Kapitel 76
Melissa P.o.V.
"Noah komm mal bitte." rufe ich meinen Sohn.
"Ja." kommt er.
"Was willst du essen?" frage ich ihn.
"Pizza." antwortet er mir.
Warum frage ich überhaupt? War ja klar das er wieder Pizza will. Immer wenn man ihn fragt, was er essen will ist es Pizza.
Wir sind seit gestern wieder in London. Harry und ich fahren in drei Tagen nach Paris. Gerade bin ich dabei einen riesigen Berg Wäsche zu waschen. Zum Glück haben wir einen trockner.
"Gut dann ruf ich Papa an. Der bringt von untere bestimmt pizza mit." stimme ich beim Vorschlag Pizza ein.
Harry ist gerade mit Lian beim Arzt, weil der kleine schon wieder Nasenbluten hatte. Ich werde da ja immer total panisch, darum ist Harry alleine mit ihm gefahren.
"Wo ist eigentlich Darcy?" frage ich ihn.
"Bei Onkel Louis im Garten." erzählt er mir und krappelt zur mir auf die Couch.
"Darf ich auch mal Amy füttern?" fragt er.
"Na klar." antworte ich ihm und lege ihm Amy vorsichtig in seine Arme.
Er hält vorsichtig ihr Köpfchen und gibt ihr die Flasche. Noah kann das schon, weil er öffters die kleinen füttert. Die kleinen sind jetzt schon drei Monate alt. Und Amy schläft sogar schon durch. Henry will noch nicht ganz, aber ich denke das wird auch bald.
Ich nehme jetzt mein Handy und rufe Harry an.
"Hey Schatzi." geht er dran.
"Schatz kannst du pizza mitbringen?" frage ich ihn.
"Soll ich nichts kochen?" frage er.
"Das musst du mit deinem Sohn klären." meine ich zu ihm.
"Mit welchem?" fragt er.
Also manchmal ist Harry schon ein wenig hohl in der Birne. Aber so süß hohl.
"Wieviele haben wir den?" frage ich grinstend.
"Niall, Noah, Lian und Henry." zählt er auf. "Ich wusste nicht das wir Niall adoptiert haben?" frage ich grinstend.
"Haben wir nicht? Sowas und ich gebe ihm immer Taschengeld." scherzt Harry.
"Idiot. Warst du mit Lian schon dran?" frage ich ihn.
"Ja. Wir sind gerade raus. Wie ich dir gesagt habe, es ist nichts schlimmes. Sind nur ein paar Adern die platzen bei ihm. Er hat mir eine salbe verschrieben und die muss in seine Nase." erzählt Harry mir.
"Ok. Dann bin ich ja beruhigt." lass ich ihn wissen.
Naja ich hab gegoogelt und das erste was mir im Auge fiel, war das es Anzeichen für ein Tumor sein können. Ich bin natürlich total hysterisch geworden. Nur Harry ist ruhig geblieben und hat gesagt er geht mit ihm zum Arzt.
"Ich koche heute was. Frag mal meinen Sohn ob er mit Kartoffelbrei mit Möhren und Frikadellen einverstanden ist." schlägt Harry vor.
"Noah der Papa möchte kochen. Bist du mit Kartoffelbrei mit Möhren und Frikadellen einverstanden." frage ich Noah.
"Mhm Ok." antwortet Noah.
"Also Noah ist einverstanden." sage ich zu Harry.
"Gut. Dann gehen Lian und ich gleich nochmal einkaufen." sagt Harry.
"Bring bitte nochmal pampers für Lian mit. Wir haben nur noch drei Stück für den kleinen." sage ich zu ihm.
"Ok. Dann bis später. Ich liebe dich." verabschiedet sich Harry.
"Bis später. Ich liebe dich auch. " erwider ich und lege auf.
"So der Papa kocht. Jetzt schauen wir mal was Onkel Louis und Darcy im Garten machen." sage ich zu Noah und nehme ihm Amy ab.
Ich lege die kleine auf eine Decke zu ihrem Bruder und gehe mit Noah in den Garten.
"Was macht ihr da?" frage ich Louis der im Blumenbeet rum ackert.
"Neue Blumen machen." erklärt Darcy.
"Ok. Ich hoffe ihr macht alles wieder hübsch." sage ich ernst zu den beiden.
Unser Garten sieht jetzt noch aus wie ein Schlachtfeld und ich glaube am ende des Tages sind der genauso noch aus. Außerdem müssen Darcy und Louis definitiv später in die Badewanne. Beide sind voller Erde und ich will die beiden schon garnicht ins Haus lassen.
"Hey ich bin wieder da." ruft Niall und kommt zu uns in den Garten.
Er hat Jade dabei die schüchtern auf den Boden schaut. Ich habe ja mittlerweile keine andere Wahl, als diese Beziehung zu akzeptieren. Die beiden sind jetzt offen zusammen. Zwar habe ich immer noch meine Bedenken, aber ich mische mich nicht mehr ein. Auch weil Harry mir den Kopf gewaschen hat. Er meinte ich muss Niall seine eigenen Erfahrungen machen lassen. Ich kann nicht immer wie eine alte glucke auf Niall aufpassen. Immerhin ist er alt genug. Er hat ja irgendwo recht, aber bei Niall fällt es mir manchmal ein wenig schwer. Noah wird auch irgendwann eine Frau mit nach Hause bringen, aber daran will ich noch nicht denken. Erst mal wird er sechs Jahre alt und kommt in die schule. Da blutet mein Mutterherz auch schon. Mein Baby wird langsam Erwachsen.
"Hallo." murmelt Jade leise.
Ich reiße mich jetzt wirklich zusammen und gehe auf sie zu.
"Hey Jade freut mich dich wieder zu sehen. Gut schaust du aus." begrüße ich sie und reiche ihr meine Hand.
"Danke. Freut mich auch dich wieder zu sehen. Du siehst auch gut aus." sagt sie ein wenig schüchtern und wir schütteln unsere Hände.
Jade sieht immer noch aus wie damals. Nur ein wenig älter jetzt. Immerhin sind seit damals sechs Jahre vergangen. Nur hat sie nicht mehr so extrem blonde Haare wie früher. Ihre blauen Augen sind auch viel freundlicher, als damals.
"Niall bleibt ihr zum essen?" frage ich ihn.
"Ja." antwortet er.
Ich nicke ihm zu und zünde mir eine Zigarette an.
"Harry tötet dich bald." sagt Louis grinsend und nimmt mir meine Zigarette aus dem Mund.
"Was er nicht weiß macht ihn nicht heiß." lass ich ihn grinsend wissen und zünde mir eine neue Zigarette an.
Niemand von den Jungs würde mich verpetzen bei Harry. Außerdem rauche ich nicht oft, vielleicht ein Päckchen in der Woche.
"Wir gehen mal rein." sagt Niall und geht mit Jade wieder rein.
"Was sagst du dazu?" frage ich Louis.
"Er muss wissen was er macht. Ich finde es jetzt auch nicht prickelnd. Aber viel können wir dagegen nicht machen. Trotzdem sollten wir alles mit Vorsicht beobachten." meint Louis ernst.
"Wenigstens einer der zu mir hält." sage ich zu Louis und lege einen Arm um ihn.
"Wir sind halt ein gutes Team." sagt Louis und haut mir auf meinen Hintern.
"Boah Louis zu nun auch wieder nicht." mahne ich ihn.
"Harry ist mein bester Freund. Was seins ist, ist auch meins." lässt er mich wissen.
"Dann kannst du ja jetzt auch Henry wickeln." schlage ich vor.
"Ach Nee lass mal. Alles teile ich dann doch nicht mit Harry." sagt er angewidert und löst sich von mir.
"Ach jetzt auf einmal." kicher ich.
"Sorry Lizzy. Aber die Blumen müssen fertig werden." erinnert er mich und hackt wieder im Beet Rum.
Louis ist echt ein Fall für sich. Auch wenn wir oft unsere Streitigkeiten haben, haben wir uns auf unsere weiße lieb. Immerhin bin ich ihn auf ewig dankbar, das er während Harrys Krankheit so für mich da gewesen ist. Louis ist einfach der beste Freund, den man sich wünscht.
Harry P.o.V.
"Papa das." zeigt Lian auf eine Packung Cornflakes.
Mit Kindern einkaufen zu gehen ist echt anstrengend. Obwohl Lian noch unkompliziert ist. Lian läuft neben mir und holt andauernd was ausdem Regal. Egal ob wir es brauchen oder eher nicht.
"Dann nimm sie dir." sage ich zu ihm und schiebe den einkaufswagen vor mir her.
Ich muss ehrlich sagen, das ich mit Lian am besten auskomme. Er ist einfach so ein gemütliches und ruhiges Kind. Was bei meinen zwei Wirbelwinden Noah und Darcy manchmal echt entspannend ist.
"Oh wie süß. Hilfst du dem Papa beim einkaufen?" fragt plötzlich eine überschminkte Frau.
Lian rennt sofort zu mir und klammert sich ängstlich an mein Bein. Mit fremden kann er überhaupt nicht. Selbst die Jungs sind manchmal ein Problem für ihn. Ich glaube Lian fährt auf Liam so ab, weil Liam so eine ruhe ausstrahlt. Deswegen bleibt Lian auch bei Liam solange Melissa und ich in Paris sind. Anders würde es wahrscheinlich auch nicht gehen. Ich denke mit Louis kommt er nicht klar, weil er so aufgedreht ist. Niall kann ja auch richtig aufdrehen.
Ich hebe Lian hoch und setze ihn in den Wagen. Wir beide starren die Frau an. Oder besser gesagt ihr Dekolleté. Die hat mindestens doppelt E.
"Ich finde es süß, wenn Väter sich zeit für ihre Kinder nehmen." schwärmt sie.
Baggert die mich gerade an?
"Ja. Wenn man sich keine zeit nimmt, muss man auch keine Kinder in die Welt setzen." sage ich zu dieser Frau.
"Das stimmt. Mein Mann hat nie was mit unseren Kindern gemacht. Ihre Frau kann sich glücklich schätzen. Irgendwie kommen sie mir aber bekannt vor." lässt sie mich wissen.
"Keine Ahnung. Ich gehe öfters hier einkaufen. Vielleicht sind wir uns da schon mal begegnend." meine ich gelangweilt.
Ich reibe der jetzt nicht unter die Nase, wer ich bin. Immerhin bin ich froh, wenn ich unerkannt bleibe. Besonders wenn meine Kinder dabei sind.
"Ich könnte schwören sie hängen an der wand von meiner Tochter. Einen Moment ich hole sie gerade." sagt sie und verschwindet.
"Mama hat schönere möpse oder?" frage ich Lian.
"Die zu groß. Mama besser." stimmt er mir zu.
"Gut das wir drüber gesprochen haben." sage ich grinstend zu ihm und kneife ihm leicht in seine Nase.
"Meine Nase." lacht er.
"Nein jetzt ist es meine." gehe ich auf das Spiel ein.
"Komm mal her." fordert er mich auf und ich beuge mich vor ihn.
"Jetzt ich deine haben." kichert er und tut so als würde er meine Nase klauen.
"Aber meine ist viel zu groß. Komm ich geb dir wieder deine und du gibst mir wieder meine." schlage ich vor.
"Ok." sagt er und tut so als würde er mir meine Nase wieder geben.
Ich tue auch so, als ob ich ihm seine Nase wieder geben würde und schiebe den einkaufswagen weiter.
"Ach da sind sie ja. Das ist meine Tochter Leonie." kommt die Frau zurück.
Toll auf die habe ich ja keine Lust. Hoffentlich macht sie jetzt nichts falsches und lässt meine Tarnung auffliegen. Na gut ich trage jetzt auch nur eine Sonnenbrille und einen Hut. Doch ich will eigentlich ungestört einkaufen gehen mit meinem Sohn.
"Nee Mama du irrst dich. Das ist keiner von der Band die ich so mag. Die haben außerdem noch keine Kinder." lügt sie ihre Mutter an.
"Achso. Naja dann stören wir sie nicht weiter." sagt ihre Mutter und geht wieder.
Leonie schaut mich traurig an und bleibt immer noch vor mir stehen.
"Harry es tut mir leid." wispert sie.
"Das ist hier jetzt nicht der passende Ort." sage ich kalt zu ihr und gehe weiter.
Sie läuft mir hinterher und als ich auch kurz stehen bleibe um etwas in den Wagen zu packen. Steht sie wieder vor mir.
"Leonie verschwinde einfach. Du hast genug angerichtet und mit einem tut mir leid ist es nicht getan." sage ich barsch zu ihr.
"Ich weiß das ich einen Fehler gemacht habe. Aber vielleicht kannst du mir irgendwann verzeihen." flüstert sie traurig.
"Dir irgendwann verzeihen? Sorry Leonie das wird nie passieren. Du hast fast meine Ehe zerstört und mein Kind geschlagen. Du kannst froh sein, das wir dich wegen letzters nicht angezeigt haben. Also verschwinde einfach." gehe ich sie an.
Leonie hat schon wieder tränen in den Augen. Doch mir ist es egal. Ich schiebe einfach den Wagen weiter und lasse sie stehen. Der Zug Leonie ist abgefahren und ich will sie auch nicht mehr in unserem Leben. Es ist einfach zu viel passiert, um ihre Entschuldigung anzunehmen. Außerdem kann ich ihr das nie mit Lian verzeihen. In dem Punkt ist sie definitiv zu weit gegangen und kann wirklich froh sein, dass wir sie nicht angezeigt haben.
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