sie ihn w-weg...", flüsterte ich und deutete ohne mich umzudrehen, auf den toten jungen Mann. Der Polizist nickte verstehend, gab den Notärzten ein Zeichen, dass sie ihn wegbringen sollten und legte dann vorsichtig einen Arm um meine Schultern, während er mich zu einem der Autos führte.

Er öffnete die Hintertür, damit ich mich reinsetzen konnte.
Vielleicht brauchte ich einfach nur ein bisschen Ruhe.

Der Mann gab mir eine Flasche Wasser, damit ich etwas trinken konnte und ließ mich für ein paar Minuten alleine.

Meine Gedanken schweiften ab. Jedes Mal schlichen sich die verstörenden Bilder in mein Kopf. Wie mein bester Freund und ich dort standen, uns umarmten. Wie er kam und die Waffe plötzlich auf uns richtete. Die etlichen Versuche, die ihn beruhigen sollten. Was am Ende doch vergebens war. Der Knall. Wie mein bester Freund sich reflexartig anspannte und schließlich schlaff in meinen Armen hing. Wie der Schock sich in meinen Knochen breit machte und ich ihn vorsichtig auf den kalten Asphaltboden legte. Wie sich eine Blutlache um ihn bildete und ich schlussendlich komplett geschockt vor ihm stand.

Ich unterbrach meine Gedanken, in dem ich meinen Kopf schüttelte. Ich wollte nicht länger daran denken müssen.

Jedoch schweiften meine Gedanken zu dem, der dafür verantwortlich war.
Niemals konnte ich ihm nach dem Vorfall heute, noch einmal vertrauen, wenn er aus dem Gefängnis frei kommen würde, aber ich würde ihm verzeihen und genau das war das Problem.

-

Armer Sähmon ;-; steht soo unter Schock...

Drei Fragen!

1. Zweiter Teil?
Yey or Ney?

2. Wer hat wen getötet?
Schreibt eure Vermutung in die Kommentare!

3. Wie hats euch gefallen?
Meinung -> Kommentare!

Bye!
-Michelle

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