Kapitel 63
Harry P.o.V.
"Darcy verdammt nochmal komm da jetzt raus." sage ich genervt zu meiner Tochter.
Gerade musste ich wieder mit Darcy schimpfen, weil sie ihre kleine Schwester angespuckt hat. Langsam bin ich echt am verzweifeln. Sie macht aber so Sachen nur bei mir. Bei Lizzy würde sie sich das nie trauen.
"Hau ab." zischt Darcy aus dem Schrank. Meine Tochter hat sich wirklich in unserem Wohnzimmerschrank verkrochen. Immer wenn sie geschimpft bekommt, verkrümmelt Darcy sich in einem Schrank und schmollt.
"Hast du was verloren?" fragt Lizzy mich, als sie mit Lian zurück kommt.
"Darcy." seufze ich.
"Schrank?" fragt sie mich.
"Ja."
"Dann lass sie schmollen. Bringst du Noah zu Fußball oder soll ich Niall fragen?" fragt sie mich und lässt Lian runter.
"Ich hab Noah versprochen heute zu zuschauen. Also werde ich ihn bringen. Ich wollte aber Lian auch mitnehmen." lass ich sie wissen und nehme jetzt Lian hoch.
"Kommst du mit? Wir schauen Noah beim Fußball spielen zu." sage ich zu meinem Sohn.
"Ja." antwortet er mir.
"Kannst du auf den Rückweg Windeln mitbringen? Lian hat kaum noch welche und die Zwillinge brauchen auch wieder welche." informiert Sie mich.
"Kein Problem. Ist Noah schon fertig?"
"Ja ist er." antwortet sie mir und lehnt sich an mich.
"Bis später Schatz." sagt sie und küsst mich auf meine Lippen.
Nachdem kurzen Kuss gehe ich in den Flur, wo Noah schon fix und fertig sitzt.
"Komm großer." rufe ich ihn.
"Schaust du auch zu?" springt er auf und schaut mich hoffnungsvoll an.
"Klar. Ich habs dir doch versprochen." antwortet ich und strupel ihm durch die Haare.
"Ey Mama hat mich gekämmt." protestiert er und schiebt meine Hand weg.
"Ist ja gut. Komm zum Auto. Sonst kommen wir zu spät." erkläre ich ihm und ziehe Lian seine Schuhe an.
Ich setze meine beiden Söhne ins Auto und fahre zum Fußballplatz.
Auf dem Fußballplatz
Eine geschlagene halbe Stunde schaue ich Noah schon beim Fußball spielen zu. Lian neben mir langweilig sich ein bisschen und rupft das Gras aus dem Boden. In drei Jahren kann er auch Fußball spielen im Verein.
Plötzlich legt jemand seine Hände auf meine Augen.
"Wer bin ich?" kichert die Person extrem.
"Leonie." gebe ich ein wenig genervt von mir und ziehe ihre Hände weg.
Diese kindliche Art von ihr nervt mich manchmal ein wenig.
"Richtig." quiekt sie und fällt mir um den Hals.
"Leonie nicht." wimmel ich sie ab.
Man weiß nämlich nie ob Fotografen in der nähe sind und uns beobachten. Lizzy reißt mir den Kopf ab, wenn sie mich mit Leonie sieht. Was macht Leonie eigentlich hier?
"Was machst du hier?" spreche ich meine Gedanken jetzt aus.
"Ich vermisse euch. Da hab ich gedacht, ich schaue mal beim Training von Noah vorbei. Hey Lian." sagt sie ein wenig traurig.
Als sie sich zu Lian runter beugt, bin ich von Lians Reaktion sichtlich überrascht. Mein Sohn schreckt nämlich zurück und macht einen großen Bogen um sie. Danach versteckt er sich hinter mich und klammert an meinem Bein.
Ich habe Leonie natürlich auf die Anschuldigungen von Melissa angesprochen. Eigentlich hatte Leonie dafür eine logische Erklärung in meinen Augen. Trotzdem irritiert mich seine Reaktion, weil er eigentlich immer gerne zu Leonie gegangen ist.
"Was los kleiner? Hat die Mama dir angst vor mir gemacht?" fragt sie lächelt.
"Das würde Melissa nie tun. Vielleicht weil er dich solange nicht mehr gesehen hat.
"Papa arm." jammert Lian ängstlich und ich nehme ihn hoch.
"Guck mal wie er reagiert. Wir sind doch Freunde Lian." sagt Leonie enttäuscht.
"Nein." antwortet Lian und vergrabt seinen Kopf an meiner Brust.
Gerade werde ich echt misstrauisch. Lian scheint eingeschüchtert von ihr zu sein. Immerhin kann ich das nicht missachten.
"Leonie lass ihn wenn er nicht will." gehe ich sie ein wenig forsch an.
"Du bist auf ihrer Seite." schluchzt Leonie auf.
Toll jetzt fängt die auch noch an zu weinen, darauf habe ich ja so überhaupt keine Lust. Jetzt tut sie mir auch schon wieder leid, weil ein paar tränen verlassen ihre Augen.
"Papa, Papa, Papa. Du musst gucken. Ich mach gleich ein Tor." kommt Noah angerannt.
"Ja dann auf. Ich schaue zu." sage ich lächelt zu ihm und er rennt wieder aufs Feld. Noah spielt wirklich gerne und ich meine auch nicht mal schlecht Fußball. Zwar beim falschen Verein, aber Lizzy zeigt mir den Vogel, wenn wir wegen Noah nach Manchester ziehe. Im großen und ganzen fühlen wir uns in London wohl. Obwohl die Überlegung da ist, nach Los Angeles zu ziehen. Wir fühlen uns sichtlich wohl in Amerika und die Kinder auch. Außerdem ist das Wetter da drüben besser. Melissa beschwert sich öfters über das Wetter in England. Ich finde in Irland ist das Wetter noch schlechter. In Deutschland finde ich das Wetter jetzt auch nicht besser. Melissa ist ja ursprünglich deutsche, also ihre Mutter. Aber nach Deutschland würde ich jetzt nicht ziehen wollen. Außerdem können die Kinder nicht mal deutsch sprechen. Also wird das wahrscheinlich nie passieren.
"Harry du glaubst mir doch?" fragt Leonie kleinlaut und schaut mich mit tränennassen Augen an.
Glaube ich ihr?
Ich weiß es gerade auch nicht. Immerhin ist Lians Reaktion schon krass.
"Harry?" wimmert sie.
"Leonie du musst mir echt schwören das du nichts getan hast." sage ich ernst zu ihr. "Ich schwöre auf alles Harry. Ich könnte nie jemanden was zu leide tun." versichert sie mir tränenreich.
"Ok ich glaube dir. Aber Melissa wird nicht so leicht zu überzeugen sein. Außerdem tut es mir echt leid, aber wir brauchen dich wirklich nicht mehr. Zurzeit sind wir beide zu hause und zu not haben wir Ramona oder die Jungs." erkläre ich ihr.
"Ich brauche aber dringend das Geld." wimmert sie.
"Was brauchst du?" seufze ich.
"Harry das kann ich nicht annehmen." sagt sie nervös.
"Sieh es als Entschädigung dafür das wir dich entlassen haben. Sind zehn tausend okay?" sage ich zu ihr und hole mein Scheckbuch raus.
"Oh gott Harry das kann ich nicht annehmen." wispert sie.
"Kein Problem." sage ich zu ihr und reiche ihr den Scheck.
Ich hoffe echt das hier keine Fotografen sind. Sonst killt Melissa mich wirklich.
"Danke, danke, danke." fällt Leonie mir um den Hals und drückt ihren Lippen kurz auf meine.
Ein wenig perplex schaue ich sie an, als sie sich wieder von mir löst. Leonie schaut ein wenig verlegen, obwohl sie ein fettes grinsen auf den Wangen hat.
"Ok. Ich muss jetzt mich um die Kinder kümmern. Du hast ja meine Nummer. Wenn was ist ruf an." versuche ich sie jetzt abzuwimmeln.
"Ich würde dich gerne, als dank zum essen einladen. Ich koche auch was gutes für uns." fragt sie ein wenig schüchtern.
"Puh momentan ist schlecht. Ich melde mich bei dir." lüge ich sie an.
Ich bin doch nicht blöd und treffe mich hinter dem Rücken meiner Frau mit Leonie. Also wird dieses essen nie stattfinden. Ich mag die kleine zwar, aber es gibt eindeutig Grenzen. Und damit würde ich eindeutig eine Grenze überschreiten, besonders bei Lizzy.
"Aber melde dich auch." mault sie ein wenig kindlich.
"Ja klar." sage ich schnell.
"Gut. Ich freue mich schon riesig drauf. Bis dann Harry." verschiedet sie sich und gibt mir noch einen schnellen Kuss auf die Wange.
"Bis dann." verschiede ich mich auch und schaue ihr zu wie sie den Sportplatz verlässt.
Von meiner Seite aus ist es das letzte treffen mit Leonie. Hoffentlich sucht sie mich nicht nochmal auf.
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