Jimin Pov:

Ich hatte das Gefühl, man würde mir den Hals zuschnüren. Vor mir lag ein Unschlag, was wohl mein komplettes Leben auf den Kopf stellte.
Mein ganzes Leben lang hatte ich niemanden, bis auf meine Freunde. Meine Eltern waren schon sehr lange tot, doch woran sie gestorben waren, konnte mir niemand sagen.
Doch nun sollte sich herausstellen, dass sie mir etwas vermacht hatten. Ein altes verlassenes Haus um genau zu sein. Man sagte mir, es wäre schon lange verlassen und es würde darin spucken, doch das war mir vollkommen egal. Ich wollte nicht länger in diesen Heim leben. Ich wollte endlich eigenständig sein. Und an Geister glaubte ich schon garnicht.

»Ich werde dann mal packen gehen.«, sagte ich zu der Heimleiterin, die hinter dem Schreibtisch saß und ihre Brille zurechtrückte. Ich hatte sie nie gemocht. Sie sah aus wie eine Hexe, im wahrsten Sinne des Wortes.
Sie hatte graues, zerzaustes Haar, eine schrille Stimme und ihr buckliger Gang machte einem schon Angst, sie würde einen in ihr Hexenhaus ziehen.
Ich ging in mein Zimmer, was wohl vergleichbar mit dem Schrank von Harry Potter war. Ziemlich klein, kaum Platz sich zu bewegen und kaum Sonnenlicht.
Beschweren konnte ich mich zwar nicht, da ich sowieso nicht viel benötigte, trotzdem war es ziemlich mühsam in diese Sardinenbüchse zu treten. Schnell packte ich alles nötige Zusammen und nahm den Umschlag in die Hand, was ich bekommen hatte.

»Das Haus liegt am anderen Ende der Stadt. Ich hoffe, ich komme da überhaupt an.«

Noch einmal betrat ich das Büro der Heimleiterin um mich nun endlich ganz zu verabschieden.
Die alte Hexe winkte bloß ab und ich verließ mit einem guten Gefühl diese Hölle. Offenbar waren alle froh mich loszuwerden. Ich war nicht der beliebteste im Heim, was mir aber vollkommen egal war.
Noch einmal sah ich das Heim an, ehe ich mich ganz umdrehte und zur Bushaltestelle lief. Nie wieder müsste ich dieses Gebäude betreten, was ich persönlich auch gut fand.
Ich wartete zum Glück nicht sehr lange und daher war ich auch schon eine Stunde später am besagten Ort, wo das Haus stand.

»Sieht ja mal garnicht einladend aus.«, dachte ich laut und verzog das Gesicht. Dieser graue Kasten gehörte jetzt mir?
Ängstlich trat ich an die rießige Eingangstür und öffnete sie mit dem Schlüssel, der ebenfalls in dem Umschlag war. Meine Vorfreude hielt sich in Grenzen. Überall lag Schmutz, einige Balken waren umgestürzt und das Holz war modrig. Spinnenweben hingen am alten Kronleuchter und an den Wänden und ich konnte das piepsen von Mäusen hören. Wenn ich Pech hatte, waren es Ratten.
Hier sollte ich also leben? Ich legte meine Tasche ab und ging zu einem alten Klavier, was wohl auch am Zahn der Zeit gelitten hatte.
Vorsichtig drückte ich darauf herum, und genoss die Töne des Instruments. Allerdings änderte es sich schnell, als es sich verselbständigte und ich schreiend nach hinten wich. Bei meinem Pech stolperte ich auch noch über einen alten Balken, der davor noch nicht dort gelegen hatte.

»Okay Jimin, keine Angst, alles ist gut. Hier ist niemand, das hast du dir bloß alles eingebildet.«

Ich sollte falsch liegen. Das konnte ich auch spüren, als ich einen kalten Windhauch im Nacken spürte. Ich versuchte mich zu beruhigen und stand auf.
Ich fuhr mir mit meinen kleinen Händen durch meine Haare und nahm meine Sachen. Ich wollte schon gehen, doch dann fiel mir etwas auf.
Das war MEIN Haus.

»Wenn jemand verschwinden sollte, dann du! Wer oder was du auch immer bist, ich habe keine Angst vor dir.«

Ich ging zur Treppe und sah mich die ganze Zeit über wachsam um. Zum Glück griff mich nichts an. Sehen konnte ich auch niemanden. Oben angekommen beschloss ich den Dachboden aufzusuchen. Immerhin wollte ich etwas über diesen Ort erfahren. Und über den Geist, wenn es überhaupt einer war, was ich bezweifelte.

»Es gibt keine Geister Jimin. Alles ist gut.«

Und mit diesen Worten öffnete ich den alten Dachboden, der wohl noch schmutziger war, als der Rest des Hauses.

***

So hier ist der Prolog/Trailer von meiner Yoonmin ff ♡
Ich hoffe ihr seit neugierig was als nächstes passiert. ^^