【angel】
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long oneshot
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Vorsichtig schlich Jimin hinter einem fremden Kerl her, der allem Anschein nach zum erstem Mal hier im Wald war.
Er schien etwas zu suchen, immerhin guckte er sich immer wieder um und sah sich alles ganz genau an, was Jimin seinen Bogen fest umklammert ließ.
Er konnte es nicht haben, wenn man diese Pflanzen mit solchen Blicken bedachte.
Als der Junge Mann sich dann hinhockte und eine dieser Planzen, eine Ampferplanze, am Blatt berührte, konnte Jimin nicht anders und spannte seinen Pfeil.
Er war froh darüber, so lautlos zu sein, dass der Mann ihn erst bemerkte, als der Pfeil knapp verfehlte und im Baum landete.
Unzufrieden presste Jimin seine Lippen aufeinander.
Er wollte diesem Mann nicht treffen, er tötete nicht, außer es war notwendig für sein eigenes Leben, aber wollte knapper verfehlen, sodass der Mann vielleicht nicht nur erschrocken aufsah, sondern sich vielleicht wirklich erschrocken hätte.
»Was zum..« murmelte er, während er sich umsah.
Er erblickte Jimin und seine Augen wurden groß, als er auf den Bogen in seiner rechten Hand erblickte.
Jimin hörte ein paar Vogel zwitschern, aber es war zu undeutlich, als das er hätte verstehen können.
»Was willst du?« fragte Jimin düster.
Er versuchte, so dominant und einschüchternd zu wirken wie möglich.
Und es schien ihm zu gelingen.
»Nichts..« murmelte der Fremde und richtete sich auf.
Jimin hob eine Augenbraue.
»Was wolltest du vom Ampfer?«
»Ehm .. sie war schön .. ich wollte sie mir näher ansehen ..« stammelte der Fremde.
Jimin umgriff seinen Bogen fest.
Dann schritt er selbstbewusst auf den Mann zu und kam nur knapp vor ihm zum Stehen.
Und dann machte er das, was er zuvor bei der Blume getan hatte: er fasste die Wange des Fremden an.
»Und darf ich dich jetzt einfach so anfassen, nur weil du gut aussiehst?«
Ein zartes Lächeln umspielte Jimins Lippen, als er sah, das der Fremde schluckte.
Er ließ von ihm ab.
»Also, was willst du hier, ganz allein in diesem Wald? Du scheinst dich ja nicht einmal orientieren zu können.«
»Ich .. ehm .. brauche Birkenblätter« stammelte er.
Überrascht sah Jimin ihn an.
»Birkenblätter? Warum?«
»Ich bin wegen eines Sommercamps hier .. einer von uns ist etwas krank und braucht den Saft von Birkenblättern«
»Krank? Was hat er?« fragte Jimin weiter.
»Eine Entzündung«
Jimin konnte nicht anders.
Er lachte.
»Oh Gott.. wie kommst du auf die Idee, bei einer Entzündung Birkenblätter zu verwenden?«
»Mir wurde gesagt ..«
»Bei Entzündungen hilft Beinwell.« unterbrach Jimin ihn.
Der Fremde war überrascht über die Aussage Jimins.
»Beinwell? Nie gehört«
»Du bist nicht häufig im Wald, oder?«
Der Fremde schüttelte den Kopf.
»Komm mit, du Idiot«
Jimin wusste, dass diese Bezeichnung nicht legitim war, der Meinung war auch der Spatz, von dem er sich gleich eine Belehrung anhören durfte.
Jimin hatte ganz vergessen, dass sie hier nicht alleine waren.
Während Jimin den Fremden durch den Wald zur nächsten Beinwellpflanze führte, herrschte Stille.
Also, zum Mindest unterhielten die Vögel Jimin ganz gut, während sie sich darüber unterhielten, wie der Nachwuchs sich entwickelte.
»Sag mal ..« fing der junge Mann irgendwann ein Gespräch an.
»Woher weißt du das mit dem Beinwell?«
Jimin bleib stehen und drehte sich zum Mann.
Sein Blick war etwas traurig.
»Ich wohne seit gut fünf Jahren im Wald. Wäre etwas traurig, wenn ich es nicht wissen würde.«
Er drehte sich erneut um und ging einfach weiter, ohne die weiteren Fragen des Mannes zu beachten.
Im nächsten Moment fragte Jimin sich, warum er das den Fremden erzählt hatte.
Um seriöser zu wirken?
Um geheimnisvoller zu wirken?
Um interessanter zu werden?
Jimin schnaubte.
Er war enttäuscht von sich selbst.
Dann kam ihm eine neue Frage auf.
Er war seit so vielen Jahren ohne menschlicher Gesellschaft ausgekommen.
Mit Vögeln, Füchsen und Rehen war es zwar angenehm gewesen, aber hatte er vielleicht Redebedarf mit einem Menschen?
Jimin bemerkte erst, dass er den Beinwell erreichte, als er direkt vor ihm die typischen lilane Blüten sehen konnte.
»Das ist Beinwell. Vorsichtig am Stiel abbrechen, sofort über Kopf halten wenn du was vom Saft behalten willst.
Wenn du in deinem Camp angekommen bist, die Blüten entfernen und den Stiel in kochend heißem Wasser zergehen lassen, bis der gesamte Saft im Wasser ist. Das bemerkt man, wenn der Stiel gefühlt nurnoch Gummi ist.
Danach das Wasser auf ein Tuch geben und über die betroffene Stelle legen.« ratterte Jimin herunter.
Der Fremde sah Jimin entgeistert an.
»Warum kann ich nicht einfach den Saft auf das Tuch pressen und auf die Stelle legen?«
Jimin seufzte. Er hatte jetzt schon die Schnauze voll von seinem ungewünschten Besucher.
»Unverdünnter Beinwellsaft ist unverträglich für die Haut. Noch Fragen?«
Der Fremde schüttelte den Kopf und beugte sich runter zur Pflanze.
Jimin beobachtete, wie er die Blume grob anfasste und aus der Erde ziehen wollte, als er ihm dazwischenpuatschte.
»Vorsichtig abbrechen« wiederholte er seine Worte.
Der Mann grummelte irgendwas und änderte seinen Griff, um den Stiel abbrechen zu können.
Er brach sie ab und hielt sie direkt über Kopf, wie Jimin es ihm geraten hatte.
»Gut so. Viel Spaß beim Nachhauseweg.« er drehte sich kaltherzig um und ging.
Er hörte noch Rufe vom Fremden, ignorierte sie aber gekonnt.
Etwa zweihundert Meter abseits setzte er sich auf die Wiese und hörte den Spatzen beim Reden zu.
Sie zwitscherten sich belanglose Dinge zu und Jimin hoffte inständig, irgendwann ein solch belangloses Gespräch mit einem anderen Menschen zu führen.
Genau in dem Moment brach der Fremde durchs Gebüsch und bleib neben Jimin stehen.
Die Spatzen schreckten durch den Lärm auf und flogen davon.
Jimin seufzte.
»Was hast du nur mit den Bewohnern dieses Waldes« murmelte er und stand auf, um mit dem Fremden auf einer Höhe zu sein.
»Was?« fragte er genervt.
Der Mann sah ihn etwas eingeschüchtert an.
»Ehm .. kannst du mich zurückbringen?«
»Mein Gott. Hast du überhaupt keine Orientierung?« meckerte Jimin.
»Wenn du nicht alleine zurückfindest wirst du wohl hierbleiben müssen« meinte Jimin seelenruhig.
Er hat das natürlich nicht gesagt, weil er Gesellschaft wollte und der Fremde unglaublich gut aussah!
Er wollte ihn nur ärgern.
Der Fremde schnaubte.
»Und die Entzündung? Wie soll ich die jetzt behandeln?«
Jimin zuckte mit den Schultern.
»Nicht mein Problem.«
»Komm schon, bitte« bettelte er.
Jimin seufzte.
»Aber danach lässt du mich in Ruhe.«
Der Mann nickte erleichtert.
»Dann komm halt mit.«
Kurz war Jimin am Überlegen, ob er ihn lieber in seine eigene Unterkunft bringen sollte anstatt ihn nach Hause zu bringen.
Er entschied sich dagegen.
Menschen könnten töricht werden.
Wenn er ihm nicht das gab, was er wollte, konnte der Fremde genauso werden wie seine Eltern.
Er setzte sich in Richtung der Ampferplanze, an der den Mann das erste Mal getroffen hatte.
Diesmal war es nicht still zwischen ihnen.
Der Fremde, der sich gleich darauf als Yoongi vorstellte, laberte Jimin zu als hätte nie etwas anderes getan als zu Labern.
Es ging Jimin gewaltig auf die Nerven. Er war sich sicher, richtig zu entscheiden, indem er Yoongi zurückbrachte.
Er gehörte eindeutig nicht in die Stille des Waldes.
»Yoongi« murrte Jimin.
»Halt deine Klappe.«
»Oha, wie gemein«
Jimin sagte dazu nichts mehr und Yoongi war endlich still.
Als Jimin Hasel, eine junge Amseldame, erblickte, musste er lächeln.
Hasel hatte ihn damals gemeinsam mit Beere, Hasels Liebhaber, aufgezogen als wäre Jimin ihr leibliches Kind.
Hasel war begeistert, Jimin zu sehen und flog, ihn Yoongi zu beachten, auf die Schulter des Jungen Mannes.
»Jimin!« schnatterte sie los.
»Ich hab dich lange nicht mehr gesehen!«
Jimin kicherte. »Wir haben uns doch gestern Abend das letzte Mal getroffen« bemerkte er.
»Viel zu lange her.« meckerte Hasel.
»Wie geht's Beere?« wechselte er das Thema.
»Oh! Wir haben letztens Nachwuchs bekommen!« rief die Elster glücklich.
Jimin lächelte.
»Darf ich sie sehen?«
»Natürlich! Wann immer du willst!«
Jimin bedankte sich und es war kurz still.
Nach einiger Zeit räusperte Yoongi sich.
Den hatte Jimin total vergessen.
»Du hast gerade .. mit einem Vogel geredet?« fragte Yoongi leise.
»Hm?« Jimin blieb stehen und drehte sich zu Yoongi um.
»Hast du gerade wirklich mit dem Vogel geredet?«
Jimin verstand die Frage nicht.
»Ja..?«
Auch, wenn es mehr wie eine Frage als eine Antwort klang, riss Yoongi die Augen auf.
»Wie?«
Jimin zog die Augenbrauen zusammen.
»Ich verstehe deine Frage nicht.«
Yoongi blinzelte verwirrt.
»Wie kannst du mit Vögeln reden?«
»Ich rede mit ihnen wie mit dir« gab Jimin als Antwort zurück.
Er ging davon aus, dass jeder mit Tieren reden konnte. Anscheinend konnte Yoongi es nicht.
Yoongi stockte kurz.
»Ist das nicht normal..?« fragte Jimin zögerlich.
Yoongi schüttelte mit dem Kopf.
»Nein. Kein normaler Mensch kann das.«
»Oh.«
Jimin sah nach unten und vermied Blickkontakt.
Er war unsicher, was Yoongi jetzt tun würde.
Zum Mindest kannte er jetzt den Grund dafür, dass seine Eltern ihn in den Wald verbannt hatten.
Er vernahm ein Seufzen von Yoongi.
»Mach dir nichts draus. Ich werde niemandem etwas sagen. Das bleibt bei mir okay?«
Jimin nickte erleichtert.
»So, jetzt muss ich zurück. Ich war bestimmt eine Stunde draußen, nicht dass sich der Rest Sorgen macht.«
Jimin nickte wieder und sie setzten ihren Weg fort.
Eine drückende Stille brach über die beiden Männer herein. Sogar Hasel war still, was sehr ungewöhnlich war für die geschwätzige Elster.
Als sie schließlich am Ampfer ankamen, war wohl der Abschied gekommen.
Jimin wusste nicht warum, aber es schmerzte, ihn gehen zu lassen.
Er war der erste Mensch, den er seit fünf Jahren getroffen hatte.
»Wir sind da« murmelte Jimin und ließ den Kopf hängen.
Er wollte sich nicht verabschieden.
Er wusste nicht, ob er Yoongi jemals wiedersehen würde.
Er verspürte einen gewissen Drang, sich zu vergewissern, dass sie sich wieder treffen könnten.
»Das heißt dann wohl .. tschüss.«
Yoongis Stimme war ebenso leise.
Als wolle auch er nicht wahrhaben, dass sie sich nun verabschieden mussten.
Jimin blickte leicht auf.
»Sehen wir uns wieder?« fragte er leise.
Zu seiner Erleichterung nickte Yoongi.
»Definitiv. Heute Nacht, genau hier?«
Jimin nickte und lächelte.
Damit war er durchaus zufrieden.
Sie verabschieden sich und Jimin sah dem jungen Mann hinterher, bis er hinter einem Gebüsch verschwand.
»Komisch« sagte Hasel plötzlich. »Ich konnte nicht verstehen, was er sagt.«
Jimin war wirklich verwirrt.
Sein ganzes Leben dachte er, es wäre völlig normal und dass jeder mit Tieren sprechen konnte.
Anscheinend war dem nicht so.
»Wirklich komisch.« stimmte Jimin zu.
Aber in irgendeiner Weise konnte er es kaum erwarten, Yoongi heute Nacht wieder zu treffen.
Der Tag zog sich unendlich lang.
Er hatte die Neulinge von Hasel und Beere angesehen. Die drei Kleinen trugen den Namen Mond, Minze und Blume.
Jimin liebte die drei. Sie waren sehr reizend und lieb.
Als sich die Sonne dem Westen zuwandte, machte Jimin sich auf den Weg zum Ampfer.
Seinen Bogen hatte er wie immer dabei.
In der Nähe hörte er andere Menschen. Das musste Yoongis Camp sein, von dem er erzählt hatte.
Er horchte genau. Die Stimmen waren laut und undeutlich, doch es war gleichzeitig, als würden sie eine Einheit sein.
Als Jimin verstand, was sie sagten, schreckte er schockiert hoch.
Sie beleidigten jemanden.
»Drecksack!«
»Verpiss dich!«
»Missgeburt!«
Er sah ein paar Mäuse, die aus der Richtung der Menschen kamen.
Das war seine Chance.
»Hey!« zischte er.
Eine Maus, eine weiße, kam zum Stehen und blickte ihn an.
»Was ist da vorne los?«
Sie zuckte mit den Schnurrhaaren.
»Menschen. Sie tuen grausame Dinge« pipste sie.
Sie war eindeutig verstört.
Jimin beugte sich leicht vor.
»Was genau?«
Die Maus schüttelte sich und rannte weiter.
Na danke auch.
In dem Moment hörte er einen Namen aus dem Mund der Menschen.
»Du hast hier nichts verloren, Yoongi« sagte ein Mädchen.
»Geh einfach weg, du ekelst uns an«
In dem Moment reichte es Jimin. Er packte seien Bogen und stand auf, ging auf die Lärmquelle zu.
Das Schauspiel, was sich ihm bot, sorgte für eine Gänsehaut auf seinen Armen.
Eine Gruppe von Menschen hatten sich vor Yoongi aufgebaut, machen den Kleinen nieder und schlugen immer wieder auf ihn ein.
Jimin konnte auf den ersten Blick nicht erkennen, ob Yoongi Verletzungen hatte.
Es war aber sehr wahrscheinlich.
Er wusste, was er tun konnte.
Er spannte den Bogen und zielte knapp neben einem Jungen, sorgte dafür, dass der Pfeil niemanden traf, aber für einen Schrecken sorgte, wie er es am Morgen bei Yoongi gemacht hatte.
Der Pfeil surrte durch die Luft und schoss wirklich knapp neben einem Jungen vorbei.
Jimin meinte zu glauben, der Pfeil habe ihn am Arm getroffen.
Der Junge schreckte auf und es reichte, um die ganze Gruppe abzulenken.
»Kookie!« riefen sie.
»Was zur Hölle war das?« fragten sie.
Yoongi saß weiterhin auf dem Boden wie ein Häufchen Elend.
Jetzt konnte Jimin sehen, was für Verletzungen Yoongi hatte.
Seine Lippen war aufgeplatzt, aus seiner Nase schoss Blut, Yoongis Schläfe war blutig.
Er wurde viel Beinwell kosten, vielleicht auch Ampfer und Spinnenweben.
Er trat leicht aus dem Gebüsch hervor.
Diese Bewegung reichte aus, um Yoongis Aufmerksamkeit zu bekommen.
Jimin winkte ihn zu sich, und als Yoongi Aufstand und zu ihn lief, viel ihm auf, dass er humpelte.
Sobald Yoongi in Reichweite war, kam Jimin ihm entgegen und stützte ihn.
Er schleppte ihn etwas abseits vom Trubel, dort lehnte er sich an einen Baum.
Yoongis Atem war unkontrolliert und stoßweise. Er würde auf jedem Fall auch Tymian brauchen.
»Yoongi« sagte er leise.
Der Junge Mann sah ihn gequält an.
»Hey« sagte er. Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch.
»Warte hier, Yoongi. Wenn du magst, schicke ich dir Cokos, eine junge Hasendame. Ich hole nur schnell, was ich brauche. Okay?«
Yoongi nickte.
Jimin sah sich um.
Der Wald wirkte wie abgestorben.
Wo waren Vögel, wenn er sie brauchte?
Jimin pfiff einmal.
Es war sein Ruf, den Hasel ihm beigebracht hatte.
Man konnte ihn kilometerweit hören.
Hasel würde sich bestimmt sofort auf den Weg machen.
In der Wartezeit setzte Jimin sich zu Yoongi.
Er blickte ihm unverwandt ins Gesicht und hielt dieses mit seinen Händen fest, damit er es besser beguttrachten konnte.
Und Yoongi sah verdammt gut aus, sogar mit den Verletzungen.
Jimin streichelte mit dem Daumen leicht über Yoongis Wange.
Dieser ließ ein Seufzen hören. Er fühlte sich wohl, das war gut.
Jimin machte weiter.
Nach ein paar Augenblicken war Hasel bei ihm.
Jimin erklärte ihr die Lage und sagte, dass sie bitte Cokos schicken solle.
Dann könnte Jimin sich auf den Weg in sein kleines Heim machen und die benötigten Kräuter holen, die Jimin zum Glück immer auf Vorrat hatte.
Die junge Elster machte sich sofort auf den Weg, die Hasendame zu suchen.
Jimin beschäftigte sich weiterhin mit Yoongi, indem er sein Gesicht betrachtete und darauf achtete, dass diese die Augen nicht schloss.
»Es ist ungewohnt, jemanden mit Tieren reden zu hören« brachte Yoongi über die Lippen.
Er lächelte.
»Für mich ist es ungewohnt, mit Menschen zu sprechen«, meinte Jimin.
Yoongi schmunzelte.
»Sag mal .. wie kam es eigentlich dazu, dass du im Wald wohnst?«
Jimin lächelte traurig.
»Meine Eltern haben mich verstoßen.«
Er wollte nicht länger über dieses Thema reden.
Yoongi wusste genug.
»Tut mir leid für dich«
»Muss es nicht«
Als Cokos eintraf, war Yoongi bereits eingeschlafen.
Jimin hatte es zugelassen, der Junge Mann brauchte Ruhe.
Er sagte Cokos, sie solle bei Yoongi bleiben, während Jimin weg war und ihn behandelte. Er konnte den Jungen auf keinem Fall allein lassen.
Cokos stimmte zu und legte sich auf Yoongis Schoß, um ihn einigermaßen mit ihrem zarten Körper wärmen zu können und vielleicht auch Trost zu spenden, falls er aufwachen sollte, bevor Jimin wieder da war.
Jimin selbst schnappte sich seinen Bogen und lief so schnell er konnte in seine Hütte.
Auf dem Weg schoss er einen Vogel, den würde Yoongi brauchen, um sich zu stärken.
Als er bei sich ankam, schnappte er sich Borretsch, Ampfer, Beinwell und Spinnenweben, bereitete den Vogel so zu, dass man ihn essen konnte,und packte alles in einen kleinen Beutel.
Er lief wieder zurück zu Yoongi.
Cokos hatte sich an Yoongis Oberkörper geschmiegt und ließ zu, dass Yoongi sie streichelte.
»Du bist wach« stellte Jimin fest.
Yoongi nickte nur.
Jimin legte den Beutel und den Bogen neben sich ab und sah Yoongi ins Gesicht.
Es war gerötet, seine Augen glasig.
»Hast du viele Schmerzen?« fragte Jimin, während er über die Stirn des Mannes strich.
Yoongi nickte. »Aber es geht wieder.« meinte er.
Jimin nickte ebenfalls, um zu zeigen, dass er verstanden hatte.
Er zog Yoongis Oberteil aus, um zu gucken, ob er weitere Verletzungen hatte, außer die im Gesicht.
Er musste sich zurückhalten, sich nicht über die Lippen zu lecken.
Yoongi sah verdammt sexy aus.
Er zwang sich, sich auf die Behandlung zu konzentrieren und strich über Yoongis nackten Oberkörper, um nach möglichen inneren Verletzungen zu tasten.
Auch äußerlich zeigte er Blutergüsse und blaue Flecken.
Jetzt war es gut, dass er Borretsch hatte.
Er nahm sich ein paar Spinnenweben und trug sie sachte auf die offenen Wunden auf, um die Blutung zu stoppen.
Dann schmierte er auf die Spinnenweben zusätzlich Beinwell und auf die nötigsten Stellen auch Borretsch.
Yoongi hatte bei der Behandlung die Augen geschlossen und genoss die Berührungen des Fremden auf seinen Verletzungen.
Er fühlte sich so gut wie schon lange nicht mehr.
Das Beisein des Fremden erfüllte ihn.
Er fühlte sich voller Energie, wenn er an ihn dachte.
Obwohl Yoongi seinen Namen noch nicht kannte, war es, als würde er ihn ewig kennen.
Dieser Moment war für ihn, als wäre er ein Engel, der geschickt wurde, um Yoongi das vom Teufel verseuchte Leben bunter zu gestalten.
»Hast du auch am Rücken Verletzungen?« fragte der Fremde auf einmal.
Yoongi schüttelte den Kopf.
Er hatte mit Sicherheit ein paar blaue Flecken am Rücken, das empfand er aber als nicht so wichtig.
Er öffnete die Augen wieder und sah dem Fremden in sein schönes Gesicht.
Er war wie verzaubert von ihm.
Yoongi leckte sich unbewusst über die Lippen.
Man merkte dem Fremden die Unsicherheit an, was Yoongi zum Lächeln brachte.
»Bist du ein Engel?« fragte er leise.
Der Fremde zog die Augenbrauen zusammen.
»Was?«
»Ob du ein Engel bist..«
»Ich denke nicht« der Fremde schüttelte den Kopf.
»Schade..« flüsterte Yoongi.
»Sie siehst aus wie einer«
Der Fremde lächelte. »War das ein Kompliment?«
»Vielleicht« schmunzelte Yoongi.
Er wollte sich gerade vorbeugen und den Fremden küssen, aber die Schmerzen hielten ihn davon ab.
Er fluchte innerlich.
»Wie wäre es, wenn du mich einfach Jimin nennst?«
Erneut leckte Yoongi sich über die Lippen.
»Jimin« flüsterte er.
»Solch ein schöner Name..«
Jimin lächelte.
Diesmal war Jimin es, der sich vorbeugte und seine Lippen auf die Yoongis presste.
Das war die Art von Zuneigung, die sie brauchten.
Jeder auf seine eigene Art und Weise.
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