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Jimin Pov:

Ich hatte noch bei Jin Frühstück gegessen, ehe ich wieder nach Hause zurück ging. Yoongi hatte mich nicht wirklich begrüßt. Ich musste irgendetwas aus ihm rausbekommen. Ich hasste es, wenn er mir wichtige Sachen verschwieg.
Ich redete auch nicht um den heißen Brei herum, sondern kam direkt auf das Thema zu sprechen.

»Yoongi, wieso willst du mir meine Fragen nicht beantworten? Ich möchte dir doch nur helfen. Bitte sag mir, was du weißt und woher du Jin kennst. Du hast so komisch auf ihn reagiert.«

»Ja ich kenne Jin. Mehr kann ich dir nicht verraten okay? Lass mich endlich in Ruhe.«, sagte Yoongi aufgebracht und ließ mich wieder stehen.
Woher er Jin kannte und was es mit dem Grab auf sich hatte, wollte er mir wohl nicht verraten.
Meine ganze Hoffnung lag also auf meinen Großvater. Nur er konnte mir meine Fragen beantworten. Auf den lieben Yoongi war ja kein verlass.

»Ich krieg das schon Raus. Ob du willst oder nicht Yoongi. Ich werde dein Leben retten. Eines kannst du mir glauben, das tue ich nicht für dich, sondern für meinen Großvater!«

Yoongi tauchte ganz plötzlich hinter mir auf. Ich zuckte bei dem kalten Windhauch zusammen und drehte mich um.
Yoongi wirkte plötzlich so verletzlich und traurig. Beinahe so, als würde er jeden Moment anfangen zu weinen. Er hob seine Hand und es schien so, als wollte er meine Wange berühren. Natürlich funktionierte es nicht, trotzdem ließ er seine Hand vor meiner Wange ruhen. Verwirrt sah ich ihm in seine müden Augen. In diesen Moment konnte ich mich nicht bewegen. Selbst meine Stimme versagte, als ich zu ihm sprechen wollte.

»Jimin…hat nie versucht mich zu retten. Er überlässt das lieber anderen. Dabei hab ich…ihn geliebt. Und trotzdem hat er sich mit dieser Frau verlobt. Wieso würde er wollen, dass ich Lebe? Mein Leben hat doch keinen Sinn, wenn er jemand anderes Liebt. Gott, du siehst aus wie er…trägst seinen Namen und trotzdem…bist du es nicht. Du bist nicht mein Jimin und trotzdem…«, sagte dieser und kam mir viel zu nahe. Ich musste schlucken, denn ich hatte keine Ahnung, was Yoongi wollte. Er hatte also meinen Großvater geliebt? Hatte er mich sogar mit diesen Verglichen? Plötzlich verspürte ich soetwas wie Reue. Es musste schlimm sein, jemanden vor sich stehen zu sehen, der aussieht wie seine große Liebe, aber diese eben nicht ist. Und nun verfluchte ich meinen Großvater. Dafür, dass er Yoongi das Herz gebrochen hatte. Damit verfluchte ich zwar auch meine eigene Existenz, doch das war mir in diesem Moment egal.

»Yoongi?«, sagte ich nach einer langen Schweigepause und ging einen Schritt zurück.
Yoongi sah mich immernoch mit einem müden und vorallem traurigen Blick an.

»Obwohl du nicht mein Jimin bist…mag ich dich.«

Kurz stockte mir der Atem. Was hatte das zu bedeuten? Ehe ich Yoongi fragen stellen konnte, verschwand dieser wieder in der Bibliothek. Ich dachte über seine ganzen Worte noch einmal nach.
Sollte ich vielleicht meinen Großvater dazu bringen, sich in Yoongi zu verlieben? Dann würde Yoongi glücklich sein. Ich würde dann nie geboren werden. War es das Wert?

»Wieso muss alles so kompliziert sein?«, sagte ich deprimiert und legte meinen Kopf auf die Tischplatte.
Im selben Moment klingelte es an der Tür und ich verdrang meine Gedanken weit ins Hinterstübchen. Ich konnte mir noch später den Kopf darum zerbrechen.
Vor mir standen Jungkook und Taehyung. Ich erinnerte mich nun auch wieder daran, dass ich sie eingeladen hatte. Ich führte sie ins Wohnzimmer und Jungkook stellte mir allerhand Fragen und ob es gruselige Orte in diesem Haus gab. Ich zählte der Dachboden und den Keller auf, was ihn dazu brachte aufgeregt vorzuschlagen dorthin zu gehen.
Ich nickte bloß und überließ es den beiden, wohin sie als erstes wollten. Taehyung entschied sich für den Dachboden und sofort fingen wir an in den Kisten herumzuschnüffeln. Man konnte ja nie wissen, was man so fand. Jungkook zum Beispiel fand ein altes Nachthemd, was eher aus einem schlechten Horrorfilm hätte stammen können. Taehyung zog alte Gemälde hervor, die wohl vor vielen Jahren mal an den Wänden gehangen hatte. Darunter war sogar das Bild meines Großvaters, was ich bei meinem ersten Zeitsprung gesehen hatte. Doch ein Bild ließ mich den Atem anhalten.

»Das glaube ich jetzt doch nicht.«, meinte ich entsetzt und starrte es an. Auf dem Gemälde waren drei Personen zu erkennen. Und nun stellte ich mir wieder neue Fragen.

»Waren mein Großvater, Yoongi und Jin etwa befreundet gewesen?«

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