Das Taxi wurde immer langsamer und blieb schließlich vollkommen am Straßenrand stehen. Ich stieg aus und betrachtete die Ungebung für einen kurzen Augenblick. Alles schien Zeitlos zu sein. Alles schien zum Stillstand gekommen zu sein. Nichts hatte sich verändert. Nichts!
Ich gab dem Taxifahrer schweigsam sein Geld und nahm einen kleinen Koffer in die Hand.

»Was wollen Sie dort? Die Nervenheilanstalt ist doch schon seit vielen Jahren geschlossen. Haben Sie da mal gearbeitet?«, wollte der Taxifahrer wissen und sah mich recht neugierig an. Doch sein Blick schien mich zu verspotten. Ja natürlich hatte ich dort Arbeiten wollen, dachte ich ironisch und wünschte mir, er wäre einfach davongefahren.

»Etwas rausfinden. Meine Vergangenheit hinter mich bringen. Das will ich! Wissen, wieso man mich damals da drin so misshandelt hat.«, antwortete ich, drehte mich um und lief den steinigen und ziemlich kaputten Betonweg entlang. Alles schien ruhig zu sein. Nichts wies daraufhin wie schrecklich dieser Ort gewesen wahr. Der Aufstieg dauerte etwas, da das alte Gebäude auf einem Berg stand.

St. Mongus - Heilanstalt

Vor dem Schild blieb ich stehen und beäugte es mit voller Verachtung. Ich erinnerte mich zu gut an den Tag, an dem ich dieses Grundstück das erste Mal betreten musste. Und nun tat ich es freiwillig. Ich lief weiter und sah mich ab und zu mal etwas um. Ich erkannte vieles wieder. Das alte Gewächshaus am Rande des Waldes. Es hatte immer etwas beruhigendes gehabt. Ich hatte mich hier tatsächlich wohlgefühlt.
Kurz lächelte ich. Aber es war ein lächeln voller Bitterkeit. Und dann sah ich es. Das Gebäude meiner Albträume.
Meine persönliche Hölle.

»Ich bin bereit! Zeig mir, was du getan hast. Und wenn ich hier weggehe, dann voller Freude endlich von dir losgekommen zu sein.«, meinte ich und betrat das Gelände. Die Sonne blendete mich und schien mich zu warnen. Wenn ich da reinging, dann würde ich alles herausfinden können. Alles, was damals geschehen war.

»Na dann, wollen wir mal.«