Kapitel 19 - 16. Skorpion
Kapitel 19: 16. Skorpion
"Hallo", wurden sie trällernd begrüßt und Akeri zuckte überrascht, während Adrian nach dem Verursacher des Geräuschs suchte. Er entdeckte eine junge Frau hinter einer Art Anmeldetheke, welche wellenartiges, blaues Haar besaß.
Die kleine Gruppe blieb ein wenig verunsichert stehen, doch die Blauhaarige machte sie weiterhin auf sich aufmerksam. "Kommt her, kommt her! Ihr seid Anwärter, richtig?", fragte sie in einer aufgedrehten Art, die ihr eigen zu sein schien.
Arlin war die erste, die sich traute näher heran zu gehen und erhielt dafür ein leises Kichern der Blauhaarigen, dass jedoch in ein Geräusch wie ein Schweinegrunden überging.
Die junge Frau hielt sich zwar die Hand vor den Mund, schien sich aber nicht dafür zu schämen.
"Möchtet ihr eine Führung durch das Schwimmbad, oder wollt ihr euch so umsehen? Ihr könnt in alle Bereiche, außer die für die Lehrer und Königinnen. In einige kommt ihr nur in Badekleidung rein, die könnt ihr euch gerne dort ausleihen, oder kaufen", erklärte die Frau überschwänglich und so schnell, dass es Akeri schwer fiel, ihr zu folgen. War sie immer so aufgedreht? Generell fragte er sich, ob das eine Schülerin, Lehrerin oder einfach nur Angestellt war. Das war schwer zu sagen, denn sie trug einen blauen Bikini und darüber ein Oberteil, das aussah wie ein Fischernetz in Pink.
Ein wenig überfahren blickte Akeri zu Adrian, doch auch dieser blickte fragend zu den Frauen, die synchron alle drei die Schultern zuckten.
"Ich denke wir kommen auch selbst klar, vielen Dank", wank Adrian ab, denn die Vorstellung von jemanden geführt zu werden, der so aufgedreht war, war nicht so sonderlich angenehm.
Die Gruppe setzte sich in Bewegung und betrat den Bereich, in dem sich die Umkleidekabinen und die Duschen befanden. Es war sehr gemütlich eingerichtet und wirkte gleichzeitig ein griechisch-römisch angehaucht. Die Farbe die überwog war ein Weiß durchzogen mit beigefarbenen Akzenten. Dazu kamen Säulen, welche nicht nur dekorative Zwecke hatten.
"Von außen wirkte es viel kleiner", murmelte Amalia.
"Zauber zum Vergrößern, die nutzt man bei uns ganz oft", erklärte Akeri gut gelaunt.
"Das kenne ich von zuhause nicht in dieser Art", erklärte Amalia nachdenklich und bewunderte die Inneneinrichtung, während sie Adrian folgte, der wohl die Führung übernommen hatte. Wie er gehofft hatte, war ausgeschildert, wo es wohin ging und wo er wie reingelangen konnte.
Es gab sehr viele, sehr verwirrende Gänge und Treppen. Allerdings war recht schnell klar, dass sich in den unterem Bereich heiße Quellen und Höhlen befanden. Oben gab es ein Freibad und die Becken zum Baden und Spielen waren im Erdgeschoss.
"Arbeiten wir uns von oben nach unten?", fragte Nora, die ihre Faszination kaum verbergen konnte. Auch wenn schwimmen nicht zu ihren bevorzugten Sportarten gehörte, weil man da viel zu viel vom Körper sah, war dieses Bad hier dennoch unglaublich interessant.
"Das ist eine gute Idee", stimmte Arlin zu und blickte fragend zu Amalia, die ebenfalls nickte.
Also bewegten sie sich auf die Treppe zu, die sie nach oben bringen würde.
Die kleine Gruppe folgte einer Treppe nach oben und war überrascht, als sie plötzlich Sonnenlicht empfing.
"Sind wir hier auf dem Dach?", fragte Akeri überrascht.
"Das kann ich mir nicht vorstellen, das hätte man doch von unten sehen müssen", gab Amalia nachdenklich von sich, während ihr Blick über die ganzen Becken wanderte, die es hier gab. Große, kleine und sogar einige die sehr naturbelassen waren.
"Wie wunderschön", bemerkte Arlin, die etwas anderes entdeckt hatte. Es gab ein Becken, das am Rande des Daches lag und wohl eine magische Wand besaß sodass man nicht hinabfallen, aber den Ausblick genießen konnte.
Fast alle Becken waren leer, doch in einem bildete sich Bläschen, die aufstiegen und durch das Geräusch, das sie verursachten Adrians Aufmerksamkeit auf sich zogen.
Er hatte seinen Blick gerade auf die Blasen gerichtet, als aus dem Wasser ein Frauenkopf auftauchte.
Es waren rosafarbene Haare, die nass am Kopf klebten und mit grünlichen Strähnen verziert waren.
"Oh", gab Arlin von sich, welche die Frau ebenfalls entdeckt hatte und sie für einen Meeresgeist hielt. Allerdings stellte sie schnell an den Kiemen hinter den Ohren fest, dass dem wohl nicht so war.
"Eine Nixe", murmelte Nora leise und bewunderte mit welcher Leichtigkeit die Frau im Wasser ihre Kreise zog.
Die Gruppe entschied sich jedoch dazu sie nicht zu stören und ihre Erkundungstour fortzusetzen.
Sie hatten immerhin noch den Keller vor sich, der mit seinen vielen Räumen noch mehr interessante Bereiche bot.
Also verließen sie das Dach wieder, um der Treppe weiter nach unten zu folgen.
Dort fanden sie sich in einer Art Gang wieder, der an eine Tropfsteinhöhle erinnerte und magisch beleuchtet war.
Neugierig geworden folgten sie den Gang weiter, als sie das Lachen zweier Frauen hörten.
Amalia blickte ein wenig verwirrt zu Arlin und diese lächelte sie vielsagend an. Sie würden einfach nachschauen, wer dort baden war, dann würden sie auch einen guten Überblick über die Möglichkeiten hier unten bekommen.
Beide Frauen liegen direkt auf die Stimmen zu, während Akeri und Adrian zögerten. Auch Nora war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Dennoch folgten sie langsam und entdeckten schließlich zwei Frauen im Wasser.
Eine junge Frau, deren schwarze Haare mit blauen Strähnen durchsetzt waren und die eindeutig Katzenohren hatte, plantschte im Wasser, als wäre das ihr Element. Neben ihr eine junge Frau mit schokobraunen Haaren, die ihr schon im Gesicht klebten, weil sich beide Frauen wie kleine Kinder mit Wasser nass spritzten.
Als beide die Gruppe bemerkte, die auf sie zu hielt, hörten sie für einen augenblick auf, ehe sie diese anlächelten und zu sich wanken. "Los, kommt mit rein, das Wasser ist super, dann können wir endlich Wasserball spielen", rief Nyla, die Braunhaarige, begeistert. Shizo, die Frau mit den Katzenohren hingegen wirkte zwar erfreut, aber nicht ganz so überschwänglich.
Adrian hingegen sah sich in dem höhlenartigen Gebilde um, in dem eine Art Teich gebaut worden war. Generell wirkte hier nichts wie ein Schwimmbad. Die Decke wirkte wie eine Tropfsteinhöhle, an der leuchtende Kristalle nach unten wuchsen und Licht spendeten. Dennoch waren an den Wänden Türen zu erkennen, die jedoch fast mit diesen verschmolzen. Wahrscheinlich weitere Umkleidekabinen, oder Räume mit Sauna oder Handtüchern.
"Wenn wir schonmal hier sind, können wir auch schwimmen gehen", verkündete Arlin gut gelaunt und zog Amalia mit auf eine Tür zu, die ein eingeritztes Symbol hatte und sehr nach Umkleidekabine aussah.
"Was aber...", begann die junge Königin, wurde aber von Arlin unterbrochen.
"Du hast doch deinen Badeanzug schon drunter, also stell dich nicht so an", meinte diese und schon waren beide hinter der Tür verschwunden.
Nora beobachtete dies und zog sich die Kapuze weiter ins Gesicht. Hier unten war das Licht zwar gedämmt und würde sie nicht so schnell verraten, doch die Vorstellung ins Wasser zu gehen, behagte ihr gar nicht.
Im Gegensatz zu Adrian, der seinen Kampfanzug bereits abstreifte und tatsächlich ebenfalls eine Badehose darunter trug.
Akeri wirkte unschlüssig. "Warum sind alle hierrauf vorbereitet?", fragte er zögerlich an Nora gewandt, die jedoch nur die Schultern zuckte.
"Warum sind alle so scharf darauf baden zu gehen?", fragte sie zurück und beobachtete kurz darauf, wie Adrian voller Begeisterung ins Wasser sprang.
Dabei dachte sie, dass er ein Werwolf war. Das hieß nicht, dass diese Wasser verabscheuten, aber normalerweise waren sie doch auch nicht so wild danach. Aber hier im Wasser hing auch schon eine Katzenfrau, da war der Werwolf nicht unbedingt das seltsamste. Keiner der hier Anwesenden schien sich an das Klischee seiner Rassen halten zu wollen. Auch wenn es Nora ein wenig beruhigte, traute sie sich dennoch nicht, sich dem regen Treiben im Wasser anzuschließen. Auch nicht, als Akeri verkündete, dass er sich eine Badehose holen ging. Er fragte sogar, ob sie mit wollte. Doch Nora lehnte ab. Sie würde sich am Rand auf die Steine setzen, die ein paar schöne natürliche Sitze formten und den anderen dabei zuschauen, wie sie Spaß hatten. Noch war es zu zeitig herauszufinden, wie die Schüler hier auf sie reagierten. Vor allem, da sie in der Menge an Anwärtern auch noch andere Schattenwanderer erkannt hatte.
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